Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Da man nun lange gezweiffelt wer der seyn möchte/ fiel die Antwort zum andern mahl: der mit einem Wagen zu dem Tempel Jovis gefahren kähme/ der solte ihr König seyn. Da kahm Gordius daher/ und ward alsobald ein König gegrüsset und angenommen / welcher die Riemen/ dran die Ochsen gezogen hatten/ also in einander geflochten und verknüpfft hat/ daß sie niemand aufflösen können/ und in den Tempel zu verwahren hingeleget. Als nun Alexander Magnus lange hernach in diesen Tempel kahm/ und den Knoten aufflösen wolte/ konteer die Ende nicht finden / das verdroß ihn/ zog sein Schwerd aus und hieb den ledernen Knopff damit von einander/ da fand er mehr als ein Ende/ und konte den Zweiffel Strick leicht aufflösen. LXIII. Die Türckischen Käyser wenn sie was hoch betheuren wollen/ schweren unter andern auch bey ihren Sebel; also that der Türckische Sultan Mahomet bey Belagerung der Stadt Constantinopel/ daß/ wenn er die Stadt gewinnen würde / er seinen Soldaten verstatten wolte dieselde drey Tage nach einander zu plündern / welches er auch wie die Stadt übergegangen/ gehalten. Camerar. horar. Succis. cent. 2. cap. 29. LXIV. Käyser Aulus Vitellius hat den Dolch/ mit welchen sich sein Antecessor Otho erstochen/ gen Cöln am Rhein geschickt/ daß er allda im Tempel Martis zum Gedächtniß auffgehenckt würde. Gothofrid. Hist. Chron. pag. 331. LXV. Als Käiser Galienus sich auff Faulheit und Wollüste des Leibes begab / fiehlen etliche Provincien von ihm ab/ wurffen sich auch unterschiedliche auff / die Käiser seyn wolten/ unter andern auch ein Schmied mit Nahmen MARIUS, als diesen einer von den Soldaten erwürgen wolte/ zeigte er ihm zuvor das Schwerd und sagte: Siehe Käyser diesen Degen hastu selbst gemacht/ stach ihn drauff in den Leib/ daß er todt dahin fiehl. idem pag. 361. LXVI. Graf Petrus zu Sabaudien als er bey Käyser Otten den IV. (Paradinus wil es sey Rudolphus I. gewesen) die Lehn suchen und zugleich empfahen wollen/ hat sich in einen wunderlichen Habit dargestellet/ nemlich auff der rechten Seiten war er mit einen güldenen Zeug angethan und aufs schönste geschmücket/ an der lincken Seiten aller hatte er gläntzende Waffen von Eisen. Der Käyser ließ fragen was das bedeuten solte? der Graf Da man nun lange gezweiffelt wer der seyn möchte/ fiel die Antwort zum andern mahl: der mit einem Wagen zu dem Tempel Jovis gefahren kähme/ der solte ihr König seyn. Da kahm Gordius daher/ und ward alsobald ein König gegrüsset und angenommen / welcher die Riemen/ dran die Ochsen gezogen hatten/ also in einander geflochten und verknüpfft hat/ daß sie niemand aufflösen können/ und in den Tempel zu verwahren hingeleget. Als nun Alexander Magnus lange hernach in diesen Tempel kahm/ und den Knoten aufflösen wolte/ konteer die Ende nicht finden / das verdroß ihn/ zog sein Schwerd aus und hieb den ledernen Knopff damit von einander/ da fand er mehr als ein Ende/ und konte den Zweiffel Strick leicht aufflösen. LXIII. Die Türckischen Käyser wenn sie was hoch betheuren wollen/ schweren unter andern auch bey ihren Sebel; also that der Türckische Sultan Mahomet bey Belagerung der Stadt Constantinopel/ daß/ wenn er die Stadt gewinnen würde / er seinen Soldaten verstatten wolte dieselde drey Tage nach einander zu plündern / welches er auch wie die Stadt übergegangen/ gehalten. Camerar. horar. Succis. cent. 2. cap. 29. LXIV. Käyser Aulus Vitellius hat den Dolch/ mit welchen sich sein Antecessor Otho erstochen/ gen Cöln am Rhein geschickt/ daß er allda im Tempel Martis zum Gedächtniß auffgehenckt würde. Gothofrid. Hist. Chron. pag. 331. LXV. Als Käiser Galienus sich auff Faulheit und Wollüste des Leibes begab / fiehlen etliche Provincien von ihm ab/ wurffen sich auch unterschiedliche auff / die Käiser seyn wolten/ unter andern auch ein Schmied mit Nahmen MARIUS, als diesen einer von den Soldaten erwürgen wolte/ zeigte er ihm zuvor das Schwerd und sagte: Siehe Käyser diesen Degen hastu selbst gemacht/ stach ihn drauff in den Leib/ daß er todt dahin fiehl. idem pag. 361. LXVI. Graf Petrus zu Sabaudien als er bey Käyser Otten den IV. (Paradinus wil es sey Rudolphus I. gewesen) die Lehn suchen und zugleich empfahen wollen/ hat sich in einen wunderlichen Habit dargestellet/ nemlich auff der rechten Seiten war er mit einen güldenen Zeug angethan und aufs schönste geschmücket/ an der lincken Seiten aller hatte er gläntzende Waffen von Eisen. Der Käyser ließ fragen was das bedeuten solte? der Graf <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0056" n="46"/> Da man nun lange gezweiffelt wer der seyn möchte/ fiel die Antwort zum andern mahl: der mit einem Wagen zu dem Tempel Jovis gefahren kähme/ der solte ihr König seyn. Da kahm Gordius daher/ und ward alsobald ein König gegrüsset und angenommen / welcher die Riemen/ dran die Ochsen gezogen hatten/ also in einander geflochten und verknüpfft hat/ daß sie niemand aufflösen können/ und in den Tempel zu verwahren hingeleget. Als nun Alexander Magnus lange hernach in diesen Tempel kahm/ und den Knoten aufflösen wolte/ konteer die Ende nicht finden / das verdroß ihn/ zog sein Schwerd aus und hieb den ledernen Knopff damit von einander/ da fand er mehr als ein Ende/ und konte den Zweiffel Strick leicht aufflösen.