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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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XXX. Berosus wahr ein solcher beredter Mann/ daß ihm auch nach seinen Tod ein Bildnis aufgerichtet wurne/ dem eine güldene Zunge im Munde lag.

Graeter, part. 2. Redl. Christen-Hertzen.

XXXI. Apud Graecos excaesa victima nonnunquam capite & ventre excepto, coetera dabantur Diis, Lingvae vero praeconibus.

Gyrald. de Diis Gent. Syntagm 17. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 4. c. 17. pag. 558.

XXXII. Dem General Gewaltiger gebühret heut zu Tage die Zunge von allem Rind-Vieh / so von den Marcketendern/ oder andern geschlachtet wird/ es sey gleich im Felde/ oder Guarnison.

Königl. Schwedische Gewaltiger-Ordnung/ § 11. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. p. 213. Dither, in contin. Thesaur. Besold. v. Zunge/ in fin. pag. 687.

XXXIII. Erasmus Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten Spiegel / pag 161. schreibet von einem Mönch/ Gabriel Andreas genant/ dem der Abyßinische König/ wegen etlicher freyen Reden/ die vorderste Spitze von der Zungen abschneiden lassen/ ihn damit zuerinnern/ daß er hinführo seine Worte ein wenig besser beschneiden müste/ ehe er sie unbedachtsam heraus stiesse.

Francisc. Alvarez, in der Aethiopischen Reise-Beschreibung/ cap. 113.

XXXIV. Wenn ein Ubelthäter ihm selber die Zunge abschneidet/ in Meinung/ sich dadurch der Volter zuentbrechen/ und nichts zubekennen/ hat dennoch dieselbe stat/ wenn er schreiben kan: wo nicht/ wird er pro confesso gehalten:

Carer. in praxi crim. de indiciis §. Tertium indicium, in fin. n. 33. Just. Oldekop. obs. crim. tit 4. obs 42. n. 3.

Quod intelligo, si plene convictus fuerit.

Stryke, de Jure Sensuum, dissert. 4. cap. 5. n. 31. & 32.

XXXV. Nach dem Tode Pisistrati, nahm sich sein Sohn Hipparchus des höchsten Gewalts zu Athen an/ als er sich aber desselben mißbrauchte/ ist er nicht allein der Herrschafft/ sondern auch des Lebens entsetzet worden/ aus dieser Ursache. Aristogiton, ein vornehmer Bürger zu Athen/ hatte für

XXX. Berosus wahr ein solcher beredter Mann/ daß ihm auch nach seinen Tod ein Bildnis aufgerichtet wurne/ dem eine güldene Zunge im Munde lag.

Graeter, part. 2. Redl. Christen-Hertzen.

XXXI. Apud Graecos excaesâ victimá nonnunquam capite & ventre excepto, coetera dabantur Diis, Lingvae verò praeconibus.

Gyrald. de Diis Gent. Syntagm 17. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 4. c. 17. pag. 558.

XXXII. Dem General Gewaltiger gebühret heut zu Tage die Zunge von allem Rind-Vieh / so von den Marcketendern/ oder andern geschlachtet wird/ es sey gleich im Felde/ oder Guarnison.

Königl. Schwedische Gewaltiger-Ordnung/ § 11. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. p. 213. Dither, in contin. Thesaur. Besold. v. Zunge/ in fin. pag. 687.

XXXIII. Erasmus Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten Spiegel / pag 161. schreibet von einem Mönch/ Gabriel Andreas genant/ dem der Abyßinische König/ wegen etlicher freyen Reden/ die vorderste Spitze von der Zungen abschneiden lassen/ ihn damit zuerinnern/ daß er hinführo seine Worte ein wenig besser beschneiden müste/ ehe er sie unbedachtsam heraus stiesse.

Francisc. Alvarez, in der Aethiopischen Reise-Beschreibung/ cap. 113.

XXXIV. Wenn ein Ubelthäter ihm selber die Zunge abschneidet/ in Meinung/ sich dadurch der Volter zuentbrechen/ und nichts zubekennen/ hat dennoch dieselbe stat/ wenn er schreiben kan: wo nicht/ wird er pro confesso gehalten:

Carer. in praxi crim. de indiciis §. Tertium indicium, in fin. n. 33. Just. Oldekop. obs. crim. tit 4. obs 42. n. 3.

Quod intelligo, si plenè convictus fuerit.

Stryke, de Jure Sensuum, dissert. 4. cap. 5. n. 31. & 32.

