reiche Ansicht niederschrieb, ein Ausspruch der Mrs. Stowe vorgeschwebt. Als diese nämlich eines Tages von einem Neugierigen gefragt wurde, wie sie "Onkel Tom" verfertigt habe, antwortete sie: "Mein Herr, in- dem ich allein unser einfaches Mittagbrot bereitete." Mrs. Stowe spricht sich allerdings nicht näher darüber aus, ob das Kochen Onkel Tom wesentlich gefördert, oder ob unter Onkel Tom's Einfluß das einfache Mittag- brot an Schmackhaftigkeit gewonnen habe.
Jch würde aus dieser einfach berichteten Thatsache nur schließen, daß Mrs. Stowe zu arm war, um eine Köchin zu halten, und daß es kein Naturgesetz giebt, welches eine denkende Frau am Kochen hindert, wenn sie es gelernt hat, notabene. Jm Uebrigen aber glaube ich, wird sie wohl den Ausspruch überhaupt gar nicht gethan haben.
Hätte eine Hausfrau nun wirklich erstlich das Denken und zweitens das Kochen gründlich erlernt, so müßte doch noch etwas Drittes hinzukommen, um sie zu einer cor- rekten und perfekten Köchin zu machen, nämlich die Routine.
Die Routine ist das Stichwort für jede mehr oder weniger mechanische Arbeit, sie ist selbst bei geistigem Produciren ein nicht unwesentlicher Faktor.
Jch erlaube mir der fruchtbaren Schriftstellerin Frau
reiche Ansicht niederschrieb, ein Ausspruch der Mrs. Stowe vorgeschwebt. Als diese nämlich eines Tages von einem Neugierigen gefragt wurde, wie sie „Onkel Tom‟ verfertigt habe, antwortete sie: „Mein Herr, in- dem ich allein unser einfaches Mittagbrot bereitete.‟ Mrs. Stowe spricht sich allerdings nicht näher darüber aus, ob das Kochen Onkel Tom wesentlich gefördert, oder ob unter Onkel Tom's Einfluß das einfache Mittag- brot an Schmackhaftigkeit gewonnen habe.
Jch würde aus dieser einfach berichteten Thatsache nur schließen, daß Mrs. Stowe zu arm war, um eine Köchin zu halten, und daß es kein Naturgesetz giebt, welches eine denkende Frau am Kochen hindert, wenn sie es gelernt hat, notabene. Jm Uebrigen aber glaube ich, wird sie wohl den Ausspruch überhaupt gar nicht gethan haben.
Hätte eine Hausfrau nun wirklich erstlich das Denken und zweitens das Kochen gründlich erlernt, so müßte doch noch etwas Drittes hinzukommen, um sie zu einer cor- rekten und perfekten Köchin zu machen, nämlich die Routine.
Die Routine ist das Stichwort für jede mehr oder weniger mechanische Arbeit, sie ist selbst bei geistigem Produciren ein nicht unwesentlicher Faktor.
Jch erlaube mir der fruchtbaren Schriftstellerin Frau
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reiche Ansicht niederschrieb, ein Ausspruch der Mrs.
Stowe vorgeschwebt. Als diese nämlich eines Tages
von einem Neugierigen gefragt wurde, wie sie „Onkel
Tom‟ verfertigt habe, antwortete sie: „Mein Herr, in-
dem ich allein unser einfaches Mittagbrot bereitete.‟
Mrs. Stowe spricht sich allerdings nicht näher darüber
aus, ob das Kochen Onkel Tom wesentlich gefördert,
oder ob unter Onkel Tom's Einfluß das einfache Mittag-
brot an Schmackhaftigkeit gewonnen habe.
Jch würde aus dieser einfach berichteten Thatsache
nur schließen, daß Mrs. Stowe zu arm war, um eine
Köchin zu halten, und daß es kein Naturgesetz giebt,
welches eine denkende Frau am Kochen hindert, wenn
sie es gelernt hat, notabene. Jm Uebrigen aber glaube
ich, wird sie wohl den Ausspruch überhaupt gar nicht
gethan haben.
Hätte eine Hausfrau nun wirklich erstlich das Denken
und zweitens das Kochen gründlich erlernt, so müßte doch
noch etwas Drittes hinzukommen, um sie zu einer cor-
rekten und perfekten Köchin zu machen, nämlich die
Routine.
Die Routine ist das Stichwort für jede mehr oder
weniger mechanische Arbeit, sie ist selbst bei geistigem
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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/93>, abgerufen am 20.07.2024.
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