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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Aventin. lib. 7. Ursperg. Naucler. gen. 44. Collenut. lib. 5. Hist. Neap.

XXIX. Kayser Ludwig zu Bayern ist zu Nürnberg Gifft beygebracht worden/ dessen er durch Erbrechen nicht los werden können/ drum er sich auf die Jagd begeben / in Meynung/ durch starcke Ubung den Leib zu erwärmen/ alwo er einen Bären antraff/ dem er zwar hefftig nachsatzte/ daß er über das Pferd abstürtzte / und einen heslichen Fall thät/ davon er in Ohnmacht sanck. Da er aber sich wieder erholte/ hub er seine Hände auf gen Himmel/ bathe GOtt umb Verzeihung / und starb bald hernach/ als er 33. Jahr regieret hatte.

Gottefrid. pag 612.

XXX. Pabst Alexander VI. so A. 1492. erwehler worden/ hat mit einer Römischen Maistressen Vannocia mit Nahmen drey Söhne gezeuget. Johannes/ den der Vater zum Hertzog von Gandia machte/ und Caesar Borgia waren die ärgsten Bösewichter drunter/ denn der Letztere/ so ein Cardinal, ließ seinen obgedachten ältesten Bruder/ als sie bey der Mutter zu Gaste gewesen/ umbbringen/ massete sich seines Bruders Erbschafft an und schrieb sich einen Hertzog zu Valencia, vertrieb und tödtete ferner viele Italienische Herren/ und bemächtigte sich ihrer Güter und Herrschafften.

Als er einsmahls etliche tausend Ducaten verspielete/ lachte er darzu und sagte: Es wären der Teutschen Sünden. Es hatte dieser Pabst auch 2. Töchter/ deren eine Lucretia hieß/ so seine Tochter/ Concubin und Sohns Weib war/ wie Sannazarius schreibet. Im elfften Jahr seines Pabstthums/ als es seinem Sohn an Geld mangelte/ stellete er bey dem schönen Brunnen Vaticano zu Rom ein Panqvet an/ lud die allerreichsten von den Cardinälen darzu/ ließ auch eine Flasche mit vergiffteten Wein füllen/ und befahl dem Schencken/ daß er von dem Gifft-Wein den Gästen/ ihm und seinen Vater aber aus einer andern Flaschen mit guten Wein/ einschencken solte. Aber aus gerechten Urtheil Gottes/ verirrete sich der Schenck/ und gab denen Cardinälen von dem guten Wein/ dem Pabst und seinem Sohn aber von dem vergiffteten Wein zu sauffen. Der Pabst machte es nicht lang/ sondern starb bald dahin. Der Sohn Borgia brauchte die allerstärckste Gifft-Artzeneyen/ blieb zwar beym Leben/ wurd aber also zugerichtet/ daß er nichts mehr nütze war.

Idem pag. 702. & 703.

XXXI. Pabst Leo der X. soll auch mit Gifft vergeben worden seyn.

Aventin. lib. 7. Ursperg. Naucler. gen. 44. Collenut. lib. 5. Hist. Neap.

XXIX. Kayser Ludwig zu Bayern ist zu Nürnberg Gifft beygebracht worden/ dessen er durch Erbrechen nicht los werden können/ drum er sich auf die Jagd begeben / in Meynung/ durch starcke Ubung den Leib zu erwärmen/ alwo er einen Bären antraff/ dem er zwar hefftig nachsatzte/ daß er über das Pferd abstürtzte / und einen heslichen Fall thät/ davon er in Ohnmacht sanck. Da er aber sich wieder erholte/ hub er seine Hände auf gen Himmel/ bathe GOtt umb Verzeihung / und starb bald hernach/ als er 33. Jahr regieret hatte.

Gottefrid. pag 612.

