Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Aspice qvid donis Euriphyla invenit amaris, Arserit, & qvantis nupta Creusa malis. LXX. Alcibiades der Clyciae Sohn/ als die Athenienser ihn in Phrygiam verwiesen / ist durch Anstifftnng einiger seiner Feinde und Meuchelmörder lebendig in seiner Schlaffammer verbrand worden. Ovid. in Ibin. & Justin. lib. 5. LXXI. Nicias ein guter Jäger/ als er einem Wilde gar zu eyferig nachsetzte/ ist im Rennen mit dem Pferde in eine Kölers-Grube gefallen und drin ümkommen. Coel. Rhodigin. lib. 12. c. 56. LXXII. Pythagoras, wie Plutarchus schreibet/ soll von den Cyloniern lebendig verbrand worden seynd. Laertius aber gibt vor/ daß solches in Nicoclis Crotoniatae Haus von einem geschehen sey/ den er zum Schüler annehmen wollen. LXXIII. Plinius Secundus, welcher sich gantz auf die Erforschung der Natürlichen Dinge geleget/ und uns auch ein artiges Werck davon hinterlassen/ hat sich zu weit an den brennenden Berg Vesuvium gewaget/ daß er drüber erstickt und verbrant/ wie solches sein Vetter Plinius Junior bezeuget. LXXIV. Caesius Bassus ein Poet hatte nicht weit von jetztgedachten Berg Vesuvio einen Meyerhoff/ drin er sich aufhielt/ aber zuletzt/ wie der Berg viele Steine und Feuer-Flammen von sich warf/ ward er drin bedecket und kam üm. LXXV. Wie zu Zeiten Titi Vespasiani, gedachter Berg so viele Menschen verzehret / davon ist sonderlich Xiphilini Auszug aus dem Dione zu lesen. LXXVI. Was sonsten vor Unglück in folgenden Zeiten geschehen/ bezeugen Plutarchus, Procopius, Cassiodorus, Paul Warnefrid, Comes, Marcellinus und andere/ besihe hiervon das schöne Gedichte Opitii, so er Vesuvius nennet. LXXVII. Hierbey fält mir bey/ welcher Gestalt ehmals aus solcher Feuers-Brunst die beyden Brüder Anapias und Amphinomus, die ihre Eltern getragen/ gantz wunderlich errettet worden sind/ davon Strabo, Pausanias, Seneca, Photius und andere/ sonderlich Claudianus in einem schönen Gedichte melden. LXXVIII. Wiederum auf unsern Zweck zu kommen/ so ließ Clotharius König in Franckreich Conabrum den Britannier Hertzog/ als er ihn überwunden/ nebst seinen natürlichen Sohn/ dessen Weiber und Kinder verbrennen. Aspice qvid donis Euriphyla invenit amaris, Arserit, & qvantis nupta Creusa malis. LXX. Alcibiades der Clyciae Sohn/ als die Athenienser ihn in Phrygiam verwiesen / ist durch Anstifftnng einiger seiner Feinde und Meuchelmörder lebendig in seiner Schlaffammer verbrand worden. Ovid. in Ibin. & Justin. lib. 5. LXXI. Nicias ein guter Jäger/ als er einem Wilde gar zu eyferig nachsetzte/ ist im Rennen mit dem Pferde in eine Kölers-Grube gefallen und drin ümkommen. Coel. Rhodigin. lib. 12. c. 56. LXXII. Pythagoras, wie Plutarchus schreibet/ soll von den Cyloniern lebendig verbrand worden seynd. Laertius aber gibt vor/ daß solches in Nicoclis Crotoniatae Haus von einem geschehen sey/ den er zum Schüler annehmen wollen. LXXIII. Plinius Secundus, welcher sich gantz auf die Erforschung der Natürlichen Dinge geleget/ und uns auch ein artiges Werck davon hinterlassen/ hat sich zu weit an den brennenden Berg Vesuvium gewaget/ daß er drüber erstickt und verbrant/ wie solches sein Vetter Plinius Junior bezeuget. LXXIV. Caesius Bassus ein Poet hatte nicht weit von jetztgedachten Berg Vesuvio einen Meyerhoff/ drin er sich aufhielt/ aber zuletzt/ wie der Berg viele Steine und Feuer-Flammen von sich warf/ ward er drin bedecket und kam üm. LXXV. Wie zu Zeiten Titi Vespasiani, gedachter Berg so viele Menschen verzehret / davon ist sonderlich Xiphilini Auszug aus dem Dione zu lesen. LXXVI. Was sonsten vor Unglück in folgenden Zeiten geschehen/ bezeugen Plutarchus, Procopius, Cassiodorus, Paul Warnefrid, Comes, Marcellinus und andere/ besihe hiervon das schöne Gedichte Opitii, so er Vesuvius nennet. LXXVII. Hierbey fält mir bey/ welcher Gestalt ehmals aus solcher Feuers-Brunst die beyden Brüder Anapias und Amphinomus, die ihre Eltern getragen/ gantz wunderlich errettet worden sind/ davon Strabo, Pausanias, Seneca, Photius und andere/ sonderlich Claudianus in einem schönen Gedichte melden. LXXVIII. Wiederum auf unsern Zweck zu kommen/ so ließ Clotharius König in Franckreich Conabrum den Britannier Hertzog/ als er ihn überwunden/ nebst seinen natürlichen Sohn/ dessen Weiber und Kinder verbrennen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0556" n="546"/> <p>Aspice qvid donis Euriphyla invenit amaris,</p> <p>Arserit, & qvantis nupta Creusa malis.