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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine
ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus-
frau
sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist
nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder
Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt
nichts taugt - als Mensch.

Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme
häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit
können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen
werden.

Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um
sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen,
so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer
speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein
menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.

Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das
Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses
Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth-
schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter-
bosheit.

Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und
Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem
anständigen Menschen unerläßlich.

Was die Frau durch Arbeit dem Manne
ersparen kann
.

schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine
ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus-
frau
sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist
nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder
Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt
nichts taugt – als Mensch.

Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme
häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit
können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen
werden.

Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um
sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen,
so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer
speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein
menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.

Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das
Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses
Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth-
schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter-
bosheit.

Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und
Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem
anständigen Menschen unerläßlich.

Was die Frau durch Arbeit dem Manne
ersparen kann
.

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[109/0117] schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus- frau sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt nichts taugt – als Mensch. Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen werden. Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen, so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit. Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth- schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter- bosheit. Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem anständigen Menschen unerläßlich. Was die Frau durch Arbeit dem Manne ersparen kann.

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/117>, abgerufen am 22.11.2024.