XXX. Pabst Alexander VI. so A. 1492. erwehler worden/ hat mit einer Römischen Maistressen Vannocia mit Nahmen drey Söhne gezeuget. Johannes/ den der Vater zum Hertzog von Gandia machte/ und Caesar Borgia waren die ärgsten Bösewichter drunter/ denn der Letztere/ so ein Cardinal, ließ seinen obgedachten ältesten Bruder/ als sie bey der Mutter zu Gaste gewesen/ umbbringen/ massete sich seines Bruders Erbschafft an und schrieb sich einen Hertzog zu Valencia, vertrieb und tödtete ferner viele Italienische Herren/ und bemächtigte sich ihrer Güter und Herrschafften.

Als er einsmahls etliche tausend Ducaten verspielete/ lachte er darzu und sagte: Es wären der Teutschen Sünden. Es hatte dieser Pabst auch 2. Töchter/ deren eine Lucretia hieß/ so seine Tochter/ Concubin und Sohns Weib war/ wie Sannazarius schreibet. Im elfften Jahr seines Pabstthums/ als es seinem Sohn an Geld mangelte/ stellete er bey dem schönen Brunnen Vaticano zu Rom ein Panqvet an/ lud die allerreichsten von den Cardinälen darzu/ ließ auch eine Flasche mit vergiffteten Wein füllen/ und befahl dem Schencken/ daß er von dem Gifft-Wein den Gästen/ ihm und seinen Vater aber aus einer andern Flaschen mit guten Wein/ einschencken solte. Aber aus gerechten Urtheil Gottes/ verirrete sich der Schenck/ und gab denen Cardinälen von dem guten Wein/ dem Pabst und seinem Sohn aber von dem vergiffteten Wein zu sauffen. Der Pabst machte es nicht lang/ sondern starb bald dahin. Der Sohn Borgia brauchte die allerstärckste Gifft-Artzeneyen/ blieb zwar beym Leben/ wurd aber also zugerichtet/ daß er nichts mehr nütze war.

Idem pag. 702. & 703.

