Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik. Leipzig, 1868.sein ohne die Gewissheit der Zwecke und des höchsten Zweckes, ohne Dieser höchste Zweck ist eigentlich ihr Anfang und ihr Ursprung: §. 54. Die sittliche Welt ist geschichtlich zu betrachten I. nach dem Stoff, an dem sie formt; II. nach den Formen, in welchen sie sich gestaltet; III. nach den Arbeitern, durch welche sie sich auferbaut, IV. nach den Zwecken, die sich in ihrer Bewegung vollziehen. I. Die geschichtliche Arbeit nach ihren Stoffen. §. 55. Der Stoff der geschichtlichen Arbeit ist das natürlich Gegebene, Die rastlose Erweiterung ihrer Stoffe ist das Maass ihrer Steigerung. §. 56. a) Die Natur erforschend und begreifend, beherrschend und zu (Entdeckungen, Erfindungen u. s. w. Anbau, Feldbau, Bergbau, §. 57. b) Den creatürlichen Menschen lässt sie "im Schweisse seines sein ohne die Gewissheit der Zwecke und des höchsten Zweckes, ohne Dieser höchste Zweck ist eigentlich ihr Anfang und ihr Ursprung: §. 54. Die sittliche Welt ist geschichtlich zu betrachten I. nach dem Stoff, an dem sie formt; II. nach den Formen, in welchen sie sich gestaltet; III. nach den Arbeitern, durch welche sie sich auferbaut, IV. nach den Zwecken, die sich in ihrer Bewegung vollziehen. I. Die geschichtliche Arbeit nach ihren Stoffen. §. 55. Der Stoff der geschichtlichen Arbeit ist das natürlich Gegebene, Die rastlose Erweiterung ihrer Stoffe ist das Maass ihrer Steigerung. §. 56. a) Die Natur erforschend und begreifend, beherrschend und zu (Entdeckungen, Erfindungen u. s. w. Anbau, Feldbau, Bergbau, §. 57. b) Den creatürlichen Menschen lässt sie „im Schweisse seines <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0037" n="28"/> sein ohne die Gewissheit der Zwecke und des höchsten Zweckes, ohne<lb/> die Theodicee der Geschichte.</p><lb/> <p>Dieser höchste Zweck ist eigentlich ihr Anfang und ihr Ursprung:<lb/> ϕαίνεται δὲ πρώτη ἡ ἀρχὴ ἣν λέγομεν ἕνεκά τινος· λόγος γὰρ οὗτος· ἀρχὴ<lb/> δὲ ὁ λόγος. Arist. de part. an. I. 1.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 54.</head><lb/> <p>Die sittliche Welt ist geschichtlich zu betrachten</p><lb/> <p>I. nach dem <hi rendition="#g">Stoff</hi>, an dem sie formt;</p><lb/> <p>II. nach den <hi rendition="#g">Formen</hi>, in welchen sie sich gestaltet;</p><lb/> <p>III. nach den <hi rendition="#g">Arbeitern</hi>, durch welche sie sich auferbaut,</p><lb/> <p>IV. nach den <hi rendition="#g">Zwecken</hi>, die sich in ihrer Bewegung vollziehen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">I. Die geschichtliche Arbeit nach ihren Stoffen.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 55.</head><lb/> <p>Der Stoff der geschichtlichen Arbeit ist das <hi rendition="#g">natürlich Gegebene</hi>,<lb/> das <hi rendition="#g">geschichtlich Gewordene</hi>; beides zugleich Bedingung und Mittel<lb/> für sie.</p><lb/> <p>Die rastlose Erweiterung ihrer Stoffe ist das Maass ihrer Steigerung.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 56.</head><lb/> <p>a) Die <hi rendition="#g">Natur</hi> erforschend und begreifend, beherrschend und zu<lb/> menschlichen Zwecken umgestaltend, erhebt sie sie in die sittliche<lb/> Sphäre und legt über den Erdkreis die aerugo nobilis menschlichen<lb/> Wollens und Könnens.</p><lb/> <p>(Entdeckungen, Erfindungen u. s. w. Anbau, Feldbau, Bergbau,<lb/> Fabricationen u. s. w. Zähmung, Züchtung der Thiere u. s. w.<lb/> Der Kreis der Naturwissenschaften u. s. w.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 57.</head><lb/> <p>b) Den <hi rendition="#g">creatürlichen Menschen</hi> lässt sie „im Schweisse seines<lb/> Angesichtes“ das, was er der Anlage nach ist, erkennend werden und<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0037]
sein ohne die Gewissheit der Zwecke und des höchsten Zweckes, ohne
die Theodicee der Geschichte.
Dieser höchste Zweck ist eigentlich ihr Anfang und ihr Ursprung:
ϕαίνεται δὲ πρώτη ἡ ἀρχὴ ἣν λέγομεν ἕνεκά τινος· λόγος γὰρ οὗτος· ἀρχὴ
δὲ ὁ λόγος. Arist. de part. an. I. 1.
§. 54.
Die sittliche Welt ist geschichtlich zu betrachten
I. nach dem Stoff, an dem sie formt;
II. nach den Formen, in welchen sie sich gestaltet;
III. nach den Arbeitern, durch welche sie sich auferbaut,
IV. nach den Zwecken, die sich in ihrer Bewegung vollziehen.
I. Die geschichtliche Arbeit nach ihren Stoffen.
§. 55.
Der Stoff der geschichtlichen Arbeit ist das natürlich Gegebene,
das geschichtlich Gewordene; beides zugleich Bedingung und Mittel
für sie.
Die rastlose Erweiterung ihrer Stoffe ist das Maass ihrer Steigerung.
§. 56.
a) Die Natur erforschend und begreifend, beherrschend und zu
menschlichen Zwecken umgestaltend, erhebt sie sie in die sittliche
Sphäre und legt über den Erdkreis die aerugo nobilis menschlichen
Wollens und Könnens.
(Entdeckungen, Erfindungen u. s. w. Anbau, Feldbau, Bergbau,
Fabricationen u. s. w. Zähmung, Züchtung der Thiere u. s. w.
Der Kreis der Naturwissenschaften u. s. w.
§. 57.
b) Den creatürlichen Menschen lässt sie „im Schweisse seines
Angesichtes“ das, was er der Anlage nach ist, erkennend werden und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |