Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783.sind unsere Kriege unendlich kostbarer an Gelde und man *) Man findet über den Unterschied der alten und
itzigen Kriegskunst sehr interessante Bemerkungen in einem ohnlängst erschienenem Werke des Hrn. Hauptmann Manvillon: Essay sur I'Influence de la poudre a Canon dans l'Art de la guerre mo- derne, welches auch für den forschenden Geist eines unmilitarischen Lefers sehr viele Nahrung enthält, und, nach dem Urtheil der Kenner, in seiner Art classisch ist. ſind unſere Kriege unendlich koſtbarer an Gelde und man *) Man findet uͤber den Unterſchied der alten und
itzigen Kriegskunſt ſehr intereſſante Bemerkungen in einem ohnlaͤngſt erſchienenem Werke des Hrn. Hauptmann Manvillon: Eſſay ſur I’Influence de la poudre à Canon dans l’Art de la guerre mo- derne, welches auch fuͤr den forſchenden Geiſt eines unmilitariſchen Lefers ſehr viele Nahrung enthaͤlt, und, nach dem Urtheil der Kenner, in ſeiner Art claſſiſch iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0236" n="228"/> ſind unſere Kriege unendlich koſtbarer an Gelde und<lb/> Menſchen; eine in vielen Friedensjahren vollgehaͤufte<lb/> Schatzkammer kann in einer oder zwey Campagnen<lb/> ausgeleeret werden, unſere Waffen und ganze Art zu<lb/> ſtreiten machen die Kriege langwieriger <note place="foot" n="*)">Man findet uͤber den Unterſchied der alten und<lb/> itzigen Kriegskunſt ſehr intereſſante Bemerkungen<lb/> in einem ohnlaͤngſt erſchienenem Werke des Hrn.<lb/> Hauptmann <hi rendition="#fr">Manvillon:</hi> <hi rendition="#aq">Eſſay ſur I’Influence de<lb/> la poudre à Canon dans l’Art de la guerre mo-<lb/> derne,</hi> welches auch fuͤr den forſchenden Geiſt eines<lb/> unmilitariſchen Lefers ſehr viele Nahrung enthaͤlt,<lb/> und, nach dem Urtheil der Kenner, in ſeiner Art<lb/> claſſiſch iſt.</note>, man kann<lb/> viele Bataillen gewinnen und doch verliehren; auch<lb/> kennen unſere itzige Staaten ihre eigene und fremde<lb/> Kraͤfte ſo gut, daß es nicht leicht iſt, durch vorgege-<lb/> bene Staͤrke zu taͤuſchen, oder durch eingebildete<lb/> Schwaͤche den Angreifer zu locken. Alle dieſe Um-<lb/> ſtaͤnde machen, daß die Kriege in unſern Zeiten nicht<lb/> ſowohl Ausbruͤche von Leidenſchaft als Sache des<lb/> Calcuͤls ſind. Wir haben in dem ſo eben geendigtem<lb/> Kriege groͤßere Flotten, als bisher das Meer getragen<lb/> hatte, nebeneinander vorbeyſeegeln und ſorgfaͤltig eine<lb/> Schlacht vermeiden ſehen, und aͤuf jeder geſtand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0236]
ſind unſere Kriege unendlich koſtbarer an Gelde und
Menſchen; eine in vielen Friedensjahren vollgehaͤufte
Schatzkammer kann in einer oder zwey Campagnen
ausgeleeret werden, unſere Waffen und ganze Art zu
ſtreiten machen die Kriege langwieriger *), man kann
viele Bataillen gewinnen und doch verliehren; auch
kennen unſere itzige Staaten ihre eigene und fremde
Kraͤfte ſo gut, daß es nicht leicht iſt, durch vorgege-
bene Staͤrke zu taͤuſchen, oder durch eingebildete
Schwaͤche den Angreifer zu locken. Alle dieſe Um-
ſtaͤnde machen, daß die Kriege in unſern Zeiten nicht
ſowohl Ausbruͤche von Leidenſchaft als Sache des
Calcuͤls ſind. Wir haben in dem ſo eben geendigtem
Kriege groͤßere Flotten, als bisher das Meer getragen
hatte, nebeneinander vorbeyſeegeln und ſorgfaͤltig eine
Schlacht vermeiden ſehen, und aͤuf jeder geſtand
man
*) Man findet uͤber den Unterſchied der alten und
itzigen Kriegskunſt ſehr intereſſante Bemerkungen
in einem ohnlaͤngſt erſchienenem Werke des Hrn.
Hauptmann Manvillon: Eſſay ſur I’Influence de
la poudre à Canon dans l’Art de la guerre mo-
derne, welches auch fuͤr den forſchenden Geiſt eines
unmilitariſchen Lefers ſehr viele Nahrung enthaͤlt,
und, nach dem Urtheil der Kenner, in ſeiner Art
claſſiſch iſt.
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