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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Euseb. lib. 7. c. 9.

Fest. in brevi. tr.

Agath. lib. 4.

XII. Mistevo der Wenden Fürst begehrte umbs Jahr Christi 1022. Hertzog Bernhards von Lüneburg Tochter zur Ehe/ welche ihm auch der Vater versprochen/ worauf Mistevo eine ansehnliche Reuterey mit dem Kayser Henrichen in Italien geschickt hatte. Da nun Mistevo der Braut zur Ehe begehrte/ schlug der Hertzog ihm dieselbe schimpfflich ab/ hieß ihn noch darzu einen Wendischen Hund. Die Schmach zu rechen fiel Mistevo mit grosser Macht in Sachsen/ verwüstete die beyde Bistume Hamburg und Stargard/ handelte grausam/ bevorab mit den Geistlichen/ zerschnitte ihnen die Haut Kreutzweis auf dem Kopfe/ und führete sie zum Gespöt her umb.

Gottefr. Hist. Chron. pag. 502.

XIII. Johannes Politianus von Siena, welcher Kayser Henrichen den VII. in einer Hostien vergeben/ ist lebendig geschunden und sein Closter in die Asche geleget worden.

Gottefrid. pag. 605.

XIV. Der Türckische Käyser Mahomet der andere überzohe Anno 1464. den Herrn des Landes Bosniae, Stephanum mit Nahmen/ fing ihn und ließ ihn (doch wieder gethane Zusage) lebendig schinden.

Idem pag. 677.

XV. Als der Herr von Schwartzenburg den 12. Julii 1600. zum andernmahl vor die Vestung Pappa in Ungarn rückte und sie belagerte/ ließ er einen des Feindes Hauptleuten/ welcher beym Ausfall gefangen wurde/ lebendig schinden/ und die Haut mit dem Kopf an einen Spieß aufstecken. Es wurd aber den 31. Julii der Herr von Schwartzenburg in der Belagerung erschossen. Und wie die Türcken grossen Gewässers halber keinen Proviant hinein bringen konten/ suchten die Belagerten zu entrinnen/ sie wurden aber ertappet/ theils gespiesset/ geradbrechet/ an Haken geworffen/ mit kleinen Feuer verbrannt/ mit heissen Speck betreufft / die Haut abgezogen/ die Mäuler mit Pulver gefüllet/ hernach angebrant/ und also die Köpfe zerschmettert/ biß an die Hälse in die Erden eingegraben/ dann mit Eisernen Kugeln darnach geschoben/ oder geschossen/ Riemen aus dem Leib geschnitten/ und die Wunden mit Eßig/ Saltz und Pfeffer gerieben und andere unerhörte Marter mehr an ihnen verübet/ weil die Besatzung/ so mehrentheils W[unleserliches Material]llonen und Frantzosen/ und in 12000. Mann starck gewesen/ nicht zu

Euseb. lib. 7. c. 9.

Fest. in brevi. tr.

Agath. lib. 4.

XII. Mistevo der Wenden Fürst begehrte umbs Jahr Christi 1022. Hertzog Bernhards von Lüneburg Tochter zur Ehe/ welche ihm auch der Vater versprochen/ worauf Mistevo eine ansehnliche Reuterey mit dem Kayser Henrichen in Italien geschickt hatte. Da nun Mistevo der Braut zur Ehe begehrte/ schlug der Hertzog ihm dieselbe schimpfflich ab/ hieß ihn noch darzu einen Wendischen Hund. Die Schmach zu rechen fiel Mistevo mit grosser Macht in Sachsen/ verwüstete die beyde Bistume Hamburg und Stargard/ handelte grausam/ bevorab mit den Geistlichen/ zerschnitte ihnen die Haut Kreutzweis auf dem Kopfe/ und führete sie zum Gespöt her umb.

Gottefr. Hist. Chron. pag. 502.

XIII. Johannes Politianus von Siena, welcher Kayser Henrichen den VII. in einer Hostien vergeben/ ist lebendig geschunden und sein Closter in die Asche geleget worden.

Gottefrid. pag. 605.

XIV. Der Türckische Käyser Mahomet der andere überzohe Anno 1464. den Herrn des Landes Bosniae, Stephanum mit Nahmen/ fing ihn und ließ ihn (doch wieder gethane Zusage) lebendig schinden.

Idem pag. 677.

