Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.mangelt/ sondern es wird dieselbe so lange auffgeschoben/ biß das andere Theil/ dem durch Steckbrieffe fleißig nachzutrachten/ auch zur Hafft gebracht worde/ und die That entweder in Güte oder durch die Tortur gestehe. CLXXXII. Doch hat dieses seinen Abfall wenn nemlich so hefftige Indicia wider den Thäter streiten daß er durch die Folter angegriffen werden müste/ und er den Ehebruch drin gestünde/ als dann könte man ihm doch ungeachtet die persona coadulterans abwesend/ sein Recht thun. Dan. Moller. lib. 2. Semest. 37. n. 2. & ad Const. Elect. 9. n. 13. p. 4. Carpzov. q. 60. n. 39. & seqq. us[unleserliches Material] 44. & in J. P. F. part. 4. const. 19. def. 15. Bechmann. d. loc. n. 52.CLXXXIII. Wenn wieder das eine ausgetretene Theil der Achts-Process angestellet worden/ das andere Theil aber/ so zur Hafft gebracht/ in Güte den Ehebruch gestehet/ wird die Todes Straffe so lange auffgeschoben/ biß der Achts Process erörtert ist. Carpzov. q. 60. n. 45. & 55. Stürbe aber das flüchtige Theil/ und man könte den Achts-Process also nicht anstellen/ oder vollständig zum Ende bringen/ wird der Gefangene mit Staupenschlägen das Landes verwiesen. Carpzov. saepe dict. q. 60. n. 57. 58. 61. 62. & 63. CLXXXIV. Ferner mitigiren auch die ordentliche Straffe des Ehebruchs folgende Ursachen. CLXXXV. Als wenn einer das Delictum nicht völlig consummiret und verrichtet hätte / veluti si qvis adulterium attentaverit apponendo membrum virile ad vas muliebre, sed ebrietate, aliave causa impeditus, semen non immiserit, neqve delictum consummaverit. Adulterium enim in violatione tori, qvae fit per commixtionem sangvinis consistit, uti paulo ante dictum. Cessante ergo delicto, ipsa qvoqve poena cessat. Carpzov. pract. crim. p. 2. q. 61. n. 2. Drum derselde auch nur wegen des attentirten Adulterii, befundenen Umständen nach / entweder zur Staupe geschlagen/ oder auff etliche Jahr verwiesen/ oder auch nur mit Gefängniß abgestraffet wird. Carpzov. ib. n. 9. 10. 11. & 12. CLXXXVI. Item wenn ein Ehegatte aus Unvermögenheit dem andern die Eheliche Pflicht nicht leisten kan/ und der andere begienge deswegen ein mangelt/ sondern es wird dieselbe so lange auffgeschoben/ biß das andere Theil/ dem durch Steckbrieffe fleißig nachzutrachten/ auch zur Hafft gebracht wordë/ und die That entweder in Güte oder durch die Tortur gestehe. CLXXXII. Doch hat dieses seinen Abfall wenn nemlich so hefftige Indicia wider den Thäter streiten daß er durch die Folter angegriffen werden müste/ und er den Ehebruch drin gestünde/ als dann könte man ihm doch ungeachtet die persona coadulterans abwesend/ sein Recht thun. Dan. Moller. lib. 2. Semest. 37. n. 2. & ad Const. Elect. 9. n. 13. p. 4. Carpzov. q. 60. n. 39. & seqq. us[unleserliches Material] 44. & in J. P. F. part. 4. const. 19. def. 15. Bechmann. d. loc. n. 52.CLXXXIII. Wenn wieder das eine ausgetretene Theil der Achts-Process angestellet worden/ das andere Theil aber/ so zur Hafft gebracht/ in Güte den Ehebruch gestehet/ wird die Todes Straffe so lange auffgeschoben/ biß der Achts Process erörtert ist. Carpzov. q. 60. n. 45. & 55. Stürbe aber das flüchtige Theil/ und man könte den Achts-Process also nicht anstellen/ oder vollständig zum Ende bringen/ wird der Gefangene mit Staupenschlägen das Landes verwiesen. Carpzov. saepè dict. q. 60. n. 57. 58. 61. 62. & 63. CLXXXIV. Ferner mitigiren auch die ordentliche Straffe des Ehebruchs folgende Ursachen. CLXXXV. Als wenn einer das Delictum nicht völlig consummiret und verrichtet hätte / veluti si qvis adulterium attentaverit apponendo membrum virile ad vas muliebre, sed ebrietate, aliave causa impeditus, semen non immiserit, neqve delictum consummaverit. Adulterium enim in violatione tori, qvae fit per commixtionem sangvinis consistit, uti paulò ante dictum. Cessante ergo delicto, ipsa qvoqve poena cessat. Carpzov. pract. crim. p. 2. q. 61. n. 2. Drum derselde auch nur wegen des attentirten Adulterii, befundenen Umständen nach / entweder zur Staupe geschlagen/ oder auff etliche Jahr verwiesen/ oder auch nur mit Gefängniß abgestraffet wird. Carpzov. ib. n. 9. 