Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.q. 83. n. 28. dran/ daß solches geschehen möchte/ weil/ wie bey obigen/ des rechten Werths halber nichts gewisses beyzubringen. D. Samuel Stryke aber in tr. de Jure Sensuum dissert. 5. cap. 2. n. 48. 49. & 50. gibt den Ausschlag dergestalt/ daß wenn solch Furtum offte wiederholet worden/ und die Summa über fünf Soliden sich erstrecket/ ein solcher Dieb eben so wohl als ein ander aufzuknüpffen. Bey der aestimation und Anschlag solcher wohlriechenden Blumen/ Gewächsen und Kräuter aber ist in acht zu nehmen daß dieselbe nach den in der Stadt üblichen Preiß/ und wie sie in gemein gekaufft werden/ anzusetzen/ nicht aber wie sie der Eigenthums-Herr/ als ein sonderlicher Liebhaber derselben/ magis ex opinione qvam merito aestimiret. Wie denn Meteranus continuatus in histor. sua lib. 55. ad annum 1638. anführet/ daß eine eintzige Blume in Holland auf 2000. Gülden geschätzet worden/ qvod ad naevos praesentis seculi optimo jure refert D. Casp Ziegler dissert. de Jur. Commerc. th. 61. in fine. CXLII. Wenn einer aber aus Muthwillen jemand solche Gewächse/ und wohlriechende Blumen verdirbet/ nicht aber daß er damit luctire: So muß er nicht allein den Schaden bezahlen/ sondern wird auch arbitrarie bestrafft. Idem Carpzov. d. q. n. 30. 31. &. 32. CXLIII. Die Feld-Diebe/ so Obst/ als Aepfel/ Birnen/ Kirschen/ Zwetschen / Nüsse/ Weintrauben und dergleichen/ Item allerhand Frucht auch Hopfen aus ander Leute Gärten bergen und Erbstücken stehlen/ nicht daß sie solch Obst strack essen/ sondern mit heim nehmen/ und anderswohin verkauffen/ werden arbitrarie ümb Geld oder mit dem Gefängniß/ theil Orten auch/ zu mehrer Abschreckung/ mit dem Gack oder Hals-Eisen abgestrafet. Carpzov. n. 33. & seqq. usqve 37. CXLIV. De furtis uvarum & fructuum hortorum fingularis haec in Justin. Legibus Rustic. tit. 4. lib. 9. Vineas aut hortos ingressi, siqvidem commestionis causa extra poenas, indemnes sunto. Si vero furari deprehendantur, plagis inflictis vestibus spoliantur. Hujus Legis priori parti videtur suffragari divina Lex, qvae ita tradit Deuteron. c. 23. INGRESSUS VINEAM PROXIMI TUI, COMEDE UVAS QVANTUM TIBI PLACUERIT, FORAS AUTEM NE EFFERAS TECUM. q. 83. n. 28. dran/ daß solches geschehen möchte/ weil/ wie bey obigen/ des rechten Werths halber nichts gewisses beyzubringen. D. Samuel Stryke aber in tr. de Jure Sensuum dissert. 5. cap. 2. n. 48. 49. & 50. gibt den Ausschlag dergestalt/ daß wenn solch Furtum offte wiederholet worden/ und die Summa über fünf Soliden sich erstrecket/ ein solcher Dieb eben so wohl als ein ander aufzuknüpffen. Bey der aestimation und Anschlag solcher wohlriechenden Blumen/ Gewächsen und Kräuter aber ist in acht zu nehmen daß dieselbe nach den in der Stadt üblichen Preiß/ und wie sie in gemein gekaufft werden/ anzusetzen/ nicht aber wie sie der Eigenthums-Herr/ als ein sonderlicher Liebhaber derselben/ magis ex opinione qvam merito aestimiret. Wie denn Meteranus continuatus in histor. sua lib. 55. ad annum 1638. anführet/ daß eine eintzige Blume in Holland auf 2000. Gülden geschätzet worden/ qvod ad naevos praesentis seculi optimo jure refert D. Casp Ziegler dissert. de Jur. Commerc. th. 61. in fine. CXLII. Wenn einer aber aus Muthwillen jemand solche Gewächse/ und wohlriechende Blumen verdirbet/ nicht aber daß er damit luctire: So muß er nicht allein den Schaden bezahlen/ sondern wird auch arbitrariè bestrafft. Idem Carpzov. d. q. n. 30. 31. &. 32. CXLIII. Die Feld-Diebe/ so Obst/ als Aepfel/ Birnen/ Kirschen/ Zwetschen / Nüsse/ Weintrauben und dergleichen/ Item allerhand Frucht auch Hopfen aus ander Leute Gärten bergen und Erbstücken stehlen/ nicht daß sie solch Obst strack essen/ sondern mit heim nehmen/ und anderswohin verkauffen/ werden arbitrariè ümb Geld oder mit dem Gefängniß/ theil Orten auch/ zu mehrer Abschreckung/ mit dem Gack oder Hals-Eisen abgestrafet. Carpzov. n. 33. & seqq. usqve 37. CXLIV. De furtis uvarum & fructuum hortorum fingularis haec in Justin. Legibus Rustic. tit. 4. lib. 9. Vineas aut hortos ingressi, siqvidem commestionis causa extra poenas, indemnes sunto. Si verò furari deprehendantur, plagis inflictis vestibus spoliantur. Hujus Legis priori parti videtur suffragari divina Lex, qvae ita tradit Deuteron. c. 23. INGRESSUS VINEAM PROXIMI TUI, COMEDE UVAS QVANTUM TIBI PLACUERIT, FORAS AUTEM NE EFFERAS TECUM. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0247" n="237"/> q. 83. n. 28. dran/ daß solches geschehen möchte/ weil/ wie bey obigen/ des rechten Werths halber nichts gewisses beyzubringen. D. Samuel Stryke aber in tr. de Jure Sensuum dissert. 5. cap. 2. n. 48. 49. & 50. gibt den Ausschlag dergestalt/ daß wenn solch Furtum offte wiederholet worden/ und die Summa über fünf Soliden sich erstrecket/ ein solcher Dieb eben so wohl als ein ander aufzuknüpffen.</p> <p>Bey der aestimation und Anschlag solcher wohlriechenden Blumen/ Gewächsen und Kräuter aber ist in acht zu nehmen daß dieselbe nach den in der Stadt üblichen Preiß/ und wie sie in gemein gekaufft werden/ anzusetzen/ nicht aber wie sie der Eigenthums-Herr/ als ein sonderlicher Liebhaber derselben/ magis ex opinione qvam merito aestimiret. Wie denn Meteranus continuatus in histor. sua lib. 55. ad annum 1638. anführet/ daß eine eintzige Blume in Holland auf 2000. Gülden geschätzet worden/ qvod ad naevos praesentis seculi optimo jure refert D. Casp Ziegler dissert. de Jur. Commerc. th. 61. in fine.</p> <p>CXLII. Wenn einer aber aus Muthwillen jemand solche Gewächse/ und wohlriechende Blumen verdirbet/ nicht aber daß er damit luctire: So muß er nicht allein den Schaden bezahlen/ sondern wird auch arbitrariè bestrafft.</p> <p>Idem Carpzov. d. q. n. 30. 31. &. 32.</p> <p>CXLIII. Die Feld-Diebe/ so Obst/ als Aepfel/ Birnen/ Kirschen/ Zwetschen / Nüsse/ Weintrauben und dergleichen/ Item allerhand Frucht auch Hopfen aus ander Leute Gärten bergen und Erbstücken stehlen/ nicht daß sie solch Obst strack essen/ sondern mit heim nehmen/ und anderswohin verkauffen/ werden arbitrariè ümb Geld oder mit dem Gefängniß/ theil Orten auch/ zu mehrer Abschreckung/ mit dem Gack oder Hals-Eisen abgestrafet.</p> <p>Carpzov. n. 33. & seqq. usqve 37.</p> <p>CXLIV. De furtis uvarum & fructuum hortorum fingularis haec in Justin. Legibus Rustic. tit. 4. lib. 9. Vineas aut hortos ingressi, siqvidem commestionis causa extra poenas, indemnes sunto. Si verò furari deprehendantur, plagis inflictis vestibus spoliantur.</p> <p>Hujus Legis priori parti videtur suffragari divina Lex, qvae ita tradit Deuteron. c. 23. INGRESSUS VINEAM PROXIMI TUI, COMEDE UVAS QVANTUM TIBI PLACUERIT, FORAS AUTEM NE EFFERAS TECUM.</p> </div> </body> </text> </TEI> [237/0247]
q. 83. n. 28. dran/ daß solches geschehen möchte/ weil/ wie bey obigen/ des rechten Werths halber nichts gewisses beyzubringen. D. Samuel Stryke aber in tr. de Jure Sensuum dissert. 5. cap. 2. n. 48. 49. & 50. gibt den Ausschlag dergestalt/ daß wenn solch Furtum offte wiederholet worden/ und die Summa über fünf Soliden sich erstrecket/ ein solcher Dieb eben so wohl als ein ander aufzuknüpffen.
Bey der aestimation und Anschlag solcher wohlriechenden Blumen/ Gewächsen und Kräuter aber ist in acht zu nehmen daß dieselbe nach den in der Stadt üblichen Preiß/ und wie sie in gemein gekaufft werden/ anzusetzen/ nicht aber wie sie der Eigenthums-Herr/ als ein sonderlicher Liebhaber derselben/ magis ex opinione qvam merito aestimiret. Wie denn Meteranus continuatus in histor. sua lib. 55. ad annum 1638. anführet/ daß eine eintzige Blume in Holland auf 2000. Gülden geschätzet worden/ qvod ad naevos praesentis seculi optimo jure refert D. Casp Ziegler dissert. de Jur. Commerc. th. 61. in fine.
CXLII. Wenn einer aber aus Muthwillen jemand solche Gewächse/ und wohlriechende Blumen verdirbet/ nicht aber daß er damit luctire: So muß er nicht allein den Schaden bezahlen/ sondern wird auch arbitrariè bestrafft.
Idem Carpzov. d. q. n. 30. 31. &. 32.
CXLIII. Die Feld-Diebe/ so Obst/ als Aepfel/ Birnen/ Kirschen/ Zwetschen / Nüsse/ Weintrauben und dergleichen/ Item allerhand Frucht auch Hopfen aus ander Leute Gärten bergen und Erbstücken stehlen/ nicht daß sie solch Obst strack essen/ sondern mit heim nehmen/ und anderswohin verkauffen/ werden arbitrariè ümb Geld oder mit dem Gefängniß/ theil Orten auch/ zu mehrer Abschreckung/ mit dem Gack oder Hals-Eisen abgestrafet.
Carpzov. n. 33. & seqq. usqve 37.
CXLIV. De furtis uvarum & fructuum hortorum fingularis haec in Justin. Legibus Rustic. tit. 4. lib. 9. Vineas aut hortos ingressi, siqvidem commestionis causa extra poenas, indemnes sunto. Si verò furari deprehendantur, plagis inflictis vestibus spoliantur.
Hujus Legis priori parti videtur suffragari divina Lex, qvae ita tradit Deuteron. c. 23. INGRESSUS VINEAM PROXIMI TUI, COMEDE UVAS QVANTUM TIBI PLACUERIT, FORAS AUTEM NE EFFERAS TECUM.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |