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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.

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hat die nach Mekka zeigende Tafel "Mehral" keinen
Sinn. Sie sind zu den Waschungen nicht verpflichtet,
weder zum "Abdestan" noch zum "Güzül", noch zum
"Thüseret". Sie halten weder die Ramazan-Fasten noch
feiern sie das Beyramsfest u.s.w. Der Geistliche
traut, unterrichtet, konfirmirt sie nicht und läßt sie
nicht beichten, sie haben keine Seele; um sie kommt
nicht in der Todesstunde der die Seele vom Leibe
scheidende Engel Asrael; sie verhört nicht nach dem
Tode der Engel Monkai und Nakir über das Gute
und Böse, daß sie in ihrem Erdenleben gethan. Sie
gelangen nicht in's Paradies, in den Schatten des großen
Baumes "Tuba", denn ihrer bedürfen dort die
Männer nicht mehr
, diese erwarten dort die in
ewiger Jugend blühenden "Huris", jeden ihrer sieben
und siebzig u.s.w. Die Männer werden im Koran
ermahnt: Denjenigen Frauen, von denen ihr fürchten
könnt, daß sie unredlich handeln, gebt Verweise, enthaltet
euch ihrer und peitscht sie.

Die männlichen Juden haben in ihren Gebeten
einen Abschnitt, in dem sie Gott danken, daß sie nicht
als Weiber zur Welt gekommen sind.

Fernand Mendoz Pinto erzählt uns in seinen Reisen:
der König von Achem führte Krieg mit den Königen
von Jantana (Reich in Ostasien.) Er wurde besiegt

hat die nach Mekka zeigende Tafel „Mehral‟ keinen
Sinn. Sie sind zu den Waschungen nicht verpflichtet,
weder zum „Abdestan‟ noch zum „Güzül‟, noch zum
„Thüseret‟. Sie halten weder die Ramazan-Fasten noch
feiern sie das Beyramsfest u.s.w. Der Geistliche
traut, unterrichtet, konfirmirt sie nicht und läßt sie
nicht beichten, sie haben keine Seele; um sie kommt
nicht in der Todesstunde der die Seele vom Leibe
scheidende Engel Asrael; sie verhört nicht nach dem
Tode der Engel Monkai und Nakir über das Gute
und Böse, daß sie in ihrem Erdenleben gethan. Sie
gelangen nicht in's Paradies, in den Schatten des großen
Baumes „Tuba‟, denn ihrer bedürfen dort die
Männer nicht mehr
, diese erwarten dort die in
ewiger Jugend blühenden „Huris‟, jeden ihrer sieben
und siebzig u.s.w. Die Männer werden im Koran
ermahnt: Denjenigen Frauen, von denen ihr fürchten
könnt, daß sie unredlich handeln, gebt Verweise, enthaltet
euch ihrer und peitscht sie.

Die männlichen Juden haben in ihren Gebeten
einen Abschnitt, in dem sie Gott danken, daß sie nicht
als Weiber zur Welt gekommen sind.

Fernand Mendoz Pinto erzählt uns in seinen Reisen:
der König von Achem führte Krieg mit den Königen
von Jantana (Reich in Ostasien.) Er wurde besiegt

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[84/0092] hat die nach Mekka zeigende Tafel „Mehral‟ keinen Sinn. Sie sind zu den Waschungen nicht verpflichtet, weder zum „Abdestan‟ noch zum „Güzül‟, noch zum „Thüseret‟. Sie halten weder die Ramazan-Fasten noch feiern sie das Beyramsfest u.s.w. Der Geistliche traut, unterrichtet, konfirmirt sie nicht und läßt sie nicht beichten, sie haben keine Seele; um sie kommt nicht in der Todesstunde der die Seele vom Leibe scheidende Engel Asrael; sie verhört nicht nach dem Tode der Engel Monkai und Nakir über das Gute und Böse, daß sie in ihrem Erdenleben gethan. Sie gelangen nicht in's Paradies, in den Schatten des großen Baumes „Tuba‟, denn ihrer bedürfen dort die Männer nicht mehr, diese erwarten dort die in ewiger Jugend blühenden „Huris‟, jeden ihrer sieben und siebzig u.s.w. Die Männer werden im Koran ermahnt: Denjenigen Frauen, von denen ihr fürchten könnt, daß sie unredlich handeln, gebt Verweise, enthaltet euch ihrer und peitscht sie. Die männlichen Juden haben in ihren Gebeten einen Abschnitt, in dem sie Gott danken, daß sie nicht als Weiber zur Welt gekommen sind. Fernand Mendoz Pinto erzählt uns in seinen Reisen: der König von Achem führte Krieg mit den Königen von Jantana (Reich in Ostasien.) Er wurde besiegt  

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/92>, abgerufen am 05.12.2024.