XV. Als der Herr von Schwartzenburg den 12. Julii 1600. zum andernmahl vor die Vestung Pappa in Ungarn rückte und sie belagerte/ ließ er einen des Feindes Hauptleuten/ welcher beym Ausfall gefangen wurde/ lebendig schinden/ und die Haut mit dem Kopf an einen Spieß aufstecken. Es wurd aber den 31. Julii der Herr von Schwartzenburg in der Belagerung erschossen. Und wie die Türcken grossen Gewässers halber keinen Proviant hinein bringen konten/ suchten die Belagerten zu entrinnen/ sie wurden aber ertappet/ theils gespiesset/ geradbrechet/ an Haken geworffen/ mit kleinen Feuer verbrannt/ mit heissen Speck betreufft / die Haut abgezogen/ die Mäuler mit Pulver gefüllet/ hernach angebrant/ und also die Köpfe zerschmettert/ biß an die Hälse in die Erden eingegraben/ dann mit Eisernen Kugeln darnach geschoben/ oder geschossen/ Riemen aus dem Leib geschnitten/ und die Wunden mit Eßig/ Saltz und Pfeffer gerieben und andere unerhörte Marter mehr an ihnen verübet/ weil die Besatzung/ so mehrentheils W[unleserliches Material]llonen und Frantzosen/ und in 12000. Mann starck gewesen/ nicht zu

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        <p>XII. Mistevo der Wenden Fürst begehrte umbs Jahr Christi 1022. Hertzog Bernhards                      von Lüneburg Tochter zur Ehe/ welche ihm auch der Vater versprochen/ worauf                      Mistevo eine ansehnliche Reuterey mit dem Kayser Henrichen in Italien geschickt                      hatte. Da nun Mistevo der Braut zur Ehe begehrte/ schlug der Hertzog ihm                      dieselbe schimpfflich ab/ hieß ihn noch darzu einen Wendischen Hund. Die                      Schmach zu rechen fiel Mistevo mit grosser Macht in Sachsen/ verwüstete die                      beyde Bistume Hamburg und Stargard/ handelte grausam/ bevorab mit den                      Geistlichen/ zerschnitte ihnen die Haut Kreutzweis auf dem Kopfe/ und führete                      sie zum Gespöt her umb.</p>
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        <p>XIV. Der Türckische Käyser Mahomet der andere überzohe Anno 1464. den Herrn des                      Landes Bosniae, Stephanum mit Nahmen/ fing ihn und ließ ihn (doch wieder                      gethane Zusage) lebendig schinden.</p>
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[364/0374] Euseb. lib. 7. c. 9. Fest. in brevi. tr. Agath. lib. 4. XII. Mistevo der Wenden Fürst begehrte umbs Jahr Christi 1022. Hertzog Bernhards von Lüneburg Tochter zur Ehe/ welche ihm auch der Vater versprochen/ worauf Mistevo eine ansehnliche Reuterey mit dem Kayser Henrichen in Italien geschickt hatte. Da nun Mistevo der Braut zur Ehe begehrte/ schlug der Hertzog ihm dieselbe schimpfflich ab/ hieß ihn noch darzu einen Wendischen Hund. Die Schmach zu rechen fiel Mistevo mit grosser Macht in Sachsen/ verwüstete die beyde Bistume Hamburg und Stargard/ handelte grausam/ bevorab mit den Geistlichen/ zerschnitte ihnen die Haut Kreutzweis auf dem Kopfe/ und führete sie zum Gespöt her umb. Gottefr. Hist. Chron. pag. 502. XIII. Johannes Politianus von Siena, welcher Kayser Henrichen den VII. in einer Hostien vergeben/ ist lebendig geschunden und sein Closter in die Asche geleget worden. Gottefrid. pag. 605. XIV. Der Türckische Käyser Mahomet der andere überzohe Anno 1464. den Herrn des Landes Bosniae, Stephanum mit Nahmen/ fing ihn und ließ ihn (doch wieder gethane Zusage) lebendig schinden. Idem pag. 677. XV. Als der Herr von Schwartzenburg den 12. Julii 1600. zum andernmahl vor die Vestung Pappa in Ungarn rückte und sie belagerte/ ließ er einen des Feindes Hauptleuten/ welcher beym Ausfall gefangen wurde/ lebendig schinden/ und die Haut mit dem Kopf an einen Spieß aufstecken. Es wurd aber den 31. Julii der Herr von Schwartzenburg in der Belagerung erschossen. Und wie die Türcken grossen Gewässers halber keinen Proviant hinein bringen konten/ suchten die Belagerten zu entrinnen/ sie wurden aber ertappet/ theils gespiesset/ geradbrechet/ an Haken geworffen/ mit kleinen Feuer verbrannt/ mit heissen Speck betreufft / die Haut abgezogen/ die Mäuler mit Pulver gefüllet/ hernach angebrant/ und also die Köpfe zerschmettert/ biß an die Hälse in die Erden eingegraben/ dann mit Eisernen Kugeln darnach geschoben/ oder geschossen/ Riemen aus dem Leib geschnitten/ und die Wunden mit Eßig/ Saltz und Pfeffer gerieben und andere unerhörte Marter mehr an ihnen verübet/ weil die Besatzung/ so mehrentheils W_ llonen und Frantzosen/ und in 12000. Mann starck gewesen/ nicht zu

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/374>, abgerufen am 24.11.2024.