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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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gleichen Dinge draus. Wenn es aber die Obrigkeit erfähret und ausmachet/ bestrafft sie dieselbe billig.

VI. Andere sind in den närrischen Wahn/ wenn man von den Strick damit der Gehenckte gebunden worden/ etwas in die Löcher der Taubenhäuser hienge/ die Tauben blieben/ und nicht anderswohin flöhen.

Palladius de agricult. lib. 1.

VII. Was sie sonst vor Teufeley mit den Diebes-Haaren und Diebes-Daumen treiben / mag ich/ Aergerniß zu verhüten nicht anführen.

Vid. Anton. Mizald. in lib. memorab. cent. 9. Kornemann. d. tr. c. 6.
CAPUT VIII.

De Mandragora Alraunwurtz so unter den Galgen wachsen soll/ Item von den Aberglauben so mit den Strick/ Holtz von Galgen/ Diebeshaaren andern getrieben wird.

I.

UNter den alten Deutschen sind vor Zeiten gewisse Weibes-Personen gewest / Alraunen genannt/ Priesterinnen und Wahrsagerin/ von welchen die Männer/ wenn sie in den Streit gezogen/ erlernet den Ausgang des Krieges/ und sonst allerley zukünfftige Dinge mehr. Wann sie nur die Alraunen bey sich im Lager gehabt/ ist alles gut gewesen. Es giengen aber solche Alraunen mit blossen Beinen und Füssen/ herabhangenden unaufgebundenen Haaren/ hatten ein lang weiß leinwandten Hembde an/ und umb den Leib einen Meßings Gürtel.

Wenn die Männer aus dem Streite Gefangene mit sich brachten/ lieffen die Teufelinnen selbe grausam an/ schnitten ihnen mit dem Schwerd die Gurgel ab / und fingen das Blut auf in kupffern Schaalen/ daraus sie den von künfftigen Sachen Prophezeieten.

Von solchen Alraunen ist ohne Zweiffel hergeflofsen der Aberglaube/ welcher noch heutiges Tages bey vielen gottlosen Leuten gespüret wird/ so sich sehr befleißigen ein Allrünichen in ihrem Hause haben/ meinend/ sie seyn alsdenn sehr glücklich/ und können wissen was ihnen wiederfahren soll.

gleichen Dinge draus. Wenn es aber die Obrigkeit erfähret und ausmachet/ bestrafft sie dieselbe billig.

VI. Andere sind in den närrischen Wahn/ wenn man von den Strick damit der Gehenckte gebunden worden/ etwas in die Löcher der Taubenhäuser hienge/ die Tauben blieben/ und nicht anderswohin flöhen.

Palladius de agricult. lib. 1.

VII. Was sie sonst vor Teufeley mit den Diebes-Haaren und Diebes-Daumen treiben / mag ich/ Aergerniß zu verhüten nicht anführen.

Vid. Anton. Mizald. in lib. memorab. cent. 9. Kornemann. d. tr. c. 6.
CAPUT VIII.

De Mandragora Alraunwurtz so unter den Galgen wachsen soll/ Item von den Aberglauben so mit den Strick/ Holtz von Galgen/ Diebeshaaren andern getrieben wird.

I.

UNter den alten Deutschen sind vor Zeiten gewisse Weibes-Personen gewest / Alraunen genannt/ Priesterinnen und Wahrsagerin/ von welchen die Männer/ wenn sie in den Streit gezogen/ erlernet den Ausgang des Krieges/ und sonst allerley zukünfftige Dinge mehr. Wann sie nur die Alraunen bey sich im Lager gehabt/ ist alles gut gewesen. Es giengen aber solche Alraunen mit blossen Beinen und Füssen/ herabhangenden unaufgebundenen Haaren/ hatten ein lang weiß leinwandten Hembde an/ und umb den Leib einen Meßings Gürtel.

Wenn die Männer aus dem Streite Gefangene mit sich brachten/ lieffen die Teufelinnen selbe grausam an/ schnitten ihnen mit dem Schwerd die Gurgel ab / und fingen das Blut auf in kupffern Schaalen/ daraus sie den von künfftigen Sachen Prophezeieten.

Von solchen Alraunen ist ohne Zweiffel hergeflofsen der Aberglaube/ welcher noch heutiges Tages bey vielen gottlosen Leuten gespüret wird/ so sich sehr befleißigen ein Allrünichen in ihrem Hause haben/ meinend/ sie seyn alsdenn sehr glücklich/ und können wissen was ihnen wiederfahren soll.

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[262/0272] gleichen Dinge draus. Wenn es aber die Obrigkeit erfähret und ausmachet/ bestrafft sie dieselbe billig. VI. Andere sind in den närrischen Wahn/ wenn man von den Strick damit der Gehenckte gebunden worden/ etwas in die Löcher der Taubenhäuser hienge/ die Tauben blieben/ und nicht anderswohin flöhen. Palladius de agricult. lib. 1. VII. Was sie sonst vor Teufeley mit den Diebes-Haaren und Diebes-Daumen treiben / mag ich/ Aergerniß zu verhüten nicht anführen. Vid. Anton. Mizald. in lib. memorab. cent. 9. Kornemann. d. tr. c. 6. CAPUT VIII. De Mandragora Alraunwurtz so unter den Galgen wachsen soll/ Item von den Aberglauben so mit den Strick/ Holtz von Galgen/ Diebeshaaren andern getrieben wird. I. UNter den alten Deutschen sind vor Zeiten gewisse Weibes-Personen gewest / Alraunen genannt/ Priesterinnen und Wahrsagerin/ von welchen die Männer/ wenn sie in den Streit gezogen/ erlernet den Ausgang des Krieges/ und sonst allerley zukünfftige Dinge mehr. Wann sie nur die Alraunen bey sich im Lager gehabt/ ist alles gut gewesen. Es giengen aber solche Alraunen mit blossen Beinen und Füssen/ herabhangenden unaufgebundenen Haaren/ hatten ein lang weiß leinwandten Hembde an/ und umb den Leib einen Meßings Gürtel. Wenn die Männer aus dem Streite Gefangene mit sich brachten/ lieffen die Teufelinnen selbe grausam an/ schnitten ihnen mit dem Schwerd die Gurgel ab / und fingen das Blut auf in kupffern Schaalen/ daraus sie den von künfftigen Sachen Prophezeieten. Von solchen Alraunen ist ohne Zweiffel hergeflofsen der Aberglaube/ welcher noch heutiges Tages bey vielen gottlosen Leuten gespüret wird/ so sich sehr befleißigen ein Allrünichen in ihrem Hause haben/ meinend/ sie seyn alsdenn sehr glücklich/ und können wissen was ihnen wiederfahren soll.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/272>, abgerufen am 26.11.2024.