Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.nen hungrigen Spitz-Mäusen so er fangen und in ein tief Loch verwahret/ vorwerffen lassen/ welche mit unbeschreiblichen Schmertzen ihnen nach und nach das Fleisch abgefressen/ biß sie endlich jämmerlich dahin gestorben. Theodoretus Hist. Eccles. lib. V. cap. 37. IX. Wenn aber die Christen mit obigen wilden Thieren öffentlich kämpffen solten / oder ihnen sonst vor geworffen/ wurden sie meistentheils nackent ausgezogen / und in die Schrancken/ oder auch wohl auf öffentlichen Platz zu zu den Thieren gelassen. Man band sie zu weilen an Seulen und Pfäle/ wie man von der Blandina bey dem Eusebio lib. 5. c. 1. lieset: Blandina in ligno suspensa prostituta est esca & laniena incurrentium ferarum. Atqve huc pertinet ille STIPES LEONI CONCESSUS apud Tertullianum in calce libelli de pudicitia. Lips lib. 3. de Cruce c. 11. Korthold d. tr. Sect. 5. §. 19.Auch wohl die Hände/ oder wickelte sie gar in Netze ein/ daß sie sich nicht regen/ viel weniger den wilden Thieren widerstehen konten. Sic Blandina post varios cruciatus & tormenta reti in voluta tauriqve ictibus objecta est, de qva supra. D. Sagittarius d. tr. c. 10. § 26. in fine. Bey welchen in jetzt gedachten Capitel/ wie auch dem Antonio Gallonio de cruciacibus Martyrum von pag. 437. bis 457. man sehr viel Exempel der Martyrer / so den wilden Thieren vorgeworffen worden/ findet. X. Manchmahl hat auch GOtt/ durch ein sonderbares Wunderwerck seine Almacht solche Tyraunen sehen lassen/ daß die grausamste wilde Thiere/ wenn sie auch schon etliche mahl nacheinander auf die Christen loß gelassen/ dieselbe weder angerühret/ noch einigen Schaden gethan/ sondern sich vor sie gefürchtet und zurück gesprungen: ja wol gar ihre Wärter und andere/ die sie angetrieben / ümgebracht und zerrissen. Eusebius lib. 8. c. 7. de iis, qvi Tyri Phoeniciae sunt passi. XI. Wie die Exempel St. Torpis unter dem Kayser Nerone, Martyrolog. Rom. XVI. Kl. Junii. S. Dominicae Virginis unter Diocletiano, Stratonis, Philippi und Eutychiani, S. Agapati unterm Kayser Aureliano, der Jungfer Martinae unter Alexandro Severo. Item Der obgedachten Bland. nae, und andern mehr/ die von den wilden Thie- nen hungrigen Spitz-Mäusen so er fangen und in ein tief Loch verwahret/ vorwerffen lassen/ welche mit unbeschreiblichen Schmertzen ihnen nach und nach das Fleisch abgefressen/ biß sie endlich jämmerlich dahin gestorben. Theodoretus Hist. Eccles. lib. V. cap. 37. IX. Wenn aber die Christen mit obigen wilden Thieren öffentlich kämpffen solten / oder ihnen sonst vor geworffen/ wurden sie meistentheils nackent ausgezogen / und in die Schrancken/ oder auch wohl auf öffentlichen Platz zu zu den Thieren gelassen. Man band sie zu weilen an Seulen und Pfäle/ wie man von der Blandina bey dem Eusebio lib. 5. c. 1. lieset: Blandina in ligno suspensa prostituta est esca & laniena incurrentium ferarum. Atqve huc pertinet ille STIPES LEONI CONCESSUS apud Tertullianum in calce libelli de pudicitia. Lips lib. 3. de Cruce c. 11. Korthold d. tr. Sect. 5. §. 19.Auch wohl die Hände/ oder wickelte sie gar in Netze ein/ daß sie sich nicht regen/ viel weniger den wilden Thieren widerstehen konten. Sic Blandina post varios cruciatus & tormenta reti in voluta tauriqve ictibus objecta est, de qva supra. D. Sagittarius d. tr. c. 10. § 26. in fine. Bey welchen in jetzt gedachten Capitel/ wie auch dem Antonio Gallonio de cruciacibus Martyrum von pag. 437. bis 457. man sehr viel Exempel der Martyrer / so den wilden Thieren vorgeworffen worden/ findet. X. Manchmahl hat auch GOtt/ durch ein sonderbares Wunderwerck seine Almacht solche Tyraunen sehen lassen/ daß die grausamste wilde Thiere/ wenn sie auch schon etliche mahl nacheinander auf die Christen loß gelassen/ dieselbe weder angerühret/ noch einigen Schaden gethan/ sondern sich vor sie gefürchtet und zurück gesprungen: ja wol gar ihre Wärter und andere/ die sie angetrieben / ümgebracht und zerrissen. Eusebius lib. 8. c. 7. de iis, qvi Tyri Phoeniciae sunt passi. XI. Wie die Exempel St. Torpis unter dem Kayser Nerone, Martyrolog. Rom. XVI. Kl. Junii. S. Dominicae Virginis unter Diocletiano, Stratonis, Philippi und Eutychiani, S. Agapati unterm Kayser Aureliano, der Jungfer Martinae unter Alexandro Severo. Item Der obgedachten Bland. nae, und andern mehr/ die von den wilden Thie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0473" n="463"/> nen hungrigen Spitz-Mäusen so er fangen und in ein tief Loch verwahret/ vorwerffen lassen/ welche mit unbeschreiblichen Schmertzen ihnen nach und nach das Fleisch abgefressen/ biß sie endlich jämmerlich dahin gestorben.