Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.ne untern Schein falscher Freundschafft hinrichten lassen/ so gar daß auch der Nilus von ihren Blut gantz roth worden. XV. Doch hat auch hernach dieses/ was sonsten die Heyden geglaubt/ Diis curoe, esse ultionem, bey ihm eingetroffen/ denn als er seinem Groß Hoffmeister Macrino auch das Licht ausblasen lassen wolte/ ist dieser ihm zuvor kommen / und hat mit 2. Rottmeistern gehandelt dem Kayser vom Brodte zu helffen/ welches auch gantz glücklich vollzogen worden: Denn als der Kayser bey der Stadt Haran über eine Seite gieng s. v. seine Nothdurfft zu verrichten/ folgeten ihm diese 2. nach/ und schlugen ihn über solcher saubern Arbeit zu tode/ so geschehen den 8. April Anno 217. als er 6. Jahr 2. Monat und 5. Tage dem Römischen Reich beschwerlich gewesen war/ und ist hernach dieser Macrinus, der ihn erwürgen lassen/ sein Successor worden. Wie solches Dio und Xiphilinus weitläufftig beschrieben. XVI. Der Orientalische Kayser Zeno hat nichts denckwürdiges verrichtet/ sondern ergab sich nur den Wollüsten und Sauffen/ drumb er auch Anno 491. ein schlechtes und jämmerliches Ende nahm/ wovon man doch zweyerley Meynungen findet. Etliche sagen/ er sey mit der schweren Noth behafftet gewesen/ und/ an derselben offte für tod darnieder gelegen. Und da er auf eine Zeit lange in Ohnmacht lag/ habe man ihn viel zu bald hinaus in sein Grab getragen/ und also lebendig drein geleget. Andere geben vor/ seine Gemahlin Ariadne habe ein groß Mißfallen an seiner Völlerey gehabt/ und da er sich einsmahls dermassen überladen/ daß zwischen ihm und einen Todten kein Unterscheid/ habe die Ariadne ihn in sein Königlich Grab legen/ und mit einen grossen Stein zudecken lassen. Und ob er wol/ nach dem er wieder zu sich selber kommen/ jämmerlich gebrüllet und geheulet/ hat ihm doch niemand zu Hülffe kommen dürffen/ denn die Gemahlin gerne dieses Seufers los gewesen/ welches draus abzunehmen/ daß sie am viertzigsten Tag nach des Kaysers Tod ihren Secretarium Anastasium zum Gemahl genommen/ welchen sie auch zugleich zu in Kayserthum erhoben. Zonar. tom. 3. Cedren. pag. 291.XVII. Anno 955. als die Ungarn abermahl in Bayern einfielen/ hat Kayser Otto der erste ihnen eine Schlacht geliefert und das Feld behalten. Weil nun die Soldaten des Metzelns müde wahren/ haben sie etliche hundert lebendig begraben. ne untern Schein falscher Freundschafft hinrichten lassen/ so gar daß auch der Nilus von ihren Blut gantz roth worden. XV. Doch hat auch hernach dieses/ was sonsten die Heyden geglaubt/ Diis curoe, esse ultionem, bey ihm eingetroffen/ denn als er seinem Groß Hoffmeister Macrino auch das Licht ausblasen lassen wolte/ ist dieser ihm zuvor kommen / und hat mit 2. Rottmeistern gehandelt dem Kayser vom Brodte zu helffen/ welches auch gantz glücklich vollzogen worden: Denn als der Kayser bey der Stadt Haran über eine Seite gieng s. v. seine Nothdurfft zu verrichten/ folgeten ihm diese 2. nach/ und schlugen ihn über solcher saubern Arbeit zu tode/ so geschehen den 8. April Anno 217. als er 6. Jahr 2. Monat und 5. Tage dem Römischen Reich beschwerlich gewesen war/ und ist hernach dieser Macrinus, der ihn erwürgen lassen/ sein Successor worden. Wie solches Dio und Xiphilinus weitläufftig beschrieben. XVI. Der Orientalische Kayser Zeno hat nichts denckwürdiges verrichtet/ sondern ergab sich nur den Wollüsten und Sauffen/ drumb er auch Anno 491. ein schlechtes und jämmerliches Ende nahm/ wovon man doch zweyerley Meynungen findet. Etliche sagen/ er sey mit der schweren Noth behafftet gewesen/ und/ an derselben offte für tod darnieder gelegen. Und da er auf eine Zeit lange in Ohnmacht lag/ habe man ihn viel zu bald hinaus in sein Grab getragen/ und also lebendig drein geleget. Andere geben vor/ seine Gemahlin Ariadne habe ein groß Mißfallen an seiner Völlerey gehabt/ und da er sich einsmahls dermassen überladen/ daß zwischen ihm und einen Todten kein Unterscheid/ habe die Ariadne ihn in sein Königlich Grab legen/ und mit einen grossen Stein zudecken lassen. Und ob er wol/ nach dem er wieder zu sich selber kommen/ jämmerlich gebrüllet und geheulet/ hat ihm doch niemand zu Hülffe kommen dürffen/ denn die Gemahlin gerne dieses Seufers los gewesen/ welches draus abzunehmen/ daß sie am viertzigsten Tag nach des Kaysers Tod ihren Secretarium Anastasium zum Gemahl genommen/ welchen sie auch zugleich zu in Kayserthum erhoben. Zonar. tom. 3. Cedren. pag. 291.XVII. Anno 955. als die Ungarn abermahl in Bayern einfielen/ hat Kayser Otto der erste ihnen eine Schlacht geliefert und das Feld behalten. Weil nun die Soldaten des Metzelns müde wahren/ haben sie etliche hundert lebendig begraben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0432" n="422"/> ne untern Schein falscher Freundschafft hinrichten lassen/ so gar daß auch der Nilus von ihren Blut gantz roth worden.