Dunkel, dunkel im Moor, Ueber der Haide Nacht, Nur das rieselnde Rohr Neben der Mühle wacht, Und an des Rades Speichen Schwellende Tropfen schleichen.
Unke kauert im Sumpf, Igel im Grase duckt, In dem modernden Stumpf Schlafend die Kröte zuckt, Und am sandigen Hange Rollt sich fester die Schlange.
Was glimmt dort hinterm Ginster, Und bildet lichte Scheiben? Nun wirft es Funkenflinster, Die löschend niederstäuben; Nun wieder alles dunkel -- Ich hör des Stahles Picken, Ein Knistern, ein Gefunkel -- Und auf die Flammen zücken.
Und Hirtenbuben hocken Im Kreis' umher, sie strecken Die Hände, Torfes Brocken Seh ich die Lohe lecken;
Das Hirtenfeuer.
Dunkel, dunkel im Moor, Ueber der Haide Nacht, Nur das rieſelnde Rohr Neben der Mühle wacht, Und an des Rades Speichen Schwellende Tropfen ſchleichen.
Unke kauert im Sumpf, Igel im Graſe duckt, In dem modernden Stumpf Schlafend die Kröte zuckt, Und am ſandigen Hange Rollt ſich feſter die Schlange.
Was glimmt dort hinterm Ginſter, Und bildet lichte Scheiben? Nun wirft es Funkenflinſter, Die löſchend niederſtäuben; Nun wieder alles dunkel — Ich hör des Stahles Picken, Ein Kniſtern, ein Gefunkel — Und auf die Flammen zücken.
Und Hirtenbuben hocken Im Kreiſ' umher, ſie ſtrecken Die Hände, Torfes Brocken Seh ich die Lohe lecken;
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[71/0085]
Das Hirtenfeuer.
Dunkel, dunkel im Moor,
Ueber der Haide Nacht,
Nur das rieſelnde Rohr
Neben der Mühle wacht,
Und an des Rades Speichen
Schwellende Tropfen ſchleichen.
Unke kauert im Sumpf,
Igel im Graſe duckt,
In dem modernden Stumpf
Schlafend die Kröte zuckt,
Und am ſandigen Hange
Rollt ſich feſter die Schlange.
Was glimmt dort hinterm Ginſter,
Und bildet lichte Scheiben?
Nun wirft es Funkenflinſter,
Die löſchend niederſtäuben;
Nun wieder alles dunkel —
Ich hör des Stahles Picken,
Ein Kniſtern, ein Gefunkel —
Und auf die Flammen zücken.
Und Hirtenbuben hocken
Im Kreiſ' umher, ſie ſtrecken
Die Hände, Torfes Brocken
Seh ich die Lohe lecken;
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/85>, abgerufen am 03.12.2024.
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