Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.rechter Zeit ihren Sold bekommen / und dannenhero meuteriret, die Officierer abgesetzet und andere an ihre Stelle aufgeworffen/ auch mit dem Türcken von Ubergebung der Vestung gehandelt/ und albereit ein Theil Geld und Proviant von demselben empfangen/ hingegen die Kayserliche Fähnlein und eine gute Anzahl gefangener Christen geliefert. XVI. In der Armenier Stadt Scamachy begab sich den 9. Junii 1671. folgende Geschicht: Ein Persianer hatte eine Polnische S[unleserliches Material]lavin zum Weibe genommen / diese war ihm aus Uneinigkeit weggelauffen/ und wolte heimlich mit den Gesandten heimreisen/ alwo sie ihre Mutter und Geschwister noch hatte/ ward aber dem Manne verkundschaffet/ welcher sie ließ wieder holen. Unter dessen schickte er sich auf ein höltzern/ warf durch Beyhülfe seines Volcks das arme Weib nackent drauf/ schnürte sie fest an/ und zog ihr selbst/ nach grimmigen Fürwurff/ das Fell lebendig über die Ohren/ schmiß den abgeschundenen Leib auf die Gasse/ von dannen er ins freye Feld/ als ein Aaß/ den Raben und Hunden zur Speise geschleppet ward. Das abgezogene Leder aber nagelte er im Hause an die Wand/ denen andern Weibern/ deren er noch 12. hatte/ zur Warnung daß sie sich fort hin dran spiegeln solten. Zu solcher Unsinnigkeit brachte diesem unbarmhertzigen Hencker der Argwohn und Ehe-Eifer. Ex Joh Jacob. Straussens Reise-Beschreibung cap. 15. M. Joh. Stiefler in Geistl. Historien-Schatz/ c. 26. pag. 1667. XVII. Der Persische Zauberer Manes der nebst dem Heil. Abendmahl auch den Ehestand verwarf/ und freye Unzucht verstattete/ von dem die Gottlose Secte der Manichaeer herkömmet/ der auch diese verdammte Lehre in Griechenland / Thracien/ Egypten und Syrien zimlich angebracht hat/ davon noch ein wenig Uberbleibsel in Holland zu finden seyn mag/ ist letztlich in Persien geschunden / und dessen Cörper den unvernünfftigen Thieren zu fressen vorgeworffen/ die Haut aber vor einem Thor aufgehengt worden/ weil er durch seine Hexerey des Königs in Persien Sohn nicht gesund machen konte/ wie er versprochen hatte. Euseb. lib. 7. c. 3. Osiand. Cent. 3. lib. 4. c. 3. Cyrill. Hieroso. Cathe. 6. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. Lib. 31. 6. 24. n. 2. XVIII. Es sind auch viele Christen unter den Persischen König Barrane geschunden worden. Niceph. Calist. lib. 14. Hist. Eccles. c. 19. rechter Zeit ihren Sold bekommen / und dannenhero meuteriret, die Officierer abgesetzet und andere an ihre Stelle aufgeworffen/ auch mit dem Türcken von Ubergebung der Vestung gehandelt/ und albereit ein Theil Geld und Proviant von demselben empfangen/ hingegen die Kayserliche Fähnlein und eine gute Anzahl gefangener Christen geliefert. XVI. In der Armenier Stadt Scamachy begab sich den 9. Junii 1671. folgende Geschicht: Ein Persianer hatte eine Polnische S[unleserliches Material]lavin zum Weibe genommen / diese war ihm aus Uneinigkeit weggelauffen/ und wolte heimlich mit den Gesandten heimreisen/ alwo sie ihre Mutter und Geschwister noch hatte/ ward aber dem Manne verkundschaffet/ welcher sie ließ wieder holen. Unter dessen schickte er sich auf ein höltzern/ warf durch Beyhülfe seines Volcks das