Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Eadem signa inqvit Fortunatus observare licebit in iis, qvibus qvoqvo modo per vim Spiritus intercluditur, exceptis vestigiis illis, qvae a sune vel laqveo relinqvi diximus, qvando ex ejus vi qvis suffocatur. Ego vero rationi consonum existimo non ita tumefieri partes circa collum & guttur. Vertebram certe suo loco in his ut in illis non moveri, in dubium verti non debet. Lividas tamen qvasdam maculas totum corpus deturpantes, tam in his, qvam in illis conspici necesse est, ob rationem de qva Fortunatus. At ubi qvis jam mortuus fuerit suspensus, neqve funis, seu cujuscunqve laqvei generis vestigium ullum circa collum apparebit, neqve caetera, qvae memorata sunt, conspicua sient. Maxime vero cadaveris color nihil immutabitur, neqve livorem ullum aut secundum faciem aut secundum commemoratas partes contrahet, neqve tumor ullus circa guttur vel linguam vel faciem, aut pectus apparebit, neqve oculi tumidi nec aliud qvicqvam eorum qvae dicta sunt. CCVII. AEneas Sylvius, Felix Faber, Johann Boemus, Johann Bodinus, Michael Piccartus und andere mehr schreiben die Clagenfurter hätten vor der Zeit den jenigen der des Diebstahls halber beklaget worden/ gleich auffgehenckt / hernach aber erst zu Gericht gesessen/ und so der Gehengte schuldig erfungden worden ihn also hangen: So er aber unschuldig/ denselben wieder vom Galgen herab nehmen/ und aus gemeiner Stadt Seckel begraben lassen/ und deswegen die Stadt/ so vor Alters von den nechsten Fluß Glan/ an den sie etwan gestanden Glanfurth geheissen/ hernach den Nahmen Clagenfurth bekommen haben solle / welches eine Hauptstad in Kärndten ist. Etliche halten dieses vor ein erdichtetes Ding/ andere aber vor eine gewisse Warheit. vide Zeiler. Epist. 550. CCIIX. Georgius Siculus zugenandt Dosa, und von den Teutschen Georg Zeck geheissen/ aus den Städtlein Daluoco in Siebenbürgen bürtig/ ein Tyrannischer Krieger in Ungarn/ der sonderlich denen Edelleuthen geheßig war/ und daher Stephanum Telegdinum einen Mann von hohen Adel und Würden/ dergestalt grausam hingerichtet/ daß er ihm Stricke und Seiler durch die Scham ziehen/ und also an einen hohen Galgen auffhencken lassen/ ist endlich nach grosser Ovaal mit Kugeln und Pfeilen erschossen worden. Nicolaus Ist humfius lib 5. Histor. Hungar. CCIX. In Sardinia soll ein Brunn seyn/ so die Diebe verräth: ist er schuldig und wäschet sich draus/ so wird er blind/ ist er unschuldig/ so bekommt er helle Eadem signa inqvit Fortunatus observare licebit in iis, qvibus qvoqvo modo per vim Spiritus intercluditur, exceptis vestigiis illis, qvae à sune vel laqveo relinqvi diximus, qvando ex ejus vi qvis suffocatur. Ego vero rationi consonum existimo non ita tumefieri partes circa collum & guttur. Vertebram certè suo loco in his ut in illis non moveri, in dubium verti non debet. Lividas tamen qvasdam maculas totum corpus deturpantes, tam in his, qvam in illis conspici necesse est, ob rationem de qva Fortunatus. At ubi qvis jam mortuus fuerit suspensus, neqve funis, seu cujuscunqve laqvei generis vestigium ullum circa collum apparebit, neqve caetera, qvae memorata sunt, conspicua sient. Maximè verò cadaveris color nihil immutabitur, neqve livorem ullum aut secundum faciem aut secundum commemoratas partes contrahet, neqve tumor ullus circa guttur vel linguam vel