Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Ac vix suppositi tinguntur sangvine cultri, Summaqve jejuna sanie infuscatur arena. item VI. AEneid. Supponunt alii cultros, tepidumqve cruorem, Suscipiunt pateris -- Unde & cultrarii vocantur, qvi Diis exhibitam victimam jugulabant, cujus vocis meminit Svetonius in Caligula. c. 32. So ist auch gleichfalls irrig/ daß Isaac auf den Knien liegend mit gefaltenen Händen auf dem Holtz-Hauffen gemahiet wird/ sondern Abraham hat ihm Hände und Füsse rücklings gebunden und auf den Holtz-Hauffen geleget/ so daß er auf dem Rücken liegend das Gesichte gen Himmel gekehret/ und des Messerschnits mit Gedult erwartet. Lutherus d. loc. confer. Jarchi comment. in Gen. 22. v. 19. Buxtorf. Lexic. Talmud. fol. 1648. XIV. Im Jüdischen Lande gab es eine Art Steine/ die man überaus scharff machen konte. Drumb sagte auch GOtt zu Josua c. 5. Mache dir steinerne Messer/ und beschneide die Kinder Israel. Solche Messer waren sicherer zu gebrauchen/ weil sie nicht so suchtig als die von Metal/ Stahl und Eisen. XV. Zu Paris wird am Neuen Jahrs-Tage in der Kirche Cypriani ein steinern Messer dem Volck vor ein groß Heiligthumb gewiesen/ welches bey Christi Beschneidung soll gebraucht worden seyn. Und geschehen zu der Zeit viele Wahlfarten solches anzuschauen. D. Egid. Strauch/ Feria Circumcis. Concione I. XVI. Von solchen steinern Messern kan mehr bey dem Henrico Salmuth ad Pancirolli nov. repert. tit. 1. de orbe novo Edit. in 8. pag. 134. & seqq. gelesen werden. XVII. Pfaltz-Graf Ludwig der I. Hertzog in Bayern ist von einem Narren/ den er zur Vexirerey zu Zorn bewegt/ in Gegenwart aller seiner Diener/ mit einem Brod-Messer den 16. Octob. 1231. erstochen worden. Joh. Jacob Otto, Tugend-Steg und Laster-Weg/ fer. Epiph. XVIII. Ein Graf aus Welschland wolte sammt seiner Gemahlin/ auch Dero Vater und vielen Blutsfreunden nach Spanien zur Königlichen Krönung abfahren/ werden aber durch die See-Räuber unter wegens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht / daselbst dem Türckischen Käyser praesentiret, so sich von Stund an in die schöne Gräfin verliebet/ und selbe mißbrauchen wolte/ welche Anmutung doch die Christliche Frau/ als ein Ac vix suppositi tinguntur sangvine cultri, Summaqve jejuna sanie infuscatur arena. item VI. AEneid. Supponunt alii cultros, tepidumqve cruorem, Suscipiunt pateris -- Unde & cultrarii vocantur, qvi Diis exhibitam victimam jugulabant, cujus vocis meminit Svetonius in Caligula. c. 32. So ist auch gleichfalls irrig/ daß Isaac auf den Knien liegend mit gefaltenen Händen auf dem Holtz-Hauffen gemahiet wird/ sondern Abraham hat ihm Hände und Füsse rücklings gebunden und auf den Holtz-Hauffen geleget/ so daß er auf dem Rücken liegend das Gesichte gen Himmel gekehret/ und des Messerschnits mit Gedult erwartet. Lutherus d. loc. confer. Jarchi comment. in Gen. 22. v. 19. Buxtorf. Lexic. Talmud. fol. 1648. XIV. Im Jüdischen Lande gab es eine Art Steine/ die man überaus scharff machen konte. Drumb sagte auch GOtt zu Josua c. 5. Mache dir steinerne Messer/ und beschneide die Kinder Israel. Solche Messer waren sicherer zu gebrauchen/ weil sie nicht so suchtig als die von Metal/ Stahl und Eisen. XV. Zu Paris wird am Neuen Jahrs-Tage in der Kirche Cypriani ein steinern Messer dem Volck vor ein groß Heiligthumb gewiesen/ welches bey Christi Beschneidung soll gebraucht worden seyn. Und geschehen zu der Zeit viele Wahlfarten solches anzuschauen. D. Egid. Strauch/ Feria Circumcis. Concione I. XVI. Von solchen steinern Messern kan mehr bey dem Henrico Salmuth ad Pancirolli nov. repert. tit. 1. de orbe novo Edit. in 8. pag. 134. & seqq. gelesen werden. XVII. Pfaltz-Graf Ludwig der I. Hertzog in Bayern ist von einem Narren/ den er zur Vexirerey zu Zorn bewegt/ in Gegenwart aller seiner Diener/ mit einem Brod-Messer den 16. Octob. 1231. erstochen worden. Joh. Jacob Otto, Tugend-Steg und Laster-Weg/ fer. Epiph. XVIII. Ein Graf aus Welschland wolte sammt seiner Gemahlin/ auch Dero Vater und vielen Blutsfreunden nach Spanien zur Königlichen Krönung abfahren/ werden aber durch die See-Räuber unter wegens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht / daselbst dem Türckischen Käyser praesentiret, so sich von Stund an in die schöne Gräfin verliebet/ und selbe mißbrauchen wolte/ welche Anmutung doch die Christliche Frau/ als ein <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0015" n="5"/> <p>Ac vix suppositi tinguntur sangvine cultri,</p> <p>Summaqve jejuna sanie infuscatur arena. item VI. 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Zu Paris wird am Neuen Jahrs-Tage in der Kirche Cypriani ein steinern Messer dem Volck vor ein groß Heiligthumb gewiesen/ welches bey Christi Beschneidung soll gebraucht worden seyn. Und geschehen zu der Zeit viele Wahlfarten solches anzuschauen.</p> <p>D. Egid. Strauch/ Feria Circumcis. Concione I.</p> <p>XVI. Von solchen steinern Messern kan mehr bey dem Henrico Salmuth ad Pancirolli nov. repert. tit. 1. de orbe novo Edit. in 8. pag. 134. & seqq. gelesen werden.</p> <p>XVII. Pfaltz-Graf Ludwig der I. Hertzog in Bayern ist von einem Narren/ den er zur Vexirerey zu Zorn bewegt/ in Gegenwart aller seiner Diener/ mit einem Brod-Messer den 16. Octob. 1231. erstochen worden.</p> <p>Joh. Jacob Otto, Tugend-Steg und Laster-Weg/ fer. Epiph.</p> <p>XVIII. Ein Graf aus Welschland wolte sammt seiner Gemahlin/ auch Dero Vater und vielen Blutsfreunden nach Spanien zur Königlichen Krönung abfahren/ werden aber durch die See-Räuber unter wegens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht / daselbst dem Türckischen Käyser praesentiret, so sich von Stund an in die schöne Gräfin verliebet/ und selbe mißbrauchen wolte/ welche Anmutung doch die Christliche Frau/ als ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0015]
Ac vix suppositi tinguntur sangvine cultri,
Summaqve jejuna sanie infuscatur arena. item VI. AEneid.
Supponunt alii cultros, tepidumqve cruorem, Suscipiunt pateris --
Unde & cultrarii vocantur, qvi Diis exhibitam victimam jugulabant, cujus vocis meminit Svetonius in Caligula. c. 32.
So ist auch gleichfalls irrig/ daß Isaac auf den Knien liegend mit gefaltenen Händen auf dem Holtz-Hauffen gemahiet wird/ sondern Abraham hat ihm Hände und Füsse rücklings gebunden und auf den Holtz-Hauffen geleget/ so daß er auf dem Rücken liegend das Gesichte gen Himmel gekehret/ und des Messerschnits mit Gedult erwartet.
Lutherus d. loc. confer. Jarchi comment. in Gen. 22. v. 19. Buxtorf. Lexic. Talmud. fol. 1648.
XIV. Im Jüdischen Lande gab es eine Art Steine/ die man überaus scharff machen konte. Drumb sagte auch GOtt zu Josua c. 5. Mache dir steinerne Messer/ und beschneide die Kinder Israel. Solche Messer waren sicherer zu gebrauchen/ weil sie nicht so suchtig als die von Metal/ Stahl und Eisen.
XV. Zu Paris wird am Neuen Jahrs-Tage in der Kirche Cypriani ein steinern Messer dem Volck vor ein groß Heiligthumb gewiesen/ welches bey Christi Beschneidung soll gebraucht worden seyn. Und geschehen zu der Zeit viele Wahlfarten solches anzuschauen.
D. Egid. Strauch/ Feria Circumcis. Concione I.
XVI. Von solchen steinern Messern kan mehr bey dem Henrico Salmuth ad Pancirolli nov. repert. tit. 1. de orbe novo Edit. in 8. pag. 134. & seqq. gelesen werden.
XVII. Pfaltz-Graf Ludwig der I. Hertzog in Bayern ist von einem Narren/ den er zur Vexirerey zu Zorn bewegt/ in Gegenwart aller seiner Diener/ mit einem Brod-Messer den 16. Octob. 1231. erstochen worden.
Joh. Jacob Otto, Tugend-Steg und Laster-Weg/ fer. Epiph.
XVIII. Ein Graf aus Welschland wolte sammt seiner Gemahlin/ auch Dero Vater und vielen Blutsfreunden nach Spanien zur Königlichen Krönung abfahren/ werden aber durch die See-Räuber unter wegens gefangen/ und nach Constantinopel gebracht / daselbst dem Türckischen Käyser praesentiret, so sich von Stund an in die schöne Gräfin verliebet/ und selbe mißbrauchen wolte/ welche Anmutung doch die Christliche Frau/ als ein
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