ziehungen zu den westasiatischen, dem orientalischen Florenreich zugehörigen Gebirgen lebhaft sind, beweist u. a. das Vorkommen der beiden einander nahe verwand- ten Juniperus excelsa und foetidissima, die aber sowohl in der Krim als im Kaukasus nur südlich der Kammlinie vorkommen, abgesehen von einem von Koch genannten Standort im Thale des Terek (nach Köppen, a. a. O. II. 421; vergl. auch Griseb. V. d. E., I, 448). -- In den öst- lichen Steppen sind mehrere Gemüsepflanzen (Brassica, Cochlearia, Armoracia) und Zwiebeln ursprünglich.
1. Die pontische Vegetationsregion schliesst, von kleinen Oasen der Kiefer und am Westsaum auch der Eiche und Hainbuche abgesehen, die mitteleuropäi- schen Waldbäume aus. Schon in Ungarn kommen Wäl- der nur am Rande des grossen Tieflandes, in der Nähe der Gebirge, sowie am Donauufer vor; das ungarische Tiefland selbst ist mit Steppen- und Wasserformationen erfüllt, von denen erstere natürlich den Raum am breite- sten decken.
Auf dem Sande breiten sich die Grassteppen- und die Flug- sandformationen aus, erstere durch Stipa pennata, Pollinia Gryllus und Poa bulbosa als die 3 häufigsten Grasarten ausgezeichnet. Stipa pennata, das Federgras, dringt bis zum Kyffhäusergebiet in das Herz Deutschlands auf trockenen Gipshöhen vor, ohne jedoch in Deutschland je Bestände zu bilden. Auf dem Salzboden weist die Salzsteppe schon die aschgrauen Stauden der Artemisien mit zahlreichen Salsolaceen auf, auch vegetationslose Salzefflorescenzen kommen vor. Hutweiden, die das Mähen nicht mehr gestatten, und an den Westen erinnernde Wiesen decken das schwarze Erd- reich. Die Schilfformation, Sümpfe etc. sind ganz von den ge- wöhnlichen mitteleuropäischen Arten eingenommen, wie ja die Wasserpflanzen auch in Steppenumgebung ihre normalen Existenz- bedingungen finden.
In Südrussland spielt die Verbreitung der "schwarzen Erde", des Tschernosem (Tschornosjom), eine floristisch und kulturell bedeutende Rolle, die jedoch noch nicht völlig geklärt ist. Wie Grisebach (V. d. E., I, 386) angibt, ist darunter die äusserst fruchtbare, schwarze Hu- muserde zu verstehen, welche die Uferlandschaften des die jetzigen Steppen ehemals bedeckenden Diluvialmeeres bezeichnet, und welche als Quelle des reichen Bodenwerts
3. Pontische Steppen und Kaukasus.
ziehungen zu den westasiatischen, dem orientalischen Florenreich zugehörigen Gebirgen lebhaft sind, beweist u. a. das Vorkommen der beiden einander nahe verwand- ten Juniperus excelsa und foetidissima, die aber sowohl in der Krim als im Kaukasus nur südlich der Kammlinie vorkommen, abgesehen von einem von Koch genannten Standort im Thale des Terek (nach Köppen, a. a. O. II. 421; vergl. auch Griseb. V. d. E., I, 448). — In den öst- lichen Steppen sind mehrere Gemüsepflanzen (Brassica, Cochlearia, Armoracia) und Zwiebeln ursprünglich.
1. Die pontische Vegetationsregion schliesst, von kleinen Oasen der Kiefer und am Westsaum auch der Eiche und Hainbuche abgesehen, die mitteleuropäi- schen Waldbäume aus. Schon in Ungarn kommen Wäl- der nur am Rande des grossen Tieflandes, in der Nähe der Gebirge, sowie am Donauufer vor; das ungarische Tiefland selbst ist mit Steppen- und Wasserformationen erfüllt, von denen erstere natürlich den Raum am breite- sten decken.
