Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.CAPUT I. Von Hinrichtung mit dem Metzer. I. Im Königreich Narsingen sollen/ wie man lieset/ die armen Sünder/ so ihr Leben verwirckt/ dem Regenten einen Fußfall thun/ er wolle ihnen doch vergönstigen / daß sie sich einem ihrer Götter möchten aufopffern/ und ja nicht durch des Henckers Hand sterben lassen. Wann sie nun solches erhalten/ werden sie auf einem Stuhl/ sitzend/ auf welchen ihnen der Hals von spitzigen Messern umbgeben/ mit Frolocken aller Anverwandten aus der Stadt bis zum Richtplatz begleitet/ da sie sich denn mit einem/ bald mit dem andern Messer bis auf den Tod verwunden/ und überlaut ruffen/ daß sie dieses ihrer vermeinten Götter einem/ welchen sie mit Nahmen nennen/ zu Ehren thäten/ der Hoffnung/ auf folche Weise ihre Sünden zu büssen/ und seelig zu weden. Joh. Stifler in geistl. Hist. Schatz. C. 25. pag. 1611. II. Auf Pabst Pii IV. Befehl/ wurden üms Jahr Christi 1560. im Königreich Neapolis viele umb der Religion willen hingerichtet/ und ins Elend veriagt. Zu Montalo in Calabria sind den II. Jun. d. An. in die 88. Gefangene jämmerlich erwürget worden: in dem sie der Nachrieher alle in ein Hans verschlossen/ und einen nach dem andern mit verbundenen Augen auf den Schlachtplatz geführet/ und ihnen mit einem Messer die Gurgel abgestochen/ welchen wohl ein erbärmlich Spectacul mag gewesen seyn. Gotefrid. Histor. Chron. pag. 1036. III. In Hispanien wird denen Ubelthätern/ an stat des Schwerds/ der Hals mit einem Messer abgeschnitten. Stifler in geistl. Hist. Schatz/ c. 25. pag. 1621. IV. In Virginien werden an manchen Orten die Verbreche von den Königen / CAPUT I. Von Hinrichtung mit dem Metzer. I. Im Königreich Narsingen sollen/ wie man lieset/ die armen Sünder/ so ihr Leben verwirckt/ dem Regenten einen Fußfall thun/ er wolle ihnen doch vergönstigen / daß sie sich einem ihrer Götter möchten aufopffern/ und ja nicht durch des Henckers Hand sterben lassen. Wann sie nun solches erhalten/ werden sie auf einem Stuhl/ sitzend/ auf welchen ihnen der Hals von spitzigen Messern umbgeben/ mit Frolocken aller Anverwandten aus der Stadt bis zum Richtplatz begleitet/ da sie sich denn mit einem/ bald mit dem andern Messer bis auf den Tod verwunden/ und überlaut ruffen/ daß sie dieses ihrer vermeinten Götter einem/ welchen sie mit Nahmen nennen/ zu Ehren thäten/ der Hoffnung/ auf folche Weise ihre Sünden zu büssen/ und seelig zu weden. Joh. Stifler in geistl. Hist. Schatz. C. 25. pag. 1611. II. Auf Pabst Pii IV. Befehl/ wurden üms Jahr Christi 1560. im Königreich Neapolis viele umb der Religion willen hingerichtet/ und ins Elend veriagt. Zu Montalo in Calabria sind den II. Jun. d. An. in die 88. Gefangene jämmerlich erwürget worden: in dem sie der Nachrieher alle in ein Hans verschlossen/ und einen nach dem andern mit verbundenen Augen auf den Schlachtplatz geführet/ und ihnen mit einem Messer die Gurgel abgestochen/ welchen wohl ein erbärmlich Spectacul mag gewesen seyn. Gotefrid. Histor. Chron. pag. 1036. III. In Hispanien wird denen Ubelthätern/ an stat des Schwerds/ der Hals mit einem Messer abgeschnitten. Stifler in geistl. Hist. Schatz/ c. 25. pag. 1621. IV. In Virginien werden an manchen Orten die Verbreche von den Königen / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0011"/> <head>CAPUT I.