XII. Der Käyser beschweret die Capitulation nach der Crönung mit beyden auf den Altar gelegten Händen/ quem ritum ut & juramenti formulam refert Melchior Goldast. Politisch. Reichs-Händeln/ p. 1. p. 22. Dn. de Jena, de Elect. Imper. Disp. 5. th. 9. Sleidan. de statu Religion. lib. 2. Die Geistliche Churfürsten / oder Dero Abgesante/ gehen alsdenn/ nach vollbrachter Messe/ zu den Altar / darauf die Messe gehalten worden/ woselbst vor dem Evangelio St. Johannis: in principio erat verbum &c. so man ihnen fürleget/ sie schweren/ dergestalt / daß sie ihre Hände mit Ehrbarkeit auf ihre Brust legen/ die Weltliche Churfürsten aber/ ohne Unterscheid der Religion, solch Evangelium mit ihren Händen berühren.
Aurea Bulla Caroli IV. tit. 2. & ad illam Aurumaeus, disc. 2. v. 7.
Die Bischöffe gebrauchen eben die Ceremonien, wie die Geistliche Chur-Fürsten.
D. Stryke d. diss. 7. c. 1. n. 20. 21. & 22.
quae ipsa pectoris tactio Episcopis ac Ecclesiasticis Electoribus honoris ac reyerentiae causa videtur concessa.
Joh. Limnaeus, de J. P. com 1. lib. 2. c. 3. n. 41.
XIII. In der Cammer zu Speier/ oder nunmehr zu Wetzlar/ werden die Eyde auch mit erhobenen Fingern geschworen/ und ist weder Fürst/ Graff/ Freyherr / Geistlicher/ Edel oder Unedel davon befreyet.
XIV. Und ob wohl einsmahls ein Hof-Prediger an einen gewissen Orth sich weigern wollen/ bey dem Eydschwur die Finger aufzuheben/ vorgebende/ es sey nur eine Ceremonia arbitraria, welche ad essentialia nichts thäte: So ist er doch / seines Einwendens ungeachtet/ zu solchen üblichen Gebrauch angehalten worden.
Leibius, Respons. Jur. 6.
ubi elevationem digitorum plane inter substantialia refert, & exemplum D. Meifarti allegat, qui hac ipsa forma, elevatis scilicet digitis, juraverat. Von welchen auch nicht leicht abzusetzen/ zumahl da GOtt undd ei H. Engel auch mit erhobenen Händen geschworen/ wie zum theil droben angeführet/ und noch weiter Exod. 6. v. 8. Apocal. c. 10. v. 5. Dan. 12. v. 7. zu sehen. Und wenn schon in einem Urthel oder Bescheide die Worte/ mit erhobenen Fingern zu schweren/ aus drücklich nicht enthalten: So wird es doch implicite unter der gewöhnlichen Formul, vermittelst gewöhnlichen Zeugen Eydes/ oder vermittels eines Cörperlichen Eydes/ mit verstanden.
XII. Der Käyser beschweret die Capitulation nach der Crönung mit beyden auf den Altar gelegten Händen/ quem ritum ut & juramenti formulam refert Melchior Goldast. Politisch. Reichs-Händeln/ p. 1. p. 22. Dn. de Jena, de Elect. Imper. Disp. 5. th. 9. Sleidan. de statu Religion. lib. 2. Die Geistliche Churfürsten / oder Dero Abgesante/ gehen alsdenn/ nach vollbrachter Messe/ zu den Altar / darauf die Messe gehalten worden/ woselbst vor dem Evangelio St. Johannis: in principio erat verbum &c. so man ihnen fürleget/ sie schweren/ dergestalt / daß sie ihre Hände mit Ehrbarkeit auf ihre Brust legen/ die Weltliche Churfürsten aber/ ohne Unterscheid der Religion, solch Evangelium mit ihren Händen berühren.
Aurea Bulla Caroli IV. tit. 2. & ad illam Aurumaeus, disc. 2. v. 7.
Die Bischöffe gebrauchen eben die Ceremonien, wie die Geistliche Chur-Fürsten.
D. Stryke d. diss. 7. c. 1. n. 20. 21. & 22.
quae ipsa pectoris tactio Episcopis ac Ecclesiasticis Electoribus honoris ac reyerentiae causa videtur concessa.
Joh. Limnaeus, de J. P. com 1. lib. 2. c. 3. n. 41.
XIII. In der Cammer zu Speier/ oder nunmehr zu Wetzlar/ werden die Eyde auch mit erhobenen Fingern geschworen/ und ist weder Fürst/ Graff/ Freyherr / Geistlicher/ Edel oder Unedel davon befreyet.
XIV. Und ob wohl einsmahls ein Hof-Prediger an einen gewissen Orth sich weigern wollen/ bey dem Eydschwur die Finger aufzuheben/ vorgebende/ es sey nur eine Ceremonia arbitraria, welche ad essentialia nichts thäte: So ist er doch / seines Einwendens ungeachtet/ zu solchen üblichen Gebrauch angehalten worden.
Leibius, Respons. Jur. 6.
ubi elevationem digitorum planè inter substantialia refert, & exemplum D. Meifarti allegat, qui hac ipsa formâ, elevatis scilicet digitis, juraverat. Von welchen auch nicht leicht abzusetzen/ zumahl da GOtt undd ei H. Engel auch mit erhobenen Händen geschworen/ wie zum theil droben angeführet/ und noch weiter Exod. 6. v. 8. Apocal. c. 10. v. 5. Dan. 12. v. 7. zu sehen. Und wenn schon in einem Urthel oder Bescheide die Worte/ mit erhobenen Fingern zu schweren/ aus drücklich nicht enthalten: So wird es doch implicitè unter der gewöhnlichen Formul, vermittelst gewöhnlichen Zeugen Eydes/ oder vermittels eines Cörperlichen Eydes/ mit verstanden.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0972"n="966"/><p>XII. Der Käyser beschweret die Capitulation nach der Crönung mit beyden auf den Altar gelegten Händen/ quem ritum ut & juramenti formulam refert Melchior Goldast. Politisch. Reichs-Händeln/ p. 1. p. 22. Dn. de Jena, de Elect. Imper. Disp. 5. th. 9. Sleidan. de statu Religion. lib. 2. Die Geistliche Churfürsten / oder Dero Abgesante/ gehen alsdenn/ nach vollbrachter Messe/ zu den Altar / darauf die Messe gehalten worden/ woselbst vor dem Evangelio St. Johannis: in principio erat verbum &c. so man ihnen fürleget/ sie schweren/ dergestalt / daß sie ihre Hände mit Ehrbarkeit auf ihre Brust legen/ die Weltliche Churfürsten aber/ ohne Unterscheid der Religion, solch Evangelium mit ihren Händen berühren.</p><p>Aurea Bulla Caroli IV. tit. 2. & ad illam Aurumaeus, disc. 2. v. 7.</p><p>Die Bischöffe gebrauchen eben die Ceremonien, wie die Geistliche Chur-Fürsten.</p><p>D. Stryke d. diss. 7. c. 1. n. 20. 21. & 22.</p><p>quae ipsa pectoris tactio Episcopis ac Ecclesiasticis Electoribus honoris ac reyerentiae causa videtur concessa.</p><p>Joh. Limnaeus, de J. P. com 1. lib. 2. c. 3. n. 41.</p><p>XIII. In der Cammer zu Speier/ oder nunmehr zu Wetzlar/ werden die Eyde auch mit erhobenen Fingern geschworen/ und ist weder Fürst/ Graff/ Freyherr / Geistlicher/ Edel oder Unedel davon befreyet.</p><p>XIV. Und ob wohl einsmahls ein Hof-Prediger an einen gewissen Orth sich weigern wollen/ bey dem Eydschwur die Finger aufzuheben/ vorgebende/ es sey nur eine Ceremonia arbitraria, welche ad essentialia nichts thäte: So ist er doch / seines Einwendens ungeachtet/ zu solchen üblichen Gebrauch angehalten worden.