10. 11. & 12. CLXXXVI. Item wenn ein Ehegatte aus Unvermögenheit dem andern die Eheliche Pflicht nicht leisten kan/ und der andere begienge deswegen ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0118" n="108"/> mangelt/ sondern es wird dieselbe so lange auffgeschoben/ biß das andere Theil/ dem durch Steckbrieffe fleißig nachzutrachten/ auch zur Hafft gebracht wordë/ und die That entweder in Güte oder durch die Tortur gestehe.</p> <l>Carpzov. p. 2. q. 60. n. 17. 33. & 38.</l> <l>Bechmann. d. Exerc. 9. pag. 218. n. 51.</l> <p>CLXXXII. Doch hat dieses seinen Abfall wenn nemlich so hefftige Indicia wider den Thäter streiten daß er durch die Folter angegriffen werden müste/ und er den Ehebruch drin gestünde/ als dann könte man ihm doch ungeachtet die persona coadulterans abwesend/ sein Recht thun.</p> <l>Dan. Moller. lib. 2. Semest. 37. n. 2. & ad Const. Elect. 9. n. 13. p. 4.</l> <l>Carpzov. q. 60. n. 39. & seqq. us<gap reason="illegible"/> 44. & in J. P. 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Adulterium enim in violatione tori, qvae fit per commixtionem sangvinis consistit, uti paulò ante dictum. Cessante ergo delicto, ipsa qvoqve poena cessat.</p> <p>Carpzov. pract. crim. p. 2. q. 61. n. 2.</p> <p>Drum derselde auch nur wegen des attentirten Adulterii, befundenen Umständen nach / entweder zur Staupe geschlagen/ oder auff etliche Jahr verwiesen/ oder auch nur mit Gefängniß abgestraffet wird.</p> <p>Carpzov. ib. n. 9. 10. 11. & 12.</p> <p>CLXXXVI. Item wenn ein Ehegatte aus Unvermögenheit dem andern die Eheliche Pflicht nicht leisten kan/ und der andere begienge deswegen ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0118]
mangelt/ sondern es wird dieselbe so lange auffgeschoben/ biß das andere Theil/ dem durch Steckbrieffe fleißig nachzutrachten/ auch zur Hafft gebracht wordë/ und die That entweder in Güte oder durch die Tortur gestehe.
Carpzov. p. 2. q. 60. n. 17. 33. & 38. Bechmann. d. Exerc. 9. pag. 218. n. 51. CLXXXII. Doch hat dieses seinen Abfall wenn nemlich so hefftige Indicia wider den Thäter streiten daß er durch die Folter angegriffen werden müste/ und er den Ehebruch drin gestünde/ als dann könte man ihm doch ungeachtet die persona coadulterans abwesend/ sein Recht thun.
Dan. Moller. lib. 2. Semest. 37. n. 2. & ad Const. Elect. 9. n. 13. p. 4. Carpzov. q. 60. n. 39. & seqq. us_ 44. & in J. P. F. part. 4. const. 19. def. 15. Bechmann. d. loc. n. 52. CLXXXIII. Wenn wieder das eine ausgetretene Theil der Achts-Process angestellet worden/ das andere Theil aber/ so zur Hafft gebracht/ in Güte den Ehebruch gestehet/ wird die Todes Straffe so lange auffgeschoben/ biß der Achts Process erörtert ist.
Carpzov. q. 60. n. 45. & 55.
Stürbe aber das flüchtige Theil/ und man könte den Achts-Process also nicht anstellen/ oder vollständig zum Ende bringen/ wird der Gefangene mit Staupenschlägen das Landes verwiesen.
Carpzov. saepè dict. q. 60. n. 57. 58. 61. 62. & 63.
CLXXXIV. Ferner mitigiren auch die ordentliche Straffe des Ehebruchs folgende Ursachen.
CLXXXV. Als wenn einer das Delictum nicht völlig consummiret und verrichtet hätte / veluti si qvis adulterium attentaverit apponendo membrum virile ad vas muliebre, sed ebrietate, aliave causa impeditus, semen non immiserit, neqve delictum consummaverit. Adulterium enim in violatione tori, qvae fit per commixtionem sangvinis consistit, uti paulò ante dictum. Cessante ergo delicto, ipsa qvoqve poena cessat.
Carpzov. pract. crim. p. 2. q. 61. n. 2.
Drum derselde auch nur wegen des attentirten Adulterii, befundenen Umständen nach / entweder zur Staupe geschlagen/ oder auff etliche Jahr verwiesen/ oder auch nur mit Gefängniß abgestraffet wird.
Carpzov. ib. n. 9. 10. 11. & 12.
CLXXXVI. Item wenn ein Ehegatte aus Unvermögenheit dem andern die Eheliche Pflicht nicht leisten kan/ und der andere begienge deswegen ein
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/118>, abgerufen am 16.02.2025. |