XXXV. Nach dem Tode Pisistrati, nahm sich sein Sohn Hipparchus des höchsten Gewalts zu Athen an/ als er sich aber desselben mißbrauchte/ ist er nicht allein der Herrschafft/ sondern auch des Lebens entsetzet worden/ aus dieser Ursache. Aristogiton, ein vornehmer Bürger zu Athen/ hatte für

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        <p>Graeter, part. 2. Redl. Christen-Hertzen.</p>
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        <p>XXXII. Dem General Gewaltiger gebühret heut zu Tage die Zunge von allem Rind-Vieh                     / so von den Marcketendern/ oder andern geschlachtet wird/ es sey gleich im                      Felde/ oder Guarnison.</p>
        <p>Königl. Schwedische Gewaltiger-Ordnung/ § 11. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit.                      p. 213. Dither, in contin. Thesaur. Besold. v. Zunge/ in fin. pag. 687.</p>
        <p>XXXIII. Erasmus Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten Spiegel /                      pag 161. schreibet von einem Mönch/ Gabriel Andreas genant/ dem der                      Abyßinische König/ wegen etlicher freyen Reden/ die vorderste Spitze von der                      Zungen abschneiden lassen/ ihn damit zuerinnern/ daß er hinführo seine Worte                      ein wenig besser beschneiden müste/ ehe er sie unbedachtsam heraus stiesse.</p>
        <p>Francisc. Alvarez, in der Aethiopischen Reise-Beschreibung/ cap. 113.</p>
        <p>XXXIV. Wenn ein Ubelthäter ihm selber die Zunge abschneidet/ in Meinung/ sich                      dadurch der Volter zuentbrechen/ und nichts zubekennen/ hat dennoch dieselbe                      stat/ wenn er schreiben kan: wo nicht/ wird er pro confesso gehalten:</p>
        <p>Carer. in praxi crim. de indiciis §. Tertium indicium, in fin. n. 33. Just.                      Oldekop. obs. crim. tit 4. obs 42. n. 3.</p>
        <p>Quod intelligo, si plenè convictus fuerit.</p>
        <p>Stryke, de Jure Sensuum, dissert. 4. cap. 5. n. 31. &amp; 32.</p>
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[952/0958] XXX. Berosus wahr ein solcher beredter Mann/ daß ihm auch nach seinen Tod ein Bildnis aufgerichtet wurne/ dem eine güldene Zunge im Munde lag. Graeter, part. 2. Redl. Christen-Hertzen. XXXI. Apud Graecos excaesâ victimá nonnunquam capite & ventre excepto, coetera dabantur Diis, Lingvae verò praeconibus. Gyrald. de Diis Gent. Syntagm 17. Alex. ab Alex. Gen. dier. lib. 4. c. 17. pag. 558. XXXII. Dem General Gewaltiger gebühret heut zu Tage die Zunge von allem Rind-Vieh / so von den Marcketendern/ oder andern geschlachtet wird/ es sey gleich im Felde/ oder Guarnison. Königl. Schwedische Gewaltiger-Ordnung/ § 11. Petr. Papp. in Corp. Jur. milit. p. 213. Dither, in contin. Thesaur. Besold. v. Zunge/ in fin. pag. 687. XXXIII. Erasmus Francisci, im Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten Spiegel / pag 161. schreibet von einem Mönch/ Gabriel Andreas genant/ dem der Abyßinische König/ wegen etlicher freyen Reden/ die vorderste Spitze von der Zungen abschneiden lassen/ ihn damit zuerinnern/ daß er hinführo seine Worte ein wenig besser beschneiden müste/ ehe er sie unbedachtsam heraus stiesse. Francisc. Alvarez, in der Aethiopischen Reise-Beschreibung/ cap. 113. XXXIV. Wenn ein Ubelthäter ihm selber die Zunge abschneidet/ in Meinung/ sich dadurch der Volter zuentbrechen/ und nichts zubekennen/ hat dennoch dieselbe stat/ wenn er schreiben kan: wo nicht/ wird er pro confesso gehalten: Carer. in praxi crim. de indiciis §. Tertium indicium, in fin. n. 33. Just. Oldekop. obs. crim. tit 4. obs 42. n. 3. Quod intelligo, si plenè convictus fuerit. Stryke, de Jure Sensuum, dissert. 4. cap. 5. n. 31. & 32. XXXV. Nach dem Tode Pisistrati, nahm sich sein Sohn Hipparchus des höchsten Gewalts zu Athen an/ als er sich aber desselben mißbrauchte/ ist er nicht allein der Herrschafft/ sondern auch des Lebens entsetzet worden/ aus dieser Ursache. Aristogiton, ein vornehmer Bürger zu Athen/ hatte für

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 952. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/958>, abgerufen am 23.11.2024.