Auf dem Sande breiten sich die Grassteppen- und die Flug- sandformationen aus, erstere durch Stipa pennata, Pollinia Gryllus und Poa bulbosa als die 3 häufigsten Grasarten ausgezeichnet. Stipa pennata, das Federgras, dringt bis zum Kyffhäusergebiet in das Herz Deutschlands auf trockenen Gipshöhen vor, ohne jedoch in Deutschland je Bestände zu bilden. Auf dem Salzboden weist die Salzsteppe schon die aschgrauen Stauden der Artemisien mit zahlreichen Salsolaceen auf, auch vegetationslose Salzefflorescenzen kommen vor. Hutweiden, die das Mähen nicht mehr gestatten, und an den Westen erinnernde Wiesen decken das schwarze Erd- reich. Die Schilfformation, Sümpfe etc. sind ganz von den ge- wöhnlichen mitteleuropäischen Arten eingenommen, wie ja die Wasserpflanzen auch in Steppenumgebung ihre normalen Existenz- bedingungen finden.
In Südrussland spielt die Verbreitung der „schwarzen Erde“, des Tschernosem (Tschornosjom), eine floristisch und kulturell bedeutende Rolle, die jedoch noch nicht völlig geklärt ist. Wie Grisebach (V. d. E., I, 386) angibt, ist darunter die äusserst fruchtbare, schwarze Hu- muserde zu verstehen, welche die Uferlandschaften des die jetzigen Steppen ehemals bedeckenden Diluvialmeeres bezeichnet, und welche als Quelle des reichen Bodenwerts
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3. Pontische Steppen und Kaukasus.
ziehungen zu den westasiatischen, dem orientalischen
Florenreich zugehörigen Gebirgen lebhaft sind, beweist
u. a. das Vorkommen der beiden einander nahe verwand-
ten Juniperus excelsa und foetidissima, die aber sowohl
in der Krim als im Kaukasus nur südlich der Kammlinie
vorkommen, abgesehen von einem von Koch genannten
Standort im Thale des Terek (nach Köppen, a. a. O. II.
421; vergl. auch Griseb. V. d. E., I, 448). — In den öst-
lichen Steppen sind mehrere Gemüsepflanzen (Brassica,
Cochlearia, Armoracia) und Zwiebeln ursprünglich.
1. Die pontische Vegetationsregion schliesst,
von kleinen Oasen der Kiefer und am Westsaum auch
der Eiche und Hainbuche abgesehen, die mitteleuropäi-
schen Waldbäume aus. Schon in Ungarn kommen Wäl-
der nur am Rande des grossen Tieflandes, in der Nähe
der Gebirge, sowie am Donauufer vor; das ungarische
Tiefland selbst ist mit Steppen- und Wasserformationen
erfüllt, von denen erstere natürlich den Raum am breite-
sten decken.
Auf dem Sande breiten sich die Grassteppen- und die Flug-
sandformationen aus, erstere durch Stipa pennata, Pollinia Gryllus
und Poa bulbosa als die 3 häufigsten Grasarten ausgezeichnet.
Stipa pennata, das Federgras, dringt bis zum Kyffhäusergebiet in
das Herz Deutschlands auf trockenen Gipshöhen vor, ohne jedoch
in Deutschland je Bestände zu bilden. Auf dem Salzboden weist
die Salzsteppe schon die aschgrauen Stauden der Artemisien mit
zahlreichen Salsolaceen auf, auch vegetationslose Salzefflorescenzen
kommen vor. Hutweiden, die das Mähen nicht mehr gestatten,
und an den Westen erinnernde Wiesen decken das schwarze Erd-
reich. Die Schilfformation, Sümpfe etc. sind ganz von den ge-
wöhnlichen mitteleuropäischen Arten eingenommen, wie ja die
Wasserpflanzen auch in Steppenumgebung ihre normalen Existenz-
bedingungen finden.
In Südrussland spielt die Verbreitung der „schwarzen
Erde“, des Tschernosem (Tschornosjom), eine floristisch
und kulturell bedeutende Rolle, die jedoch noch nicht
völlig geklärt ist. Wie Grisebach (V. d. E., I, 386)
angibt, ist darunter die äusserst fruchtbare, schwarze Hu-
muserde zu verstehen, welche die Uferlandschaften des
die jetzigen Steppen ehemals bedeckenden Diluvialmeeres
bezeichnet, und welche als Quelle des reichen Bodenwerts
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/414>, abgerufen am 25.11.2024.
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