faciem, aut pectus apparebit, neqve oculi tumidi nec aliud qvicqvam eorum qvae dicta sunt. CCVII. AEneas Sylvius, Felix Faber, Johann Boemus, Johann Bodinus, Michael Piccartus und andere mehr schreiben die Clagenfurter hätten vor der Zeit den jenigen der des Diebstahls halber beklaget worden/ gleich auffgehenckt / hernach aber erst zu Gericht gesessen/ und so der Gehengte schuldig erfungden worden ihn also hangen: So er aber unschuldig/ denselben wieder vom Galgen herab nehmen/ und aus gemeiner Stadt Seckel begraben lassen/ und deswegen die Stadt/ so vor Alters von den nechsten Fluß Glan/ an den sie etwan gestanden Glanfurth geheissen/ hernach den Nahmen Clagenfurth bekommen haben solle / welches eine Hauptstad in Kärndten ist. Etliche halten dieses vor ein erdichtetes Ding/ andere aber vor eine gewisse Warheit. vide Zeiler. Epist. 550. CCIIX. Georgius Siculus zugenandt Dosa, und von den Teutschen Georg Zeck geheissen/ aus den Städtlein Daluoco in Siebenbürgen bürtig/ ein Tyrannischer Krieger in Ungarn/ der sonderlich denen Edelleuthen geheßig war/ und daher Stephanum Telegdinum einen Mann von hohen Adel und Würden/ dergestalt grausam hingerichtet/ daß er ihm Stricke und Seiler durch die Scham ziehen/ und also an einen hohen Galgen auffhencken lassen/ ist endlich nach grosser Ovaal mit Kugeln und Pfeilen erschossen worden. Nicolaus Ist humfius lib 5. Histor. Hungar. CCIX. In Sardinia soll ein Brunn seyn/ so die Diebe verräth: ist er schuldig und wäschet sich draus/ so wird er blind/ ist er unschuldig/ so bekom̃t er helle <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0264" n="254"/> <p>Eadem signa inqvit Fortunatus observare licebit in iis, qvibus qvoqvo modo per vim Spiritus intercluditur, exceptis vestigiis illis, qvae à sune vel laqveo relinqvi diximus, qvando ex ejus vi qvis suffocatur. Ego vero rationi consonum existimo non ita tumefieri partes circa collum & guttur. Vertebram certè suo loco in his ut in illis non moveri, in dubium verti non debet. Lividas tamen qvasdam maculas totum corpus deturpantes, tam in his, qvam in illis conspici necesse est, ob rationem de qva Fortunatus.</p> <p>At ubi qvis jam mortuus fuerit suspensus, neqve funis, seu cujuscunqve laqvei generis vestigium ullum circa collum apparebit, neqve caetera, qvae memorata sunt, conspicua sient. Maximè verò cadaveris color nihil immutabitur, neqve livorem ullum aut secundum faciem aut secundum commemoratas partes contrahet, neqve tumor ullus circa guttur vel linguam vel faciem, aut pectus apparebit, neqve oculi tumidi nec aliud qvicqvam eorum qvae dicta sunt.</p> <p>CCVII. AEneas Sylvius, Felix Faber, Johann Boemus, Johann Bodinus, Michael Piccartus und andere mehr schreiben die Clagenfurter hätten vor der Zeit den jenigen der des Diebstahls halber beklaget worden/ gleich auffgehenckt / hernach aber erst zu Gericht gesessen/ und so der Gehengte schuldig erfungden worden ihn also hangen: So er aber unschuldig/ denselben wieder vom Galgen herab nehmen/ und aus gemeiner Stadt Seckel begraben lassen/ und deswegen die Stadt/ so vor Alters von den nechsten Fluß Glan/ an den sie etwan gestanden Glanfurth geheissen/ hernach den Nahmen Clagenfurth bekommen haben solle / welches eine Hauptstad in Kärndten ist. Etliche halten dieses vor ein erdichtetes Ding/ andere aber vor eine gewisse Warheit.