Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

lonio de Cruciat. Martyr. pag. 403. 404. & seqq. usqve 408. und D. Casp. Sagittario eod. tr. grosse Listen/ und weitläuftige Verzeichnisse der Martyrer findet/ welchen die Köpffe mit dem Schwerd abgeschlagen worden/ und ist Gallonius in angezogenen Tractat pag. 405. der Meynung es seyen darumb viel Christen mit dem Schwerd hingerichtet worden / weil man solches vor schimpfflicher und verächtlicher/ als die Execution mit dem Beil/ gehalten.

add.

Brisson. lib. 5. de formul. ubi de gladii animadversione sermonem habet.

XII. Ehe man aber den Märtyrern den Kopf abhieb/ wurden sie nackend an eine Seule gebunden/ und mit Ruthen erbärmlich gehauen.

Valer. Maxim. lib. 5. c. 8.

XIII. Hernach verbund man ihnen die Augen mit einen Tuch/ musten drauf nieder knien/ und den Hals herhalten.

Gallon. d. tr. pag. 409. 410. & 411.

De obnubilatione capitis vide qvoqve Liv. lib. 1. c. 26. ac lib. 23. cap. 10. nec non Ciceron. Orat. 5. in Verrem. c. 28. & pro Rabirio perduelli cap. 4. & 5.

XIV. Die Griechen hatten den Gebrauch/ daß wenn jemanden bey ihnen der Kopf abgeschlagen wurde/ der Scharffrichter das blutige Schwerd an des decollirten Hauptharen abwischen muste/ vermeinende/ daß dadurch das Piaculum in Corde commissum expiiret würde.

Ex Suida D. Joh. Philipp. Pfeiffer/ lib. 2. Antiq. Graecar. Gentil. cap. 24. pag. 231.

XV. Bey den Sinesern ist das Köpfen der allerschändlichste Tod/ weil sie vor der Glieder Zerstümmelung einen hefftigen Abscheu tragen.

Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8. pag. 389.

XVI. In Teutschland werden damit unterschiedliche Verbrecher abgestrafft / als

I. Die ein solches CRIMEN LAESAE MAJESTATIS begangen/ daß sie ein und andern der Käyserlichen Majestät/ der Chur- und Fürsten/ Ja auch der andern Reichs-Stände / Räthe ümbzubringen und aus dem Wege zu räumen sich vorgenommen/ und wohl mit andern deshalber confpiriret und sich verbunden.

lonio de Cruciat. Martyr. pag. 403. 404. & seqq. usqve 408. und D. Casp. Sagittario eod. tr. grosse Listen/ und weitläuftige Verzeichnisse der Martyrer findet/ welchen die Köpffe mit dem Schwerd abgeschlagen worden/ und ist Gallonius in angezogenen Tractat pag. 405. der Meynung es seyen darumb viel Christen mit dem Schwerd hingerichtet worden / weil man solches vor schimpfflicher und verächtlicher/ als die Execution mit dem Beil/ gehalten.

add.

Brisson. lib. 5. de formul. ubi de gladii animadversione sermonem habet.

XII. Ehe man aber den Märtyrern den Kopf abhieb/ wurden sie nackend an eine Seule gebunden/ und mit Ruthen erbärmlich gehauen.

Valer. Maxim. lib. 5. c. 8.

XIII. Hernach verbund man ihnen die Augen mit einen Tuch/ musten drauf nieder knien/ und den Hals herhalten.

Gallon. d. tr. pag. 409. 410. & 411.

De obnubilatione capitis vide qvoqve Liv. lib. 1. c. 26. ac lib. 23. cap. 10. nec non Ciceron. Orat. 5. in Verrem. c. 28. & pro Rabirio perduelli cap. 4. & 5.

XIV. Die Griechen hatten den Gebrauch/ daß wenn jemanden bey ihnen der Kopf abgeschlagen wurde/ der Scharffrichter das blutige Schwerd an des decollirten Hauptharen abwischen muste/ vermeinende/ daß dadurch das Piaculum in Corde commissum expiiret würde.

Ex Suida D. Joh. Philipp. Pfeiffer/ lib. 2. Antiq. Graecar. Gentil. cap. 24. pag. 231.

XV. Bey den Sinesern ist das Köpfen der allerschändlichste Tod/ weil sie vor der Glieder Zerstümmelung einen hefftigen Abscheu tragen.

Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8. pag. 389.

