Ja nichts abscheulichers als dieser/ und die Pest.
Paulus Diaconus Hist. Miscell. lib. 1. c. 18. in pr. fol. 777.
Fames aspera vitalia haurit, praec ordia carpit, animi tormentum, corporis tabes, Magistra peccandi, dirissima necessitatum, deformissima malorum. Haec ad humile corpus nobiles manus mittit, haec alienis pedibus mendicantes prosternit, haec saepe sociorum fidem fregit, haec venena populis publice dedit, haec in parricidium pios egit.
Herman. Lather. lib. 3. de Censu c. 7. n. 8.
Fames, inqvit, Baldus in L. pactum col. ult. C. de pactis, est acutissimus Ensis, foeda homini, foeda pecori!
Et ex nullo malorum fonte foediora manarunt exempla: Hinc praecipitariones, aliaeqve festinatae mortes, & qvod omnium atrocissimum est, reperti sunt, qvi se ipsos laniarunt.
Idem Lather n. 9.
II. Denn was derselbe vor Unglück/ Jammer/ Hertzeleid/ Angst und Noth anrichte / so daß die arme bedrengte Menschen den Hunger zu stillen/ vielmahls Aufruhr wieder ihre Obern und andere wohlhabende Leute erreget/ Mord und Todschlag dabey begangen: Ja durch Geniessung garstiger/ abscheulicher und unflätiger Dinge/ wovor die Natur selbst erschrickt und einen Eckel hat/ auch solche nicht verdauren kan/ Pestilentz und andere böse Kranckheiten eingeführet: Und was noch grausamer ihre eigne Eltern oder Kinder geschlachter und gegessen / davon sind viel tausend Exempel in Geistlichen und prophan-Historien zu finden / kan auch aus den Belagerungen Samariae, derer in heiliger Schrifft gedacht wird / Jerusalems/ wovon Fl. Josephus zu sehen/ Numantiae derer Livius und andere Röm. Scribenten gedencken/ Rochelle, davon Grammondus und Bassompiere melden / und unzehlig viel andern abgenommen werden/ wovon hie zu handeln nicht un-
Menschen Kinder/ wegen ihrer grossen und übermachten Bosheit heimzusuchen und zu plagen pfleget.
Levit. c. 26. v. 16.Deuteron. c. 28.2. Reg. c. 24. v. 13.Jerem. c. 4. v. 9. c. 24. v. 10. c. 27. v. 8.Ezech. c. 4. v. 16. c. 5. v. 12.
Und unter allen Beschwerlichkeiten ist keine greulicher und elender als der Hunger /
Ja nichts abscheulichers als dieser/ und die Pest.
Paulus Diaconus Hist. Miscell. lib. 1. c. 18. in pr. fol. 777.
Fames aspera vitalia haurit, praec ordia carpit, animi tormentum, corporis tabes, Magistra peccandi, dirissima necessitatum, deformissima malorum. Haec ad humile corpus nobiles manus mittit, haec alienis pedibus mendicantes prosternit, haec saepè sociorum fidem fregit, haec venena populis publicè dedit, haec in parricidium pios egit.
Herman. Lather. lib. 3. de Censu c. 7. n. 8.
Fames, inqvit, Baldus in L. pactum col. ult. C. de pactis, est acutissimus Ensis, foeda homini, foeda pecori!
Et ex nullo malorum fonte foediora manarunt exempla: Hinc praecipitariones, aliaeqve festinatae mortes, & qvod omnium atrocissimum est, reperti sunt, qvi se ipsos laniarunt.
Idem Lather n. 9.
II. Denn was derselbe vor Unglück/ Jammer/ Hertzeleid/ Angst und Noth anrichte / so daß die arme bedrengte Menschen den Hunger zu stillen/ vielmahls Aufruhr wieder ihre Obern und andere wohlhabende Leute erreget/ Mord und Todschlag dabey begangen: Ja durch Geniessung garstiger/ abscheulicher und unflätiger Dinge/ wovor die Natur selbst erschrickt und einen Eckel hat/ auch solche nicht verdauren kan/ Pestilentz und andere böse Kranckheiten eingeführet: Und was noch grausamer ihre eigne Eltern oder Kinder geschlachter und gegessen / davon sind viel tausend Exempel in Geistlichen und prophan-Historien zu finden / kan auch aus den Belagerungen Samariae, derer in heiliger Schrifft gedacht wird / Jerusalems/ wovon Fl. Josephus zu sehen/ Numantiae derer Livius und andere Röm. Scribenten gedencken/ Rochelle, davon Grammondus und Bassompiere melden / und unzehlig viel andern abgenommen werden/ wovon hie zu handeln nicht un-