</head> <argument> <p>Von Hinrichtung mit dem Metzer.</p> </argument> <p>I.</p> <p>Im Königreich Narsingen sollen/ wie man lieset/ die armen Sünder/ so ihr Leben verwirckt/ dem Regenten einen Fußfall thun/ er wolle ihnen doch vergönstigen / daß sie sich einem ihrer Götter möchten aufopffern/ und ja nicht durch des Henckers Hand sterben lassen. Wann sie nun solches erhalten/ werden sie auf einem Stuhl/ sitzend/ auf welchen ihnen der Hals von spitzigen Messern umbgeben/ mit Frolocken aller Anverwandten aus der Stadt bis zum Richtplatz begleitet/ da sie sich denn mit einem/ bald mit dem andern Messer bis auf den Tod verwunden/ und überlaut ruffen/ daß sie dieses ihrer vermeinten Götter einem/ welchen sie mit Nahmen nennen/ zu Ehren thäten/ der Hoffnung/ auf folche Weise ihre Sünden zu büssen/ und seelig zu weden.</p> <p>Joh. Stifler in geistl. Hist. Schatz. C. 25. pag. 1611.</p> <p>II. Auf Pabst Pii IV. Befehl/ wurden üms Jahr Christi 1560. im Königreich Neapolis viele umb der Religion willen hingerichtet/ und ins Elend veriagt. Zu Montalo in Calabria sind den II. Jun. d. An. in die 88. Gefangene jämmerlich erwürget worden: in dem sie der Nachrieher alle in ein Hans verschlossen/ und einen nach dem andern mit verbundenen Augen auf den Schlachtplatz geführet/ und ihnen mit einem Messer die Gurgel abgestochen/ welchen wohl ein erbärmlich Spectacul mag gewesen seyn.</p> <p>Gotefrid. Histor. Chron. pag. 1036.</p> <p>III. In Hispanien wird denen Ubelthätern/ an stat des Schwerds/ der Hals mit einem Messer abgeschnitten.</p> <p>Stifler in geistl. Hist. Schatz/ c. 25. pag. 1621.</p> <p>IV. In Virginien werden an manchen Orten die Verbreche von den Königen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
CAPUT I. Von Hinrichtung mit dem Metzer.
I.
Im Königreich Narsingen sollen/ wie man lieset/ die armen Sünder/ so ihr Leben verwirckt/ dem Regenten einen Fußfall thun/ er wolle ihnen doch vergönstigen / daß sie sich einem ihrer Götter möchten aufopffern/ und ja nicht durch des Henckers Hand sterben lassen. Wann sie nun solches erhalten/ werden sie auf einem Stuhl/ sitzend/ auf welchen ihnen der Hals von spitzigen Messern umbgeben/ mit Frolocken aller Anverwandten aus der Stadt bis zum Richtplatz begleitet/ da sie sich denn mit einem/ bald mit dem andern Messer bis auf den Tod verwunden/ und überlaut ruffen/ daß sie dieses ihrer vermeinten Götter einem/ welchen sie mit Nahmen nennen/ zu Ehren thäten/ der Hoffnung/ auf folche Weise ihre Sünden zu büssen/ und seelig zu weden.
Joh. Stifler in geistl. Hist. Schatz. C. 25. pag. 1611.
II. Auf Pabst Pii IV. Befehl/ wurden üms Jahr Christi 1560. im Königreich Neapolis viele umb der Religion willen hingerichtet/ und ins Elend veriagt. Zu Montalo in Calabria sind den II. Jun. d. An. in die 88. Gefangene jämmerlich erwürget worden: in dem sie der Nachrieher alle in ein Hans verschlossen/ und einen nach dem andern mit verbundenen Augen auf den Schlachtplatz geführet/ und ihnen mit einem Messer die Gurgel abgestochen/ welchen wohl ein erbärmlich Spectacul mag gewesen seyn.
Gotefrid. Histor. Chron. pag. 1036.
III. In Hispanien wird denen Ubelthätern/ an stat des Schwerds/ der Hals mit einem Messer abgeschnitten.
Stifler in geistl. Hist. Schatz/ c. 25. pag. 1621.
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