Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.los, damit sie mit dem Loose, das der Mann ihr bereitet,
sich gern bescheide und nicht einer ungemessenen Die Frau sei häuslich, das heißt, sie gehe auf in Da nun die Männer aus der Häuslichkeit, Stille los, damit sie mit dem Loose, das der Mann ihr bereitet,
sich gern bescheide und nicht einer ungemessenen Die Frau sei häuslich, das heißt, sie gehe auf in Da nun die Männer aus der Häuslichkeit, Stille <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="34"/> los, damit sie mit dem Loose, das der Mann ihr bereitet, sich gern bescheide und nicht einer ungemessenen<lb/> Sehnsucht nach Sammet und Seide, nach Equipagen<lb/> und Silbergeschirr, nach vornehmen Visitenkarten, Thea-<lb/> terlogen und Reitpferden sich hingebe, oder gar auf<lb/> den absurden Einfall gerathe, einen Theil ihres Ver-<lb/> mögens, dessen Verfügung dem Manne allein zusteht,<lb/> für ihre <hi rendition="#aq">menus plaisirs</hi> in Anspruch nehmen zu<lb/> wollen.</p><lb/> <p>Die Frau sei häuslich, das heißt, sie gehe auf in<lb/> Mann und Kind, in Küche und Speisekammer. Heine<lb/> läßt einmal einen Nützlichkeitsapostel den tiefsinnigen<lb/> Ausspruch thun, die Bäume seien grün, weil grün gut<lb/> für die Augen sei. So scheint es, denken die Männer<lb/> im Allgemeinen, die Frauen seien expreß von der Vor-<lb/> sehung zum Kochen bestimmt, damit sie, die Herren<lb/> der Schöpfung, gut zu essen bekommen.</p><lb/> <p>Da nun die Männer aus der Häuslichkeit, Stille<lb/> und Einfachheit aller derjenigen Frauen, die nicht das<lb/> Glück haben, ihre Frau zu sein, nicht nur keinen Vor-<lb/> theil ziehen, sondern im Gegentheil, bei dieser uni-<lb/> versell gedachten Beschaffenheit des weiblichen Geschlechts<lb/> Gefahr liefen, bei geselligen Zusammenkünften vor<lb/> Langerweile von den Stühlen zu fallen, so erlauben<lb/> sie sich, außerhalb der Ehe, alle diejenigen Frauen, die<lb/>   </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
los, damit sie mit dem Loose, das der Mann ihr bereitet, sich gern bescheide und nicht einer ungemessenen
Sehnsucht nach Sammet und Seide, nach Equipagen
und Silbergeschirr, nach vornehmen Visitenkarten, Thea-
terlogen und Reitpferden sich hingebe, oder gar auf
den absurden Einfall gerathe, einen Theil ihres Ver-
mögens, dessen Verfügung dem Manne allein zusteht,
für ihre menus plaisirs in Anspruch nehmen zu
wollen.
Die Frau sei häuslich, das heißt, sie gehe auf in
Mann und Kind, in Küche und Speisekammer. Heine
läßt einmal einen Nützlichkeitsapostel den tiefsinnigen
Ausspruch thun, die Bäume seien grün, weil grün gut
für die Augen sei. So scheint es, denken die Männer
im Allgemeinen, die Frauen seien expreß von der Vor-
sehung zum Kochen bestimmt, damit sie, die Herren
der Schöpfung, gut zu essen bekommen.
Da nun die Männer aus der Häuslichkeit, Stille
und Einfachheit aller derjenigen Frauen, die nicht das
Glück haben, ihre Frau zu sein, nicht nur keinen Vor-
theil ziehen, sondern im Gegentheil, bei dieser uni-
versell gedachten Beschaffenheit des weiblichen Geschlechts
Gefahr liefen, bei geselligen Zusammenkünften vor
Langerweile von den Stühlen zu fallen, so erlauben
sie sich, außerhalb der Ehe, alle diejenigen Frauen, die
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(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
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