Und mählig schwellen Orgelklänge Wie Heroldsrufe an mein Ohr: Knie nieder, Lässiger, und dränge Auch deines Herzens Wunsch hervor! "Du, dem Jahrtausende verrollen Secundengleich, erhalte mir Ein muthig Herz, ein redlich Wollen, Und Fassung an des Grabes Thür."
Da, horch! -- es summt durch Wind und Schlossen, Gott gnade uns, hin ist das Jahr! Im Schneegestäub' wie Schnee zerflossen, Zukünftiges wird offenbar; Von allen Thürmen um die Wette Der Hämmer Schläge, daß es schallt, Und mit dem letzten ist die Stätte Gelichtet für den neuen Wald.
Und mählig ſchwellen Orgelklänge Wie Heroldsrufe an mein Ohr: Knie nieder, Läſſiger, und dränge Auch deines Herzens Wunſch hervor! „Du, dem Jahrtauſende verrollen Secundengleich, erhalte mir Ein muthig Herz, ein redlich Wollen, Und Faſſung an des Grabes Thür.“
Da, horch! — es ſummt durch Wind und Schloſſen, Gott gnade uns, hin iſt das Jahr! Im Schneegeſtäub' wie Schnee zerfloſſen, Zukünftiges wird offenbar; Von allen Thürmen um die Wette Der Hämmer Schläge, daß es ſchallt, Und mit dem letzten iſt die Stätte Gelichtet für den neuen Wald.
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[204/0218]
Und mählig ſchwellen Orgelklänge
Wie Heroldsrufe an mein Ohr:
Knie nieder, Läſſiger, und dränge
Auch deines Herzens Wunſch hervor!
„Du, dem Jahrtauſende verrollen
Secundengleich, erhalte mir
Ein muthig Herz, ein redlich Wollen,
Und Faſſung an des Grabes Thür.“
Da, horch! — es ſummt durch Wind und Schloſſen,
Gott gnade uns, hin iſt das Jahr!
Im Schneegeſtäub' wie Schnee zerfloſſen,
Zukünftiges wird offenbar;
Von allen Thürmen um die Wette
Der Hämmer Schläge, daß es ſchallt,
Und mit dem letzten iſt die Stätte
Gelichtet für den neuen Wald.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/218>, abgerufen am 25.11.2024.
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