XXVII. Zu Rostock hat ein Papistischer Priester einen feiten Tärquast/ oder mit Pech beschmierten Besen genommen/ und die Worte/ so über des ersten Lutherischen Predigers/ M. Joachim Schlüters Hauß-Thür geschrieben stunden/ V. D. M I. AE oder GOttes Wort bleibet in Ewigkeit! verdunckel/ alleine GOtthat ihn hernach die beyde Augen wieder ausgelöschet.
Heinr. Meyer/ cap. 23. Auszug Rostocher Chronic.
XXVIII. Bey den Chinesern ist dieses die aller grösseste Schmach/ damit sie einen ehrlichen Mann einen Schandfleck anhengen können/ wenn man ihn Katzen-Auge heisset.
Bandier, enl' Histoire de la Cour du Roy de la Chine, pag. 24. Zeiler, Epist. 604. circ. fin. pag. 717,
XXIX. Sonsten findet man auch/ daß bey Verfolgung der Christen unter den tyrannischen Käysern/ sonderlich unter dem Diocletiano vielen Märtyrern die rechte Augen ausgestochen/ und mit spitzigen Griffeln durchbohret worden. Ja man hat etlichen die Augen gar mit Kalck und Eßig ausgebeitzet/ von welchen man nach der Länge bey dem Gallonio, pag. 522. & 523. und D. Casp. Sagittario, cap. 16 §. 7. & seqq. us[unleserliches Material] 11. de Cruciatibus Martyrum lesen kan. Drum auch Käyser Constantinus dem Heil. Mann GOttes/ und Bischoff in Egypten/ Paphnutium so offt derselbe zu ihm kommen/ ümfangen/ und das Auge/ so ihm der Röm. Käyser Maximinus, üm Bekäntnis Christi willen/ ausstechen lassen / geküsset.
And. Hondorf/ Cal. Hist. pag. 47.
XXX. Der Philosophus Democritus hat sich selbsten geblendet/ damit er in seinen Meditationibus nicht verhindert würde.
Zeiler, Epist. 27.
Und als Anno 656. der alte Audomarus durch Vorbitte der Bischöffe/ und anderer / sein Gesichte wieder bekahm/ wurde er drüber unwillig/ dieweil er dafür gehalten/ daß ihm die Blindheit zu seinem Heil und Wohlfarth gegeben/ und daher wieder blind worden ist.
Crus. part. 1. Annal. Suev. lib. 10. c. 8.
XXXI. Der königliche Professor/ und gelehrte Mann Johannes Passeratius, als er blind worden/ hat die Blindheit in einer besondern Oration mit höchsten Lob heraus gestrichen.
XXVII. Zu Rostock hat ein Papistischer Priester einen feiten Tärquast/ oder mit Pech beschmierten Besen genommen/ und die Worte/ so über des ersten Lutherischen Predigers/ M. Joachim Schlüters Hauß-Thür geschrieben stunden/ V. D. M I. AE oder GOttes Wort bleibet in Ewigkeit! verdunckel/ alleine GOtthat ihn hernach die beyde Augen wieder ausgelöschet.
Heinr. Meyer/ cap. 23. Auszug Rostocher Chronic.
XXVIII. Bey den Chinesern ist dieses die aller grösseste Schmach/ damit sie einen ehrlichen Mann einen Schandfleck anhengen können/ wenn man ihn Katzen-Auge heisset.
Bandier, enl' Histoire de la Cour du Roy de la Chine, pag. 24. Zeiler, Epist. 604. circ. fin. pag. 717,
XXIX. Sonsten findet man auch/ daß bey Verfolgung der Christen unter den tyrannischen Käysern/ sonderlich unter dem Diocletiano vielen Märtyrern die rechte Augen ausgestochen/ und mit spitzigen Griffeln durchbohret worden. Ja man hat etlichen die Augen gar mit Kalck und Eßig ausgebeitzet/ von welchen man nach der Länge bey dem Gallonio, pag. 522. & 523. und D. Casp. Sagittario, cap. 16 §. 7. & seqq. us[unleserliches Material] 11. de Cruciatibus Martyrum lesen kan. Drum auch Käyser Constantinus dem Heil. Mann GOttes/ und Bischoff in Egypten/ Paphnutium so offt derselbe zu ihm kommen/ ümfangen/ und das Auge/ so ihm der Röm. Käyser Maximinus, üm Bekäntnis Christi willen/ ausstechen lassen / geküsset.
And. Hondorf/ Cal. Hist. pag. 47.
XXX. Der Philosophus Democritus hat sich selbsten geblendet/ damit er in seinen Meditationibus nicht verhindert würde.
Zeiler, Epist. 27.
Und als Anno 656. der alte Audomarus durch Vorbitte der Bischöffe/ und anderer / sein Gesichte wieder bekahm/ wurde er drüber unwillig/ dieweil er dafür gehalten/ daß ihm die Blindheit zu seinem Heil und Wohlfarth gegeben/ und daher wieder blind worden ist.
Crus. part. 1. Annal. Suev. lib. 10. c. 8.
