Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].hinderte das Terrain den vollen Gebrauch der Phalanx, öfter noch 6a) Noch in späterer Zeit bestand dies Corps im Macedonischen Heere, und zwar ziemlich in derselben Stärke; Polyb. IV. 37. 67. Perseus Heer, das dem Alexanders nahe kam, enthielt dreitausend Cetrati und zwei Agemen von dreitausend Mann; Liv. XLII. 51. 7) Chiliarchien der Hypaspisten werden mehrfach genannt; Arrian.
V. 23. IV. 30. I. 22. Nach Curt. V. 2. 3. sollte man meinen, daß erst seit der Veränderung im Heere, die zu Babylon vorgenommen wurde, die Hypaspisten nach Chiliarchien vertheilt seien, und daß frü- her je fünfhundert Mann eine Abtheilung bildeten; Curtius irrt und verwirrt, wie oft. Allerdings war fünfhundert bei den Hypaspisten, wie bei den Phalangen Fundamentalzahl (cf. Jul. African. cp. 72. p. 312); denn dreitausend Mann bilden stets eine Taxis (Division) von sechs Abtheilungen zu fünfhundert Mann, die sechszehn Mann tief und einunddreißig Mann Front stehen, die zweiunddreißigste Reihe enthält die vier Hauptleute über je hundertundvierundzwanzig Mann; im Flankenmarsch bildet jede dieser Abtheilungen eine Fronte von sechszehn Mann, mit der Tiefe der doppelten Phalanx (zweiunddreißig Mann). Zu erwähnen bleiben noch die verschiedenen Arten der somatophulakes, die sonderbarer Weise alle in gleicher Art ba- silikoi heißen. Nämlich die basilikoi pkides, die Edelknaben des Königs, sind, wie man an Pausanias Beispiel und aus vielen Stellen des Diodor und Curtius steht, die königliche somatophulakia, das seminarium ducum praefectorumque, die Edelgarde des Königs. Die sogenannten sieben somatophulakes, wie Leonnatus, Ptolemäus, Ba- hinderte das Terrain den vollen Gebrauch der Phalanx, öfter noch 6a) Noch in ſpäterer Zeit beſtand dies Corps im Macedoniſchen Heere, und zwar ziemlich in derſelben Stärke; Polyb. IV. 37. 67. Perſeus Heer, das dem Alexanders nahe kam, enthielt dreitauſend Cetrati und zwei Agemen von dreitauſend Mann; Liv. XLII. 51. 7) Chiliarchien der Hypaspiſten werden mehrfach genannt; Arrian.
V. 23. IV. 30. I. 22. Nach Curt. V. 2. 3. ſollte man meinen, daß erſt ſeit der Veränderung im Heere, die zu Babylon vorgenommen wurde, die Hypaspiſten nach Chiliarchien vertheilt ſeien, und daß frü- her je fünfhundert Mann eine Abtheilung bildeten; Curtius irrt und verwirrt, wie oft. Allerdings war fünfhundert bei den Hypaspiſten, wie bei den Phalangen Fundamentalzahl (cf. Jul. African. cp. 72. p. 312); denn dreitauſend Mann bilden ſtets eine Taxis (Diviſion) von ſechs Abtheilungen zu fünfhundert Mann, die ſechszehn Mann tief und einunddreißig Mann Front ſtehen, die zweiunddreißigſte Reihe enthält die vier Hauptleute über je hundertundvierundzwanzig Mann; im Flankenmarſch bildet jede dieſer Abtheilungen eine Fronte von ſechszehn Mann, mit der Tiefe der doppelten Phalanx (zweiunddreißig Mann). Zu erwähnen bleiben noch die verſchiedenen Arten der σωματοφύλακες, die