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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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hoben und zu einen frommen Mann Zenon gebracht/ aber bald verschieden.

Sozom. lib. 5. c. 9.

XIII. Brivia oder Brunichild war eine Tochter Hertzog Hattengilds in Hispanien, die nahm König Sigebert in Franckreich ein frommer Herr zur Ehe/ aber sie war eine greuliche/ Tyrannische/ Blut- und Mord-begierige Frau/ die viel Krieg und Blutvergiessen in Franckreich stifftete/ ja zehen Könige mit Gifft und Waffen umbs Leben brachte/ drumb si billig bey Hohen und Niedrigen verhasset / in dem sie vieler Herren und fürnehmer Leute Untergangs und Verderbens Ursach war. Endlich ward sie zu Worms gefangen/ auf eine Roß gesetzet/ und im Heerlager Königs Lotharii zum Spott herumb geführet. Darnach hieb man ihr den rechten Arm/ Hand/ Bein und Fuß abe/ band sie mit den lincken Arme/ Haren und Beinen einem wildem Roß an den Schwantz/ und ließ sie über Stock und Stein schmehlich und schmertzlich zu Tode schleiffen. Also ward Sybillä Weissagung von ihr erfüllet/ da sie gesaget hatte: Es wird aus Hispanien kommen Brivia, für welcher Gesichte viel Könige/ Herren und Völcker sterben und zergehen werden / sie aber wird von Pferden zertreten werden.

Francken Chronic Trithemii fol. 126. usqve 135. Chron. Spangenb. fol. 60. Hist. Eccles. Hedion. lib. 4. c. 15.

XIV. Carolus König zu Neapolis ward von etlichen Ungarischen Herten gefodert das Königreich einzunehmen/ weil ihr König Sigmund noch jung war/ und die Mutter übel regierte. Da er ihm nun diß angebotene Glück wohlgefallen ließ/ und mit starcker Rüstung in Ungarn zog/ auch zum König gekrönet ward/ da fand sich das Unglück bald drauf: denn die alte Königin Elisabetha stalte sich als wolte sie ihm Glück wünschen und Friede mit ihm machen. Als er nun seine Räthe und Diener draussen ließ/ alleine zu ihr ins Gemach gieng/ ward er unter den Reden / durch einen bestalten Meuchel-Mörder erschlagen/ und sein Volck aus Ungarn mit Gewalt vertrieben. Aber diese Mordthat blieb nicht ungerochen/ denn der Land-Voigt in Croatien rüstete sich/ erwürgete den Mörder seines Herrn und alle Räthe so darzu Anschläge und Vorschub gethan hatten: Fing Mutter und Tochter / ließ die alte Königin bey den Haaren schleiffen an ein Wasser/ und ersäuffte sie drin/ ließ das Frauenzimmer schänden/ und Königin Mariam gefangen legen.

hoben und zu einen frommen Mann Zenon gebracht/ aber bald verschieden.

Sozom. lib. 5. c. 9.

XIII. Brivia oder Brunichild war eine Tochter Hertzog Hattengilds in Hispanien, die nahm König Sigebert in Franckreich ein frommer Herr zur Ehe/ aber sie war eine greuliche/ Tyrannische/ Blut- und Mord-begierige Frau/ die viel Krieg und Blutvergiessen in Franckreich stifftete/ ja zehen Könige mit Gifft und Waffen umbs Leben brachte/ drumb si billig bey Hohen und Niedrigen verhasset / in dem sie vieler Herren und fürnehmer Leute Untergangs und Verderbens Ursach war. Endlich ward sie zu Worms gefangen/ auf eine Roß gesetzet/ und im Heerlager Königs Lotharii zum Spott herumb geführet. Darnach hieb man ihr den rechten Arm/ Hand/ Bein und Fuß abe/ band sie mit den lincken Arme/ Haren und Beinen einem wildem Roß an den Schwantz/ und ließ sie über Stock und Stein schmehlich und schmertzlich zu Tode schleiffen. Also ward Sybillä Weissagung von ihr erfüllet/ da sie gesaget hatte: Es wird aus Hispanien kommen Brivia, für welcher Gesichte viel Könige/ Herren und Völcker sterben und zergehen werden / sie aber wird von Pferden zertreten werden.

Francken Chronic Trithemii fol. 126. usqve 135. Chron. Spangenb. fol. 60. Hist. Eccles. Hedion. lib. 4. c. 15.

XIV. Carolus König zu Neapolis ward von etlichen Ungarischen Herten gefodert das Königreich einzunehmen/ weil ihr König Sigmund noch jung war/ und die Mutter übel regierte. Da er ihm nun diß angebotene Glück wohlgefallen ließ/ und mit starcker Rüstung in Ungarn zog/ auch zum König gekrönet ward/ da fand sich das Unglück bald drauf: denn die alte Königin Elisabetha stalte sich als wolte sie ihm Glück wünschen und Friede mit ihm machen. Als er nun seine Räthe und Diener draussen ließ/ alleine zu ihr ins Gemach gieng/ ward er unter den Reden / durch einen bestalten Meuchel-Mörder erschlagen/ und sein Volck aus Ungarn mit Gewalt vertrieben. Aber diese Mordthat blieb nicht ungerochen/ denn der Land-Voigt in Croatien rüstete sich/ erwürgete den Mörder seines Herrn und alle Räthe so darzu Anschläge und Vorschub gethan hatten: Fing Mutter und Tochter / ließ die alte Königin bey den Haaren schleiffen an ein Wasser/ und ersäuffte sie drin/ ließ das Frauenzimmer schänden/ und Königin Mariam gefangen legen.

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        <p>XIV. Carolus König zu Neapolis ward von etlichen Ungarischen Herten gefodert das                      Königreich einzunehmen/ weil ihr König Sigmund noch jung war/ und die Mutter                      übel regierte. Da er ihm nun diß angebotene Glück wohlgefallen ließ/ und mit                      starcker Rüstung in Ungarn zog/ auch zum König gekrönet ward/ da fand sich das                      Unglück bald drauf: denn die alte Königin Elisabetha stalte sich als wolte sie                      ihm Glück wünschen und Friede mit ihm machen. Als er nun seine Räthe und Diener                      draussen ließ/ alleine zu ihr ins Gemach gieng/ ward er unter den Reden /                      durch einen bestalten Meuchel-Mörder erschlagen/ und sein Volck aus Ungarn mit                      Gewalt vertrieben. Aber diese Mordthat blieb nicht ungerochen/ denn der                      Land-Voigt in Croatien rüstete sich/ erwürgete den Mörder seines Herrn und alle                      Räthe so darzu Anschläge und Vorschub gethan hatten: Fing Mutter und Tochter /                      ließ die alte Königin bey den Haaren schleiffen an ein Wasser/ und ersäuffte                      sie drin/ ließ das Frauenzimmer schänden/ und Königin Mariam gefangen                      legen.</p>
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[334/0344] hoben und zu einen frommen Mann Zenon gebracht/ aber bald verschieden. Sozom. lib. 5. c. 9. XIII. Brivia oder Brunichild war eine Tochter Hertzog Hattengilds in Hispanien, die nahm König Sigebert in Franckreich ein frommer Herr zur Ehe/ aber sie war eine greuliche/ Tyrannische/ Blut- und Mord-begierige Frau/ die viel Krieg und Blutvergiessen in Franckreich stifftete/ ja zehen Könige mit Gifft und Waffen umbs Leben brachte/ drumb si billig bey Hohen und Niedrigen verhasset / in dem sie vieler Herren und fürnehmer Leute Untergangs und Verderbens Ursach war. Endlich ward sie zu Worms gefangen/ auf eine Roß gesetzet/ und im Heerlager Königs Lotharii zum Spott herumb geführet. Darnach hieb man ihr den rechten Arm/ Hand/ Bein und Fuß abe/ band sie mit den lincken Arme/ Haren und Beinen einem wildem Roß an den Schwantz/ und ließ sie über Stock und Stein schmehlich und schmertzlich zu Tode schleiffen. Also ward Sybillä Weissagung von ihr erfüllet/ da sie gesaget hatte: Es wird aus Hispanien kommen Brivia, für welcher Gesichte viel Könige/ Herren und Völcker sterben und zergehen werden / sie aber wird von Pferden zertreten werden. Francken Chronic Trithemii fol. 126. usqve 135. Chron. Spangenb. fol. 60. Hist. Eccles. Hedion. lib. 4. c. 15. XIV. Carolus König zu Neapolis ward von etlichen Ungarischen Herten gefodert das Königreich einzunehmen/ weil ihr König Sigmund noch jung war/ und die Mutter übel regierte. Da er ihm nun diß angebotene Glück wohlgefallen ließ/ und mit starcker Rüstung in Ungarn zog/ auch zum König gekrönet ward/ da fand sich das Unglück bald drauf: denn die alte Königin Elisabetha stalte sich als wolte sie ihm Glück wünschen und Friede mit ihm machen. Als er nun seine Räthe und Diener draussen ließ/ alleine zu ihr ins Gemach gieng/ ward er unter den Reden / durch einen bestalten Meuchel-Mörder erschlagen/ und sein Volck aus Ungarn mit Gewalt vertrieben. Aber diese Mordthat blieb nicht ungerochen/ denn der Land-Voigt in Croatien rüstete sich/ erwürgete den Mörder seines Herrn und alle Räthe so darzu Anschläge und Vorschub gethan hatten: Fing Mutter und Tochter / ließ die alte Königin bey den Haaren schleiffen an ein Wasser/ und ersäuffte sie drin/ ließ das Frauenzimmer schänden/ und Königin Mariam gefangen legen.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/344>, abgerufen am 24.11.2024.