</p> <p>XV. Doch hat auch hernach dieses/ was sonsten die Heyden geglaubt/ Diis curoe, esse ultionem, bey ihm eingetroffen/ denn als er seinem Groß Hoffmeister Macrino auch das Licht ausblasen lassen wolte/ ist dieser ihm zuvor kommen / und hat mit 2. Rottmeistern gehandelt dem Kayser vom Brodte zu helffen/ welches auch gantz glücklich vollzogen worden: Denn als der Kayser bey der Stadt Haran über eine Seite gieng s. v. seine Nothdurfft zu verrichten/ folgeten ihm diese 2. nach/ und schlugen ihn über solcher saubern Arbeit zu tode/ so geschehen den 8. April Anno 217. als er 6. Jahr 2. Monat und 5. Tage dem Römischen Reich beschwerlich gewesen war/ und ist hernach dieser Macrinus, der ihn erwürgen lassen/ sein Successor worden.</p> <p>Wie solches Dio und Xiphilinus weitläufftig beschrieben.</p> <p>XVI. Der Orientalische Kayser Zeno hat nichts denckwürdiges verrichtet/ sondern ergab sich nur den Wollüsten und Sauffen/ drumb er auch Anno 491. ein schlechtes und jämmerliches Ende nahm/ wovon man doch zweyerley Meynungen findet.</p> <p>Etliche sagen/ er sey mit der schweren Noth behafftet gewesen/ und/ an derselben offte für tod darnieder gelegen. Und da er auf eine Zeit lange in Ohnmacht lag/ habe man ihn viel zu bald hinaus in sein Grab getragen/ und also lebendig drein geleget.</p> <p>Andere geben vor/ seine Gemahlin Ariadne habe ein groß Mißfallen an seiner Völlerey gehabt/ und da er sich einsmahls dermassen überladen/ daß zwischen ihm und einen Todten kein Unterscheid/ habe die Ariadne ihn in sein Königlich Grab legen/ und mit einen grossen Stein zudecken lassen. Und ob er wol/ nach dem er wieder zu sich selber kommen/ jämmerlich gebrüllet und geheulet/ hat ihm doch niemand zu Hülffe kommen dürffen/ denn die Gemahlin gerne dieses Seufers los gewesen/ welches draus abzunehmen/ daß sie am viertzigsten Tag nach des Kaysers Tod ihren Secretarium Anastasium zum Gemahl genommen/ welchen sie auch zugleich zu in Kayserthum erhoben.</p> <l>Zonar. tom. 3.</l> <l>Cedren. pag. 291.</l> <p>XVII. Anno 955. als die Ungarn abermahl in Bayern einfielen/ hat Kayser Otto der erste ihnen eine Schlacht geliefert und das Feld behalten. Weil nun die Soldaten des Metzelns müde wahren/ haben sie etliche hundert lebendig begraben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [422/0432]
ne untern Schein falscher Freundschafft hinrichten lassen/ so gar daß auch der Nilus von ihren Blut gantz roth worden.
XV. Doch hat auch hernach dieses/ was sonsten die Heyden geglaubt/ Diis curoe, esse ultionem, bey ihm eingetroffen/ denn als er seinem Groß Hoffmeister Macrino auch das Licht ausblasen lassen wolte/ ist dieser ihm zuvor kommen / und hat mit 2. Rottmeistern gehandelt dem Kayser vom Brodte zu helffen/ welches auch gantz glücklich vollzogen worden: Denn als der Kayser bey der Stadt Haran über eine Seite gieng s. v. seine Nothdurfft zu verrichten/ folgeten ihm diese 2. nach/ und schlugen ihn über solcher saubern Arbeit zu tode/ so geschehen den 8. April Anno 217. als er 6. Jahr 2. Monat und 5. Tage dem Römischen Reich beschwerlich gewesen war/ und ist hernach dieser Macrinus, der ihn erwürgen lassen/ sein Successor worden.
Wie solches Dio und Xiphilinus weitläufftig beschrieben.
XVI. Der Orientalische Kayser Zeno hat nichts denckwürdiges verrichtet/ sondern ergab sich nur den Wollüsten und Sauffen/ drumb er auch Anno 491. ein schlechtes und jämmerliches Ende nahm/ wovon man doch zweyerley Meynungen findet.
Etliche sagen/ er sey mit der schweren Noth behafftet gewesen/ und/ an derselben offte für tod darnieder gelegen. Und da er auf eine Zeit lange in Ohnmacht lag/ habe man ihn viel zu bald hinaus in sein Grab getragen/ und also lebendig drein geleget.
Andere geben vor/ seine Gemahlin Ariadne habe ein groß Mißfallen an seiner Völlerey gehabt/ und da er sich einsmahls dermassen überladen/ daß zwischen ihm und einen Todten kein Unterscheid/ habe die Ariadne ihn in sein Königlich Grab legen/ und mit einen grossen Stein zudecken lassen. Und ob er wol/ nach dem er wieder zu sich selber kommen/ jämmerlich gebrüllet und geheulet/ hat ihm doch niemand zu Hülffe kommen dürffen/ denn die Gemahlin gerne dieses Seufers los gewesen/ welches draus abzunehmen/ daß sie am viertzigsten Tag nach des Kaysers Tod ihren Secretarium Anastasium zum Gemahl genommen/ welchen sie auch zugleich zu in Kayserthum erhoben.
Zonar. tom. 3. Cedren. pag. 291. XVII. Anno 955. als die Ungarn abermahl in Bayern einfielen/ hat Kayser Otto der erste ihnen eine Schlacht geliefert und das Feld behalten. Weil nun die Soldaten des Metzelns müde wahren/ haben sie etliche hundert lebendig begraben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |