sich getragen. Ich hatte auch schon in Willen/ sprach er/ diesem meinem künfftigen Nachbar/ seinen Daumen vor etlichen Tagen abzuschneiden/ ich war aber zu lange gewest/ denn da ich des Nachtes her kam/ hatte ihn bereit jemand vor mir geholet. Der todte Dieb/ von welchen der arme Sünder redete/ fing Augenblicks an/ und sagte mit grossen Erstaunen der ümstehenden Leuthe: Ja dein Vater hat ihn heute vor neun Tagen geholet! also wurde beyde Vater und Sohn zusammen gehencket/ und brachte der betriegliche Satan/ der durch den todten Dieb redete/ den jenigen/ welchen er zuvor zu Stehlen geneiget und gereitzet hatte/ selber an Galgen. Idem refert Steinhard, in Epitom. Histor. de pollicibus. Vide quoque M. Joh. Mich. Schwimmeri curiositat. physic. dissert. 5. th. 2. §. 17. p. 82. Anno 1677. ante Paschatis Festum Zizae fur, aetat. 20. suspendebatur, quem mater superstes seduxerat a juventute: quare etiam captivabatur, tum quia natus tres calices prodiderat, abstrusos domi sub ligno, sed de quib[unleserliches Material] saltem duos repererant, ablatos furtim ex templis. Confessus fuerat nequam, se adhibuisse ad praxin suam, tum propter felicitatem, tum indeprehensibilitatem & pollicem furis, & pedem felis: verum a priori minus auxilii esse susceptum, a posteriori magis, praesertim quando equos ex stabulis abducere in animum induxisset suum, quod tunc adjutu pedis felini a nemine sit turbatus. Et tamen tandem patibuli pistillum fiebat, nec fato suo illudere ulterius potuit, adeo ut etiam oportuerit perpetuo pendulum manere. Praetorius, d. tr. pag. 145. adde etiam, quae affert pag. 158.
XXIV. Alus oder Alex wird der grosse Zehen genennet.
Festus Pompejus, lib. 2.
Die andere Zehen aber [Greek words], monocampti, weil sie nur ein Gelenck haben.
Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 26. ibi[unleserliches Material] Tiraquell. in annotat. lit. T. & U pag. 606.
Königs Pyrrhi prosser Zehen am rechten Fuß hat die Kraft gehabt/ die Miltzsüchtigen zu curiren/ welcher auch nach seinen Tod/ ungeachtet der Leib zu Aschen verbrant/ gantz und unverletzt befunden worden.
Plinius, lib. 7. c. 2. & lib. 28 c. 4. Plutarchus, in vita illius.
So schreibet man auch von den Lamisco, welcher bey den Lucanern regieret/ daß dessen dritter Zehen eine Wolffs-Klaue gewesen.
Heraclides, in Politicis. Alex. ab. Alex. d. c. 26. p. 607.
sich getragen. Ich hatte auch schon in Willen/ sprach er/ diesem meinem künfftigen Nachbar/ seinen Daumen vor etlichen Tagen abzuschneiden/ ich war aber zu lange gewest/ denn da ich des Nachtes her kam/ hatte ihn bereit jemand vor mir geholet. Der todte Dieb/ von welchen der arme Sünder redete/ fing Augenblicks an/ und sagte mit grossen Erstaunen der ümstehenden Leuthe: Ja dein Vater hat ihn heute vor neun Tagen geholet! also wurde beyde Vater und Sohn zusammen gehencket/ und brachte der betriegliche Satan/ der durch den todten Dieb redete/ den jenigen/ welchen er zuvor zu Stehlen geneiget und gereitzet hatte/ selber an Galgen. Idem refert Steinhard, in Epitom. Histor. de pollicibus. Vide quoque M. Joh. Mich. Schwimmeri curiositat. physic. dissert. 5. th. 2. §. 17. p. 82. Anno 1677. ante Paschatis Festum Zizae fur, aetat. 20. suspendebatur, quem mater superstes seduxerat à juventute: quare etiam captivabatur, tum quia natus tres calices prodiderat, abstrusos domi sub ligno, sed de quib[unleserliches Material] saltem duos repererant, ablatos furtim ex templis. Confessus fuerat nequam, se adhibuisse ad praxin suam, tum propter felicitatem, tum indeprehensibilitatem & pollicem furis, & pedem felis: verum à priori minus auxilii esse susceptum, à posteriori magis, praesertim quando equos ex stabulis abducere in animum induxisset suum, quod tunc adjutu pedis felini à nemine sit turbatus. Et tamen tandem patibuli pistillum fiebat, nec fato suo illudere ulterius potuit, adeo ut etiam oportuerit perpetuò pendulum manere. Praetorius, d. tr. pag. 145. adde etiam, quae affert pag. 158.
XXIV. Alus oder Alex wird der grosse Zehen genennet.
Festus Pompejus, lib. 2.
Die andere Zehen aber [Greek words], monocampti, weil sie nur ein Gelenck haben.
Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 26. ibi[unleserliches Material] Tiraquell. in annotat. lit. T. & U pag. 606.
Königs Pyrrhi prosser Zehen am rechten Fuß hat die Kraft gehabt/ die Miltzsüchtigen zu curiren/ welcher auch nach seinen Tod/ ungeachtet der Leib zu Aschen verbrant/ gantz und unverletzt befunden worden.
Plinius, lib. 7. c. 2. & lib. 28 c. 4. Plutarchus, in vita illius.
So schreibet man auch von den Lamisco, welcher bey den Lucanern regieret/ daß dessen dritter Zehen eine Wolffs-Klaue gewesen.
Heraclides, in Politicis. Alex. ab. Alex. d. c. 26. p. 607.
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sich getragen. Ich hatte auch schon in Willen/ sprach er/ diesem meinem künfftigen Nachbar/ seinen Daumen vor etlichen Tagen abzuschneiden/ ich war aber zu lange gewest/ denn da ich des Nachtes her kam/ hatte ihn bereit jemand vor mir geholet. Der todte Dieb/ von welchen der arme Sünder redete/ fing Augenblicks an/ und sagte mit grossen Erstaunen der ümstehenden Leuthe: Ja dein Vater hat ihn heute vor neun Tagen geholet! also wurde beyde Vater und Sohn zusammen gehencket/ und brachte der betriegliche Satan/ der durch den todten Dieb redete/ den jenigen/ welchen er zuvor zu Stehlen geneiget und gereitzet hatte/ selber an Galgen. Idem refert Steinhard, in Epitom. Histor. de pollicibus. Vide quoque M. Joh. Mich. Schwimmeri curiositat. physic. dissert. 5. th. 2. §. 17. p. 82. Anno 1677. ante Paschatis Festum Zizae fur, aetat. 20. suspendebatur, quem mater superstes seduxerat à juventute: quare etiam captivabatur, tum quia natus tres calices prodiderat, abstrusos domi sub ligno, sed de quib<gapreason="illegible"/> saltem duos repererant, ablatos furtim ex templis. Confessus fuerat nequam, se adhibuisse ad praxin suam, tum propter felicitatem, tum indeprehensibilitatem & pollicem furis, & pedem felis: verum à priori minus auxilii esse susceptum, à posteriori magis, praesertim quando equos ex stabulis abducere in animum induxisset suum, quod tunc adjutu pedis felini à nemine sit turbatus. Et tamen tandem patibuli pistillum fiebat, nec fato suo illudere ulterius potuit, adeo ut etiam oportuerit perpetuò pendulum manere. Praetorius, d. tr. pag. 145. adde etiam, quae affert pag. 158.</p><p>XXIV. Alus oder Alex wird der grosse Zehen genennet.</p><p>Festus Pompejus, lib. 2.</p><p>Die andere Zehen aber <foreignxml:lang="el">[Greek words]</foreign>, monocampti, weil sie nur ein Gelenck haben.</p><p>Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 26. ibi<gapreason="illegible"/> Tiraquell. in annotat. lit. T. & U pag. 606.</p><p>Königs Pyrrhi prosser Zehen am rechten Fuß hat die Kraft gehabt/ die Miltzsüchtigen zu curiren/ welcher auch nach seinen Tod/ ungeachtet der Leib zu Aschen verbrant/ gantz und unverletzt befunden worden.</p><p>Plinius, lib. 7. c. 2. & lib. 28 c. 4. Plutarchus, in vita illius.</p><p>So schreibet man auch von den Lamisco, welcher bey den Lucanern regieret/ daß dessen dritter Zehen eine Wolffs-Klaue gewesen.</p><p>Heraclides, in Politicis. Alex. ab. Alex. d. c. 26. p. 607.</p></div></body></text></TEI>