</p><p>Leibius, Respons. Jur. 6.</p><p>ubi elevationem digitorum planè inter substantialia refert, & exemplum D. Meifarti allegat, qui hac ipsa formâ, elevatis scilicet digitis, juraverat. Von welchen auch nicht leicht abzusetzen/ zumahl da GOtt undd ei H. Engel auch mit erhobenen Händen geschworen/ wie zum theil droben angeführet/ und noch weiter Exod. 6. v. 8. Apocal. c. 10. v. 5. Dan. 12. v. 7. zu sehen. Und wenn schon in einem Urthel oder Bescheide die Worte/ mit erhobenen Fingern zu schweren/ aus drücklich nicht enthalten: So wird es doch implicitè unter der gewöhnlichen Formul, vermittelst gewöhnlichen Zeugen Eydes/ oder vermittels eines Cörperlichen Eydes/ mit verstanden.</p></div></body></text></TEI>
[966/0972]
XII. Der Käyser beschweret die Capitulation nach der Crönung mit beyden auf den Altar gelegten Händen/ quem ritum ut & juramenti formulam refert Melchior Goldast. Politisch. Reichs-Händeln/ p. 1. p. 22. Dn. de Jena, de Elect. Imper. Disp. 5. th. 9. Sleidan. de statu Religion. lib. 2. Die Geistliche Churfürsten / oder Dero Abgesante/ gehen alsdenn/ nach vollbrachter Messe/ zu den Altar / darauf die Messe gehalten worden/ woselbst vor dem Evangelio St. Johannis: in principio erat verbum &c. so man ihnen fürleget/ sie schweren/ dergestalt / daß sie ihre Hände mit Ehrbarkeit auf ihre Brust legen/ die Weltliche Churfürsten aber/ ohne Unterscheid der Religion, solch Evangelium mit ihren Händen berühren.
Aurea Bulla Caroli IV. tit. 2. & ad illam Aurumaeus, disc. 2. v. 7.
Die Bischöffe gebrauchen eben die Ceremonien, wie die Geistliche Chur-Fürsten.
D. Stryke d. diss. 7. c. 1. n. 20. 21. & 22.
quae ipsa pectoris tactio Episcopis ac Ecclesiasticis Electoribus honoris ac reyerentiae causa videtur concessa.
Joh. Limnaeus, de J. P. com 1. lib. 2. c. 3. n. 41.
XIII. In der Cammer zu Speier/ oder nunmehr zu Wetzlar/ werden die Eyde auch mit erhobenen Fingern geschworen/ und ist weder Fürst/ Graff/ Freyherr / Geistlicher/ Edel oder Unedel davon befreyet.
XIV. Und ob wohl einsmahls ein Hof-Prediger an einen gewissen Orth sich weigern wollen/ bey dem Eydschwur die Finger aufzuheben/ vorgebende/ es sey nur eine Ceremonia arbitraria, welche ad essentialia nichts thäte: So ist er doch / seines Einwendens ungeachtet/ zu solchen üblichen Gebrauch angehalten worden.
Leibius, Respons. Jur. 6.
ubi elevationem digitorum planè inter substantialia refert, & exemplum D. Meifarti allegat, qui hac ipsa formâ, elevatis scilicet digitis, juraverat. Von welchen auch nicht leicht abzusetzen/ zumahl da GOtt undd ei H. Engel auch mit erhobenen Händen geschworen/ wie zum theil droben angeführet/ und noch weiter Exod. 6. v. 8. Apocal. c. 10. v. 5. Dan. 12. v. 7. zu sehen. Und wenn schon in einem Urthel oder Bescheide die Worte/ mit erhobenen Fingern zu schweren/ aus drücklich nicht enthalten: So wird es doch implicitè unter der gewöhnlichen Formul, vermittelst gewöhnlichen Zeugen Eydes/ oder vermittels eines Cörperlichen Eydes/ mit verstanden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 966. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/972>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.