Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.LXXXI. A Sale etiam dicitur SALARIUM, qvasi SAL NECESSARIUM. Klock. d. tr. c. 9. n. 3. pag. 486. Nam nullum ferme officium sive munus, dicente Gerhardo Maynardo lib. 6. Decis. Tholos. 55. n. 1. probe administratur & expeditur, nisi aliqvid Salis admisceatur, h. e. nisi spes Salariorum eos, qvibus muneris labor incumbit, qvodammodo foveat. Adeo nihil a qvopiam expetitur, nisi cujus fructus ante praeviderit. Peller. in annot. ad d. cap. Klockii n. 10. Et de Origine vocis Salarii Plinius lib. 3. Natur. Histor. cap. 7. ita scribit: Honoribus etiam militiaeqve interponitur SAL, Salariis inde dictis magna apud ant qvos Authoritate. Per Synedochen partis pro toto; Cum enim inter militum stipendia Sal qvoqve erat, coepit ab illo toto denominari militum Stipendium. Vel etiam, propter qvod non secus ac sal ad conser vationem corporis humani vitaeqve stipendia merentibus necessaria sint. LXXXII. Die Griechen pflegten bey ihren Gastgeboten allerhand Rätzel denen Gästen vorzubringen/ wer solche auflösen und errathen konte/ bekam ein ziemlich Stück Fleisch davor/ wer dieselbe aber nicht beantworten konte/ muste zur Strafe einen Becher voll saltzigtes Wasser austrincken/ & hoc dicebatur, Salsum haurire poculum. Alex. ab Alexand. lib. 5. genial. dier. cap. 21. Hujusmodi aenigmata scripsit Ausonius Edylium lib. 15. LXXXIII. Endlich daß bey denen angehenden Studenten/ wann ihnen die Bachanten Hörner abgestossen werden/ nach vorgehenden Examine, denenselben auch etwas Saltz in den Mund gethan/ und darbey gesagt wird: Nimm hin das Saltz der Weisheit! ist dieses die Ursach/ welche ihnen auch gemeiniglich darbey pfleget angedeutet zu werden/ daß sie in ihren Studiren und Sitten hurtig/ munter und wohlanständig sich verhalten/ nicht aber faul/ träge/ verdrossen und denen Lastern ergeben seyn sollen/ damit sie mit der Zeit das Saltz der Erden/ nach dem Sprichwort Matthäi c. 5. v. 13. werden/ und auch andere in der Weisheit und Geschicklichkeit/ so die gute Künste lehren/ unterrichten mögen. Joh. Wigandus de Sale fol. 119. Limnaeus tom. 5. Jur. Publ. in addit. ad lib. 8. c. 6. p. 343. Zeiler. in Miscell. von Saltz/ p. 332. & Epist. 456. in fine, thut er noch ferner diese Erklärung hinzu/ daß gleich wie die Speise ohne Saltz dem Menschen einen Eckel oder Unwillen machet/ und deswegen das Saltz das beste Gewürtz genennet wird: also auch unser Leben/ wie köstlich es auch scheinet/ wann nicht LXXXI. A Sale etiam dicitur SALARIUM, qvasi SAL NECESSARIUM. Klock. d. tr. c. 9. n. 3. pag. 486. Nam nullum ferme officium sive munus, dicente Gerhardo Maynardo lib. 6. Decis. Tholos. 55. n. 1. probè administratur & expeditur, nisi aliqvid Salis admisceatur, h. e. nisi spes Salariorum eos, qvibus muneris labor incumbit, qvodammodo foveat. Adeò nihil à qvopiam expetitur, nisi cujus fructus ante praeviderit. Peller. in annot. ad d. cap. Klockii n. 10. Et de Origine vocis Salarii Plinius lib. 3. Natur. Histor. cap. 7. ita scribit: Honoribus etiam militiaeqve interponitur SAL, Salariis inde dictis magna apud ant qvos Authoritate. Per Synedochen partis pro toto; Cum enim inter militum stipendia Sal qvoqve erat, coepit ab illo toto denominari militum Stipendium. Vel etiam, propter qvod non secus ac sal ad conser vationem corporis humani vitaeqve stipendia merentibus necessaria sint. LXXXII. Die Griechen pflegten bey ihren Gastgeboten allerhand Rätzel denen Gästen vorzubringen/ wer solche auflösen und errathen konte/ bekam ein ziemlich Stück Fleisch davor/ wer dieselbe aber nicht beantworten konte/ muste zur Strafe einen Becher voll saltzigtes Wasser austrincken/ & hoc dicebatur, Salsum haurire poculum. Alex. ab Alexand. lib. 5. genial. dier. cap. 