Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.LXXXIV. Die Mexicaner haben gleichfalls ihren Könige bey der Krönung/ ein Schwerd/ Pfeil und Bogen in die Hände gegeben/ anzudeuten daß sie damit ihre Unterthanen beschützen solten. Erasm. Francisci in Gvineischen und Americanischen Blumen-Pusch part. 2. c. 5. pag. 326. In Siam wird dem Könige eine Krone in Gestalt einer Infel oder Bischoffs Hut auffgesetzet/ und ihm ein blosses Schwerd in die rechte Hand/ und eine Wage in die Lincke gegeben. Idem im Neu Polirten Geschicht-Kunst und Sitten Spiegel. lib. 2. discurs. 43. pag. 886. Die Brasilianer geben ihren Söhnen strack nach der Geburth ein klein höltzernes Kinder Schwerd/ Bogen und Pfeile/ und legen solches alles in ihre Bettlein / darbey sagende: Mein Sohn! wenn du nun erwachsen bist/ so gebrauche diß/ dich an deinen Feinden zu rechen. Idem d. lib. 2. disc. 38. p. 834. Ja etliche Helden haben ihre Degen gar mit sich begraben lassen. Tertullian. lib. de resurrect. carn. cap. 16. LXXXV. Andere aber zum Zeichen ihrer Tapfferkeit in den Tempeln auffhengen/ oder an Pilaren und Seulen öffentlich hefften lassen. Schottelius in tract. von unterschiedlichen Rechren in Teutschland cap. 28. pag. 521. LXXXVI. Hinc illud Horatii lib. 1. Epist. 1. ---- Vejanius armis Herculis ad postem fixis latet abditus agro. LXXXVII. Gestalt man denn noch bey uns hin und wieder in den Kirchen/ wo grosse Herren/ und tapffere Krieges Officierer begraben liegen/ Traur- und Freuden-Fahnen/ Casquete, Regiments Stäbe/ Degen und Sporen über den Begräbnißen an den Mauren fest gemachet/ nebst beygefügten Wappen/ Epitaphien / auch wohl zuweilen die Contrafaite der Herren/ siehet. LXXXVIII. Uber dieses ist das Wort Degen vor Alters nicht nur von dem Schwerd / sondern auch von dem Ritter selbst verstanden worden. Also hat der alte Dollmetscher der Bibei es gebraucht/ wenn er setzet: Enoch der Gotis Degin wist: Enoch der Gottes Degenwar. Und von dem Patriarchen Jacob und Pharaone: da gab der König seinen Degen/ und ließ den Edlen Gottes Degen. LXXXIX. Daher bey den alten Edilthegana oder Edeldegin ein Ritter ge- LXXXIV. Die Mexicaner haben gleichfalls ihren Königë bey der Krönung/ ein Schwerd/ Pfeil und Bogen in die Hände gegeben/ anzudeuten daß sie damit ihre Unterthanen beschützen solten. Erasm. Francisci in Gvineischen und Americanischen Blumen-Pusch part. 2. c. 5. pag. 326. In Siam wird dem Könige eine Krone in Gestalt einer Infel oder Bischoffs Hut auffgesetzet/ und ihm ein blosses Schwerd in die rechte Hand/ und eine Wage in die Lincke gegeben. Idem im Neu Polirten Geschicht-Kunst und Sitten Spiegel. lib. 2. discurs. 43. pag. 886. Die Brasilianer geben ihren Söhnen strack nach der Geburth ein klein höltzernes Kinder Schwerd/ Bogen und Pfeile/ und legen solches alles in ihre Bettlein / darbey sagende: Mein Sohn! wenn du nun erwachsen bist/ so gebrauche diß/ dich an deinen Feinden zu rechen. Idem d. lib. 2. disc. 38. p. 834. Ja etliche Helden haben ihre Degen gar mit sich begraben lassen. Tertullian. lib. de resurrect. carn. cap. 16. LXXXV. Andere aber zum Zeichen ihrer Tapfferkeit in den Tempeln auffhengen/ oder an Pilaren und Seulen öffentlich hefften lassen. Schottelius in tract. von unterschiedlichen Rechren in Teutschland cap. 28. pag. 521. LXXXVI. Hinc illud Horatii lib. 1. Epist. 1. ---- Vejanius armis Herculis ad postem fixis latet abditus agro. LXXXVII. Gestalt man denn noch bey uns hin und wieder in den Kirchen/ wo grosse Herren/ und tapffere Krieges Officierer begraben liegen/ Traur- und Freuden-Fahnen/ Casquete, Regiments Stäbe/ Degen und Sporen über den Begräbnißen an den Mauren fest gemachet/ nebst beygefügten Wappen/ Epitaphien / auch wohl zuweilen die Contrafaite der Herren/ siehet. LXXXVIII. Uber dieses ist das Wort Degen vor Alters nicht nur von dem Schwerd / sondern auch von dem Ritter selbst verstanden worden. Also hat der alte Dollmetscher der Bibei es gebraucht/ wenn er setzet: Enoch der Gotis Degin wist: Enoch der Gottes Degenwar. Und von dem Patriarchen Jacob und Pharaone: da gab der König seinen Degen/ und ließ den Edlen Gottes Degen. LXXXIX. Daher bey den alten Edilthegana oder Edeldegin ein Ritter ge- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0060" n="50"/> <p>LXXXIV. Die Mexicaner haben gleichfalls ihren Königë bey der Krönung/ ein Schwerd/ Pfeil und Bogen in die Hände gegeben/ anzudeuten daß sie damit ihre Unterthanen beschützen solten.