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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Campine, Prairie, Parklandschaft.
lichen Ursprünglichkeit der Grasbedeckung aufgeworfen,
zumal für jene Uebergangsgebiete zwischen Wald- und
Grasland, welche in dem noch zahlreich vorhandenen
Baumbestande die Möglichkeit eines reicheren Holznach-
wuchses zu enthalten scheinen. "Campine" nennt Pechuel-
Lösche eine solche Mischlandschaft im tropischen Afrika,
"Prairie" nennt sie Sargent in der nordamerikanischen
Union, soweit noch 10--20 % der Bodenfläche von Bäu-
men, das übrige aber von Grassteppe bedeckt wird.

In seinen Vegetationsschilderungen vom Congo (Ausland 1886)
fasst Pechuel-Lösche die Savane als ein verarmtes Waldland, als
Uebergangsglied zur Steppe auf; "die Grasfluren derselben, welche
gewöhnlich eine derartig geringe Ausdehnung besitzen, dass der
umherschweifende Blick allenthalben durch Waldbestände einge-
schränkt wird, sind am besten mit dem im Unterguinea üblichen
Namen Campinen zu benennen."

Ein anderes, von der Natur selbst gebautes und in
seiner Ursprünglichkeit höchst anziehendes Bild gewähren
die im nordischen Florenreich zumal an beiden Seiten
des Stillen Ozeans entwickelten "Parklandschaften", die
besonders vom Amur und von Kamtschatka berühmt sind.
Waldgruppen wechseln mit Wiesenflächen rasch und
mannigfaltig; die Hochstauden nehmen wiederum weite
Plätze für sich ein und treten mit den Gräsern gemischt
so üppig und übermächtig auf, dass man eher nach ihnen
als nach jenen die Formation bezeichnen möchte. So
die herrlichen Doldenlandschaften am Kamtschatka, welche
Kittlitz bildlich dargestellt hat, in denen baumartige
Heracleum-Arten eine Wiesenfläche überschatten; und an
anderen Orten drängen sich kleinere, aber immer noch
meterhohe Stauden zu dichten Gruppen an den Wald,
an den Fluss mit seinen Wiesen heran.

Die Hochstauden. Dadurch werden wir nochmals
auf diese interessante Vegetationsform hingelenkt, welche
allerdings nur selten grosse Flächen für sich allein be-
setzt, immerhin aber doch durch ihr Artgemisch sehr
auffällig ist und das, was sie nicht für sich allein vermag,
durch Eindringen in und Zusammenleben mit den Wiesen-
und Grassteppen-Rasenbildnern zu stande bringt. Oftmals
sind mit ihnen die einjährigen Kräuter, welche in die

Campine, Prairie, Parklandschaft.
lichen Ursprünglichkeit der Grasbedeckung aufgeworfen,
zumal für jene Uebergangsgebiete zwischen Wald- und
Grasland, welche in dem noch zahlreich vorhandenen
Baumbestande die Möglichkeit eines reicheren Holznach-
wuchses zu enthalten scheinen. „Campine“ nennt Pechuël-
Lösche eine solche Mischlandschaft im tropischen Afrika,
„Prairie“ nennt sie Sargent in der nordamerikanischen
Union, soweit noch 10—20 % der Bodenfläche von Bäu-
men, das übrige aber von Grassteppe bedeckt wird.

In seinen Vegetationsschilderungen vom Congo (Ausland 1886)
fasst Pechuël-Lösche die Savane als ein verarmtes Waldland, als
Uebergangsglied zur Steppe auf; „die Grasfluren derselben, welche
gewöhnlich eine derartig geringe Ausdehnung besitzen, dass der
umherschweifende Blick allenthalben durch Waldbestände einge-
schränkt wird, sind am besten mit dem im Unterguinea üblichen
Namen Campinen zu benennen.“

