Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.fels Kunst so viel zu wege gebracht/ daß der Crocodil aus dem Wasser/ als ein junger Teuffel herfür kommen/ den armen Sünder mit seinen Rachen ergriffen/ und mit ihn wieder ins Wasser gelauffen/ daß er nicht weiter gesehen worden. Ein ander Dieb sey vor des Königs Pallast einem Elephanten vorgeworffen/ dessen Zähne mit Stahl/ Scharff/ wie Spiesse/ beschlagen gewesen. Zu dem Elephanten sey ein Priester gegangen und gesaget/ was er mit dem armen Sünder thun solte / drauf der Elephant mit seinem Rüssel den Dieb gefasset/ dreymahl in die Höhe geworffen/ und allemahl wieder gefangen. Als er ihn aber zum vierdten mahl in die Höhe geworffen/ hätte er ihn auf die Erden fallen lassen/ und mit den scharffen Zähnen durchstochen/ ihn ein wenig wieder aufgehoben/ zur Erden geleget und mit den Füssen die Brust entzwey getreten/ dann mit dem Rüssel bey den Beinen angefast/ und etliche mahl an die Erde geschlagen/ daß das Gehirn ümher geflogen. XXV. Der König in der Insel Ceylon bedienet sich offt der Elephanten zu Scharffrichtern: Da sie denn die Leuthe mit ihren Zähnen durch den Leib rennen / solche in stücken zerreissen/ und ein Glied hier/ das andere daherum werffen. Man hat ein scharffes Eisen mit einer Hülsen/ so drey Ecken hat/ welches man zu folcher Zeit ihnen an die Zähne stecket: Denn die Elephanten/ so man eingeschlossen hält/ haben alle die Enden von ihren Zähnen beschnitten/ damit sie desto besser wachsen mögen: Und so schiessen sie dann wieder hervor. Robert. Knox in der Ceyländischen Reise-Beschreibung lib. 1. c. 6. pag. 45. XXVI. Als die Stadt Megara in Griechenland eingenommen worden/ haben die Bürger daselbst etliche Löwen aus ihren Gefängnissen loß gelassen/ der Hoffnung/ sie würden unter die Feinde lauffen/ und dieselbe zurück jagen: Aber sie sielen die ungewapnete Bürger selber an/ und verübten an ihnen grosse Grausamkeit/ daß die Feinde selbst drüber erschracken. Plut arch. in Bruto. D. Muller. alleg. Tit. 1. §. 193. pag. 199.XXVII. Lucianus ein abgefallener Christ ist von den Hunden zerrissen worden. Gottefried. Hist. Chronic. pag. 342. XXVIII. Etliche Physici schreiben/ man könne gewisse Amuleta anhängen / fels Kunst so viel zu wege gebracht/ daß der Crocodil aus dem Wasser/ als ein junger Teuffel herfür kommen/ den armen Sünder mit seinen Rachen ergriffen/ und mit ihn wieder ins Wasser gelauffen/ daß er nicht weiter gesehen worden. Ein ander Dieb sey vor des Königs Pallast einem Elephanten vorgeworffen/ dessen Zähne mit Stahl/ Scharff/ wie Spiesse/ beschlagen gewesen. Zu dem Elephanten sey ein Priester gegangen und gesaget/ was er mit dem armen Sünder thun solte / drauf der Elephant mit seinem Rüssel den Dieb gefasset/ dreymahl in die Höhe geworffen/ und allemahl wieder gefangen. Als er ihn aber zum vierdten mahl in die Höhe geworffen/ hätte er ihn auf die Erden fallen lassen/ und mit den scharffen Zähnen durchstochen/ ihn ein wenig wieder aufgehoben/ zur Erden geleget und mit den Füssen die Brust entzwey getreten/ dann mit dem Rüssel bey den Beinen angefast/ und etliche mahl an die Erde geschlagen/ daß das Gehirn ümher geflogen. XXV. Der König in der Insel Ceylon bedienet sich offt der Elephanten zu Scharffrichtern: Da sie denn die Leuthe mit ihren Zähnen durch den Leib rennen / solche in stücken zerreissen/ und ein Glied hier/ das andere daherum werffen. Man hat ein scharffes Eisen mit einer Hülsen/ so drey Ecken hat/ welches man zu folcher Zeit ihnen an die Zähne stecket: Denn die Elephanten/ so man eingeschlossen hält/ haben alle die Enden von ihren Zähnen beschnitten/ damit sie desto besser wachsen mögen: Und so schiessen sie dann wieder hervor. Robert. Knox in der Ceyländischen Reise-Beschreibung lib. 1. c. 6. pag. 45. XXVI. Als die Stadt Megara in Griechenland eingenommen worden/ haben die Bürger daselbst etliche Löwen aus ihren Gefängnissen loß gelassen/ der Hoffnung/ sie würden unter die Feinde lauffen/ und dieselbe zurück jagen: Aber sie sielen die ungewapnete Bürger selber an/ und verübten an ihnen grosse Grausamkeit/ daß die Feinde selbst drüber erschracken. Plut arch. in Bruto. D. Muller. alleg. Tit. 1. §. 193. pag. 199.XXVII. Lucianus ein abgefallener Christ ist von den Hunden zerrissen worden. Gottefried. Hist. Chronic. pag. 342. XXVIII. Etliche Physici schreiben/ man könne gewisse Amuleta anhängen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0479" n="469"/> fels Kunst so viel zu wege gebracht/ daß der Crocodil aus dem Wasser/ als ein junger Teuffel herfür kommen/ den armen Sünder mit seinen Rachen ergriffen/ und mit ihn wieder ins Wasser gelauffen/ daß er nicht weiter gesehen worden.