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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844.

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Die Krähen.
Heiß, heiß der Sonnenbrand
Drückt vom Zenith herunter,
Weit, weit der gelbe Sand
Zieht ſein Geſtäube drunter;
Nur wie ein grüner Strich
Am Horizont die Föhren;
Mich dünkt, man müßt' es hören,
Wenn nur ein Kranker ſchlich.
Der blaſſe Aether ſiecht,
Ein Ruhen rings, ein Schweigen,
Dem matt das Ohr erliegt;
Nur an der Düne ſteigen
Zwei Fichten, dürr, ergraut —
Wie Trauernde am Grabe —
Wo einſam ſich ein Rabe
Die rupp'gen Federn kraut.
Da zieht's in Weſten ſchwer
Wie eine Wetterwolke,
Kreiſ't um die Föhren her
Und fällt am Haidekolke;
Und wieder ſteigt es dann,
Es flattert und es ächzet,
Und immer näher krächzet
Das Galgenvolk heran.

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Zitationshilfe: Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/78>, abgerufen am 08.01.2025.