den Galgen/ oder auf dem Rade die Kleider ausziehen / werden auch mit Staupen - Schlägen gestrafft.
cit. constit. Elect. 34. p. 4. ubi Dan. Moller, n. 1. vers. eos vero &c.
Mit welchen ebenmäßig die Scharfrichter beleget werden/ wenn sie den hingerichteten armen Sündern die Kleider/ ausziehen und sie entblößen.
Joh. Bajard. in Addit ad Jul. Clar. lib. 5. Sent. §. ult. q. 68. n. 142. & q. 100. n. 6. Carpzov d. loc. n. 61.
LVIII. Die aber/ so ihnen die Kleider nicht nehmen/ noch sie entblößen / sondern nur das Geld/ so sie in den Kleidern verborgen haben/ rauben/ werden mit der Staupe verschonet/ doch aber mit etliche Tage Gefängnis abgestrafft. Carpzov. cit. q. 83. n. 62. & 63.
Allwo er ein Urtel/ so Anno 1627. zu Leipzig gesprochen wider einen Schäffer / anführet/ der eine Leither an den Galgen geleget/ hinan gestiegen/ und einem Diebe/ der vor acht Tagen gehengt worden/ 3. fl. aus der Hosen/ drinn dreselbe sie verborgen gehabt/ gezogen/ dem 6. Tage Gefängnis zuerkant worden.
LIX. Wenn einer einen Dieb von Galgen/ oder einen andern Missethäter des Nachtes heimlich von dem Rade wegnehme/ und begrübe/ ist die Straffe auch nur willkührlich/ als etliche Tage Gefängnis/ wie solches Carpzov. d. const. 34. defin. 4. mit Urtheln bestärcket/ und in andern delictis mehr/ so drunten in den Capiteln/ von Hinrichtung mit dem Schwerd/ item von Hencken/ und sonsten mehr angeführet werden.
LX. Schließlichen berichtet Paulus Zachias, lib. 6. Quaestionum Medico-Legalium tit. 2. Quaest. 8. n. 10. daß/ wenn man einem/ der einen harten Staupen-Schlag bekommen/ oder einem Soldaten/ der durch die Spießruthen vielmahl lauffen müssen/ und sehr zerhauen worden/ ein ausgeschlachtetes Hamel- oder Schaf - Fell/ wenn es gleich abgezogen/ u. noch warm ist/ über den Rücken und Wunden herlegte/ es die Schmertzen guten Theils stillen und besänfftigen solle. Allwo er nebst andern auch Johannem de Vigo allegiret/ welcher in seiner Chirurgie, lib. 9. c. 15. die innerliche und äusserliche Cur desselben ausführlich beschreibet: Vigo sangvinem primo detrahitpost cum aliis, [qui universalia supponunt] praebet Rhabarbarum, pondo unius drachmae, cum rubia tinctorum & Zingibere, ad scrup 1 cum aqua scabiosae, Datur & bolus Armena, & terra sigilata & mumia, & Rha-
den Galgen/ oder auf dem Rade die Kleider ausziehen / werden auch mit Staupen - Schlägen gestrafft.
cit. constit. Elect. 34. p. 4. ubi Dan. Moller, n. 1. vers. eos vero &c.
Mit welchen ebenmäßig die Scharfrichter beleget werden/ wenn sie den hingerichteten armen Sündern die Kleider/ ausziehen und sie entblößen.
Joh. Bajard. in Addit ad Jul. Clar. lib. 5. Sent. §. ult. q. 68. n. 142. & q. 100. n. 6. Carpzov d. loc. n. 61.
LVIII. Die aber/ so ihnen die Kleider nicht nehmen/ noch sie entblößen / sondern nur das Geld/ so sie in den Kleidern verborgen haben/ rauben/ werden mit der Staupe verschonet/ doch aber mit etliche Tage Gefängnis abgestrafft. Carpzov. cit. q. 83. n. 62. & 63.
Allwo er ein Urtel/ so Anno 1627. zu Leipzig gesprochen wider einen Schäffer / anführet/ der eine Leither an den Galgen geleget/ hinan gestiegen/ und einem Diebe/ der vor acht Tagen gehengt worden/ 3. fl. aus der Hosen/ drinn dreselbe sie verborgen gehabt/ gezogen/ dem 6. Tage Gefängnis zuerkant worden.
LIX. Wenn einer einen Dieb von Galgen/ oder einen andern Missethäter des Nachtes heimlich von dem Rade wegnehme/ und begrübe/ ist die Straffe auch nur willkührlich/ als etliche Tage Gefängnis/ wie solches Carpzov. d. const. 34. defin. 4. mit Urtheln bestärcket/ und in andern delictis mehr/ so drunten in den Capiteln/ von Hinrichtung mit dem Schwerd/ item von Hencken/ und sonsten mehr angeführet werden.
LX. Schließlichen berichtet Paulus Zachias, lib. 6. Quaestionum Medico-Legalium tit. 2. Quaest. 8. n. 10. daß/ wenn man einem/ der einen harten Staupen-Schlag bekommen/ oder einem Soldaten/ der durch die Spießruthen vielmahl lauffen müssen/ und sehr zerhauen worden/ ein ausgeschlachtetes Hamel- oder Schaf - Fell/ wenn es gleich abgezogen/ u. noch warm ist/ über den Rücken und Wunden herlegte/ es die Schmertzen guten Theils stillen und besänfftigen solle. Allwo er nebst andern auch Johannem de Vigo allegiret/ welcher in seiner Chirurgie, lib. 9. c. 15. die innerliche und äusserliche Cur desselben ausführlich beschreibet: Vigo sangvinem primò detrahitpost cum aliis, [qui universalia supponunt] praebet Rhabarbarum, pondo unius drachmae, cum rubia tinctorum & Zingibere, ad scrup 1 cum aqua scabiosae, Datur & bolus Armena, & terra sigilata & mumia, & Rha-
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den Galgen/ oder auf dem Rade die Kleider ausziehen / werden auch mit Staupen - Schlägen gestrafft.</p><p>cit. constit. Elect. 34. p. 4. ubi Dan. Moller, n. 1. vers. eos vero &c.</p><p>Mit welchen ebenmäßig die Scharfrichter beleget werden/ wenn sie den hingerichteten armen Sündern die Kleider/ ausziehen und sie entblößen.</p><p>Joh. Bajard. in Addit ad Jul. Clar. lib. 5. Sent. §. ult. q. 68. n. 142. & q. 100. n. 6. Carpzov d. loc. n. 61.</p><p>LVIII. Die aber/ so ihnen die Kleider nicht nehmen/ noch sie entblößen / sondern nur das Geld/ so sie in den Kleidern verborgen haben/ rauben/ werden mit der Staupe verschonet/ doch aber mit etliche Tage Gefängnis abgestrafft. Carpzov. cit. q. 83. n. 62. & 63.</p><p>Allwo er ein Urtel/ so Anno 1627. zu Leipzig gesprochen wider einen Schäffer / anführet/ der eine Leither an den Galgen geleget/ hinan gestiegen/ und einem Diebe/ der vor acht Tagen gehengt worden/ 3. fl. aus der Hosen/ drinn dreselbe sie verborgen gehabt/ gezogen/ dem 6. Tage Gefängnis zuerkant worden.</p><p>LIX. Wenn einer einen Dieb von Galgen/ oder einen andern Missethäter des Nachtes heimlich von dem Rade wegnehme/ und begrübe/ ist die Straffe auch nur willkührlich/ als etliche Tage Gefängnis/ wie solches Carpzov. d. const. 34. defin. 4. mit Urtheln bestärcket/ und in andern delictis mehr/ so drunten in den Capiteln/ von Hinrichtung mit dem Schwerd/ item von Hencken/ und sonsten mehr angeführet werden.</p><p>LX. Schließlichen berichtet Paulus Zachias, lib. 6. Quaestionum Medico-Legalium tit. 2. Quaest. 8. n. 10. daß/ wenn man einem/ der einen harten Staupen-Schlag bekommen/ oder einem Soldaten/ der durch die Spießruthen vielmahl lauffen müssen/ und sehr zerhauen worden/ ein ausgeschlachtetes Hamel- oder Schaf - Fell/ wenn es gleich abgezogen/ u. noch warm ist/ über den Rücken und Wunden herlegte/ es die Schmertzen guten Theils stillen und besänfftigen solle. Allwo er nebst andern auch Johannem de Vigo allegiret/ welcher in seiner Chirurgie, lib. 9. c. 15. die innerliche und äusserliche Cur desselben ausführlich beschreibet: Vigo sangvinem primò detrahitpost cum aliis, [qui universalia supponunt] praebet Rhabarbarum, pondo unius drachmae, cum rubia tinctorum & Zingibere, ad scrup 1 cum aqua scabiosae, Datur & bolus Armena, & terra sigilata & mumia, & Rha-
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[899/0905]
den Galgen/ oder auf dem Rade die Kleider ausziehen / werden auch mit Staupen - Schlägen gestrafft.
cit. constit. Elect. 34. p. 4. ubi Dan. Moller, n. 1. vers. eos vero &c.
Mit welchen ebenmäßig die Scharfrichter beleget werden/ wenn sie den hingerichteten armen Sündern die Kleider/ ausziehen und sie entblößen.
Joh. Bajard. in Addit ad Jul. Clar. lib. 5. Sent. §. ult. q. 68. n. 142. & q. 100. n. 6. Carpzov d. loc. n. 61.
LVIII. Die aber/ so ihnen die Kleider nicht nehmen/ noch sie entblößen / sondern nur das Geld/ so sie in den Kleidern verborgen haben/ rauben/ werden mit der Staupe verschonet/ doch aber mit etliche Tage Gefängnis abgestrafft. Carpzov. cit. q. 83. n. 62. & 63.
Allwo er ein Urtel/ so Anno 1627. zu Leipzig gesprochen wider einen Schäffer / anführet/ der eine Leither an den Galgen geleget/ hinan gestiegen/ und einem Diebe/ der vor acht Tagen gehengt worden/ 3. fl. aus der Hosen/ drinn dreselbe sie verborgen gehabt/ gezogen/ dem 6. Tage Gefängnis zuerkant worden.
LIX. Wenn einer einen Dieb von Galgen/ oder einen andern Missethäter des Nachtes heimlich von dem Rade wegnehme/ und begrübe/ ist die Straffe auch nur willkührlich/ als etliche Tage Gefängnis/ wie solches Carpzov. d. const. 34. defin. 4. mit Urtheln bestärcket/ und in andern delictis mehr/ so drunten in den Capiteln/ von Hinrichtung mit dem Schwerd/ item von Hencken/ und sonsten mehr angeführet werden.
LX. Schließlichen berichtet Paulus Zachias, lib. 6. Quaestionum Medico-Legalium tit. 2. Quaest. 8. n. 10. daß/ wenn man einem/ der einen harten Staupen-Schlag bekommen/ oder einem Soldaten/ der durch die Spießruthen vielmahl lauffen müssen/ und sehr zerhauen worden/ ein ausgeschlachtetes Hamel- oder Schaf - Fell/ wenn es gleich abgezogen/ u. noch warm ist/ über den Rücken und Wunden herlegte/ es die Schmertzen guten Theils stillen und besänfftigen solle. Allwo er nebst andern auch Johannem de Vigo allegiret/ welcher in seiner Chirurgie, lib. 9. c. 15. die innerliche und äusserliche Cur desselben ausführlich beschreibet: Vigo sangvinem primò detrahitpost cum aliis, [qui universalia supponunt] praebet Rhabarbarum, pondo unius drachmae, cum rubia tinctorum & Zingibere, ad scrup 1 cum aqua scabiosae, Datur & bolus Armena, & terra sigilata & mumia, & Rha-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/905>, abgerufen am 25.11.2024.
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