</p> <p>Ein ander Dieb sey vor des Königs Pallast einem Elephanten vorgeworffen/ dessen Zähne mit Stahl/ Scharff/ wie Spiesse/ beschlagen gewesen. Zu dem Elephanten sey ein Priester gegangen und gesaget/ was er mit dem armen Sünder thun solte / drauf der Elephant mit seinem Rüssel den Dieb gefasset/ dreymahl in die Höhe geworffen/ und allemahl wieder gefangen. Als er ihn aber zum vierdten mahl in die Höhe geworffen/ hätte er ihn auf die Erden fallen lassen/ und mit den scharffen Zähnen durchstochen/ ihn ein wenig wieder aufgehoben/ zur Erden geleget und mit den Füssen die Brust entzwey getreten/ dann mit dem Rüssel bey den Beinen angefast/ und etliche mahl an die Erde geschlagen/ daß das Gehirn ümher geflogen.</p> <p>XXV. Der König in der Insel Ceylon bedienet sich offt der Elephanten zu Scharffrichtern: Da sie denn die Leuthe mit ihren Zähnen durch den Leib rennen / solche in stücken zerreissen/ und ein Glied hier/ das andere daherum werffen. Man hat ein scharffes Eisen mit einer Hülsen/ so drey Ecken hat/ welches man zu folcher Zeit ihnen an die Zähne stecket: Denn die Elephanten/ so man eingeschlossen hält/ haben alle die Enden von ihren Zähnen beschnitten/ damit sie desto besser wachsen mögen: Und so schiessen sie dann wieder hervor.</p> <p>Robert. Knox in der Ceyländischen Reise-Beschreibung lib. 1. c. 6. pag. 45.</p> <p>XXVI. Als die Stadt Megara in Griechenland eingenommen worden/ haben die Bürger daselbst etliche Löwen aus ihren Gefängnissen loß gelassen/ der Hoffnung/ sie würden unter die Feinde lauffen/ und dieselbe zurück jagen: Aber sie sielen die ungewapnete Bürger selber an/ und verübten an ihnen grosse Grausamkeit/ daß die Feinde selbst drüber erschracken.</p> <l>Plut arch. in Bruto.</l> <l>D. Muller. alleg. Tit. 1. §. 193. pag. 199.</l> <p>XXVII. Lucianus ein abgefallener Christ ist von den Hunden zerrissen worden.</p> <p>Gottefried. Hist. Chronic. pag. 342.</p> <p>XXVIII. Etliche Physici schreiben/ man könne gewisse Amuleta anhängen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [469/0479]
fels Kunst so viel zu wege gebracht/ daß der Crocodil aus dem Wasser/ als ein junger Teuffel herfür kommen/ den armen Sünder mit seinen Rachen ergriffen/ und mit ihn wieder ins Wasser gelauffen/ daß er nicht weiter gesehen worden.
Ein ander Dieb sey vor des Königs Pallast einem Elephanten vorgeworffen/ dessen Zähne mit Stahl/ Scharff/ wie Spiesse/ beschlagen gewesen. Zu dem Elephanten sey ein Priester gegangen und gesaget/ was er mit dem armen Sünder thun solte / drauf der Elephant mit seinem Rüssel den Dieb gefasset/ dreymahl in die Höhe geworffen/ und allemahl wieder gefangen. Als er ihn aber zum vierdten mahl in die Höhe geworffen/ hätte er ihn auf die Erden fallen lassen/ und mit den scharffen Zähnen durchstochen/ ihn ein wenig wieder aufgehoben/ zur Erden geleget und mit den Füssen die Brust entzwey getreten/ dann mit dem Rüssel bey den Beinen angefast/ und etliche mahl an die Erde geschlagen/ daß das Gehirn ümher geflogen.
XXV. Der König in der Insel Ceylon bedienet sich offt der Elephanten zu Scharffrichtern: Da sie denn die Leuthe mit ihren Zähnen durch den Leib rennen / solche in stücken zerreissen/ und ein Glied hier/ das andere daherum werffen. Man hat ein scharffes Eisen mit einer Hülsen/ so drey Ecken hat/ welches man zu folcher Zeit ihnen an die Zähne stecket: Denn die Elephanten/ so man eingeschlossen hält/ haben alle die Enden von ihren Zähnen beschnitten/ damit sie desto besser wachsen mögen: Und so schiessen sie dann wieder hervor.
Robert. Knox in der Ceyländischen Reise-Beschreibung lib. 1. c. 6. pag. 45.
XXVI. Als die Stadt Megara in Griechenland eingenommen worden/ haben die Bürger daselbst etliche Löwen aus ihren Gefängnissen loß gelassen/ der Hoffnung/ sie würden unter die Feinde lauffen/ und dieselbe zurück jagen: Aber sie sielen die ungewapnete Bürger selber an/ und verübten an ihnen grosse Grausamkeit/ daß die Feinde selbst drüber erschracken.
Plut arch. in Bruto. D. Muller. alleg. Tit. 1. §. 193. pag. 199. XXVII. Lucianus ein abgefallener Christ ist von den Hunden zerrissen worden.
Gottefried. Hist. Chronic. pag. 342.
XXVIII. Etliche Physici schreiben/ man könne gewisse Amuleta anhängen /
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/479>, abgerufen am 16.02.2025. |