XXXI. Pabst Leo der X. soll auch mit Gifft vergeben worden seyn.

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        <p>XXIX. Kayser Ludwig zu Bayern ist zu Nürnberg Gifft beygebracht worden/ dessen                      er durch Erbrechen nicht los werden können/ drum er sich auf die Jagd begeben /                      in Meynung/ durch starcke Ubung den Leib zu erwärmen/ alwo er einen Bären                      antraff/ dem er zwar hefftig nachsatzte/ daß er über das Pferd abstürtzte /                      und einen heslichen Fall thät/ davon er in Ohnmacht sanck. Da er aber sich                      wieder erholte/ hub er seine Hände auf gen Himmel/ bathe GOtt umb Verzeihung /                      und starb bald hernach/ als er 33. Jahr regieret hatte.</p>
        <p>Gottefrid. pag 612.</p>
        <p>XXX. Pabst Alexander VI. so A. 1492. erwehler worden/ hat mit einer Römischen                      Maistressen Vannocia mit Nahmen drey Söhne gezeuget. Johannes/ den der Vater                      zum Hertzog von Gandia machte/ und Caesar Borgia waren die ärgsten Bösewichter                      drunter/ denn der Letztere/ so ein Cardinal, ließ seinen obgedachten ältesten                      Bruder/ als sie bey der Mutter zu Gaste gewesen/ umbbringen/ massete sich                      seines Bruders Erbschafft an und schrieb sich einen Hertzog zu Valencia,                      vertrieb und tödtete ferner viele Italienische Herren/ und bemächtigte sich                      ihrer Güter und Herrschafften.</p>
        <p>Als er einsmahls etliche tausend Ducaten verspielete/ lachte er darzu und sagte:                      Es wären der Teutschen Sünden. Es hatte dieser Pabst auch 2. Töchter/ deren                      eine Lucretia hieß/ so seine Tochter/ Concubin und Sohns Weib war/ wie                      Sannazarius schreibet. Im elfften Jahr seines Pabstthums/ als es seinem Sohn an                      Geld mangelte/ stellete er bey dem schönen Brunnen Vaticano zu Rom ein Panqvet                      an/ lud die allerreichsten von den Cardinälen darzu/ ließ auch eine Flasche                      mit vergiffteten Wein füllen/ und befahl dem Schencken/ daß er von dem                      Gifft-Wein den Gästen/ ihm und seinen Vater aber aus einer andern Flaschen mit                      guten Wein/ einschencken solte. Aber aus gerechten Urtheil Gottes/ verirrete                      sich der Schenck/ und gab denen Cardinälen von dem guten Wein/ dem Pabst und                      seinem Sohn aber von dem vergiffteten Wein zu sauffen. Der Pabst machte es nicht                      lang/ sondern starb bald dahin. Der Sohn Borgia brauchte die allerstärckste                      Gifft-Artzeneyen/ blieb zwar beym Leben/ wurd aber also zugerichtet/ daß er                      nichts mehr nütze war.</p>
        <p>Idem pag. 702. &amp; 703.</p>
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[439/0449] Aventin. lib. 7. Ursperg. Naucler. gen. 44. Collenut. lib. 5. Hist. Neap. XXIX. Kayser Ludwig zu Bayern ist zu Nürnberg Gifft beygebracht worden/ dessen er durch Erbrechen nicht los werden können/ drum er sich auf die Jagd begeben / in Meynung/ durch starcke Ubung den Leib zu erwärmen/ alwo er einen Bären antraff/ dem er zwar hefftig nachsatzte/ daß er über das Pferd abstürtzte / und einen heslichen Fall thät/ davon er in Ohnmacht sanck. Da er aber sich wieder erholte/ hub er seine Hände auf gen Himmel/ bathe GOtt umb Verzeihung / und starb bald hernach/ als er 33. Jahr regieret hatte. Gottefrid. pag 612. XXX. Pabst Alexander VI. so A. 1492. erwehler worden/ hat mit einer Römischen Maistressen Vannocia mit Nahmen drey Söhne gezeuget. Johannes/ den der Vater zum Hertzog von Gandia machte/ und Caesar Borgia waren die ärgsten Bösewichter drunter/ denn der Letztere/ so ein Cardinal, ließ seinen obgedachten ältesten Bruder/ als sie bey der Mutter zu Gaste gewesen/ umbbringen/ massete sich seines Bruders Erbschafft an und schrieb sich einen Hertzog zu Valencia, vertrieb und tödtete ferner viele Italienische Herren/ und bemächtigte sich ihrer Güter und Herrschafften. Als er einsmahls etliche tausend Ducaten verspielete/ lachte er darzu und sagte: Es wären der Teutschen Sünden. Es hatte dieser Pabst auch 2. Töchter/ deren eine Lucretia hieß/ so seine Tochter/ Concubin und Sohns Weib war/ wie Sannazarius schreibet. Im elfften Jahr seines Pabstthums/ als es seinem Sohn an Geld mangelte/ stellete er bey dem schönen Brunnen Vaticano zu Rom ein Panqvet an/ lud die allerreichsten von den Cardinälen darzu/ ließ auch eine Flasche mit vergiffteten Wein füllen/ und befahl dem Schencken/ daß er von dem Gifft-Wein den Gästen/ ihm und seinen Vater aber aus einer andern Flaschen mit guten Wein/ einschencken solte. Aber aus gerechten Urtheil Gottes/ verirrete sich der Schenck/ und gab denen Cardinälen von dem guten Wein/ dem Pabst und seinem Sohn aber von dem vergiffteten Wein zu sauffen. Der Pabst machte es nicht lang/ sondern starb bald dahin. Der Sohn Borgia brauchte die allerstärckste Gifft-Artzeneyen/ blieb zwar beym Leben/ wurd aber also zugerichtet/ daß er nichts mehr nütze war. Idem pag. 702. & 703. XXXI. Pabst Leo der X. soll auch mit Gifft vergeben worden seyn.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/449>, abgerufen am 22.11.2024.