Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Haut bis zur Richstat hinaus geschleifft/ von unten auf gerädert / geviertheilet/ an den einen rechten Viertel der Kopf unabgelöset gelassen und an die vier Landstrassen aufgehenckt worden. Idem pag. 311. XXVII. Anno 1656. streuete Todten-Gräber zu Gura Gifft aus/ dadurch bekam er in kurtzer Zeit 2400. Personen zu begraben/ und wurde derselbe endlich mit glüenden Zangen gerissen/ Riemen aus ihme geschnitten/ zu der Richtstat geschleifft/ und endlich mit Feuer zu Pulver verbrant. XXVIII. Den 27. April 1661. ist zu Crolau Hans Liehmann (wegen seiner in die 13. Jahr vielfältigen erschröcklichen Thaten/ als Diebstahls/ Ehebruchs/ Rauberey / Mordthaten/ Hurerey/ Nothzüchtigung/ auch Feuer Anlegens so wohl an andern Leuten/ als an seinen eigenen Kindern/ Anfangs auf dem Platze an den vier Ecken des Rings sechsmahl mit glüenden Zangen gezwickt/ und auf einer Schleiffen und Kuhhaut vor die Stadt mit 2. unvernünfftigen Thieren zum Galgen geschleppet worden/ daselbst hat er sehen müssen/ wie sein sohn (welcher mit einem Pferde Sodomiterey getrieben/ bey seiner Mutter geschlaffen/ morden / stehlen und Feuer anlegen helffen) mit dem Schwerd gerichtet und endlich verbrannt worden: Sein Weib aber/ welche ihr eigen Kind nebst dem Vater und Sohne verzehren und morden helffen/ auch Ehebruch und Hurercy begangen/ und sich mit ihren leiblichen Sohn vermischet hat/ ist bey der Richtstat mit zwey glüenden Zangen gezwicket/ hernach mit dem Schwerd enthauptet und auf das Rad geleget worden. Und dem Vater sind die Arme und Beine mit einem Rade entzwey gestossen/ drauf auf einen erhöheten Platz geschleppet/ aufgeschnitten/ das Hertze heraus genommen/ ümb das Maul geschlagen/ den Cörper in vier Theil zerhauen/ und auf die vier Theile der Welt/ an einen darzu aufgerichteten Schwenckgalgen/ gehenckt worden. Idem pag. 314. & 315. XXIX. Den 16. Decem. 1673. erschlug/ aus Teufelischer Boßheit/ des Nachtes zu Naumburg Georg Todte/ so daselbst ein Huffschmid und Bürger/ von etliche siebentzig Jahr war/ ohne alle Ursache seinen Knecht/ riß ihm Lunge und Leber aus dem Leibe/ zog den ermordeten Cörper die Haut ab/ saltzte das zerstümmelte Fleisch ein und verbargs stück weise. Als nun durch Gottes Schickung/ die That bald kund/ und der Mörder eingezogen wird/ siehe da henget er sich im Gefängniß ehe er noch zur Verhör kömmet/ aus Verzweifelung. Er ward wie ein Vich durch die Gassen vor die Stadt geschleiffet und auf den Schind-Anger begraben. Dieser Haut bis zur Richstat hinaus geschleifft/ von unten auf gerädert / geviertheilet/ an den einen rechten Viertel der Kopf unabgelöset gelassen und an die vier Landstrassen aufgehenckt worden. Idem pag. 311. XXVII. Anno 1656. streuete Todten-Gräber zu Gura Gifft aus/ dadurch bekam er in kurtzer Zeit 2400. Personen zu begraben/ und wurde derselbe endlich mit glüenden Zangen gerissen/ Riemen aus ihme geschnitten/ zu der Richtstat geschleifft/ und endlich mit Feuer zu Pulver verbrant. XXVIII. Den 27. April 1661. ist zu Crolau Hans Liehmann (wegen seiner in die 13. Jahr vielfältigen erschröcklichen Thaten/ als Diebstahls/ Ehebruchs/ Rauberey / Mordthaten/ Hurerey/ Nothzüchtigung/ auch Feuer Anlegens so wohl an andern Leuten/ als an seinen eigenen Kindern/ Anfangs auf dem Platze an den vier Ecken des Rings sechsmahl mit glüenden Zangen gezwickt/ und auf einer Schleiffen und Kuhhaut vor die Stadt mit 2. unvernünfftigen Thieren zum Galgen geschleppet worden/ daselbst hat er sehen müssen/ wie sein sohn (welcher mit einem Pferde Sodomiterey getrieben/ bey seiner Mutter geschlaffen/ morden / stehlen und Feuer anlegen helffen) mit dem Schwerd gerichtet und endlich verbrannt worden: Sein Weib aber/ welche ihr eigen Kind nebst dem Vater und Sohne verzehren und morden helffen/ auch Ehebruch und Hurercy begangen/ und sich mit ihren leiblichen Sohn vermischet hat/ ist bey der Richtstat mit zwey glüenden Zangen gezwicket/ hernach mit dem Schwerd enthauptet und auf das Rad geleget worden. Und dem Vater sind die Arme und Beine mit einem Rade entzwey gestossen/ drauf auf einen erhöheten Platz geschleppet/ aufgeschnitten/ das Hertze heraus genommen/ ümb das Maul geschlagen/ den Cörper in vier Theil zerhauen/ und auf die vier Theile der Welt/ an einen darzu aufgerichteten Schwenckgalgen/ gehenckt worden. Idem pag. 314. & 315. XXIX. Den 16. Decem. 1673. erschlug/ aus Teufelischer Boßheit/ des Nachtes zu Naumburg Georg Todte/ so daselbst ein Huffschmid und Bürger/ von etliche siebentzig Jahr war/ ohne alle Ursache seinen Knecht/ riß ihm Lunge und Leber aus dem Leibe/ zog den ermordeten Cörper die Haut ab/ saltzte das zerstümmelte Fleisch ein und verbargs stück weise. Als nun durch Gottes Schickung/ die That bald kund/ und der Mörder eingezogen wird/ siehe da henget er sich im Gefängniß ehe er noch zur Verhör kömmet/ aus Verzweifelung. Er ward wie ein Vich durch die Gassen vor die Stadt geschleiffet und auf den Schind-Anger begraben. Dieser <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0350" n="340"/> Haut bis zur Richstat hinaus geschleifft/ von unten auf gerädert / geviertheilet/ an den einen rechten Viertel der Kopf unabgelöset gelassen und an die vier Landstrassen aufgehenckt worden.</p> <p>Idem pag. 311.</p> <p>XXVII. Anno 1656. streuete Todten-Gräber zu Gura Gifft aus/ dadurch bekam er in kurtzer Zeit 2400. Personen zu begraben/ und wurde derselbe endlich mit glüenden Zangen gerissen/ Riemen aus ihme geschnitten/ zu der Richtstat geschleifft/ und endlich mit Feuer zu Pulver verbrant.</p> <p>XXVIII. Den 27. April 1661. ist zu Crolau Hans Liehmann (wegen seiner in die 13. Jahr vielfältigen erschröcklichen Thaten/ als Diebstahls/ Ehebruchs/ Rauberey / Mordthaten/ Hurerey/ Nothzüchtigung/ auch Feuer Anlegens so wohl an andern Leuten/ als an seinen eigenen Kindern/ Anfangs auf dem Platze an den vier Ecken des Rings sechsmahl mit glüenden Zangen gezwickt/ und auf einer Schleiffen und Kuhhaut vor die Stadt mit 2. unvernünfftigen Thieren zum Galgen geschleppet worden/ daselbst hat er sehen müssen/ wie sein sohn (welcher mit einem Pferde Sodomiterey getrieben/ bey seiner Mutter geschlaffen/ morden / stehlen und Feuer anlegen helffen) mit dem Schwerd gerichtet und endlich verbrannt worden: Sein Weib aber/ welche ihr eigen Kind nebst dem Vater und Sohne verzehren und morden helffen/ auch Ehebruch und Hurercy begangen/ und sich mit ihren leiblichen Sohn vermischet hat/ ist bey der Richtstat mit zwey glüenden Zangen gezwicket/ hernach mit dem Schwerd enthauptet und auf das Rad geleget worden. Und dem Vater sind die Arme und Beine mit einem Rade entzwey gestossen/ drauf auf einen erhöheten Platz geschleppet/ aufgeschnitten/ das Hertze heraus genommen/ ümb das Maul geschlagen/ den Cörper in vier Theil zerhauen/ und auf die vier Theile der Welt/ an einen darzu aufgerichteten Schwenckgalgen/ gehenckt worden.</p> <p>Idem pag. 314. & 315.</p> <p>XXIX. Den 16. Decem. 1673. erschlug/ aus Teufelischer Boßheit/ des Nachtes zu Naumburg Georg Todte/ so daselbst ein Huffschmid und Bürger/ von etliche siebentzig Jahr war/ ohne alle Ursache seinen Knecht/ riß ihm Lunge und Leber aus dem Leibe/ zog den ermordeten Cörper die Haut ab/ saltzte das zerstümmelte Fleisch ein und verbargs stück weise. Als nun durch Gottes Schickung/ die That bald kund/ und der Mörder eingezogen wird/ siehe da henget er sich im Gefängniß ehe er noch zur Verhör kömmet/ aus Verzweifelung. Er ward wie ein Vich durch die Gassen vor die Stadt geschleiffet und auf den Schind-Anger begraben. Dieser </p> </div> </body> </text> </TEI> [340/0350]
Haut bis zur Richstat hinaus geschleifft/ von unten auf gerädert / geviertheilet/ an den einen rechten Viertel der Kopf unabgelöset gelassen und an die vier Landstrassen aufgehenckt worden.
Idem pag. 311.
XXVII. Anno 1656. streuete Todten-Gräber zu Gura Gifft aus/ dadurch bekam er in kurtzer Zeit 2400. Personen zu begraben/ und wurde derselbe endlich mit glüenden Zangen gerissen/ Riemen aus ihme geschnitten/ zu der Richtstat geschleifft/ und endlich mit Feuer zu Pulver verbrant.
XXVIII. Den 27. April 1661. ist zu Crolau Hans Liehmann (wegen seiner in die 13. Jahr vielfältigen erschröcklichen Thaten/ als Diebstahls/ Ehebruchs/ Rauberey / Mordthaten/ Hurerey/ Nothzüchtigung/ auch Feuer Anlegens so wohl an andern Leuten/ als an seinen eigenen Kindern/ Anfangs auf dem Platze an den vier Ecken des Rings sechsmahl mit glüenden Zangen gezwickt/ und auf einer Schleiffen und Kuhhaut vor die Stadt mit 2. unvernünfftigen Thieren zum Galgen geschleppet worden/ daselbst hat er sehen müssen/ wie sein sohn (welcher mit einem Pferde Sodomiterey getrieben/ bey seiner Mutter geschlaffen/ morden / stehlen und Feuer anlegen helffen) mit dem Schwerd gerichtet und endlich verbrannt worden: Sein Weib aber/ welche ihr eigen Kind nebst dem Vater und Sohne verzehren und morden helffen/ auch Ehebruch und Hurercy begangen/ und sich mit ihren leiblichen Sohn vermischet hat/ ist bey der Richtstat mit zwey glüenden Zangen gezwicket/ hernach mit dem Schwerd enthauptet und auf das Rad geleget worden. Und dem Vater sind die Arme und Beine mit einem Rade entzwey gestossen/ drauf auf einen erhöheten Platz geschleppet/ aufgeschnitten/ das Hertze heraus genommen/ ümb das Maul geschlagen/ den Cörper in vier Theil zerhauen/ und auf die vier Theile der Welt/ an einen darzu aufgerichteten Schwenckgalgen/ gehenckt worden.
Idem pag. 314. & 315.
XXIX. Den 16. Decem. 1673. erschlug/ aus Teufelischer Boßheit/ des Nachtes zu Naumburg Georg Todte/ so daselbst ein Huffschmid und Bürger/ von etliche siebentzig Jahr war/ ohne alle Ursache seinen Knecht/ riß ihm Lunge und Leber aus dem Leibe/ zog den ermordeten Cörper die Haut ab/ saltzte das zerstümmelte Fleisch ein und verbargs stück weise. Als nun durch Gottes Schickung/ die That bald kund/ und der Mörder eingezogen wird/ siehe da henget er sich im Gefängniß ehe er noch zur Verhör kömmet/ aus Verzweifelung. Er ward wie ein Vich durch die Gassen vor die Stadt geschleiffet und auf den Schind-Anger begraben. Dieser
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |