Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.XXIII. Den 25. Julii 1615. haben die Arbeiter zum Zieder bey Grissa auf einer Wiesen einen Schober Heu zusammen getragen/ worauf eine Magd gestiegen/ welche das Heu genommen. Als sie nun herab steigen wollen/ und an den Schober ein Rechen mit aufgerichteten Stiehle gelehnet war/ ist ihr der Stiehl unten in den Leib hinein gefahren/ daß er bey der Achsel wieder heraus geraget/ und in drey Stücke entzwey gebrochen/ und das Mitlere bey ihr im Leibe geblieben/ worüber sie des dritten Tages/ mit unaussprechlichen Schmertzen gestorben. Henr. Roch in der Schlesischen Chronic. p. 247. XXIV. Anno 1633. haben die Kayserliche Soldaten zu Klöppelsdorf in Schlesien den Evangelischen Pfarrer nebst dem Kirch-Vater gespiesset/ ein Feuer unter sie gemacht und gebraten. Idem pag. 286. XXV. In der Insel Hispaniola werden die Diebe gespiesset. Gontr. Oviedus lib. 5. c. 3. Hist. Indic. Camerar. tom. 1. Hor. Succis. c. 87. in fine pag. 408.XXVI. Dergleichen ist mannichmahl den Wildprets-Dieben in Teutschland wiederfahren. XXVII. Der Persianische Abgesandte Imanculechan so mit den Holsteinischen Ambassadeurs nach Teutschland gezogen/ hat Theils seiner bey sich habenden Völcker wenn sie was harttes verbrochen/ mit einen glüenden Bratspies über den blossen Rücken fahren/ einem andern aber mit einem Beil die Finger weich kloppen lassen. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 8. pag. 403. CAPUT XXV. Von der EXCORIATION, oder Schindung der lebendigen Menschen. I. DIe Haut/ in welcher das Fleisch und Knochen/ ja alle menschliche Glieder / gleichsam als einen Sack gefasset sind/ kan ohne die aller grösseste und unbeschreiblichste Schmertzen von dem Leibe nicht abgesondert werden. XXIII. Den 25. Julii 1615. haben die Arbeiter zum Zieder bey Grissa auf einer Wiesen einen Schober Heu zusammen getragen/ worauf eine Magd gestiegen/ welche das Heu genommen. Als sie nun herab steigen wollen/ und an den Schober ein Rechen mit aufgerichteten Stiehle gelehnet war/ ist ihr der Stiehl unten in den Leib hinein gefahren/ daß er bey der Achsel wieder heraus geraget/ und in drey Stücke entzwey gebrochen/ und das Mitlere bey ihr im Leibe geblieben/ worüber sie des dritten Tages/ mit unaussprechlichen Schmertzen gestorben. Henr. Roch in der Schlesischen Chronic. p. 247. XXIV. Anno 1633. haben die Kayserliche Soldaten zu Klöppelsdorf in Schlesien den Evangelischen Pfarrer nebst dem Kirch-Vater gespiesset/ ein Feuer unter sie gemacht und gebraten. Idem pag. 286. XXV. In der Insel Hispaniola werden die Diebe gespiesset. Gontr. Oviedus lib. 5. c. 3. Hist. Indic. Camerar. tom. 1. Hor. Succis. c. 87. in fine pag. 408.XXVI. Dergleichen ist mannichmahl den Wildprets-Dieben in Teutschland wiederfahren. XXVII. Der Persianische Abgesandte Imanculechan so mit den Holsteinischen Ambassadeurs nach Teutschland gezogen/ hat Theils seiner bey sich habenden Völcker wenn sie was harttes verbrochen/ mit einen glüenden Bratspies über den blossen Rücken fahren/ einem andern aber mit einem Beil die Finger weich kloppen lassen. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 8. pag. 403. CAPUT XXV. Von der EXCORIATION, oder Schindung der lebendigen Menschen. I. DIe Haut/ in welcher das Fleisch und Knochen/ ja alle menschliche Glieder / gleichsam als einen Sack gefasset sind/ kan ohne die aller grösseste und unbeschreiblichste Schmertzen von dem Leibe nicht abgesondert werden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0371" n="361"/> <p>XXIII. Den 25. Julii 1615. haben die Arbeiter zum Zieder bey Grissa auf einer Wiesen einen Schober Heu zusammen getragen/ worauf eine Magd gestiegen/ welche das Heu genommen. Als sie nun herab steigen wollen/ und an den Schober ein Rechen mit aufgerichteten Stiehle gelehnet war/ ist ihr der Stiehl unten in den Leib hinein gefahren/ daß er bey der Achsel wieder heraus geraget/ und in drey Stücke entzwey gebrochen/ und das Mitlere bey ihr im Leibe geblieben/ worüber sie des dritten Tages/ mit unaussprechlichen Schmertzen gestorben.</p> <p>Henr. Roch in der Schlesischen Chronic. p. 247.</p> <p>XXIV. Anno 1633. haben die Kayserliche Soldaten zu Klöppelsdorf in Schlesien den Evangelischen Pfarrer nebst dem Kirch-Vater gespiesset/ ein Feuer unter sie gemacht und gebraten.</p> <p>Idem pag. 286.</p> <p>XXV. In der Insel Hispaniola werden die Diebe gespiesset.</p> <l>Gontr. Oviedus lib. 5. c. 3. Hist. Indic.</l> <l>Camerar. tom. 1. Hor. Succis. c. 87. in fine pag. 408.</l> <p>XXVI. Dergleichen ist mannichmahl den Wildprets-Dieben in Teutschland wiederfahren.</p> <p>XXVII. Der Persianische Abgesandte Imanculechan so mit den Holsteinischen Ambassadeurs nach Teutschland gezogen/ hat Theils seiner bey sich habenden Völcker wenn sie was harttes verbrochen/ mit einen glüenden Bratspies über den blossen Rücken fahren/ einem andern aber mit einem Beil die Finger weich kloppen lassen.</p> <p>Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 8. pag. 403.</p> </div> <div> <head>CAPUT XXV.</head> <argument> <p>Von der EXCORIATION, oder Schindung der lebendigen Menschen.</p> </argument> <p>I.</p> <p>DIe Haut/ in welcher das Fleisch und Knochen/ ja alle menschliche Glieder / gleichsam als einen Sack gefasset sind/ kan ohne die aller grösseste und unbeschreiblichste Schmertzen von dem Leibe nicht abgesondert werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [361/0371]
XXIII. Den 25. Julii 1615. haben die Arbeiter zum Zieder bey Grissa auf einer Wiesen einen Schober Heu zusammen getragen/ worauf eine Magd gestiegen/ welche das Heu genommen. Als sie nun herab steigen wollen/ und an den Schober ein Rechen mit aufgerichteten Stiehle gelehnet war/ ist ihr der Stiehl unten in den Leib hinein gefahren/ daß er bey der Achsel wieder heraus geraget/ und in drey Stücke entzwey gebrochen/ und das Mitlere bey ihr im Leibe geblieben/ worüber sie des dritten Tages/ mit unaussprechlichen Schmertzen gestorben.
Henr. Roch in der Schlesischen Chronic. p. 247.
XXIV. Anno 1633. haben die Kayserliche Soldaten zu Klöppelsdorf in Schlesien den Evangelischen Pfarrer nebst dem Kirch-Vater gespiesset/ ein Feuer unter sie gemacht und gebraten.
Idem pag. 286.
XXV. In der Insel Hispaniola werden die Diebe gespiesset.
Gontr. Oviedus lib. 5. c. 3. Hist. Indic. Camerar. tom. 1. Hor. Succis. c. 87. in fine pag. 408. XXVI. Dergleichen ist mannichmahl den Wildprets-Dieben in Teutschland wiederfahren.
XXVII. Der Persianische Abgesandte Imanculechan so mit den Holsteinischen Ambassadeurs nach Teutschland gezogen/ hat Theils seiner bey sich habenden Völcker wenn sie was harttes verbrochen/ mit einen glüenden Bratspies über den blossen Rücken fahren/ einem andern aber mit einem Beil die Finger weich kloppen lassen.
Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel lib. 2. disc. 8. pag. 403.
CAPUT XXV. Von der EXCORIATION, oder Schindung der lebendigen Menschen.
I.
DIe Haut/ in welcher das Fleisch und Knochen/ ja alle menschliche Glieder / gleichsam als einen Sack gefasset sind/ kan ohne die aller grösseste und unbeschreiblichste Schmertzen von dem Leibe nicht abgesondert werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |