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Dronke, Ernst: Polizei-Geschichten. Leipzig, 1846.

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In dem Kriminalgefängniß zu B. erhängte sich vor
einiger Zeit ein Gefangner, der nach den Aussagen
des Arztes und des Gefängniß-Inspektors an Schwer¬
muth gelitten hatte. Die Geschichte dieses Unglückli¬
chen, welche wir dem Leser hier erzählen, ist ein voll¬
kommen wahres Ereigniß, und die folgenden Einzel¬
heiten, wobei wir nur die Namen verschweigen, werden
vielleicht bei Manchem die Erinnerung an die handeln¬
den Personen erwecken.

Fritz Schenk war ein Tischler.

Er hatte als Geselle lange Zeit bei einem der grö¬
ßern Meister in B. gearbeitet, und stand im Rufe
eines ordentlichen Menschen und fleißigen und geschick¬
ten Arbeiters. Da er für Niemand weiter zu sorgen
hatte, so reichte sein Verdienst eben zu seinen nothwen¬
digen Bedürfnissen aus, und nicht minder wie bei dem
Meister wegen seiner Brauchbarkeit, stand er bei den
andern Gesellen wegen seines Frohsinns in Gunst.

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In dem Kriminalgefaͤngniß zu B. erhaͤngte ſich vor
einiger Zeit ein Gefangner, der nach den Ausſagen
des Arztes und des Gefaͤngniß-Inſpektors an Schwer¬
muth gelitten hatte. Die Geſchichte dieſes Ungluͤckli¬
chen, welche wir dem Leſer hier erzaͤhlen, iſt ein voll¬
kommen wahres Ereigniß, und die folgenden Einzel¬
heiten, wobei wir nur die Namen verſchweigen, werden
vielleicht bei Manchem die Erinnerung an die handeln¬
den Perſonen erwecken.

Fritz Schenk war ein Tiſchler.

Er hatte als Geſelle lange Zeit bei einem der groͤ¬
ßern Meiſter in B. gearbeitet, und ſtand im Rufe
eines ordentlichen Menſchen und fleißigen und geſchick¬
ten Arbeiters. Da er fuͤr Niemand weiter zu ſorgen
hatte, ſo reichte ſein Verdienſt eben zu ſeinen nothwen¬
digen Beduͤrfniſſen aus, und nicht minder wie bei dem
Meiſter wegen ſeiner Brauchbarkeit, ſtand er bei den
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[[3]/0017] In dem Kriminalgefaͤngniß zu B. erhaͤngte ſich vor einiger Zeit ein Gefangner, der nach den Ausſagen des Arztes und des Gefaͤngniß-Inſpektors an Schwer¬ muth gelitten hatte. Die Geſchichte dieſes Ungluͤckli¬ chen, welche wir dem Leſer hier erzaͤhlen, iſt ein voll¬ kommen wahres Ereigniß, und die folgenden Einzel¬ heiten, wobei wir nur die Namen verſchweigen, werden vielleicht bei Manchem die Erinnerung an die handeln¬ den Perſonen erwecken. Fritz Schenk war ein Tiſchler. Er hatte als Geſelle lange Zeit bei einem der groͤ¬ ßern Meiſter in B. gearbeitet, und ſtand im Rufe eines ordentlichen Menſchen und fleißigen und geſchick¬ ten Arbeiters. Da er fuͤr Niemand weiter zu ſorgen hatte, ſo reichte ſein Verdienſt eben zu ſeinen nothwen¬ digen Beduͤrfniſſen aus, und nicht minder wie bei dem Meiſter wegen ſeiner Brauchbarkeit, ſtand er bei den andern Geſellen wegen ſeines Frohſinns in Gunſt. 1 *

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Zitationshilfe: Dronke, Ernst: Polizei-Geschichten. Leipzig, 1846, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dronke_polizeigeschichten_1846/17>, abgerufen am 23.11.2024.