</p> <p>LXX. Alcibiades der Clyciae Sohn/ als die Athenienser ihn in Phrygiam verwiesen / ist durch Anstifftnng einiger seiner Feinde und Meuchelmörder lebendig in seiner Schlaffammer verbrand worden. Ovid. in Ibin. & Justin. lib. 5.</p> <p>LXXI. Nicias ein guter Jäger/ als er einem Wilde gar zu eyferig nachsetzte/ ist im Rennen mit dem Pferde in eine Kölers-Grube gefallen und drin ümkommen.</p> <p>Coel. Rhodigin. lib. 12. c. 56.</p> <p>LXXII. Pythagoras, wie Plutarchus schreibet/ soll von den Cyloniern lebendig verbrand worden seynd. Laertius aber gibt vor/ daß solches in Nicoclis Crotoniatae Haus von einem geschehen sey/ den er zum Schüler annehmen wollen.</p> <p>LXXIII. Plinius Secundus, welcher sich gantz auf die Erforschung der Natürlichen Dinge geleget/ und uns auch ein artiges Werck davon hinterlassen/ hat sich zu weit an den brennenden Berg Vesuvium gewaget/ daß er drüber erstickt und verbrant/ wie solches sein Vetter Plinius Junior bezeuget.</p> <p>LXXIV. Caesius Bassus ein Poet hatte nicht weit von jetztgedachten Berg Vesuvio einen Meyerhoff/ drin er sich aufhielt/ aber zuletzt/ wie der Berg viele Steine und Feuer-Flammen von sich warf/ ward er drin bedecket und kam üm.</p> <p>LXXV. Wie zu Zeiten Titi Vespasiani, gedachter Berg so viele Menschen verzehret / davon ist sonderlich Xiphilini Auszug aus dem Dione zu lesen.</p> <p>LXXVI. Was sonsten vor Unglück in folgenden Zeiten geschehen/ bezeugen Plutarchus, Procopius, Cassiodorus, Paul Warnefrid, Comes, Marcellinus und andere/ besihe hiervon das schöne Gedichte Opitii, so er Vesuvius nennet.</p> <p>LXXVII. Hierbey fält mir bey/ welcher Gestalt ehmals aus solcher Feuers-Brunst die beyden Brüder Anapias und Amphinomus, die ihre Eltern getragen/ gantz wunderlich errettet worden sind/ davon Strabo, Pausanias, Seneca, Photius und andere/ sonderlich Claudianus in einem schönen Gedichte melden.</p> <p>LXXVIII. Wiederum auf unsern Zweck zu kommen/ so ließ Clotharius König in Franckreich Conabrum den Britannier Hertzog/ als er ihn überwunden/ nebst seinen natürlichen Sohn/ dessen Weiber und Kinder verbrennen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [546/0556]
Aspice qvid donis Euriphyla invenit amaris,
Arserit, & qvantis nupta Creusa malis.
LXX. Alcibiades der Clyciae Sohn/ als die Athenienser ihn in Phrygiam verwiesen / ist durch Anstifftnng einiger seiner Feinde und Meuchelmörder lebendig in seiner Schlaffammer verbrand worden. Ovid. in Ibin. & Justin. lib. 5.
LXXI. Nicias ein guter Jäger/ als er einem Wilde gar zu eyferig nachsetzte/ ist im Rennen mit dem Pferde in eine Kölers-Grube gefallen und drin ümkommen.
Coel. Rhodigin. lib. 12. c. 56.
LXXII. Pythagoras, wie Plutarchus schreibet/ soll von den Cyloniern lebendig verbrand worden seynd. Laertius aber gibt vor/ daß solches in Nicoclis Crotoniatae Haus von einem geschehen sey/ den er zum Schüler annehmen wollen.
LXXIII. Plinius Secundus, welcher sich gantz auf die Erforschung der Natürlichen Dinge geleget/ und uns auch ein artiges Werck davon hinterlassen/ hat sich zu weit an den brennenden Berg Vesuvium gewaget/ daß er drüber erstickt und verbrant/ wie solches sein Vetter Plinius Junior bezeuget.
LXXIV. Caesius Bassus ein Poet hatte nicht weit von jetztgedachten Berg Vesuvio einen Meyerhoff/ drin er sich aufhielt/ aber zuletzt/ wie der Berg viele Steine und Feuer-Flammen von sich warf/ ward er drin bedecket und kam üm.
LXXV. Wie zu Zeiten Titi Vespasiani, gedachter Berg so viele Menschen verzehret / davon ist sonderlich Xiphilini Auszug aus dem Dione zu lesen.
LXXVI. Was sonsten vor Unglück in folgenden Zeiten geschehen/ bezeugen Plutarchus, Procopius, Cassiodorus, Paul Warnefrid, Comes, Marcellinus und andere/ besihe hiervon das schöne Gedichte Opitii, so er Vesuvius nennet.
LXXVII. Hierbey fält mir bey/ welcher Gestalt ehmals aus solcher Feuers-Brunst die beyden Brüder Anapias und Amphinomus, die ihre Eltern getragen/ gantz wunderlich errettet worden sind/ davon Strabo, Pausanias, Seneca, Photius und andere/ sonderlich Claudianus in einem schönen Gedichte melden.
LXXVIII. Wiederum auf unsern Zweck zu kommen/ so ließ Clotharius König in Franckreich Conabrum den Britannier Hertzog/ als er ihn überwunden/ nebst seinen natürlichen Sohn/ dessen Weiber und Kinder verbrennen.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/556>, abgerufen am 16.02.2025. |