XVI. In Teutschland werden damit unterschiedliche Verbrecher abgestrafft / als

I. Die ein solches CRIMEN LAESAE MAJESTATIS begangen/ daß sie ein und andern der Käyserlichen Majestät/ der Chur- und Fürsten/ Ja auch der andern Reichs-Stände / Räthe ümbzubringen und aus dem Wege zu räumen sich vorgenommen/ und wohl mit andern deshalber confpiriret und sich verbunden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0085" n="75"/>
lonio de Cruciat. Martyr. pag. 403.                      404. &amp; seqq. usqve 408. und D. Casp. Sagittario eod. tr. grosse Listen/ und                      weitläuftige Verzeichnisse der Martyrer findet/ welchen die Köpffe mit dem                      Schwerd abgeschlagen worden/ und ist Gallonius in angezogenen Tractat pag. 405.                      der Meynung es seyen darumb viel Christen mit dem Schwerd hingerichtet worden /                      weil man solches vor schimpfflicher und verächtlicher/ als die Execution mit                      dem Beil/ gehalten.</p>
        <p>add.</p>
        <p>Brisson. lib. 5. de formul. ubi de gladii animadversione sermonem habet.</p>
        <p>XII. Ehe man aber den Märtyrern den Kopf abhieb/ wurden sie nackend an eine                      Seule gebunden/ und mit Ruthen erbärmlich gehauen.</p>
        <p>Valer. Maxim. lib. 5. c. 8.</p>
        <p>XIII. Hernach verbund man ihnen die Augen mit einen Tuch/ musten drauf nieder                      knien/ und den Hals herhalten.</p>
        <p>Gallon. d. tr. pag. 409. 410. &amp; 411.</p>
        <p>De obnubilatione capitis vide qvoqve Liv. lib. 1. c. 26. ac lib. 23. cap. 10. nec                      non Ciceron. Orat. 5. in Verrem. c. 28. &amp; pro Rabirio perduelli cap. 4.                      &amp; 5.</p>
        <p>XIV. Die Griechen hatten den Gebrauch/ daß wenn jemanden bey ihnen der Kopf                      abgeschlagen wurde/ der Scharffrichter das blutige Schwerd an des decollirten                      Hauptharen abwischen muste/ vermeinende/ daß dadurch das Piaculum in Corde                      commissum expiiret würde.</p>
        <p>Ex Suida D. Joh. Philipp. Pfeiffer/ lib. 2. Antiq. Graecar. Gentil. cap. 24.                      pag. 231.</p>
        <p>XV. Bey den Sinesern ist das Köpfen der allerschändlichste Tod/ weil sie vor der                      Glieder Zerstümmelung einen hefftigen Abscheu tragen.</p>
        <p>Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2.                      disc. 8. pag. 389.</p>
        <p>XVI. In Teutschland werden damit unterschiedliche Verbrecher abgestrafft /                      als</p>
        <p>I. Die ein solches CRIMEN LAESAE MAJESTATIS begangen/ daß sie ein und andern der                      Käyserlichen Majestät/ der Chur- und Fürsten/ Ja auch der andern Reichs-Stände                     / Räthe ümbzubringen und aus dem Wege zu räumen sich vorgenommen/ und wohl mit                      andern deshalber confpiriret und sich verbunden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0085] lonio de Cruciat. Martyr. pag. 403. 404. & seqq. usqve 408. und D. Casp. Sagittario eod. tr. grosse Listen/ und weitläuftige Verzeichnisse der Martyrer findet/ welchen die Köpffe mit dem Schwerd abgeschlagen worden/ und ist Gallonius in angezogenen Tractat pag. 405. der Meynung es seyen darumb viel Christen mit dem Schwerd hingerichtet worden / weil man solches vor schimpfflicher und verächtlicher/ als die Execution mit dem Beil/ gehalten. add. Brisson. lib. 5. de formul. ubi de gladii animadversione sermonem habet. XII. Ehe man aber den Märtyrern den Kopf abhieb/ wurden sie nackend an eine Seule gebunden/ und mit Ruthen erbärmlich gehauen. Valer. Maxim. lib. 5. c. 8. XIII. Hernach verbund man ihnen die Augen mit einen Tuch/ musten drauf nieder knien/ und den Hals herhalten. Gallon. d. tr. pag. 409. 410. & 411. De obnubilatione capitis vide qvoqve Liv. lib. 1. c. 26. ac lib. 23. cap. 10. nec non Ciceron. Orat. 5. in Verrem. c. 28. & pro Rabirio perduelli cap. 4. & 5. XIV. Die Griechen hatten den Gebrauch/ daß wenn jemanden bey ihnen der Kopf abgeschlagen wurde/ der Scharffrichter das blutige Schwerd an des decollirten Hauptharen abwischen muste/ vermeinende/ daß dadurch das Piaculum in Corde commissum expiiret würde. Ex Suida D. Joh. Philipp. Pfeiffer/ lib. 2. Antiq. Graecar. Gentil. cap. 24. pag. 231. XV. Bey den Sinesern ist das Köpfen der allerschändlichste Tod/ weil sie vor der Glieder Zerstümmelung einen hefftigen Abscheu tragen. Erasm. Francisci in Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 8. pag. 389. XVI. In Teutschland werden damit unterschiedliche Verbrecher abgestrafft / als I. Die ein solches CRIMEN LAESAE MAJESTATIS begangen/ daß sie ein und andern der Käyserlichen Majestät/ der Chur- und Fürsten/ Ja auch der andern Reichs-Stände / Räthe ümbzubringen und aus dem Wege zu räumen sich vorgenommen/ und wohl mit andern deshalber confpiriret und sich verbunden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/85
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/85>, abgerufen am 24.11.2024.