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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Abgrenzung der Florenreiche.
und australen geschieden, als letztere beide Gruppen
unter sich.

Abgrenzung der Florenreiche und ihrer Gebiete.
Die mitgeteilten Absonderungslinien der Systemgruppen
des Pflanzenreiches in der Flora der Erde stehen fest,
höchstens kann man über ihren geographischen Verlauf
und über ihre Rangordnung bis zu gewissem Grade ver-
schiedener Meinung sein. An diese Linien knüpft sich
die floristische Einteilung der Länder. Wir nennen die
Entwickelungsgebiete ersten Ranges [d. h. diejenigen
Länder, in deren Umkreis ein bestimmter Charakter von
Pflanzenordnungen und Gattungen zur hauptsächlichen
und vielfältigen Ausbildung gelangt ist, während jenseits
ihres Umkreises ein fremdartiger Charakter anhebt],
Florenreiche, deren engere Teile von geringerer Ver-
schiedenheit Florengebiete.

Bei einer genaueren Kartographie und der Auswahl
der Zahl der primären Teile müssen allerdings die Mei-
nungen über das Maß der Verschiedenheit und über die
günstigste Auswahl der Grenzen stark zum Ausdruck
kommen, und so darf es nicht wunder nehmen, dass die
Florenreichskarten in den Darstellungen verschiedener
Autoren ein erheblich verschiedenes Aussehen zeigen.
Dies habe ich weitläufiger an früherer Stelle (Florenreiche
d. Erde, S. 3--7) besprochen und das von mir selbst ange-
nommene Maß unter Zusammenfassung von drei primären
Gruppen von Florenreichen (1. boreal, 2. tropisch, 3. au-
stral) angegeben. Danach kennzeichnen sich die Floren-
reiche durch das Vorwiegen einzelner ausgezeichneter
Ordnungen und durch den Alleinbesitz bez. hauptsäch-
lichen Besitz einzelner Unterordnungen und Tribus, be-
sonders aber durch eine überwiegende Menge reich in
ihnen allein entwickelter Gattungen (bez. Gattungssek-
tionen von weiter verbreiteten Gattungen); ferner sind in
den verwandten Florenreichen die gemeinsamen Gattungen
in besonderen Repräsentativarten entwickelt, so dass die
Zahl gemeinsamer Arten im Prozentsatz sehr bedeutend
geringer zu sein pflegt, als die Zahl gemeinsamer Gat-

Abgrenzung der Florenreiche.
und australen geschieden, als letztere beide Gruppen
unter sich.

Abgrenzung der Florenreiche und ihrer Gebiete.
Die mitgeteilten Absonderungslinien der Systemgruppen
des Pflanzenreiches in der Flora der Erde stehen fest,
höchstens kann man über ihren geographischen Verlauf
und über ihre Rangordnung bis zu gewissem Grade ver-
schiedener Meinung sein. An diese Linien knüpft sich
die floristische Einteilung der Länder. Wir nennen die
Entwickelungsgebiete ersten Ranges [d. h. diejenigen
Länder, in deren Umkreis ein bestimmter Charakter von
Pflanzenordnungen und Gattungen zur hauptsächlichen
und vielfältigen Ausbildung gelangt ist, während jenseits
ihres Umkreises ein fremdartiger Charakter anhebt],
Florenreiche, deren engere Teile von geringerer Ver-
schiedenheit Florengebiete.

Bei einer genaueren Kartographie und der Auswahl
der Zahl der primären Teile müssen allerdings die Mei-
nungen über das Maß der Verschiedenheit und über die
günstigste Auswahl der Grenzen stark zum Ausdruck
kommen, und so darf es nicht wunder nehmen, dass die
Florenreichskarten in den Darstellungen verschiedener
Autoren ein erheblich verschiedenes Aussehen zeigen.
Dies habe ich weitläufiger an früherer Stelle (Florenreiche
d. Erde, S. 3—7) besprochen und das von mir selbst ange-
nommene Maß unter Zusammenfassung von drei primären
Gruppen von Florenreichen (1. boreal, 2. tropisch, 3. au-
stral) angegeben. Danach kennzeichnen sich die Floren-
reiche durch das Vorwiegen einzelner ausgezeichneter
Ordnungen und durch den Alleinbesitz bez. hauptsäch-
lichen Besitz einzelner Unterordnungen und Tribus, be-
sonders aber durch eine überwiegende Menge reich in
ihnen allein entwickelter Gattungen (bez. Gattungssek-
tionen von weiter verbreiteten Gattungen); ferner sind in
den verwandten Florenreichen die gemeinsamen Gattungen
in besonderen Repräsentativarten entwickelt, so dass die
Zahl gemeinsamer Arten im Prozentsatz sehr bedeutend
geringer zu sein pflegt, als die Zahl gemeinsamer Gat-

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[154/0180] Abgrenzung der Florenreiche. und australen geschieden, als letztere beide Gruppen unter sich. Abgrenzung der Florenreiche und ihrer Gebiete. Die mitgeteilten Absonderungslinien der Systemgruppen des Pflanzenreiches in der Flora der Erde stehen fest, höchstens kann man über ihren geographischen Verlauf und über ihre Rangordnung bis zu gewissem Grade ver- schiedener Meinung sein. An diese Linien knüpft sich die floristische Einteilung der Länder. Wir nennen die Entwickelungsgebiete ersten Ranges [d. h. diejenigen Länder, in deren Umkreis ein bestimmter Charakter von Pflanzenordnungen und Gattungen zur hauptsächlichen und vielfältigen Ausbildung gelangt ist, während jenseits ihres Umkreises ein fremdartiger Charakter anhebt], Florenreiche, deren engere Teile von geringerer Ver- schiedenheit Florengebiete. Bei einer genaueren Kartographie und der Auswahl der Zahl der primären Teile müssen allerdings die Mei- nungen über das Maß der Verschiedenheit und über die günstigste Auswahl der Grenzen stark zum Ausdruck kommen, und so darf es nicht wunder nehmen, dass die Florenreichskarten in den Darstellungen verschiedener Autoren ein erheblich verschiedenes Aussehen zeigen. Dies habe ich weitläufiger an früherer Stelle (Florenreiche d. Erde, S. 3—7) besprochen und das von mir selbst ange- nommene Maß unter Zusammenfassung von drei primären Gruppen von Florenreichen (1. boreal, 2. tropisch, 3. au- stral) angegeben. Danach kennzeichnen sich die Floren- reiche durch das Vorwiegen einzelner ausgezeichneter Ordnungen und durch den Alleinbesitz bez. hauptsäch- lichen Besitz einzelner Unterordnungen und Tribus, be- sonders aber durch eine überwiegende Menge reich in ihnen allein entwickelter Gattungen (bez. Gattungssek- tionen von weiter verbreiteten Gattungen); ferner sind in den verwandten Florenreichen die gemeinsamen Gattungen in besonderen Repräsentativarten entwickelt, so dass die Zahl gemeinsamer Arten im Prozentsatz sehr bedeutend geringer zu sein pflegt, als die Zahl gemeinsamer Gat-

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/180>, abgerufen am 24.11.2024.