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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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Wie Gottes Geist über dem Wasser, so muß der
Hausfrau Achtung gebietende Persönlichkeit über dem
Haushalt schweben.

Jch erwähnte schon, daß bei eigentlichen Berufsarten
das Können oder Wissen in den Vordergrund tritt.

Den geschickten Tischler erkenne ich daran, daß seine
Möbel gut, dauerhaft und geschmackvoll gearbeitet sind,
die gute Köchin offenbart sich in den wohlschmeckenden
Speisen, die sie bereitet.

Woran erkenne ich aber, wenn ich als Fremder ein
Haus betrete, daß eine gute Hausfrau darin waltet?

An der vollkommnen Behaglichkeit, die im Hause
herrscht. Diese aber setzt nicht ein bestimmtes Können
voraus, sondern die Gabe, die verschiedenen Elemente,
Kräfte und Personen, die einen Haushalt bilden, zu
einem harmonischen Ganzen zu vereinigen.

Die Behaglichkeit hängt von materiellen und gemüth-
lichen Einflüssen ab.

Zu den materiellen gehören: gutes Essen, Licht, Luft,
bequeme Möbel, geschmackvolle Anordnung u. s. w.

Ganz gleichgültig aber ist es mir, ob die Frau selbst
gekocht, gepolstert, gescheuert, geheizt hat, oder ob sie diese
Arbeiten von Andern besorgen ließ.

Das ist meines Erachtens eine rein pekuniäre Frage,

Wie Gottes Geist über dem Wasser, so muß der
Hausfrau Achtung gebietende Persönlichkeit über dem
Haushalt schweben.

Jch erwähnte schon, daß bei eigentlichen Berufsarten
das Können oder Wissen in den Vordergrund tritt.

Den geschickten Tischler erkenne ich daran, daß seine
Möbel gut, dauerhaft und geschmackvoll gearbeitet sind,
die gute Köchin offenbart sich in den wohlschmeckenden
Speisen, die sie bereitet.

Woran erkenne ich aber, wenn ich als Fremder ein
Haus betrete, daß eine gute Hausfrau darin waltet?

An der vollkommnen Behaglichkeit, die im Hause
herrscht. Diese aber setzt nicht ein bestimmtes Können
voraus, sondern die Gabe, die verschiedenen Elemente,
Kräfte und Personen, die einen Haushalt bilden, zu
einem harmonischen Ganzen zu vereinigen.

Die Behaglichkeit hängt von materiellen und gemüth-
lichen Einflüssen ab.

Zu den materiellen gehören: gutes Essen, Licht, Luft,
bequeme Möbel, geschmackvolle Anordnung u. s. w.

Ganz gleichgültig aber ist es mir, ob die Frau selbst
gekocht, gepolstert, gescheuert, geheizt hat, oder ob sie diese
Arbeiten von Andern besorgen ließ.

Das ist meines Erachtens eine rein pekuniäre Frage,

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[100/0108] Wie Gottes Geist über dem Wasser, so muß der Hausfrau Achtung gebietende Persönlichkeit über dem Haushalt schweben. Jch erwähnte schon, daß bei eigentlichen Berufsarten das Können oder Wissen in den Vordergrund tritt. Den geschickten Tischler erkenne ich daran, daß seine Möbel gut, dauerhaft und geschmackvoll gearbeitet sind, die gute Köchin offenbart sich in den wohlschmeckenden Speisen, die sie bereitet. Woran erkenne ich aber, wenn ich als Fremder ein Haus betrete, daß eine gute Hausfrau darin waltet? An der vollkommnen Behaglichkeit, die im Hause herrscht. Diese aber setzt nicht ein bestimmtes Können voraus, sondern die Gabe, die verschiedenen Elemente, Kräfte und Personen, die einen Haushalt bilden, zu einem harmonischen Ganzen zu vereinigen. Die Behaglichkeit hängt von materiellen und gemüth- lichen Einflüssen ab. Zu den materiellen gehören: gutes Essen, Licht, Luft, bequeme Möbel, geschmackvolle Anordnung u. s. w. Ganz gleichgültig aber ist es mir, ob die Frau selbst gekocht, gepolstert, gescheuert, geheizt hat, oder ob sie diese Arbeiten von Andern besorgen ließ. Das ist meines Erachtens eine rein pekuniäre Frage,

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/108>, abgerufen am 25.11.2024.