Ein anderes, von der Natur selbst gebautes und in
seiner Ursprünglichkeit höchst anziehendes Bild gewähren
die im nordischen Florenreich zumal an beiden Seiten
des Stillen Ozeans entwickelten „Parklandschaften“, die
besonders vom Amur und von Kamtschatka berühmt sind.
Waldgruppen wechseln mit Wiesenflächen rasch und
mannigfaltig; die Hochstauden nehmen wiederum weite
Plätze für sich ein und treten mit den Gräsern gemischt
so üppig und übermächtig auf, dass man eher nach ihnen
als nach jenen die Formation bezeichnen möchte. So
die herrlichen Doldenlandschaften am Kamtschatka, welche
Kittlitz bildlich dargestellt hat, in denen baumartige
Heracleum-Arten eine Wiesenfläche überschatten; und an
anderen Orten drängen sich kleinere, aber immer noch
meterhohe Stauden zu dichten Gruppen an den Wald,
an den Fluss mit seinen Wiesen heran.

Die Hochstauden. Dadurch werden wir nochmals
auf diese interessante Vegetationsform hingelenkt, welche
allerdings nur selten grosse Flächen für sich allein be-
setzt, immerhin aber doch durch ihr Artgemisch sehr
auffällig ist und das, was sie nicht für sich allein vermag,
durch Eindringen in und Zusammenleben mit den Wiesen-
und Grassteppen-Rasenbildnern zu stande bringt. Oftmals
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[299/0329] Campine, Prairie, Parklandschaft. lichen Ursprünglichkeit der Grasbedeckung aufgeworfen, zumal für jene Uebergangsgebiete zwischen Wald- und Grasland, welche in dem noch zahlreich vorhandenen Baumbestande die Möglichkeit eines reicheren Holznach- wuchses zu enthalten scheinen. „Campine“ nennt Pechuël- Lösche eine solche Mischlandschaft im tropischen Afrika, „Prairie“ nennt sie Sargent in der nordamerikanischen Union, soweit noch 10—20 % der Bodenfläche von Bäu- men, das übrige aber von Grassteppe bedeckt wird. In seinen Vegetationsschilderungen vom Congo (Ausland 1886) fasst Pechuël-Lösche die Savane als ein verarmtes Waldland, als Uebergangsglied zur Steppe auf; „die Grasfluren derselben, welche gewöhnlich eine derartig geringe Ausdehnung besitzen, dass der umherschweifende Blick allenthalben durch Waldbestände einge- schränkt wird, sind am besten mit dem im Unterguinea üblichen Namen Campinen zu benennen.“ Ein anderes, von der Natur selbst gebautes und in seiner Ursprünglichkeit höchst anziehendes Bild gewähren die im nordischen Florenreich zumal an beiden Seiten des Stillen Ozeans entwickelten „Parklandschaften“, die besonders vom Amur und von Kamtschatka berühmt sind. Waldgruppen wechseln mit Wiesenflächen rasch und mannigfaltig; die Hochstauden nehmen wiederum weite Plätze für sich ein und treten mit den Gräsern gemischt so üppig und übermächtig auf, dass man eher nach ihnen als nach jenen die Formation bezeichnen möchte. So die herrlichen Doldenlandschaften am Kamtschatka, welche Kittlitz bildlich dargestellt hat, in denen baumartige Heracleum-Arten eine Wiesenfläche überschatten; und an anderen Orten drängen sich kleinere, aber immer noch meterhohe Stauden zu dichten Gruppen an den Wald, an den Fluss mit seinen Wiesen heran. Die Hochstauden. Dadurch werden wir nochmals auf diese interessante Vegetationsform hingelenkt, welche allerdings nur selten grosse Flächen für sich allein be- setzt, immerhin aber doch durch ihr Artgemisch sehr auffällig ist und das, was sie nicht für sich allein vermag, durch Eindringen in und Zusammenleben mit den Wiesen- und Grassteppen-Rasenbildnern zu stande bringt. Oftmals sind mit ihnen die einjährigen Kräuter, welche in die

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/329>, abgerufen am 22.11.2024.