</p> <p>vide Zeiler. Epist. 550.</p> <p>CCIIX. Georgius Siculus zugenandt Dosa, und von den Teutschen Georg Zeck geheissen/ aus den Städtlein Daluoco in Siebenbürgen bürtig/ ein Tyrannischer Krieger in Ungarn/ der sonderlich denen Edelleuthen geheßig war/ und daher Stephanum Telegdinum einen Mann von hohen Adel und Würden/ dergestalt grausam hingerichtet/ daß er ihm Stricke und Seiler durch die Scham ziehen/ und also an einen hohen Galgen auffhencken lassen/ ist endlich nach grosser Ovaal mit Kugeln und Pfeilen erschossen worden. Nicolaus Ist humfius lib 5. Histor. Hungar.</p> <p>CCIX. In Sardinia soll ein Brunn seyn/ so die Diebe verräth: ist er schuldig und wäschet sich draus/ so wird er blind/ ist er unschuldig/ so bekom̃t er helle </p> </div> </body> </text> </TEI> [254/0264]
Eadem signa inqvit Fortunatus observare licebit in iis, qvibus qvoqvo modo per vim Spiritus intercluditur, exceptis vestigiis illis, qvae à sune vel laqveo relinqvi diximus, qvando ex ejus vi qvis suffocatur. Ego vero rationi consonum existimo non ita tumefieri partes circa collum & guttur. Vertebram certè suo loco in his ut in illis non moveri, in dubium verti non debet. Lividas tamen qvasdam maculas totum corpus deturpantes, tam in his, qvam in illis conspici necesse est, ob rationem de qva Fortunatus.
At ubi qvis jam mortuus fuerit suspensus, neqve funis, seu cujuscunqve laqvei generis vestigium ullum circa collum apparebit, neqve caetera, qvae memorata sunt, conspicua sient. Maximè verò cadaveris color nihil immutabitur, neqve livorem ullum aut secundum faciem aut secundum commemoratas partes contrahet, neqve tumor ullus circa guttur vel linguam vel faciem, aut pectus apparebit, neqve oculi tumidi nec aliud qvicqvam eorum qvae dicta sunt.
CCVII. AEneas Sylvius, Felix Faber, Johann Boemus, Johann Bodinus, Michael Piccartus und andere mehr schreiben die Clagenfurter hätten vor der Zeit den jenigen der des Diebstahls halber beklaget worden/ gleich auffgehenckt / hernach aber erst zu Gericht gesessen/ und so der Gehengte schuldig erfungden worden ihn also hangen: So er aber unschuldig/ denselben wieder vom Galgen herab nehmen/ und aus gemeiner Stadt Seckel begraben lassen/ und deswegen die Stadt/ so vor Alters von den nechsten Fluß Glan/ an den sie etwan gestanden Glanfurth geheissen/ hernach den Nahmen Clagenfurth bekommen haben solle / welches eine Hauptstad in Kärndten ist. Etliche halten dieses vor ein erdichtetes Ding/ andere aber vor eine gewisse Warheit.
vide Zeiler. Epist. 550.
CCIIX. Georgius Siculus zugenandt Dosa, und von den Teutschen Georg Zeck geheissen/ aus den Städtlein Daluoco in Siebenbürgen bürtig/ ein Tyrannischer Krieger in Ungarn/ der sonderlich denen Edelleuthen geheßig war/ und daher Stephanum Telegdinum einen Mann von hohen Adel und Würden/ dergestalt grausam hingerichtet/ daß er ihm Stricke und Seiler durch die Scham ziehen/ und also an einen hohen Galgen auffhencken lassen/ ist endlich nach grosser Ovaal mit Kugeln und Pfeilen erschossen worden. Nicolaus Ist humfius lib 5. Histor. Hungar.
CCIX. In Sardinia soll ein Brunn seyn/ so die Diebe verräth: ist er schuldig und wäschet sich draus/ so wird er blind/ ist er unschuldig/ so bekom̃t er helle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/264 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/264>, abgerufen am 23.07.2024. |