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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783.

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weder am Sabbathe beständigen Näckereyen ausge-
setzt seyn, oder es müßte sein Gesetz übertreten und
sich vertheidigen. Beydes würde kein gutes Geblüte
setzen, und auf jeden Fall könnte man dem jüdischen
Soldaten auf die Dauer nicht mehr trauen. Ich
glaube aber nicht, daß man, um des jüdischen Con-
tingents willen ein neues Krieges- oder Völkerrecht
würde machen wollen. Hätte man nur einseitig Ju-
den unter dem Heer, so ließe sich vielleicht noch et-
was von ihnen erwarten: aber Juden werden gegen
Juden schlechte Soldaten seyn, und um unserer
Christen Zwiste willen kein Bruder Blut vergießen
wollen.

Und was darf man von ihrer Tapferkeit erwar-
ten? sehr wenig. Die Juden sind nach Maßgabe
feige Memmen, und würden sich eher zu Banditen
schicken, als ihrem Feinde das Weiße im Auge zu
sehen. Es kommt hier immer nicht drauf an, was
sie waren, als sie noch ein eigenes Volk ausmachten
und wußten, wofür sie Soldaten waren, sondern
was sie jetzt sind. Damals waren ihre Kriege Krie-
ge des Herren, der Religionsenthusiasmus machte
sie tapfer, und sie waren eine wirklich kriegerische
Nation, das sind sie aber jetzt nicht mehr. Sie
konnten es auch noch einige Zeit nach ihrem zerstöhr-

ten
G 5

weder am Sabbathe beſtaͤndigen Naͤckereyen ausge-
ſetzt ſeyn, oder es muͤßte ſein Geſetz uͤbertreten und
ſich vertheidigen. Beydes wuͤrde kein gutes Gebluͤte
ſetzen, und auf jeden Fall koͤnnte man dem juͤdiſchen
Soldaten auf die Dauer nicht mehr trauen. Ich
glaube aber nicht, daß man, um des juͤdiſchen Con-
tingents willen ein neues Krieges- oder Voͤlkerrecht
wuͤrde machen wollen. Haͤtte man nur einſeitig Ju-
den unter dem Heer, ſo ließe ſich vielleicht noch et-
was von ihnen erwarten: aber Juden werden gegen
Juden ſchlechte Soldaten ſeyn, und um unſerer
Chriſten Zwiſte willen kein Bruder Blut vergießen
wollen.

Und was darf man von ihrer Tapferkeit erwar-
ten? ſehr wenig. Die Juden ſind nach Maßgabe
feige Memmen, und wuͤrden ſich eher zu Banditen
ſchicken, als ihrem Feinde das Weiße im Auge zu
ſehen. Es kommt hier immer nicht drauf an, was
ſie waren, als ſie noch ein eigenes Volk ausmachten
und wußten, wofuͤr ſie Soldaten waren, ſondern
was ſie jetzt ſind. Damals waren ihre Kriege Krie-
ge des Herren, der Religionsenthuſiasmus machte
ſie tapfer, und ſie waren eine wirklich kriegeriſche
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ten
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[105/0113] weder am Sabbathe beſtaͤndigen Naͤckereyen ausge- ſetzt ſeyn, oder es muͤßte ſein Geſetz uͤbertreten und ſich vertheidigen. Beydes wuͤrde kein gutes Gebluͤte ſetzen, und auf jeden Fall koͤnnte man dem juͤdiſchen Soldaten auf die Dauer nicht mehr trauen. Ich glaube aber nicht, daß man, um des juͤdiſchen Con- tingents willen ein neues Krieges- oder Voͤlkerrecht wuͤrde machen wollen. Haͤtte man nur einſeitig Ju- den unter dem Heer, ſo ließe ſich vielleicht noch et- was von ihnen erwarten: aber Juden werden gegen Juden ſchlechte Soldaten ſeyn, und um unſerer Chriſten Zwiſte willen kein Bruder Blut vergießen wollen. Und was darf man von ihrer Tapferkeit erwar- ten? ſehr wenig. Die Juden ſind nach Maßgabe feige Memmen, und wuͤrden ſich eher zu Banditen ſchicken, als ihrem Feinde das Weiße im Auge zu ſehen. Es kommt hier immer nicht drauf an, was ſie waren, als ſie noch ein eigenes Volk ausmachten und wußten, wofuͤr ſie Soldaten waren, ſondern was ſie jetzt ſind. Damals waren ihre Kriege Krie- ge des Herren, der Religionsenthuſiasmus machte ſie tapfer, und ſie waren eine wirklich kriegeriſche Nation, das ſind ſie aber jetzt nicht mehr. Sie konnten es auch noch einige Zeit nach ihrem zerſtoͤhr- ten G 5

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Zitationshilfe: Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/113>, abgerufen am 25.11.2024.