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sich getragen. Ich hatte auch schon in Willen/ sprach er/ diesem meinem künfftigen Nachbar/ seinen Daumen vor etlichen Tagen abzuschneiden/ ich war aber zu lange gewest/ denn da ich des Nachtes her kam/ hatte ihn bereit jemand vor mir geholet. Der todte Dieb/ von welchen der arme Sünder redete/ fing Augenblicks an/ und sagte mit grossen Erstaunen der ümstehenden Leuthe: Ja dein Vater hat ihn heute vor neun Tagen geholet! also wurde beyde Vater und Sohn zusammen gehencket/ und brachte der betriegliche Satan/ der durch den todten Dieb redete/ den jenigen/ welchen er zuvor zu Stehlen geneiget und gereitzet hatte/ selber an Galgen. Idem refert Steinhard, in Epitom. Histor. de pollicibus. Vide quoque M. Joh. Mich. Schwimmeri curiositat. physic. dissert. 5. th. 2. §. 17. p. 82. Anno 1677. ante Paschatis Festum Zizae fur, aetat. 20. suspendebatur, quem mater superstes seduxerat à juventute: quare etiam captivabatur, tum quia natus tres calices prodiderat, abstrusos domi sub ligno, sed de quib_ saltem duos repererant, ablatos furtim ex templis. Confessus fuerat nequam, se adhibuisse ad praxin suam, tum propter felicitatem, tum indeprehensibilitatem & pollicem furis, & pedem felis: verum à priori minus auxilii esse susceptum, à posteriori magis, praesertim quando equos ex stabulis abducere in animum induxisset suum, quod tunc adjutu pedis felini à nemine sit turbatus. Et tamen tandem patibuli pistillum fiebat, nec fato suo illudere ulterius potuit, adeo ut etiam oportuerit perpetuò pendulum manere. Praetorius, d. tr. pag. 145. adde etiam, quae affert pag. 158.
XXIV. Alus oder Alex wird der grosse Zehen genennet.
Festus Pompejus, lib. 2.
Die andere Zehen aber [Greek words], monocampti, weil sie nur ein Gelenck haben.
Alex. ab Alex. lib. 4. Gen. dier. c. 26. ibi_ Tiraquell. in annotat. lit. T. & U pag. 606.
Königs Pyrrhi prosser Zehen am rechten Fuß hat die Kraft gehabt/ die Miltzsüchtigen zu curiren/ welcher auch nach seinen Tod/ ungeachtet der Leib zu Aschen verbrant/ gantz und unverletzt befunden worden.
Plinius, lib. 7. c. 2. & lib. 28 c. 4. Plutarchus, in vita illius.
So schreibet man auch von den Lamisco, welcher bey den Lucanern regieret/ daß dessen dritter Zehen eine Wolffs-Klaue gewesen.
Heraclides, in Politicis. Alex. ab. Alex. d. c. 26. p. 607.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 988. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/994>, abgerufen am 24.11.2024.
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