ſonderbarer Weiſe alle in gleicher Art βα- σιλικοὶ heißen. Nämlich die βασιλικοὶ πκῖδες, die Edelknaben des Königs, ſind, wie man an Pauſanias Beiſpiel und aus vielen Stellen des Diodor und Curtius ſteht, die königliche σωματοφυλακία, das seminarium ducum praefectorumque, die Edelgarde des Königs. Die ſogenannten ſieben σωματοφύλακες, wie Leonnatus, Ptolemäus, Ba- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="98"/> hinderte das Terrain den vollen Gebrauch der Phalanx, öfter noch<lb/> waren Ueberfälle, raſche Züge, Handſtreiche jeder Art zu wagen,<lb/> zu denen die Phalangen nicht beweglich, die leichten Truppen nicht<lb/> feſt genug waren; Höhen zu beſetzen, Flußübergänge zu forciren,<lb/> Cavallerieangriffe zu unterſtützen und zu benutzen, waren dieſe Hy-<lb/> paspiſten vor Allen geeignet. Daß ihre Zahl ſich auf ſechstauſend<lb/> Mann belief, ſieht man daraus, daß in der Schlachtlinie des<lb/> ſchweren Fußvolkes vier Diviſionen der Phalanx, im Belauf von<lb/> zwölftauſend Mann, den linken Flügel, zwei andere Diviſionen, im<lb/> Belauf von ſechstauſend Mann, und dieſe Hypaspiſten den rechten<lb/> Flügel bildeten <note place="foot" n="6a)">Noch in ſpäterer Zeit beſtand dies Corps im Macedoniſchen<lb/> Heere, und zwar ziemlich in derſelben Stärke; <hi rendition="#aq">Polyb. IV.</hi> 37. 67.<lb/> Perſeus Heer, das dem Alexanders nahe kam, enthielt dreitauſend<lb/> Cetrati und zwei Agemen von dreitauſend Mann; <hi rendition="#aq">Liv. XLII.</hi> 51.</note>. Das ganze Corps führte Nikanor, deſſen Bruder<lb/> Philotas die Ritterſchaft der Getreuen befehligte, und deſſen Vater<lb/> Parmenion als General der Phalangen bezeichnet wird. Die ſechs<lb/> Chiliarchien, aus denen es beſtand <note xml:id="note-0112" next="#note-0113" place="foot" n="7)">Chiliarchien der Hypaspiſten werden mehrfach genannt; <hi rendition="#aq">Arrian.<lb/> V. 23. IV. 30. I. 22.</hi> Nach <hi rendition="#aq">Curt. V. 2. 3.</hi> ſollte man meinen, daß<lb/> erſt ſeit der Veränderung im Heere, die zu Babylon vorgenommen<lb/> wurde, die Hypaspiſten nach Chiliarchien vertheilt ſeien, und daß frü-<lb/> her je fünfhundert Mann eine Abtheilung bildeten; Curtius irrt und<lb/> verwirrt, wie oft. Allerdings war fünfhundert bei den Hypaspiſten,<lb/> wie bei den Phalangen Fundamentalzahl (<hi rendition="#aq">cf. Jul. African. cp. 72.<lb/> p. 312</hi>); denn dreitauſend Mann bilden ſtets eine Taxis (Diviſion)<lb/> von ſechs Abtheilungen zu fünfhundert Mann, die ſechszehn Mann<lb/> tief und einunddreißig Mann Front ſtehen, die zweiunddreißigſte Reihe<lb/> enthält die vier Hauptleute über je hundertundvierundzwanzig Mann;<lb/> im Flankenmarſch bildet jede dieſer Abtheilungen eine Fronte von<lb/> ſechszehn Mann, mit der Tiefe der doppelten Phalanx (zweiunddreißig<lb/> Mann). Zu erwähnen bleiben noch die verſchiedenen Arten der<lb/> σωματοφύλακες, die ſonderbarer Weiſe alle in gleicher Art βα-<lb/> σιλικοὶ heißen. Nämlich die βασιλικοὶ πκῖδες, die Edelknaben des<lb/> Königs, ſind, wie man an Pauſanias Beiſpiel und aus vielen Stellen<lb/> des Diodor und Curtius ſteht, die königliche σωματοφυλακία, das<lb/><hi rendition="#aq">seminarium ducum praefectorumque,</hi> die Edelgarde des Königs. Die<lb/> ſogenannten ſieben σωματοφύλακες, wie Leonnatus, Ptolemäus, Ba-</note>, ſcheinen in ähnlicher Weiſe,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0112]
