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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Jude einen Gifft-Tranck ein/ darvon er den 10ten Tag jämmerlich starb/ nachdem er zuvor schreckliche Schmertzen ausgestanden.

Idem pag. 470.

LVIII. Zimisces Kayser in Orient, welcher seinen Antecessorem Nicephorum erstochen/ ist von seinen Kämmerling/ Basilius genandt/ mit Gifft vergeben worden.

Zonar. tom. 3. Cedren. Synops. Hist.

LIX. In Engeland regierte üm das Jahr Christi 977. König Edward der Andere des Nahmens/ König Edgarts Sohn/ welcher als er einsmahls üm die Ostern jagte / und das Schloß/ auf dem seine Stieff-Mutter residirte/ nicht weit war/ thäte er allda einen Inspruch/ und weil er müde und durstig war/ both ihm die Stieff-Mutter einen vergifften Trunck/ den nahm er in der Hitze gar begierig zu sich/ und starb/ nachdem er wiederum in den Wald kommen war.

Gottefried. Hist. Chron. part. 5. pag. 495.

LX. Als Kayser Otto der III. einen grossen Herrn und Consul zu Rom/ Crescentius genandt/ üm deß willen/ das er Pabst Gregorium zur Stadt hinaus gejagt/ und den Bischoff zu Placentz dagegen auf St. Peters Stuhl gesetzet/ Nasen und Ohren abschneiden/ auch die Hände abhauen und endlich auffhencken lassen/ hat des Crescentii Wittibe dem Kayser zum guten Andencken (weil er viele gute Kundschafft zu ihr gehabt) ein par vergifftete Handschue verehret/ davon derselbe am gantzen Leibe böse Blattern und Pestilentz-Flecken bekommen/ dran er endlich sterben muste/ als er nicht mehr den 29. Jahr alt war und 17. Jahr. 4. Monath regieret hatte/ so geschehen Anno Christi 1001.

Idem pag. 497.

LXI. Romanus IV. mit dem Zunahmen Argyrus Griechischer Kayser hatte eine Gemahlin Zoe genandt/ welche mit einem am Hoffe Michael aus Paphlagonia heimlich Ehebruch trieb. Als sie nun besorgte/ der Kayser möchte es rächen/ gab sie ihm einen vergiffteten Trunck/ davon Romanus kranck ward und ihm Haar und Bart ausfielen. Weil er es aber zu lange machen wolte/ ließ sie ihn durch ihren Buhlen im Bad ersäuffen in der Oster Woche des 1034. Jahrs/ als er 46. Jahr gelebet/ und 5. Jahr und 5. Monat regieret hatte.

In derselben Nacht ward der Patriarch Alexius gen Hoff erfodert und muste Michaeli dem Mörder/ weil es die Zoe so haben wolte/ die Käiserli-

Jude einen Gifft-Tranck ein/ darvon er den 10ten Tag jämmerlich starb/ nachdem er zuvor schreckliche Schmertzen ausgestanden.

Idem pag. 470.

LVIII. Zimisces Kayser in Orient, welcher seinen Antecessorem Nicephorum erstochen/ ist von seinen Kämmerling/ Basilius genandt/ mit Gifft vergeben worden.

Zonar. tom. 3. Cedren. Synops. Hist.

LIX. In Engeland regierte üm das Jahr Christi 977. König Edward der Andere des Nahmens/ König Edgarts Sohn/ welcher als er einsmahls üm die Ostern jagte / und das Schloß/ auf dem seine Stieff-Mutter residirte/ nicht weit war/ thäte er allda einen Inspruch/ und weil er müde und durstig war/ both ihm die Stieff-Mutter einen vergifften Trunck/ den nahm er in der Hitze gar begierig zu sich/ und starb/ nachdem er wiederum in den Wald kommen war.

Gottefried. Hist. Chron. part. 5. pag. 495.