</p> <p>Erasm. Francisci in Gvineischen und Americanischen Blumen-Pusch part. 2. c. 5. pag. 326.</p> <p>In Siam wird dem Könige eine Krone in Gestalt einer Infel oder Bischoffs Hut auffgesetzet/ und ihm ein blosses Schwerd in die rechte Hand/ und eine Wage in die Lincke gegeben.</p> <p>Idem im Neu Polirten Geschicht-Kunst und Sitten Spiegel. lib. 2. discurs. 43. pag. 886.</p> <p>Die Brasilianer geben ihren Söhnen strack nach der Geburth ein klein höltzernes Kinder Schwerd/ Bogen und Pfeile/ und legen solches alles in ihre Bettlein / darbey sagende: Mein Sohn! wenn du nun erwachsen bist/ so gebrauche diß/ dich an deinen Feinden zu rechen.</p> <p>Idem d. lib. 2. disc. 38. p. 834.</p> <p>Ja etliche Helden haben ihre Degen gar mit sich begraben lassen.</p> <p>Tertullian. lib. de resurrect. carn. cap. 16.</p> <p>LXXXV. Andere aber zum Zeichen ihrer Tapfferkeit in den Tempeln auffhengen/ oder an Pilaren und Seulen öffentlich hefften lassen.</p> <p>Schottelius in tract. von unterschiedlichen Rechren in Teutschland cap. 28. pag. 521.</p> <p>LXXXVI. Hinc illud Horatii lib. 1. Epist. 1.</p> <p>---- Vejanius armis</p> <p>Herculis ad postem fixis latet abditus agro.</p> <p>LXXXVII. Gestalt man denn noch bey uns hin und wieder in den Kirchen/ wo grosse Herren/ und tapffere Krieges Officierer begraben liegen/ Traur- und Freuden-Fahnen/ Casquete, Regiments Stäbe/ Degen und Sporen über den Begräbnißen an den Mauren fest gemachet/ nebst beygefügten Wappen/ Epitaphien / auch wohl zuweilen die Contrafaite der Herren/ siehet.</p> <p>LXXXVIII. Uber dieses ist das Wort Degen vor Alters nicht nur von dem Schwerd / sondern auch von dem Ritter selbst verstanden worden. Also hat der alte Dollmetscher der Bibei es gebraucht/ wenn er setzet: Enoch der Gotis Degin wist: Enoch der Gottes Degenwar. Und von dem Patriarchen Jacob und Pharaone: da gab der König seinen Degen/ und ließ den Edlen Gottes Degen.</p> <p>LXXXIX. Daher bey den alten Edilthegana oder Edeldegin ein Ritter ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0060]
LXXXIV. Die Mexicaner haben gleichfalls ihren Königë bey der Krönung/ ein Schwerd/ Pfeil und Bogen in die Hände gegeben/ anzudeuten daß sie damit ihre Unterthanen beschützen solten.
Erasm. Francisci in Gvineischen und Americanischen Blumen-Pusch part. 2. c. 5. pag. 326.
In Siam wird dem Könige eine Krone in Gestalt einer Infel oder Bischoffs Hut auffgesetzet/ und ihm ein blosses Schwerd in die rechte Hand/ und eine Wage in die Lincke gegeben.
Idem im Neu Polirten Geschicht-Kunst und Sitten Spiegel. lib. 2. discurs. 43. pag. 886.
Die Brasilianer geben ihren Söhnen strack nach der Geburth ein klein höltzernes Kinder Schwerd/ Bogen und Pfeile/ und legen solches alles in ihre Bettlein / darbey sagende: Mein Sohn! wenn du nun erwachsen bist/ so gebrauche diß/ dich an deinen Feinden zu rechen.
Idem d. lib. 2. disc. 38. p. 834.
Ja etliche Helden haben ihre Degen gar mit sich begraben lassen.
Tertullian. lib. de resurrect. carn. cap. 16.
LXXXV. Andere aber zum Zeichen ihrer Tapfferkeit in den Tempeln auffhengen/ oder an Pilaren und Seulen öffentlich hefften lassen.
Schottelius in tract. von unterschiedlichen Rechren in Teutschland cap. 28. pag. 521.
LXXXVI. Hinc illud Horatii lib. 1. Epist. 1.
---- Vejanius armis
Herculis ad postem fixis latet abditus agro.
LXXXVII. Gestalt man denn noch bey uns hin und wieder in den Kirchen/ wo grosse Herren/ und tapffere Krieges Officierer begraben liegen/ Traur- und Freuden-Fahnen/ Casquete, Regiments Stäbe/ Degen und Sporen über den Begräbnißen an den Mauren fest gemachet/ nebst beygefügten Wappen/ Epitaphien / auch wohl zuweilen die Contrafaite der Herren/ siehet.
LXXXVIII. Uber dieses ist das Wort Degen vor Alters nicht nur von dem Schwerd / sondern auch von dem Ritter selbst verstanden worden. Also hat der alte Dollmetscher der Bibei es gebraucht/ wenn er setzet: Enoch der Gotis Degin wist: Enoch der Gottes Degenwar. Und von dem Patriarchen Jacob und Pharaone: da gab der König seinen Degen/ und ließ den Edlen Gottes Degen.
LXXXIX. Daher bey den alten Edilthegana oder Edeldegin ein Ritter ge-
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