</p> <p>Theodoretus Hist. Eccles. lib. V. cap. 37.</p> <p>IX. Wenn aber die Christen mit obigen wilden Thieren öffentlich kämpffen solten / oder ihnen sonst vor geworffen/ wurden sie meistentheils nackent ausgezogen / und in die Schrancken/ oder auch wohl auf öffentlichen Platz zu zu den Thieren gelassen. Man band sie zu weilen an Seulen und Pfäle/ wie man von der Blandina bey dem Eusebio lib. 5. c. 1. lieset: Blandina in ligno suspensa prostituta est esca & laniena incurrentium ferarum. Atqve huc pertinet ille STIPES LEONI CONCESSUS apud Tertullianum in calce libelli de pudicitia.</p> <l>Lips lib. 3. de Cruce c. 11.</l> <l>Korthold d. tr. Sect. 5. §. 19.</l> <p>Auch wohl die Hände/ oder wickelte sie gar in Netze ein/ daß sie sich nicht regen/ viel weniger den wilden Thieren widerstehen konten. Sic Blandina post varios cruciatus & tormenta reti in voluta tauriqve ictibus objecta est, de qva supra.</p> <p>D. Sagittarius d. tr. c. 10. § 26. in fine.</p> <p>Bey welchen in jetzt gedachten Capitel/ wie auch dem Antonio Gallonio de cruciacibus Martyrum von pag. 437. bis 457. man sehr viel Exempel der Martyrer / so den wilden Thieren vorgeworffen worden/ findet.</p> <p>X. Manchmahl hat auch GOtt/ durch ein sonderbares Wunderwerck seine Almacht solche Tyraunen sehen lassen/ daß die grausamste wilde Thiere/ wenn sie auch schon etliche mahl nacheinander auf die Christen loß gelassen/ dieselbe weder angerühret/ noch einigen Schaden gethan/ sondern sich vor sie gefürchtet und zurück gesprungen: ja wol gar ihre Wärter und andere/ die sie angetrieben / ümgebracht und zerrissen.</p> <p>Eusebius lib. 8. c. 7. de iis, qvi Tyri Phoeniciae sunt passi.</p> <p>XI. Wie die Exempel St. Torpis unter dem Kayser Nerone,</p> <p>Martyrolog. Rom. XVI. Kl. Junii.</p> <p>S. Dominicae Virginis unter Diocletiano, Stratonis, Philippi und Eutychiani, S. Agapati unterm Kayser Aureliano, der Jungfer Martinae unter Alexandro Severo.</p> <p>Item</p> <p>Der obgedachten Bland. nae, und andern mehr/ die von den wilden Thie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [463/0473]
nen hungrigen Spitz-Mäusen so er fangen und in ein tief Loch verwahret/ vorwerffen lassen/ welche mit unbeschreiblichen Schmertzen ihnen nach und nach das Fleisch abgefressen/ biß sie endlich jämmerlich dahin gestorben.
Theodoretus Hist. Eccles. lib. V. cap. 37.
IX. Wenn aber die Christen mit obigen wilden Thieren öffentlich kämpffen solten / oder ihnen sonst vor geworffen/ wurden sie meistentheils nackent ausgezogen / und in die Schrancken/ oder auch wohl auf öffentlichen Platz zu zu den Thieren gelassen. Man band sie zu weilen an Seulen und Pfäle/ wie man von der Blandina bey dem Eusebio lib. 5. c. 1. lieset: Blandina in ligno suspensa prostituta est esca & laniena incurrentium ferarum. Atqve huc pertinet ille STIPES LEONI CONCESSUS apud Tertullianum in calce libelli de pudicitia.
Lips lib. 3. de Cruce c. 11. Korthold d. tr. Sect. 5. §. 19. Auch wohl die Hände/ oder wickelte sie gar in Netze ein/ daß sie sich nicht regen/ viel weniger den wilden Thieren widerstehen konten. Sic Blandina post varios cruciatus & tormenta reti in voluta tauriqve ictibus objecta est, de qva supra.
D. Sagittarius d. tr. c. 10. § 26. in fine.
Bey welchen in jetzt gedachten Capitel/ wie auch dem Antonio Gallonio de cruciacibus Martyrum von pag. 437. bis 457. man sehr viel Exempel der Martyrer / so den wilden Thieren vorgeworffen worden/ findet.
X. Manchmahl hat auch GOtt/ durch ein sonderbares Wunderwerck seine Almacht solche Tyraunen sehen lassen/ daß die grausamste wilde Thiere/ wenn sie auch schon etliche mahl nacheinander auf die Christen loß gelassen/ dieselbe weder angerühret/ noch einigen Schaden gethan/ sondern sich vor sie gefürchtet und zurück gesprungen: ja wol gar ihre Wärter und andere/ die sie angetrieben / ümgebracht und zerrissen.
Eusebius lib. 8. c. 7. de iis, qvi Tyri Phoeniciae sunt passi.
XI. Wie die Exempel St. Torpis unter dem Kayser Nerone,
Martyrolog. Rom. XVI. Kl. Junii.
S. Dominicae Virginis unter Diocletiano, Stratonis, Philippi und Eutychiani, S. Agapati unterm Kayser Aureliano, der Jungfer Martinae unter Alexandro Severo.
Item
Der obgedachten Bland. nae, und andern mehr/ die von den wilden Thie-
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