Aber draußen will es dunkeln, Draußen tröpfelt es vom Dach; -- Lange sehn ihm nach die Kinder, Und der Kranke seufzt ihm nach.
Freitag.
Zu denken in gestandnen Tagen Der Sorge, die so treulich sann, Der Liebe, die ihn einst getragen, Wohl ziemt es jedem Ehrenmann. Am Lehrer alt, am Schüler mild Magst du nicht selten es gewahren; Und sind sie beide grau von Haaren, Um desto werther ist das Bild.
Zumeist dem Priester wird beschieden Für frühe Treue dieser Lohn; Nicht einsam ist des Alters Frieden, Der Zögling bleibt sein lieber Sohn. Ja was erstarrt im Lauf der Zeit, Und wehrt dem Neuen einzudringen, Des Herzens steife Flechsen schlingen Sich fester um Vergangenheit.
So läßt ein wenig Putz gefallen Sich heut der gute Pfarrer gern, Das span'sche Rohr, die Silberschnallen, Denn heute gehts zum jungen Herrn.
Aber draußen will es dunkeln, Draußen tröpfelt es vom Dach; — Lange ſehn ihm nach die Kinder, Und der Kranke ſeufzt ihm nach.
Freitag.
Zu denken in geſtandnen Tagen Der Sorge, die ſo treulich ſann, Der Liebe, die ihn einſt getragen, Wohl ziemt es jedem Ehrenmann. Am Lehrer alt, am Schüler mild Magſt du nicht ſelten es gewahren; Und ſind ſie beide grau von Haaren, Um deſto werther iſt das Bild.
Zumeiſt dem Prieſter wird beſchieden Für frühe Treue dieſer Lohn; Nicht einſam iſt des Alters Frieden, Der Zögling bleibt ſein lieber Sohn. Ja was erſtarrt im Lauf der Zeit, Und wehrt dem Neuen einzudringen, Des Herzens ſteife Flechſen ſchlingen Sich feſter um Vergangenheit.
So läßt ein wenig Putz gefallen Sich heut der gute Pfarrer gern, Das ſpan'ſche Rohr, die Silberſchnallen, Denn heute gehts zum jungen Herrn.
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Aber draußen will es dunkeln,
Draußen tröpfelt es vom Dach; —
Lange ſehn ihm nach die Kinder,
Und der Kranke ſeufzt ihm nach.
Freitag.
Zu denken in geſtandnen Tagen
Der Sorge, die ſo treulich ſann,
Der Liebe, die ihn einſt getragen,
Wohl ziemt es jedem Ehrenmann.
Am Lehrer alt, am Schüler mild
Magſt du nicht ſelten es gewahren;
Und ſind ſie beide grau von Haaren,
Um deſto werther iſt das Bild.
Zumeiſt dem Prieſter wird beſchieden
Für frühe Treue dieſer Lohn;
Nicht einſam iſt des Alters Frieden,
Der Zögling bleibt ſein lieber Sohn.
Ja was erſtarrt im Lauf der Zeit,
Und wehrt dem Neuen einzudringen,
Des Herzens ſteife Flechſen ſchlingen
Sich feſter um Vergangenheit.
So läßt ein wenig Putz gefallen
Sich heut der gute Pfarrer gern,
Das ſpan'ſche Rohr, die Silberſchnallen,
Denn heute gehts zum jungen Herrn.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/259>, abgerufen am 25.11.2024.
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