Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.CLXII. Erstlich/ welcher aus untüchtiger und unzuläßiger Materi falsche Müntze machet/ und zugleich den andern damit zubetriegen ausgibt/ und unter die Leute bringet/ hat die Straffe des Feuers verdienet. CLXIII. Dieses ist nun nicht allein von der Kayserlichen/ sondern auch Chur-Fürsten/ Hertzogen/ Fürsten/ Grafen/ Städten und andern Ständen Des Reichs Müntzen zuverstehen. Jacob Menoch de A. I. Q. lib. 2. cent. 4. cas. 316. n. 9. & 29. Regner Sixtin de Regal. lib. 2. c. 7. n. 109. & seqq. Henr. Bocer de jure monet. c. 5. n. 3. Petr. Wesenbec. cons. 46. Carpzov. d. q. 42. n. 37. & seqq.CLXIV. Es hindert auch nicht/ ob solche Verfälschung an Ducaten/ Thalern/ 16 / acht/ vier oder 2. Gr. Stücken/ oder kleinern Sorten/ als Groschen/ gantzen und halben Batzen und Creutzern geschehen sey. Ob generalitatem verborum in art. CXI. Ord. Crim. Caroli V. & Recess. Imperii de An. 1559. §. Wir ordnen / setzen und wollen &c. ibi, und Fälschung aller alten und neuen guten Müntzen. Carpzov. ibid. n. 45. & seqq. usqve 52. CLXV. Wenn aber solch Falsum nur an Dreyhellern/ Pfenningen und eintzelen Hellern wäre vorgenommen worden/ halten die Criminalisten davor/ daß man die Straffe miltern solte/ doch mit dem Unterscheid/ wenn der deliqvent solches offt und vielmahl wiederholet/ auch eine grosse Qvantität solcher falschen Scheide-Müntze gemachet und vertrieben hätte/ daß alsdann doch die Straffe des Feuers an ihn zu vollstrecken; allein wenn er nur ein oder 2 mahl sich dessen unterstanden/ sey nach Gelegenheit der Umstände/ er entweder mit Staupen-Schlägen/ zeitlicher oder ewiger Landesverweisung anzusehen. CLXVI. Hic enim, sicuti in aliis delictis, qvalitas & qvantitas rei, in qva Crimen commissum est, spectari debet. L. aut facta 16. §. qvalitate & §. qvantitas ff. de Poenis. Carpzov. d. q. 42. n. 55. 56. & seqq. Item 60. & seqq. usqve 65.CLXVII. Und dieser Straffe ist nicht allein der unterworffen/ welcher die falsche Müntze machet/ sondern auch die/ so ihm Hülffe/ Handreichung und Vorschub darzu thun/ als die Wache halten/ die Beschickung machen/ die Müntze stempeln und pregen/ das Feuer durch Blasebälge in der Gluth erhalten/ und auf alle andere Art und Weise die That befordern helffen/ da- CLXII. Erstlich/ welcher aus untüchtiger und unzuläßiger Materi falsche Müntze machet/ und zugleich den andern damit zubetriegen ausgibt/ und unter die Leute bringet/ hat die Straffe des Feuers verdienet. CLXIII. Dieses ist nun nicht allein von der Kayserlichen/ sondern auch Chur-Fürsten/ Hertzogen/ Fürsten/ Grafen/ Städten und andern Ständen Des Reichs Müntzen zuverstehen. Jacob Menoch de A. I. Q. lib. 2. cent. 4. cas. 316. n. 9. & 29. Regner Sixtin de Regal. lib. 2. c. 7. n. 109. & seqq. Henr. Bocer de jure monet. c. 5. n. 3. Petr. Wesenbec. cons. 46. Carpzov. d. q. 42. n. 37. & seqq.CLXIV. Es hindert auch nicht/ ob solche Verfälschung an Ducaten/ Thalern/ 16 / acht/ vier oder 2. Gr. Stücken/ oder kleinern Sorten/ als Groschen/ gantzen und halben Batzen und Creutzern geschehen sey. Ob generalitatem verborum in art. CXI. Ord. Crim. Caroli V. & Recess. Imperii de An. 1559. §. Wir ordnen / setzen und wollen &c. ibi, und Fälschung aller alten und neuen guten Müntzen. Carpzov. ibid. n. 45. & seqq. usqve 52. CLXV. Wenn aber solch Falsum nur an Dreyhellern/ Pfenningen und eintzelen Hellern wäre vorgenommen worden/ halten die Criminalisten davor/ daß man die Straffe miltern solte/ doch mit dem Unterscheid/ wenn der deliqvent solches offt und vielmahl wiederholet/ auch eine grosse Qvantität solcher falschen Scheide-Müntze gemachet und vertrieben hätte/ daß alsdann doch die Straffe des Feuers an ihn zu vollstrecken; allein wenn er nur ein oder 2 mahl sich dessen unterstanden/ sey nach Gelegenheit der Umstände/ er entweder mit Staupen-Schlägen/ zeitlicher oder ewiger Landesverweisung anzusehen. CLXVI. Hic enim, sicuti in aliis delictis, qvalitas & qvantitas rei, in qva Crimen commissum est, spectari debet. L. aut facta 16. §. qvalitate & §. qvantitas ff. de Poenis. Carpzov. d. q. 42. n. 55. 56. & seqq. Item 60. & seqq. usqve 65.CLXVII. Und dieser Straffe ist nicht allein der unterworffen/ welcher die falsche Müntze machet/ sondern auch die/ so ihm Hülffe/ Handreichung und Vorschub darzu thun/ als die Wache halten/ die Beschickung machen/ die Müntze stempeln und pregen/ das Feuer durch Blasebälge in der Gluth erhalten/ und auf alle andere Art und Weise die That befordern helffen/ da- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0571" n="561"/> <p>CLXII. Erstlich/ welcher aus untüchtiger und unzuläßiger Materi falsche Müntze machet/ und zugleich den andern damit zubetriegen ausgibt/ und unter die Leute bringet/ hat die Straffe des Feuers verdienet.</p> <p>CLXIII. Dieses ist nun nicht allein von der Kayserlichen/ sondern auch Chur-Fürsten/ Hertzogen/ Fürsten/ Grafen/ Städten und andern Ständen Des Reichs Müntzen zuverstehen.</p> <l>Jacob Menoch de A. I. Q. lib. 2. cent. 4. cas. 316. n. 9. & 29.</l> <l>Regner Sixtin de Regal. lib. 2. c. 7. n. 109. & seqq.</l> <l>Henr. Bocer de jure monet. c. 5. n. 3.</l> <l>Petr. Wesenbec. cons. 46.</l> <l>Carpzov. d. q. 42. n. 37. & seqq.</l> <p>CLXIV. Es hindert auch nicht/ ob solche Verfälschung an Ducaten/ Thalern/ 16 / acht/ vier oder 2. Gr. Stücken/ oder kleinern Sorten/ als Groschen/ gantzen und halben Batzen und Creutzern geschehen sey. Ob generalitatem verborum in art. CXI. Ord. Crim. Caroli V. & Recess. Imperii de An. 1559. §. Wir ordnen / setzen und wollen &c. ibi, und Fälschung aller alten und neuen guten Müntzen.</p> <p>Carpzov. ibid. n. 45. & seqq. usqve 52.</p> <p>CLXV. Wenn aber solch Falsum nur an Dreyhellern/ Pfenningen und eintzelen Hellern wäre vorgenommen worden/ halten die Criminalisten davor/ daß man die Straffe miltern solte/ doch mit dem Unterscheid/ wenn der deliqvent solches offt und vielmahl wiederholet/ auch eine grosse Qvantität solcher falschen Scheide-Müntze gemachet und vertrieben hätte/ daß alsdann doch die Straffe des Feuers an ihn zu vollstrecken; allein wenn er nur ein oder 2 mahl sich dessen unterstanden/ sey nach Gelegenheit der Umstände/ er entweder mit Staupen-Schlägen/ zeitlicher oder ewiger Landesverweisung anzusehen.</p> <p>CLXVI. Hic enim, sicuti in aliis delictis, qvalitas & qvantitas rei, in qva Crimen commissum est, spectari debet.</p> <l>L. aut facta 16. §. qvalitate & §. qvantitas ff. de Poenis.</l> <l>Carpzov. d. q. 42. n. 55. 56. & seqq. Item 60. & seqq. usqve 65.</l> <p>CLXVII. Und dieser Straffe ist nicht allein der unterworffen/ welcher die falsche Müntze machet/ sondern auch die/ so ihm Hülffe/ Handreichung und Vorschub darzu thun/ als die Wache halten/ die Beschickung machen/ die Müntze stempeln und pregen/ das Feuer durch Blasebälge in der Gluth erhalten/ und auf alle andere Art und Weise die That befordern helffen/ da- </p> </div> </body> </text> </TEI> [561/0571]
CLXII. Erstlich/ welcher aus untüchtiger und unzuläßiger Materi falsche Müntze machet/ und zugleich den andern damit zubetriegen ausgibt/ und unter die Leute bringet/ hat die Straffe des Feuers verdienet.
CLXIII. Dieses ist nun nicht allein von der Kayserlichen/ sondern auch Chur-Fürsten/ Hertzogen/ Fürsten/ Grafen/ Städten und andern Ständen Des Reichs Müntzen zuverstehen.
Jacob Menoch de A. I. Q. lib. 2. cent. 4. cas. 316. n. 9. & 29. Regner Sixtin de Regal. lib. 2. c. 7. n. 109. & seqq. Henr. Bocer de jure monet. c. 5. n. 3. Petr. Wesenbec. cons. 46. Carpzov. d. q. 42. n. 37. & seqq. CLXIV. Es hindert auch nicht/ ob solche Verfälschung an Ducaten/ Thalern/ 16 / acht/ vier oder 2. Gr. Stücken/ oder kleinern Sorten/ als Groschen/ gantzen und halben Batzen und Creutzern geschehen sey. Ob generalitatem verborum in art. CXI. Ord. Crim. Caroli V. & Recess. Imperii de An. 1559. §. Wir ordnen / setzen und wollen &c. ibi, und Fälschung aller alten und neuen guten Müntzen.
Carpzov. ibid. n. 45. & seqq. usqve 52.
CLXV. Wenn aber solch Falsum nur an Dreyhellern/ Pfenningen und eintzelen Hellern wäre vorgenommen worden/ halten die Criminalisten davor/ daß man die Straffe miltern solte/ doch mit dem Unterscheid/ wenn der deliqvent solches offt und vielmahl wiederholet/ auch eine grosse Qvantität solcher falschen Scheide-Müntze gemachet und vertrieben hätte/ daß alsdann doch die Straffe des Feuers an ihn zu vollstrecken; allein wenn er nur ein oder 2 mahl sich dessen unterstanden/ sey nach Gelegenheit der Umstände/ er entweder mit Staupen-Schlägen/ zeitlicher oder ewiger Landesverweisung anzusehen.
CLXVI. Hic enim, sicuti in aliis delictis, qvalitas & qvantitas rei, in qva Crimen commissum est, spectari debet.
L. aut facta 16. §. qvalitate & §. qvantitas ff. de Poenis. Carpzov. d. q. 42. n. 55. 56. & seqq. Item 60. & seqq. usqve 65. CLXVII. Und dieser Straffe ist nicht allein der unterworffen/ welcher die falsche Müntze machet/ sondern auch die/ so ihm Hülffe/ Handreichung und Vorschub darzu thun/ als die Wache halten/ die Beschickung machen/ die Müntze stempeln und pregen/ das Feuer durch Blasebälge in der Gluth erhalten/ und auf alle andere Art und Weise die That befordern helffen/ da-
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/571>, abgerufen am 16.02.2025. |