arme Weib nackent drauf/ schnürte sie fest an/ und zog ihr selbst/ nach grimmigen Fürwurff/ das Fell lebendig über die Ohren/ schmiß den abgeschundenen Leib auf die Gasse/ von dannen er ins freye Feld/ als ein Aaß/ den Raben und Hunden zur Speise geschleppet ward. Das abgezogene Leder aber nagelte er im Hause an die Wand/ denen andern Weibern/ deren er noch 12. hatte/ zur Warnung daß sie sich fort hin dran spiegeln solten. Zu solcher Unsinnigkeit brachte diesem unbarmhertzigen Hencker der Argwohn und Ehe-Eifer. Ex Joh Jacob. Straussens Reise-Beschreibung cap. 15. M. Joh. Stiefler in Geistl. Historien-Schatz/ c. 26. pag. 1667. XVII. Der Persische Zauberer Manes der nebst dem Heil. Abendmahl auch den Ehestand verwarf/ und freye Unzucht verstattete/ von dem die Gottlose Secte der Manichaeer herkömmet/ der auch diese verdammte Lehre in Griechenland / Thracien/ Egypten und Syrien zimlich angebracht hat/ davon noch ein wenig Uberbleibsel in Holland zu finden seyn mag/ ist letztlich in Persien geschunden / und dessen Cörper den unvernünfftigen Thieren zu fressen vorgeworffen/ die Haut aber vor einem Thor aufgehengt worden/ weil er durch seine Hexerey des Königs in Persien Sohn nicht gesund machen konte/ wie er versprochen hatte. Euseb. lib. 7. c. 3. Osiand. Cent. 3. lib. 4. c. 3. Cyrill. Hieroso. Cathe. 6. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. Lib. 31. 6. 24. n. 2. XVIII. Es sind auch viele Christen unter den Persischen König Barrane geschunden worden. Niceph. Calist. lib. 14. Hist. Eccles. c. 19. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0375" n="365"/> rechter Zeit ihren Sold bekommen / und dannenhero meuteriret, die Officierer abgesetzet und andere an ihre Stelle aufgeworffen/ auch mit dem Türcken von Ubergebung der Vestung gehandelt/ und albereit ein Theil Geld und Proviant von demselben empfangen/ hingegen die Kayserliche Fähnlein und eine gute Anzahl gefangener Christen geliefert.</p> <p>XVI. In der Armenier Stadt Scamachy begab sich den 9. Junii 1671. folgende Geschicht: Ein Persianer hatte eine Polnische S<gap reason="illegible"/>lavin zum Weibe genommen / diese war ihm aus Uneinigkeit weggelauffen/ und wolte heimlich mit den Gesandten heimreisen/ alwo sie ihre Mutter und Geschwister noch hatte/ ward aber dem Manne verkundschaffet/ welcher sie ließ wieder holen. Unter dessen schickte er sich auf ein höltzern/ warf durch Beyhülfe seines Volcks das arme Weib nackent drauf/ schnürte sie fest an/ und zog ihr selbst/ nach grimmigen Fürwurff/ das Fell lebendig über die Ohren/ schmiß den abgeschundenen Leib auf die Gasse/ von dannen er ins freye Feld/ als ein Aaß/ den Raben und Hunden zur Speise geschleppet ward. Das abgezogene Leder aber nagelte er im Hause an die Wand/ denen andern Weibern/ deren er noch 12. hatte/ zur Warnung daß sie sich fort hin dran spiegeln solten. Zu solcher Unsinnigkeit brachte diesem unbarmhertzigen Hencker der Argwohn und Ehe-Eifer.</p> <p>Ex Joh Jacob. Straussens Reise-Beschreibung cap. 15. M. Joh. Stiefler in Geistl. Historien-Schatz/ c. 26. pag. 1667.