21. Hujusmodi aenigmata scripsit Ausonius Edylium lib. 15. LXXXIII. Endlich daß bey denen angehenden Studenten/ wann ihnen die Bachanten Hörner abgestossen werden/ nach vorgehenden Examine, denenselben auch etwas Saltz in den Mund gethan/ und darbey gesagt wird: Nimm hin das Saltz der Weisheit! ist dieses die Ursach/ welche ihnen auch gemeiniglich darbey pfleget angedeutet zu werden/ daß sie in ihren Studiren und Sitten hurtig/ munter und wohlanständig sich verhalten/ nicht aber faul/ träge/ verdrossen und denen Lastern ergeben seyn sollen/ damit sie mit der Zeit das Saltz der Erden/ nach dem Sprichwort Matthäi c. 5. v. 13. werden/ und auch andere in der Weisheit und Geschicklichkeit/ so die gute Künste lehren/ unterrichten mögen. Joh. Wigandus de Sale fol. 119. Limnaeus tom. 5. Jur. Publ. in addit. ad lib. 8. c. 6. p. 343. Zeiler. in Miscell. von Saltz/ p. 332. & Epist. 456. in fine, thut er noch ferner diese Erklärung hinzu/ daß gleich wie die Speise ohne Saltz dem Menschen einen Eckel oder Unwillen machet/ und deswegen das Saltz das beste Gewürtz genennet wird: also auch unser Leben/ wie köstlich es auch scheinet/ wann nicht <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0625" n="615"/> <p>LXXXI. A Sale etiam dicitur SALARIUM, qvasi SAL NECESSARIUM.</p> <p>Klock. d. tr. c. 9. n. 3. pag. 486.</p> <p>Nam nullum ferme officium sive munus, dicente Gerhardo Maynardo lib. 6. Decis. Tholos. 55. n. 1. probè administratur & expeditur, nisi aliqvid Salis admisceatur, h. e. nisi spes Salariorum eos, qvibus muneris labor incumbit, qvodammodo foveat. Adeò nihil à qvopiam expetitur, nisi cujus fructus ante praeviderit. Peller. in annot. ad d. cap. Klockii n. 10.</p> <p>Et de Origine vocis Salarii Plinius lib. 3. Natur. Histor. cap. 7. ita scribit: Honoribus etiam militiaeqve interponitur SAL, Salariis inde dictis magna apud ant qvos Authoritate. Per Synedochen partis pro toto; Cum enim inter militum stipendia Sal qvoqve erat, coepit ab illo toto denominari militum Stipendium. Vel etiam, propter qvod non secus ac sal ad conser vationem corporis humani vitaeqve stipendia merentibus necessaria sint.</p> <p>LXXXII. Die Griechen pflegten bey ihren Gastgeboten allerhand Rätzel denen Gästen vorzubringen/ wer solche auflösen und errathen konte/ bekam ein ziemlich Stück Fleisch davor/ wer dieselbe aber nicht beantworten konte/ muste zur Strafe einen Becher voll saltzigtes Wasser austrincken/ & hoc dicebatur, Salsum haurire poculum.</p> <p>Alex. ab Alexand. lib. 5. genial. dier. cap. 21.</p> <p>Hujusmodi aenigmata scripsit Ausonius Edylium lib. 15.</p> <p>LXXXIII. Endlich daß bey denen angehenden Studenten/ wann ihnen die Bachanten Hörner abgestossen werden/ nach vorgehenden Examine, denenselben auch etwas Saltz in den Mund gethan/ und darbey gesagt wird: Nimm hin das Saltz der Weisheit! ist dieses die Ursach/ welche ihnen auch gemeiniglich darbey pfleget angedeutet zu werden/ daß sie in ihren Studiren und Sitten hurtig/ munter und wohlanständig sich verhalten/ nicht aber faul/ träge/ verdrossen und denen Lastern ergeben seyn sollen/ damit sie mit der Zeit das Saltz der Erden/ nach dem Sprichwort Matthäi c. 5. v. 13. werden/ und auch andere in der Weisheit und Geschicklichkeit/ so die gute Künste lehren/ unterrichten mögen.</p> <p>Joh. Wigandus de Sale fol. 119.</p> <p>Limnaeus tom. 5. Jur. Publ. in addit. ad lib. 8. c. 6. p. 343. Zeiler. in Miscell. von Saltz/ p. 332. & Epist. 456. in fine, thut er noch ferner diese Erklärung hinzu/ daß gleich wie die Speise ohne Saltz dem Menschen einen Eckel oder Unwillen machet/ und deswegen das Saltz das beste Gewürtz genennet wird: also auch unser Leben/ wie köstlich es auch scheinet/ wann nicht </p> </div> </body> </text> </TEI> [615/0625]
LXXXI. A Sale etiam dicitur SALARIUM, qvasi SAL NECESSARIUM.
Klock. d. tr. c. 9. n. 3. pag. 486.
Nam nullum ferme officium sive munus, dicente Gerhardo Maynardo lib. 6. Decis. Tholos. 55. n. 1. probè administratur & expeditur, nisi aliqvid Salis admisceatur, h. e. nisi spes Salariorum eos, qvibus muneris labor incumbit, qvodammodo foveat. Adeò nihil à qvopiam expetitur, nisi cujus fructus ante praeviderit. Peller. in annot. ad d. cap. Klockii n. 10.
Et de Origine vocis Salarii Plinius lib. 3. Natur. Histor. cap. 7. ita scribit: Honoribus etiam militiaeqve interponitur SAL, Salariis inde dictis magna apud ant qvos Authoritate. Per Synedochen partis pro toto; Cum enim inter militum stipendia Sal qvoqve erat, coepit ab illo toto denominari militum Stipendium. Vel etiam, propter qvod non secus ac sal ad conser vationem corporis humani vitaeqve stipendia merentibus necessaria sint.
LXXXII. Die Griechen pflegten bey ihren Gastgeboten allerhand Rätzel denen Gästen vorzubringen/ wer solche auflösen und errathen konte/ bekam ein ziemlich Stück Fleisch davor/ wer dieselbe aber nicht beantworten konte/ muste zur Strafe einen Becher voll saltzigtes Wasser austrincken/ & hoc dicebatur, Salsum haurire poculum.
Alex. ab Alexand. lib. 5. genial. dier. cap. 21.
Hujusmodi aenigmata scripsit Ausonius Edylium lib. 15.
LXXXIII. Endlich daß bey denen angehenden Studenten/ wann ihnen die Bachanten Hörner abgestossen werden/ nach vorgehenden Examine, denenselben auch etwas Saltz in den Mund gethan/ und darbey gesagt wird: Nimm hin das Saltz der Weisheit! ist dieses die Ursach/ welche ihnen auch gemeiniglich darbey pfleget angedeutet zu werden/ daß sie in ihren Studiren und Sitten hurtig/ munter und wohlanständig sich verhalten/ nicht aber faul/ träge/ verdrossen und denen Lastern ergeben seyn sollen/ damit sie mit der Zeit das Saltz der Erden/ nach dem Sprichwort Matthäi c. 5. v. 13. werden/ und auch andere in der Weisheit und Geschicklichkeit/ so die gute Künste lehren/ unterrichten mögen.
Joh. Wigandus de Sale fol. 119.
Limnaeus tom. 5. Jur. Publ. in addit. ad lib. 8. c. 6. p. 343. Zeiler. in Miscell. von Saltz/ p. 332. & Epist. 456. in fine, thut er noch ferner diese Erklärung hinzu/ daß gleich wie die Speise ohne Saltz dem Menschen einen Eckel oder Unwillen machet/ und deswegen das Saltz das beste Gewürtz genennet wird: also auch unser Leben/ wie köstlich es auch scheinet/ wann nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/625 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/625>, abgerufen am 16.02.2025. |