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Menschen Kinder/ wegen ihrer grossen und übermachten Bosheit heimzusuchen und zu plagen pfleget.</p><l>Levit. c. 26. v. 16.</l><l>Deuteron. c. 28.</l><l>2. Reg. c. 24. v. 13.</l><l>Jerem. c. 4. v. 9. c. 24. v. 10. c. 27. v. 8.</l><l>Ezech. c. 4. v. 16. c. 5. v. 12.</l><p>Und unter allen Beschwerlichkeiten ist keine greulicher und elender als der Hunger /</p><p>Andr. Tiraqvellus tom. 7. Oper. caus. 33. in fin. fol. 68.</p><p>Ja nichts abscheulichers als dieser/ und die Pest.</p><p>Paulus Diaconus Hist. Miscell. lib. 1. c. 18. in pr. fol. 777.</p><p>Fames aspera vitalia haurit, praec ordia carpit, animi tormentum, corporis tabes, Magistra peccandi, dirissima necessitatum, deformissima malorum. Haec ad humile corpus nobiles manus mittit, haec alienis pedibus mendicantes prosternit, haec saepè sociorum fidem fregit, haec venena populis publicè dedit, haec in parricidium pios egit.</p><p>Herman. Lather. lib. 3. de Censu c. 7. n. 8.</p><p>Fames, inqvit, Baldus in L. pactum col. ult. C. de pactis, est acutissimus Ensis, foeda homini, foeda pecori!</p><p>Et ex nullo malorum fonte foediora manarunt exempla: Hinc praecipitariones, aliaeqve festinatae mortes, & qvod omnium atrocissimum est, reperti sunt, qvi se ipsos laniarunt.</p><p>Idem Lather n. 9.</p><p>II. Denn was derselbe vor Unglück/ Jammer/ Hertzeleid/ Angst und Noth anrichte / so daß die arme bedrengte Menschen den Hunger zu stillen/ vielmahls Aufruhr wieder ihre Obern und andere wohlhabende Leute erreget/ Mord und Todschlag dabey begangen: Ja durch Geniessung garstiger/ abscheulicher und unflätiger Dinge/ wovor die Natur selbst erschrickt und einen Eckel hat/ auch solche nicht verdauren kan/ Pestilentz und andere böse Kranckheiten eingeführet: Und was noch grausamer ihre eigne Eltern oder Kinder geschlachter und gegessen / davon sind viel tausend Exempel in Geistlichen und prophan-Historien zu finden / kan auch aus den Belagerungen Samariae, derer in heiliger Schrifft gedacht wird / Jerusalems/ wovon Fl. Josephus zu sehen/ Numantiae derer Livius und andere Röm. Scribenten gedencken/ Rochelle, davon Grammondus und Bassompiere melden / und unzehlig viel andern abgenommen werden/ wovon hie zu handeln nicht un-
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Menschen Kinder/ wegen ihrer grossen und übermachten Bosheit heimzusuchen und zu plagen pfleget.
Levit. c. 26. v. 16. Deuteron. c. 28. 2. Reg. c. 24. v. 13. Jerem. c. 4. v. 9. c. 24. v. 10. c. 27. v. 8. Ezech. c. 4. v. 16. c. 5. v. 12. Und unter allen Beschwerlichkeiten ist keine greulicher und elender als der Hunger /
Andr. Tiraqvellus tom. 7. Oper. caus. 33. in fin. fol. 68.
Ja nichts abscheulichers als dieser/ und die Pest.
Paulus Diaconus Hist. Miscell. lib. 1. c. 18. in pr. fol. 777.
Fames aspera vitalia haurit, praec ordia carpit, animi tormentum, corporis tabes, Magistra peccandi, dirissima necessitatum, deformissima malorum. Haec ad humile corpus nobiles manus mittit, haec alienis pedibus mendicantes prosternit, haec saepè sociorum fidem fregit, haec venena populis publicè dedit, haec in parricidium pios egit.
Herman. Lather. lib. 3. de Censu c. 7. n. 8.
Fames, inqvit, Baldus in L. pactum col. ult. C. de pactis, est acutissimus Ensis, foeda homini, foeda pecori!
Et ex nullo malorum fonte foediora manarunt exempla: Hinc praecipitariones, aliaeqve festinatae mortes, & qvod omnium atrocissimum est, reperti sunt, qvi se ipsos laniarunt.
Idem Lather n. 9.
II. Denn was derselbe vor Unglück/ Jammer/ Hertzeleid/ Angst und Noth anrichte / so daß die arme bedrengte Menschen den Hunger zu stillen/ vielmahls Aufruhr wieder ihre Obern und andere wohlhabende Leute erreget/ Mord und Todschlag dabey begangen: Ja durch Geniessung garstiger/ abscheulicher und unflätiger Dinge/ wovor die Natur selbst erschrickt und einen Eckel hat/ auch solche nicht verdauren kan/ Pestilentz und andere böse Kranckheiten eingeführet: Und was noch grausamer ihre eigne Eltern oder Kinder geschlachter und gegessen / davon sind viel tausend Exempel in Geistlichen und prophan-Historien zu finden / kan auch aus den Belagerungen Samariae, derer in heiliger Schrifft gedacht wird / Jerusalems/ wovon Fl. Josephus zu sehen/ Numantiae derer Livius und andere Röm. Scribenten gedencken/ Rochelle, davon Grammondus und Bassompiere melden / und unzehlig viel andern abgenommen werden/ wovon hie zu handeln nicht un-
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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/461>, abgerufen am 16.02.2025.
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