hinderte das Terrain den vollen Gebrauch der Phalanx, öfter noch
waren Ueberfälle, raſche Züge, Handſtreiche jeder Art zu wagen,
zu denen die Phalangen nicht beweglich, die leichten Truppen nicht
feſt genug waren; Höhen zu beſetzen, Flußübergänge zu forciren,
Cavallerieangriffe zu unterſtützen und zu benutzen, waren dieſe Hy-
paspiſten vor Allen geeignet. Daß ihre Zahl ſich auf ſechstauſend
Mann belief, ſieht man daraus, daß in der Schlachtlinie des
ſchweren Fußvolkes vier Diviſionen der Phalanx, im Belauf von
zwölftauſend Mann, den linken Flügel, zwei andere Diviſionen, im
Belauf von ſechstauſend Mann, und dieſe Hypaspiſten den rechten
Flügel bildeten 6a). Das ganze Corps führte Nikanor, deſſen Bruder
Philotas die Ritterſchaft der Getreuen befehligte, und deſſen Vater
Parmenion als General der Phalangen bezeichnet wird. Die ſechs
Chiliarchien, aus denen es beſtand 7), ſcheinen in ähnlicher Weiſe,
6a) Noch in ſpäterer Zeit beſtand dies Corps im Macedoniſchen
Heere, und zwar ziemlich in derſelben Stärke; Polyb. IV. 37. 67.
Perſeus Heer, das dem Alexanders nahe kam, enthielt dreitauſend
Cetrati und zwei Agemen von dreitauſend Mann; Liv. XLII. 51.
7) Chiliarchien der Hypaspiſten werden mehrfach genannt; Arrian.
V. 23. IV. 30. I. 22. Nach Curt. V. 2. 3. ſollte man meinen, daß
erſt ſeit der Veränderung im Heere, die zu Babylon vorgenommen
wurde, die Hypaspiſten nach Chiliarchien vertheilt ſeien, und daß frü-
her je fünfhundert Mann eine Abtheilung bildeten; Curtius irrt und
verwirrt, wie oft. Allerdings war fünfhundert bei den Hypaspiſten,
wie bei den Phalangen Fundamentalzahl (cf. Jul. African. cp. 72.
p. 312); denn dreitauſend Mann bilden ſtets eine Taxis (Diviſion)
von ſechs Abtheilungen zu fünfhundert Mann, die ſechszehn Mann
tief und einunddreißig Mann Front ſtehen, die zweiunddreißigſte Reihe
enthält die vier Hauptleute über je hundertundvierundzwanzig Mann;
im Flankenmarſch bildet jede dieſer Abtheilungen eine Fronte von
ſechszehn Mann, mit der Tiefe der doppelten Phalanx (zweiunddreißig
Mann). Zu erwähnen bleiben noch die verſchiedenen Arten der
σωματοφύλακες, die ſonderbarer Weiſe alle in gleicher Art βα-
σιλικοὶ heißen. Nämlich die βασιλικοὶ πκῖδες, die Edelknaben des
Königs, ſind, wie man an Pauſanias Beiſpiel und aus vielen Stellen
des Diodor und Curtius ſteht, die königliche σωματοφυλακία, das
seminarium ducum praefectorumque, die Edelgarde des Königs. Die
ſogenannten ſieben σωματοφύλακες, wie Leonnatus, Ptolemäus, Ba-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |