Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.die Brüste und Armen gezwicket/ mit dem Rade geschlagen/ und darauf geleget worden. Roch in der N. Schlesischen Chronic. pag. 324. XXV. Anno 1673. den 13. Jan. ist ein Todten-Gräber (welcher zu Franckenstein 8. Jahr lang viele Todten wieder ausgefraben/ ihre Hertzen und Zungen ausgeschnitten/ zu Pulver verbrandt und Gewürtze darein gethan/ darnach den Leuten verkaufft/ auch in Brunnen geworffen ein Sterben zu erwecken) daselbst mit glüenden Zangen gezwickt/ nachmahls von unten auf gerädert/ und letztlich lebendig verbrand/ sein Weib und Tochter aber sind mit dem Schwerd gerichtet worden. Roch. d. Chron. pag. 326. CAPUT XXI. Von Schleifen der Abelthäter zur Fehmstat durch unvernünfftige Thiere. I. MEnn die Delicta gar zu enorm und grausam sind/ sonderlich bey Eltern- und Kinder-Mord/ Vergebung mit Gifft/ Zauberey/ Strassenraub/ abscheulichen Mordthten und dergleichen/ pfleget auch die Straffe umb desto mehrern Schröckens willen geschärffet/ und die Schmertzen vermehret zu werden/ so daß der Missethäter gebunden auf eine Schleifen/ Bret/ Hörden oder Kühhaut geleget / durch den Scharffrichter/ oder dessen Knecht mit einem Pferde von dem Gerichtshause oder Urthels-Städte an über die Gassen und Pflaster hin/ bis an die Fehm- oder Gerichtsstat geschleuffet wird. L. capitalium §. Famosos ff. de Poenis. Carpzov. part. 3. pract. Crim. qvaest. 128. n. 57. & 58.Ratio est qvia hoc facto indicatur condemnatum ob horrendum & sceleratissimum ab ipso commissum malesicium dignum haud esse, qvi ab hominibus educatur ad mortem; ideo tamqvam Brutum pecus ab animalibus qvoqve brutis trahae injectum rapi ad locum executionis, qvod sane absqve ingenti omnium membrorum cruciatu fieri non potest. II. Adhibetur autem iste modus exasperandi poenam, partim ad augendum condemnandi cruciatum; partim ad injiciendum terrorem aliis, ne simile delictum perpetrent. die Brüste und Armen gezwicket/ mit dem Rade geschlagen/ und darauf geleget worden. Roch in der N. Schlesischen Chronic. pag. 324. XXV. Anno 1673. den 13. Jan. ist ein Todten-Gräber (welcher zu Franckenstein 8. Jahr lang viele Todten wieder ausgefraben/ ihre Hertzen und Zungen ausgeschnitten/ zu Pulver verbrandt und Gewürtze darein gethan/ darnach den Leuten verkaufft/ auch in Brunnen geworffen ein Sterben zu erwecken) daselbst mit glüenden Zangen gezwickt/ nachmahls von unten auf gerädert/ und letztlich lebendig verbrand/ sein Weib und Tochter aber sind mit dem Schwerd gerichtet worden. Roch. d. Chron. pag. 326. CAPUT XXI. Von Schleifen der Abelthäter zur Fehmstat durch unvernünfftige Thiere. I. MEnn die Delicta gar zu enorm und grausam sind/ sonderlich bey Eltern- und Kinder-Mord/ Vergebung mit Gifft/ Zauberey/ Strassenraub/ abscheulichen Mordthten und dergleichen/ pfleget auch die Straffe umb desto mehrern Schröckens willen geschärffet/ und die Schmertzen vermehret zu werden/ so daß der Missethäter gebunden auf eine Schleifen/ Bret/ Hörden oder Kühhaut geleget / durch den Scharffrichter/ oder dessen Knecht mit einem Pferde von dem Gerichtshause oder Urthels-Städte an über die Gassen und Pflaster hin/ bis an die Fehm- oder Gerichtsstat geschleuffet wird. L. capitalium §. Famosos ff. de Poenis. Carpzov. part. 3. pract. Crim. qvaest. 128. n. 57. & 58.Ratio est qvia hoc facto indicatur condemnatum ob horrendum & sceleratissimum ab ipso commissum malesicium dignum haud esse, qvi ab hominibus educatur ad mortem; ideo tamqvam Brutum pecus ab animalibus qvoqve brutis trahae injectum rapi ad locum executionis, qvod sanè absqve ingenti omnium membrorum cruciatu fieri non potest. II. Adhibetur autem iste modus exasperandi poenam, partim ad augendum condemnandi cruciatum; partim ad injiciendum terrorem aliis, ne simile delictum perpetrent. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0341" n="331"/> die Brüste und Armen gezwicket/ mit dem Rade geschlagen/ und darauf geleget worden.</p> <p>Roch in der N. Schlesischen Chronic. pag. 324.</p> <p>XXV. Anno 1673. den 13. Jan. ist ein Todten-Gräber (welcher zu Franckenstein 8. Jahr lang viele Todten wieder ausgefraben/ ihre Hertzen und Zungen ausgeschnitten/ zu Pulver verbrandt und Gewürtze darein gethan/ darnach den Leuten verkaufft/ auch in Brunnen geworffen ein Sterben zu erwecken) daselbst mit glüenden Zangen gezwickt/ nachmahls von unten auf gerädert/ und letztlich lebendig verbrand/ sein Weib und Tochter aber sind mit dem Schwerd gerichtet worden.</p> <p>Roch. d. 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Crim. qvaest. 128. n. 57. & 58.</l> <p>Ratio est qvia hoc facto indicatur condemnatum ob horrendum & sceleratissimum ab ipso commissum malesicium dignum haud esse, qvi ab hominibus educatur ad mortem; ideo tamqvam Brutum pecus ab animalibus qvoqve brutis trahae injectum rapi ad locum executionis, qvod sanè absqve ingenti omnium membrorum cruciatu fieri non potest.</p> <p>II. Adhibetur autem iste modus exasperandi poenam, partim ad augendum condemnandi cruciatum; partim ad injiciendum terrorem aliis, ne simile delictum perpetrent.</p> </div> </body> </text> </TEI> [331/0341]
die Brüste und Armen gezwicket/ mit dem Rade geschlagen/ und darauf geleget worden.
Roch in der N. Schlesischen Chronic. pag. 324.
XXV. Anno 1673. den 13. Jan. ist ein Todten-Gräber (welcher zu Franckenstein 8. Jahr lang viele Todten wieder ausgefraben/ ihre Hertzen und Zungen ausgeschnitten/ zu Pulver verbrandt und Gewürtze darein gethan/ darnach den Leuten verkaufft/ auch in Brunnen geworffen ein Sterben zu erwecken) daselbst mit glüenden Zangen gezwickt/ nachmahls von unten auf gerädert/ und letztlich lebendig verbrand/ sein Weib und Tochter aber sind mit dem Schwerd gerichtet worden.
Roch. d. Chron. pag. 326.
CAPUT XXI. Von Schleifen der Abelthäter zur Fehmstat durch unvernünfftige Thiere.
I.
MEnn die Delicta gar zu enorm und grausam sind/ sonderlich bey Eltern- und Kinder-Mord/ Vergebung mit Gifft/ Zauberey/ Strassenraub/ abscheulichen Mordthten und dergleichen/ pfleget auch die Straffe umb desto mehrern Schröckens willen geschärffet/ und die Schmertzen vermehret zu werden/ so daß der Missethäter gebunden auf eine Schleifen/ Bret/ Hörden oder Kühhaut geleget / durch den Scharffrichter/ oder dessen Knecht mit einem Pferde von dem Gerichtshause oder Urthels-Städte an über die Gassen und Pflaster hin/ bis an die Fehm- oder Gerichtsstat geschleuffet wird.
L. capitalium §. Famosos ff. de Poenis. Carpzov. part. 3. pract. Crim. qvaest. 128. n. 57. & 58. Ratio est qvia hoc facto indicatur condemnatum ob horrendum & sceleratissimum ab ipso commissum malesicium dignum haud esse, qvi ab hominibus educatur ad mortem; ideo tamqvam Brutum pecus ab animalibus qvoqve brutis trahae injectum rapi ad locum executionis, qvod sanè absqve ingenti omnium membrorum cruciatu fieri non potest.
II. Adhibetur autem iste modus exasperandi poenam, partim ad augendum condemnandi cruciatum; partim ad injiciendum terrorem aliis, ne simile delictum perpetrent.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/341>, abgerufen am 22.02.2025. |