</p> <l>Justin. lib. 12. c. 7.</l> <l>Curtius lib. 3. c. 1.</l> <p>LXIII. Die Türckischen Käyser wenn sie was hoch betheuren wollen/ schweren unter andern auch bey ihren Sebel; also that der Türckische Sultan Mahomet bey Belagerung der Stadt Constantinopel/ daß/ wenn er die Stadt gewinnen würde / er seinen Soldaten verstatten wolte dieselde drey Tage nach einander zu plündern / welches er auch wie die Stadt übergegangen/ gehalten.</p> <p>Camerar. horar. Succis. cent. 2. cap. 29.</p> <p>LXIV. Käyser Aulus Vitellius hat den Dolch/ mit welchen sich sein Antecessor Otho erstochen/ gen Cöln am Rhein geschickt/ daß er allda im Tempel Martis zum Gedächtniß auffgehenckt würde.</p> <p>Gothofrid. Hist. Chron. pag. 331.</p> <p>LXV. Als Käiser Galienus sich auff Faulheit und Wollüste des Leibes begab / fiehlen etliche Provincien von ihm ab/ wurffen sich auch unterschiedliche auff / die Käiser seyn wolten/ unter andern auch ein Schmied mit Nahmen MARIUS, als diesen einer von den Soldaten erwürgen wolte/ zeigte er ihm zuvor das Schwerd und sagte: Siehe Käyser diesen Degen hastu selbst gemacht/ stach ihn drauff in den Leib/ daß er todt dahin fiehl.</p> <p>idem pag. 361.</p> <p>LXVI. Graf Petrus zu Sabaudien als er bey Käyser Otten den IV. (Paradinus wil es sey Rudolphus I. gewesen) die Lehn suchen und zugleich empfahen wollen/ hat sich in einen wunderlichen Habit dargestellet/ nemlich auff der rechten Seiten war er mit einen güldenen Zeug angethan und aufs schönste geschmücket/ an der lincken Seiten aller hatte er gläntzende Waffen von Eisen. Der Käyser ließ fragen was das bedeuten solte? der Graf </p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0056]
Da man nun lange gezweiffelt wer der seyn möchte/ fiel die Antwort zum andern mahl: der mit einem Wagen zu dem Tempel Jovis gefahren kähme/ der solte ihr König seyn. Da kahm Gordius daher/ und ward alsobald ein König gegrüsset und angenommen / welcher die Riemen/ dran die Ochsen gezogen hatten/ also in einander geflochten und verknüpfft hat/ daß sie niemand aufflösen können/ und in den Tempel zu verwahren hingeleget. Als nun Alexander Magnus lange hernach in diesen Tempel kahm/ und den Knoten aufflösen wolte/ konteer die Ende nicht finden / das verdroß ihn/ zog sein Schwerd aus und hieb den ledernen Knopff damit von einander/ da fand er mehr als ein Ende/ und konte den Zweiffel Strick leicht aufflösen.
Justin. lib. 12. c. 7. Curtius lib. 3. c. 1. LXIII. Die Türckischen Käyser wenn sie was hoch betheuren wollen/ schweren unter andern auch bey ihren Sebel; also that der Türckische Sultan Mahomet bey Belagerung der Stadt Constantinopel/ daß/ wenn er die Stadt gewinnen würde / er seinen Soldaten verstatten wolte dieselde drey Tage nach einander zu plündern / welches er auch wie die Stadt übergegangen/ gehalten.
Camerar. horar. Succis. cent. 2. cap. 29.
LXIV. Käyser Aulus Vitellius hat den Dolch/ mit welchen sich sein Antecessor Otho erstochen/ gen Cöln am Rhein geschickt/ daß er allda im Tempel Martis zum Gedächtniß auffgehenckt würde.
Gothofrid. Hist. Chron. pag. 331.
LXV. Als Käiser Galienus sich auff Faulheit und Wollüste des Leibes begab / fiehlen etliche Provincien von ihm ab/ wurffen sich auch unterschiedliche auff / die Käiser seyn wolten/ unter andern auch ein Schmied mit Nahmen MARIUS, als diesen einer von den Soldaten erwürgen wolte/ zeigte er ihm zuvor das Schwerd und sagte: Siehe Käyser diesen Degen hastu selbst gemacht/ stach ihn drauff in den Leib/ daß er todt dahin fiehl.
idem pag. 361.
LXVI. Graf Petrus zu Sabaudien als er bey Käyser Otten den IV. (Paradinus wil es sey Rudolphus I. gewesen) die Lehn suchen und zugleich empfahen wollen/ hat sich in einen wunderlichen Habit dargestellet/ nemlich auff der rechten Seiten war er mit einen güldenen Zeug angethan und aufs schönste geschmücket/ an der lincken Seiten aller hatte er gläntzende Waffen von Eisen. Der Käyser ließ fragen was das bedeuten solte? der Graf
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