"Ja, das älteste hat der Schuhmacher im Keller dort zu sich genommen, die andern sind in's Waisenhaus gebracht worden." --
"Das hat lange genug gedauert. Der Magistrat wollte nichts davon wissen, weil der Mann ein herge¬ laufener Mensch war, und bei ihm zu Hause wollten sie auch nichts damit zu thun haben. Also jetzt sind sie doch hier im Waisenhaus untergebracht." --
"Ja, die Stadt hat zuletzt für Alles aufkommen müssen, auch für das Begräbniß der Frau. Nun, Gott hab' sie selig!" --
So war es. Die Kinder im Waisenhaus und in fremder Pflege, die Mutter auf öffentliche Kosten begra¬ ben, und der Vater -- nun, gute Nacht!
Das ist so eine Geschichte aus der deutschen "Heimath".
Polizeiliche Eheſcheidung.
„Ja, das aͤlteſte hat der Schuhmacher im Keller dort zu ſich genommen, die andern ſind in's Waiſenhaus gebracht worden.“ —
„Das hat lange genug gedauert. Der Magiſtrat wollte nichts davon wiſſen, weil der Mann ein herge¬ laufener Menſch war, und bei ihm zu Hauſe wollten ſie auch nichts damit zu thun haben. Alſo jetzt ſind ſie doch hier im Waiſenhaus untergebracht.“ —
„Ja, die Stadt hat zuletzt fuͤr Alles aufkommen muͤſſen, auch fuͤr das Begraͤbniß der Frau. Nun, Gott hab' ſie ſelig!“ —
So war es. Die Kinder im Waiſenhaus und in fremder Pflege, die Mutter auf oͤffentliche Koſten begra¬ ben, und der Vater — nun, gute Nacht!
Das iſt ſo eine Geſchichte aus der deutſchen „Heimath“.
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Polizeiliche Eheſcheidung.
„Ja, das aͤlteſte hat der Schuhmacher im Keller
dort zu ſich genommen, die andern ſind in's Waiſenhaus
gebracht worden.“ —
„Das hat lange genug gedauert. Der Magiſtrat
wollte nichts davon wiſſen, weil der Mann ein herge¬
laufener Menſch war, und bei ihm zu Hauſe wollten ſie
auch nichts damit zu thun haben. Alſo jetzt ſind ſie
doch hier im Waiſenhaus untergebracht.“ —
„Ja, die Stadt hat zuletzt fuͤr Alles aufkommen
muͤſſen, auch fuͤr das Begraͤbniß der Frau. Nun, Gott
hab' ſie ſelig!“ —
So war es. Die Kinder im Waiſenhaus und in
fremder Pflege, die Mutter auf oͤffentliche Koſten begra¬
ben, und der Vater — nun, gute Nacht!
Das iſt ſo eine Geſchichte aus der deutſchen „Heimath“.
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Dronke, Ernst: Polizei-Geschichten. Leipzig, 1846, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dronke_polizeigeschichten_1846/80>, abgerufen am 07.07.2024.
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