LX. Als Kayser Otto der III. einen grossen Herrn und Consul zu Rom/ Crescentius genandt/ üm deß willen/ das er Pabst Gregorium zur Stadt hinaus gejagt/ und den Bischoff zu Placentz dagegen auf St. Peters Stuhl gesetzet/ Nasen und Ohren abschneiden/ auch die Hände abhauen und endlich auffhencken lassen/ hat des Crescentii Wittibe dem Kayser zum guten Andencken (weil er viele gute Kundschafft zu ihr gehabt) ein par vergifftete Handschue verehret/ davon derselbe am gantzen Leibe böse Blattern und Pestilentz-Flecken bekommen/ dran er endlich sterben muste/ als er nicht mehr den 29. Jahr alt war und 17. Jahr. 4. Monath regieret hatte/ so geschehen Anno Christi 1001.

Idem pag. 497.

LXI. Romanus IV. mit dem Zunahmen Argyrus Griechischer Kayser hatte eine Gemahlin Zoë genandt/ welche mit einem am Hoffe Michael aus Paphlagonia heimlich Ehebruch trieb. Als sie nun besorgte/ der Kayser möchte es rächen/ gab sie ihm einen vergiffteten Trunck/ davon Romanus kranck ward und ihm Haar und Bart ausfielen. Weil er es aber zu lange machen wolte/ ließ sie ihn durch ihren Buhlen im Bad ersäuffen in der Oster Woche des 1034. Jahrs/ als er 46. Jahr gelebet/ und 5. Jahr und 5. Monat regieret hatte.

In derselben Nacht ward der Patriarch Alexius gen Hoff erfodert und muste Michaeli dem Mörder/ weil es die Zoë so haben wolte/ die Käiserli-

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[447/0457] Jude einen Gifft-Tranck ein/ darvon er den 10ten Tag jämmerlich starb/ nachdem er zuvor schreckliche Schmertzen ausgestanden. Idem pag. 470. LVIII. Zimisces Kayser in Orient, welcher seinen Antecessorem Nicephorum erstochen/ ist von seinen Kämmerling/ Basilius genandt/ mit Gifft vergeben worden. Zonar. tom. 3. Cedren. Synops. Hist. LIX. In Engeland regierte üm das Jahr Christi 977. König Edward der Andere des Nahmens/ König Edgarts Sohn/ welcher als er einsmahls üm die Ostern jagte / und das Schloß/ auf dem seine Stieff-Mutter residirte/ nicht weit war/ thäte er allda einen Inspruch/ und weil er müde und durstig war/ both ihm die Stieff-Mutter einen vergifften Trunck/ den nahm er in der Hitze gar begierig zu sich/ und starb/ nachdem er wiederum in den Wald kommen war. Gottefried. Hist. Chron. part. 5. pag. 495. LX. Als Kayser Otto der III. einen grossen Herrn und Consul zu Rom/ Crescentius genandt/ üm deß willen/ das er Pabst Gregorium zur Stadt hinaus gejagt/ und den Bischoff zu Placentz dagegen auf St. Peters Stuhl gesetzet/ Nasen und Ohren abschneiden/ auch die Hände abhauen und endlich auffhencken lassen/ hat des Crescentii Wittibe dem Kayser zum guten Andencken (weil er viele gute Kundschafft zu ihr gehabt) ein par vergifftete Handschue verehret/ davon derselbe am gantzen Leibe böse Blattern und Pestilentz-Flecken bekommen/ dran er endlich sterben muste/ als er nicht mehr den 29. Jahr alt war und 17. Jahr. 4. Monath regieret hatte/ so geschehen Anno Christi 1001. Idem pag. 497. LXI. Romanus IV. mit dem Zunahmen Argyrus Griechischer Kayser hatte eine Gemahlin Zoë genandt/ welche mit einem am Hoffe Michael aus Paphlagonia heimlich Ehebruch trieb. Als sie nun besorgte/ der Kayser möchte es rächen/ gab sie ihm einen vergiffteten Trunck/ davon Romanus kranck ward und ihm Haar und Bart ausfielen. Weil er es aber zu lange machen wolte/ ließ sie ihn durch ihren Buhlen im Bad ersäuffen in der Oster Woche des 1034. Jahrs/ als er 46. Jahr gelebet/ und 5. Jahr und 5. Monat regieret hatte. In derselben Nacht ward der Patriarch Alexius gen Hoff erfodert und muste Michaeli dem Mörder/ weil es die Zoë so haben wolte/ die Käiserli-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/457>, abgerufen am 25.11.2024.