Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Ergo ne toties facinus dimittat inultum, Justa Ultrix Scelerum Nemesis, consurgit in iras. Invenitqve vias, qvibus & fugitiva prehenset Flagitia, atqve reos ferali destinet Ensi. Nec mora, in absentes Sententia fulmina torsit. Elapsis metuenda reis: Coepere nocentum Corpora picta manu veris visenda figuris Raptari admotis, visu crudele, caballis. Huc ubi supplicii consvevit Scena Theatrum Pandere, sumunturqve nefando ex Sanguine poenae, Nec nisi praesentem plebs circumfusa necari Judicat, ex notis agnoscens oribus ora. Jamqve micat gladius, venit & post tulgura fulmen, Immaniqveictu caput a cervice revellit. Effigies truncata cadit; plebs diriget omnis Conspectu in medio: Ferriqve stupescit acumen Vulnere insolito haerentis: Lictorqve futura Ad vivum apposita praeludit Imago morti. Henric. Zobel in disp. inaug. de Exec. in Effigie. Tubingae Anne 1677. th. 3. III. Welches auch schon vor Alters üblich gewesen: Denn es wurden denen/ so sich entweder in Krieg tapffer und ritterlich gehalten/ die Feinde überwunden/ und den Sieg davon getragen/ oder auch die/ welche mit Rath und That dem gemeinen Wesen wohl vorgestande/ und löblich regiret hatten/ zu ihren unsterblichen Ruhm und guten Andencken/ schöne Seulen und Statuen mit ihren Bildnissen und Nahmen aufgerichtet und dargestellet: ja man setzte wol ihre contrafaite gar in die Kirchen und auf die Rathhäuser/ daß auch andere/ ihren Tugenden und Tapfferkeiten nachzufolgen/ angereitzet werden möchten. IV. Begiengen nun diese etwas/ so wieder das Vaterland lief/ oder sonst ihre meriten verdunckelte/ wurden auf Zulassung der Obrigkeit/ obgedachte ihnen zu Ehren gesetzte Seulen übern Haufen geworffen und zermalmet/ auch ihre Bildnisse aus den Kirchen und Rathhäusern weggethan und zernichtet. V. Solcher Exempel findet man in den Historien hin und wieder/ sonderlich an des C. Marii Seulen zu Rom/ so bey dem Einzug Syllae alle üdern Hauffen geworffen worden. Ergo ne toties facinus dimittat inultum, Justa Ultrix Scelerum Nemesis, consurgit in iras. Invenitqve vias, qvibus & fugitiva prehenset Flagitia, atqve reos ferali destinet Ensi. Nec mora, in absentes Sententia fulmina torsit. Elapsis metuenda reis: Coepere nocentum Corpora picta manu veris visenda figuris Raptari admotis, visu crudele, caballis. Huc ubi supplicii consvevit Scena Theatrum Pandere, sumunturqve nefando ex Sanguine poenae, Nec nisi praesentem plebs circumfusa necari Judicat, ex notis agnoscens oribus ora. Jamqve micat gladius, venit & post tulgura fulmen, Immaniqveictu caput à cervice revellit. Effigies truncata cadit; plebs diriget omnis Conspectu in medio: Ferriqve stupescit acumen Vulnere insolito haerentis: Lictorqve futura Ad vivum apposita praeludit Imago morti. Henric. Zobel in disp. inaug. de Exec. in Effigie. Tubingae Anne 1677. th. 3. III. Welches auch schon vor Alters üblich gewesen: Denn es wurden denen/ so sich entweder in Krieg tapffer und ritterlich gehalten/ die Feinde überwunden/ und den Sieg davon getragen/ oder auch die/ welche mit Rath und That dem gemeinen Wesen wohl vorgestandë/ und löblich regiret hatten/ zu ihren unsterblichen Ruhm und guten Andencken/ schöne Seulen und Statuen mit ihren Bildnissen und Nahmen aufgerichtet und dargestellet: ja man setzte wol ihre contrafaite gar in die Kirchen und auf die Rathhäuser/ daß auch andere/ ihren Tugenden und Tapfferkeiten nachzufolgen/ angereitzet werden möchten. IV. Begiengen nun diese etwas/ so wieder das Vaterland lief/ oder sonst ihre meriten verdunckelte/ wurden auf Zulassung der Obrigkeit/ obgedachte ihnen zu Ehren gesetzte Seulen übern Haufen geworffen und zermalmet/ auch ihre Bildnisse aus den Kirchen und Rathhäusern weggethan und zernichtet. V. Solcher Exempel findet man in den Historien hin und wieder/ sonderlich an des C. Marii Seulen zu Rom/ so bey dem Einzug Syllae alle üdern Hauffen geworffen worden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0637" n="627"/> <p>Ergo ne toties facinus dimittat inultum,</p> <p>Justa Ultrix Scelerum Nemesis, consurgit in iras.