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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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wolten/ ward es durch einen leibeigenen Knecht verrathen/ die Conspiranten/ darunter auch des Bürgermeisters Junii Bruti 2. Söhne/ gefänglich eingezogen/ zum Tode verurtheilet/ daß sie an Pfähle gebunden/ mit Ruthen gestrichen/ und ihnen die Köpffe mit einem Beil abgehauen wurden/ welches also in Beyseyn des Bürgermeisters Bruti exeqviret worden.

Livius lib. 8. cap. 3. 4. & 5.

XXV. Die Volscer in der Stadt Antio machten den Römern immer viel Verdruß/ des wegen schlug sie L. Cornelius Bürgemeister zu Rom/ eroberte die Stadt/ und ließ die Aufwigler mit der Axt hinrichten/ die übrige aber vor leibeigene Knechte auf den Marckt verkauffen.

XXVI. Nach dem die Tarqvinier 357. Römer so sie gefangen/ wie das Vieh hinmetzeln lassen/ und sie bald darauf von dem Bürgemeister Tito Qvinto geschlagen worden/ hat derselbe 358. von den Edelsten und Fürnehmsten der Tarqvinier nach Rom geschickt/ welche auf den Marckt geführet/ mit Ruthen gestrichen/ und darnach mit der Axt enthauptet/ wurde also gleiches mit gleichen vergolten.

Liv. lib. 7. c. 19.

XXVII. Ade heic exemplum Appii Claudii Consulis, qvi teste Dionys. Halicarn. lib. 6 trecentos obsides in forum adduxit, atque spectante Populo & approbante virgis caesos securi percussit.

XXVIII. Titus Manlius Torqvatus und Publicus Decius wurden von den Römern zu Obersten des Krieges wieder die Lateiner Anno M. 3614. erwehlet. Als nun diese im Römischen Lager aus blasen liessen/ daß bey Leibesstraffe niemand im geringsten sich mit den Feind einlassen/ solte ohne Vorwissen ihrer Obristen / begah es sich/ daß des Manlii Sohn/ so auch Titus Manlius hieß/ mit auf die Schildwache hinaus muste/ der ward von Geminio Metio einen Lateiner provociret, weil sich nun dieser es vor eine Schande hielte/ wenn er nicht kommen solte / aber an die scharffe Ordre nicht gedachte/ wischte er hinaus und erlegte Geminium. Als er nun die fröliche Botschafft seinem Vater brachte/ stieß ihn der Bater von sich/ wolte ihn weder sehen noch hören/ weil er wieder die Ordre gehandelt/ und das Krieges-Recht gebrochen/ ließ alsobaid die Steckenknechte und den Scharffrichter kommen/ den Sohn mit grimmigen Gesichte an einem Pfahl binden/ und ihn mit einer Axt/ Römischen Gebrauch nach/ den Kopf abhauen / dann sag der schuldige Gehorsam/ durch welchen die Römischen Macht und Rrieges-

wolten/ ward es durch einen leibeigenen Knecht verrathen/ die Conspiranten/ darunter auch des Bürgermeisters Junii Bruti 2. Söhne/ gefänglich eingezogen/ zum Tode verurtheilet/ daß sie an Pfähle gebunden/ mit Ruthen gestrichen/ und ihnen die Köpffe mit einem Beil abgehauen wurden/ welches also in Beyseyn des Bürgermeisters Bruti exeqviret worden.

Livius lib. 8. cap. 3. 4. & 5.

XXV. Die Volscer in der Stadt Antio machten den Römern immer viel Verdruß/ des wegen schlug sie L. Cornelius Bürgemeister zu Rom/ eroberte die Stadt/ und ließ die Aufwigler mit der Axt hinrichten/ die übrige aber vor leibeigene Knechte auf den Marckt verkauffen.

XXVI. Nach dem die Tarqvinier 357. Römer so sie gefangen/ wie das Vieh hinmetzeln lassen/ und sie bald darauf von dem Bürgemeister Tito Qvinto geschlagen worden/ hat derselbe 358. von den Edelsten und Fürnehmsten der Tarqvinier nach Rom geschickt/ welche auf den Marckt geführet/ mit Ruthen gestrichen/ und darnach mit der Axt enthauptet/ wurde also gleiches mit gleichen vergolten.

Liv. lib. 7. c. 19.

XXVII. Ade hîc exemplum Appii Claudii Consulis, qvi teste Dionys. Halicarn. lib. 6 trecentos obsides in forum adduxit, atque spectante Populo & approbante virgis caesos securi percussit.

XXVIII. Titus Manlius Torqvatus und Publicus Decius wurden von den Römern zu Obersten des Krieges wieder die Lateiner Anno M. 3614. erwehlet. Als nun diese im Römischen Lager aus blasen liessen/ daß bey Leibesstraffe niemand im geringsten sich mit den Feind einlassen/ solte ohne Vorwissen ihrer Obristen / begah es sich/ daß des Manlii Sohn/ so auch Titus Manlius hieß/ mit auf die Schildwache hinaus muste/ der ward von Geminio Metio einen Lateiner provociret, weil sich nun dieser es vor eine Schande hielte/ wenn er nicht kommen solte / aber an die scharffe Ordre nicht gedachte/ wischte er hinaus und erlegte Geminium. Als er nun die fröliche Botschafft seinem Vater brachte/ stieß ihn der Bater von sich/ wolte ihn weder sehen noch hören/ weil er wieder die Ordre gehandelt/ und das Krieges-Recht gebrochen/ ließ alsobaid die Steckenknechte und den Scharffrichter kommen/ den Sohn mit grimmigen Gesichte an einem Pfahl binden/ und ihn mit einer Axt/ Römischen Gebrauch nach/ den Kopf abhauen / dann sag der schuldige Gehorsam/ durch welchen die Römischen Macht und Rrieges-

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        <p>XXVII. Ade hîc exemplum Appii Claudii Consulis, qvi teste Dionys. Halicarn. lib.                      6 trecentos obsides in forum adduxit, atque spectante Populo &amp; approbante                      virgis caesos securi percussit.</p>
        <p>XXVIII. Titus Manlius Torqvatus und Publicus Decius wurden von den Römern zu                      Obersten des Krieges wieder die Lateiner Anno M. 3614. erwehlet. Als nun diese                      im Römischen Lager aus blasen liessen/ daß bey Leibesstraffe niemand im                      geringsten sich mit den Feind einlassen/ solte ohne Vorwissen ihrer Obristen /                      begah es sich/ daß des Manlii Sohn/ so auch Titus Manlius hieß/ mit auf die                      Schildwache hinaus muste/ der ward von Geminio Metio einen Lateiner provociret,                      weil sich nun dieser es vor eine Schande hielte/ wenn er nicht kommen solte /                      aber an die scharffe Ordre nicht gedachte/ wischte er hinaus und erlegte                      Geminium. Als er nun die fröliche Botschafft seinem Vater brachte/ stieß ihn                      der Bater von sich/ wolte ihn weder sehen noch hören/ weil er wieder die Ordre                      gehandelt/ und das Krieges-Recht gebrochen/ ließ alsobaid die Steckenknechte                      und den Scharffrichter kommen/ den Sohn mit grimmigen Gesichte an einem Pfahl                      binden/ und ihn mit einer Axt/ Römischen Gebrauch nach/ den Kopf abhauen /                      dann sag der schuldige Gehorsam/ durch welchen die Römischen Macht und                          Rrieges-
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[14/0024] wolten/ ward es durch einen leibeigenen Knecht verrathen/ die Conspiranten/ darunter auch des Bürgermeisters Junii Bruti 2. Söhne/ gefänglich eingezogen/ zum Tode verurtheilet/ daß sie an Pfähle gebunden/ mit Ruthen gestrichen/ und ihnen die Köpffe mit einem Beil abgehauen wurden/ welches also in Beyseyn des Bürgermeisters Bruti exeqviret worden. Livius lib. 8. cap. 3. 4. & 5. XXV. Die Volscer in der Stadt Antio machten den Römern immer viel Verdruß/ des wegen schlug sie L. Cornelius Bürgemeister zu Rom/ eroberte die Stadt/ und ließ die Aufwigler mit der Axt hinrichten/ die übrige aber vor leibeigene Knechte auf den Marckt verkauffen. XXVI. Nach dem die Tarqvinier 357. Römer so sie gefangen/ wie das Vieh hinmetzeln lassen/ und sie bald darauf von dem Bürgemeister Tito Qvinto geschlagen worden/ hat derselbe 358. von den Edelsten und Fürnehmsten der Tarqvinier nach Rom geschickt/ welche auf den Marckt geführet/ mit Ruthen gestrichen/ und darnach mit der Axt enthauptet/ wurde also gleiches mit gleichen vergolten. Liv. lib. 7. c. 19. XXVII. Ade hîc exemplum Appii Claudii Consulis, qvi teste Dionys. Halicarn. lib. 6 trecentos obsides in forum adduxit, atque spectante Populo & approbante virgis caesos securi percussit. XXVIII. Titus Manlius Torqvatus und Publicus Decius wurden von den Römern zu Obersten des Krieges wieder die Lateiner Anno M. 3614. erwehlet. Als nun diese im Römischen Lager aus blasen liessen/ daß bey Leibesstraffe niemand im geringsten sich mit den Feind einlassen/ solte ohne Vorwissen ihrer Obristen / begah es sich/ daß des Manlii Sohn/ so auch Titus Manlius hieß/ mit auf die Schildwache hinaus muste/ der ward von Geminio Metio einen Lateiner provociret, weil sich nun dieser es vor eine Schande hielte/ wenn er nicht kommen solte / aber an die scharffe Ordre nicht gedachte/ wischte er hinaus und erlegte Geminium. Als er nun die fröliche Botschafft seinem Vater brachte/ stieß ihn der Bater von sich/ wolte ihn weder sehen noch hören/ weil er wieder die Ordre gehandelt/ und das Krieges-Recht gebrochen/ ließ alsobaid die Steckenknechte und den Scharffrichter kommen/ den Sohn mit grimmigen Gesichte an einem Pfahl binden/ und ihn mit einer Axt/ Römischen Gebrauch nach/ den Kopf abhauen / dann sag der schuldige Gehorsam/ durch welchen die Römischen Macht und Rrieges-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/24>, abgerufen am 22.11.2024.