XXXI. Der königliche Professor/ und gelehrte Mann Johannes Passeratius, als er blind worden/ hat die Blindheit in einer besondern Oration mit höchsten Lob heraus gestrichen.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0930"n="924"/><p>XXVII. Zu Rostock hat ein Papistischer Priester einen feiten Tärquast/ oder mit Pech beschmierten Besen genommen/ und die Worte/ so über des ersten Lutherischen Predigers/ M. Joachim Schlüters Hauß-Thür geschrieben stunden/ V. D. M I. AE oder GOttes Wort bleibet in Ewigkeit! verdunckel/ alleine GOtthat ihn hernach die beyde Augen wieder ausgelöschet.</p><p>Heinr. Meyer/ cap. 23. Auszug Rostocher Chronic.</p><p>XXVIII. Bey den Chinesern ist dieses die aller grösseste Schmach/ damit sie einen ehrlichen Mann einen Schandfleck anhengen können/ wenn man ihn Katzen-Auge heisset.</p><p>Bandier, enl' Histoire de la Cour du Roy de la Chine, pag. 24. Zeiler, Epist. 604. circ. fin. pag. 717,</p><p>XXIX. Sonsten findet man auch/ daß bey Verfolgung der Christen unter den tyrannischen Käysern/ sonderlich unter dem Diocletiano vielen Märtyrern die rechte Augen ausgestochen/ und mit spitzigen Griffeln durchbohret worden. Ja man hat etlichen die Augen gar mit Kalck und Eßig ausgebeitzet/ von welchen man nach der Länge bey dem Gallonio, pag. 522. & 523. und D. Casp. Sagittario, cap. 16 §. 7. & seqq. us<gapreason="illegible"/> 11. de Cruciatibus Martyrum lesen kan. Drum auch Käyser Constantinus dem Heil. Mann GOttes/ und Bischoff in Egypten/ Paphnutium so offt derselbe zu ihm kommen/ ümfangen/ und das Auge/ so ihm der Röm. Käyser Maximinus, üm Bekäntnis Christi willen/ ausstechen lassen / geküsset.</p><p>And. Hondorf/ Cal. Hist. pag. 47.</p><p>XXX. Der Philosophus Democritus hat sich selbsten geblendet/ damit er in seinen Meditationibus nicht verhindert würde.</p><p>Zeiler, Epist. 27.</p><p>Und als Anno 656. der alte Audomarus durch Vorbitte der Bischöffe/ und anderer / sein Gesichte wieder bekahm/ wurde er drüber unwillig/ dieweil er dafür gehalten/ daß ihm die Blindheit zu seinem Heil und Wohlfarth gegeben/ und daher wieder blind worden ist.</p><p>Crus. part. 1. Annal. Suev. lib. 10. c. 8.</p><p>XXXI. Der königliche Professor/ und gelehrte Mann Johannes Passeratius, als er blind worden/ hat die Blindheit in einer besondern Oration mit höchsten Lob heraus gestrichen.</p></div></body></text></TEI>
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XXVII. Zu Rostock hat ein Papistischer Priester einen feiten Tärquast/ oder mit Pech beschmierten Besen genommen/ und die Worte/ so über des ersten Lutherischen Predigers/ M. Joachim Schlüters Hauß-Thür geschrieben stunden/ V. D. M I. AE oder GOttes Wort bleibet in Ewigkeit! verdunckel/ alleine GOtthat ihn hernach die beyde Augen wieder ausgelöschet.
Heinr. Meyer/ cap. 23. Auszug Rostocher Chronic.
XXVIII. Bey den Chinesern ist dieses die aller grösseste Schmach/ damit sie einen ehrlichen Mann einen Schandfleck anhengen können/ wenn man ihn Katzen-Auge heisset.
Bandier, enl' Histoire de la Cour du Roy de la Chine, pag. 24. Zeiler, Epist. 604. circ. fin. pag. 717,
XXIX. Sonsten findet man auch/ daß bey Verfolgung der Christen unter den tyrannischen Käysern/ sonderlich unter dem Diocletiano vielen Märtyrern die rechte Augen ausgestochen/ und mit spitzigen Griffeln durchbohret worden. Ja man hat etlichen die Augen gar mit Kalck und Eßig ausgebeitzet/ von welchen man nach der Länge bey dem Gallonio, pag. 522. & 523. und D. Casp. Sagittario, cap. 16 §. 7. & seqq. us_ 11. de Cruciatibus Martyrum lesen kan. Drum auch Käyser Constantinus dem Heil. Mann GOttes/ und Bischoff in Egypten/ Paphnutium so offt derselbe zu ihm kommen/ ümfangen/ und das Auge/ so ihm der Röm. Käyser Maximinus, üm Bekäntnis Christi willen/ ausstechen lassen / geküsset.
And. Hondorf/ Cal. Hist. pag. 47.
XXX. Der Philosophus Democritus hat sich selbsten geblendet/ damit er in seinen Meditationibus nicht verhindert würde.
Zeiler, Epist. 27.
Und als Anno 656. der alte Audomarus durch Vorbitte der Bischöffe/ und anderer / sein Gesichte wieder bekahm/ wurde er drüber unwillig/ dieweil er dafür gehalten/ daß ihm die Blindheit zu seinem Heil und Wohlfarth gegeben/ und daher wieder blind worden ist.
Crus. part. 1. Annal. Suev. lib. 10. c. 8.
XXXI. Der königliche Professor/ und gelehrte Mann Johannes Passeratius, als er blind worden/ hat die Blindheit in einer besondern Oration mit höchsten Lob heraus gestrichen.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 924. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/930>, abgerufen am 22.11.2024.
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