</p> <p>Invenitqve vias, qvibus & fugitiva prehenset</p> <p>Flagitia, atqve reos ferali destinet Ensi.</p> <p>Nec mora, in absentes Sententia fulmina torsit.</p> <p>Elapsis metuenda reis: Coepere nocentum</p> <p>Corpora picta manu veris visenda figuris</p> <p>Raptari admotis, visu crudele, caballis.</p> <p>Huc ubi supplicii consvevit Scena Theatrum</p> <p>Pandere, sumunturqve nefando ex Sanguine poenae,</p> <p>Nec nisi praesentem plebs circumfusa necari</p> <p>Judicat, ex notis agnoscens oribus ora.</p> <p>Jamqve micat gladius, venit & post tulgura fulmen,</p> <p>Immaniqveictu caput à cervice revellit.</p> <p>Effigies truncata cadit; plebs diriget omnis</p> <p>Conspectu in medio: Ferriqve stupescit acumen</p> <p>Vulnere insolito haerentis: Lictorqve futura</p> <p>Ad vivum apposita praeludit Imago morti.</p> <p>Henric. Zobel in disp. inaug. de Exec. in Effigie. Tubingae Anne 1677. th. 3.</p> <p>III. Welches auch schon vor Alters üblich gewesen: Denn es wurden denen/ so sich entweder in Krieg tapffer und ritterlich gehalten/ die Feinde überwunden/ und den Sieg davon getragen/ oder auch die/ welche mit Rath und That dem gemeinen Wesen wohl vorgestandë/ und löblich regiret hatten/ zu ihren unsterblichen Ruhm und guten Andencken/ schöne Seulen und Statuen mit ihren Bildnissen und Nahmen aufgerichtet und dargestellet: ja man setzte wol ihre contrafaite gar in die Kirchen und auf die Rathhäuser/ daß auch andere/ ihren Tugenden und Tapfferkeiten nachzufolgen/ angereitzet werden möchten.</p> <p>IV. Begiengen nun diese etwas/ so wieder das Vaterland lief/ oder sonst ihre meriten verdunckelte/ wurden auf Zulassung der Obrigkeit/ obgedachte ihnen zu Ehren gesetzte Seulen übern Haufen geworffen und zermalmet/ auch ihre Bildnisse aus den Kirchen und Rathhäusern weggethan und zernichtet.</p> <p>V. Solcher Exempel findet man in den Historien hin und wieder/ sonderlich an des C. Marii Seulen zu Rom/ so bey dem Einzug Syllae alle üdern Hauffen geworffen worden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [627/0637]
Ergo ne toties facinus dimittat inultum,
Justa Ultrix Scelerum Nemesis, consurgit in iras.
Invenitqve vias, qvibus & fugitiva prehenset
Flagitia, atqve reos ferali destinet Ensi.
Nec mora, in absentes Sententia fulmina torsit.
Elapsis metuenda reis: Coepere nocentum
Corpora picta manu veris visenda figuris
Raptari admotis, visu crudele, caballis.
Huc ubi supplicii consvevit Scena Theatrum
Pandere, sumunturqve nefando ex Sanguine poenae,
Nec nisi praesentem plebs circumfusa necari
Judicat, ex notis agnoscens oribus ora.
Jamqve micat gladius, venit & post tulgura fulmen,
Immaniqveictu caput à cervice revellit.
Effigies truncata cadit; plebs diriget omnis
Conspectu in medio: Ferriqve stupescit acumen
Vulnere insolito haerentis: Lictorqve futura
Ad vivum apposita praeludit Imago morti.
Henric. Zobel in disp. inaug. de Exec. in Effigie. Tubingae Anne 1677. th. 3.
III. Welches auch schon vor Alters üblich gewesen: Denn es wurden denen/ so sich entweder in Krieg tapffer und ritterlich gehalten/ die Feinde überwunden/ und den Sieg davon getragen/ oder auch die/ welche mit Rath und That dem gemeinen Wesen wohl vorgestandë/ und löblich regiret hatten/ zu ihren unsterblichen Ruhm und guten Andencken/ schöne Seulen und Statuen mit ihren Bildnissen und Nahmen aufgerichtet und dargestellet: ja man setzte wol ihre contrafaite gar in die Kirchen und auf die Rathhäuser/ daß auch andere/ ihren Tugenden und Tapfferkeiten nachzufolgen/ angereitzet werden möchten.
IV. Begiengen nun diese etwas/ so wieder das Vaterland lief/ oder sonst ihre meriten verdunckelte/ wurden auf Zulassung der Obrigkeit/ obgedachte ihnen zu Ehren gesetzte Seulen übern Haufen geworffen und zermalmet/ auch ihre Bildnisse aus den Kirchen und Rathhäusern weggethan und zernichtet.
V. Solcher Exempel findet man in den Historien hin und wieder/ sonderlich an des C. Marii Seulen zu Rom/ so bey dem Einzug Syllae alle üdern Hauffen geworffen worden.
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