</p> <p>XVII. Der Persische Zauberer Manes der nebst dem Heil. Abendmahl auch den Ehestand verwarf/ und freye Unzucht verstattete/ von dem die Gottlose Secte der Manichaeer herkömmet/ der auch diese verdammte Lehre in Griechenland / Thracien/ Egypten und Syrien zimlich angebracht hat/ davon noch ein wenig Uberbleibsel in Holland zu finden seyn mag/ ist letztlich in Persien geschunden / und dessen Cörper den unvernünfftigen Thieren zu fressen vorgeworffen/ die Haut aber vor einem Thor aufgehengt worden/ weil er durch seine Hexerey des Königs in Persien Sohn nicht gesund machen konte/ wie er versprochen hatte.</p> <p>Euseb. lib. 7. c. 3.</p> <p>Osiand. Cent. 3. lib. 4. c. 3.</p> <p>Cyrill. Hieroso. Cathe. 6.</p> <p>Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. Lib. 31. 6. 24. n. 2.</p> <p>XVIII. Es sind auch viele Christen unter den Persischen König Barrane geschunden worden.</p> <p>Niceph. Calist. lib. 14. Hist. Eccles. c. 19.</p> </div> </body> </text> </TEI> [365/0375]
rechter Zeit ihren Sold bekommen / und dannenhero meuteriret, die Officierer abgesetzet und andere an ihre Stelle aufgeworffen/ auch mit dem Türcken von Ubergebung der Vestung gehandelt/ und albereit ein Theil Geld und Proviant von demselben empfangen/ hingegen die Kayserliche Fähnlein und eine gute Anzahl gefangener Christen geliefert.
XVI. In der Armenier Stadt Scamachy begab sich den 9. Junii 1671. folgende Geschicht: Ein Persianer hatte eine Polnische S_ lavin zum Weibe genommen / diese war ihm aus Uneinigkeit weggelauffen/ und wolte heimlich mit den Gesandten heimreisen/ alwo sie ihre Mutter und Geschwister noch hatte/ ward aber dem Manne verkundschaffet/ welcher sie ließ wieder holen. Unter dessen schickte er sich auf ein höltzern/ warf durch Beyhülfe seines Volcks das arme Weib nackent drauf/ schnürte sie fest an/ und zog ihr selbst/ nach grimmigen Fürwurff/ das Fell lebendig über die Ohren/ schmiß den abgeschundenen Leib auf die Gasse/ von dannen er ins freye Feld/ als ein Aaß/ den Raben und Hunden zur Speise geschleppet ward. Das abgezogene Leder aber nagelte er im Hause an die Wand/ denen andern Weibern/ deren er noch 12. hatte/ zur Warnung daß sie sich fort hin dran spiegeln solten. Zu solcher Unsinnigkeit brachte diesem unbarmhertzigen Hencker der Argwohn und Ehe-Eifer.
Ex Joh Jacob. Straussens Reise-Beschreibung cap. 15. M. Joh. Stiefler in Geistl. Historien-Schatz/ c. 26. pag. 1667.
XVII. Der Persische Zauberer Manes der nebst dem Heil. Abendmahl auch den Ehestand verwarf/ und freye Unzucht verstattete/ von dem die Gottlose Secte der Manichaeer herkömmet/ der auch diese verdammte Lehre in Griechenland / Thracien/ Egypten und Syrien zimlich angebracht hat/ davon noch ein wenig Uberbleibsel in Holland zu finden seyn mag/ ist letztlich in Persien geschunden / und dessen Cörper den unvernünfftigen Thieren zu fressen vorgeworffen/ die Haut aber vor einem Thor aufgehengt worden/ weil er durch seine Hexerey des Königs in Persien Sohn nicht gesund machen konte/ wie er versprochen hatte.
Euseb. lib. 7. c. 3.
Osiand. Cent. 3. lib. 4. c. 3.
Cyrill. Hieroso. Cathe. 6.
Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. Lib. 31. 6. 24. n. 2.
XVIII. Es sind auch viele Christen unter den Persischen König Barrane geschunden worden.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/375>, abgerufen am 23.07.2024. |