quiren sey. Welches so wohl in den Käyserlichen/ Ord. crim. Caroli V. art. 112. Ibi: Nachdem die Fälschung vie oder wenig/ boßhafrig und schädlich geschicht/ nach Rath der Verständigen/ oder sonst gestrafft werden & art. 113. verb. der soll zu Peinlicher Straffe engenommen/ ihme das Land verbothen / oder an seinem Leibe/ als mit Ruthen ausgehauen/ oder dergleichen/ nach Gelegenheit und Gestalt der Uberfahrung/ gestrafft werden. Item art. 115. in verb. Und darzu an den Pranger oder Hals-Eysen gestellet/ mit Ruthen ausgehauen / des Landes verbothen/ oder sonst nach Gelegenheit der Mißhandlung in ander Wege gestrafft werden. sc. als in den Sächß. Rechten enthalten ist. Land-Recht / lib. 2. art. 13. Ibi: dasselbe Gericht (scil. zu Haut und Haar) gehet auch über unrechte Maaß/ über falsch Gewichte/ und über falschen Speise-Kauf/ ob man es überwunden wird. So gibt auch die Erfahrung daß in Sächsischen foro die Falsarii gemeiniglich verwiesen/ oder auch wohl gar zur Staupe geschlagen werden. Coler. p. 1. Decis. 179. Wesenbec. in Parat. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 12. v. hodie apud Saxon. Carpzov. p. 2. q. 93. n 21. 22. 23. & 24.
XXXI. Es kann aber ein Falsum auf vielerley Arth geschehen u. begangen werden/ die alle anzuführen unmüglich/ vid Biccium. in Aurcis, th 177. Doch können fast alle Casus in vier Classes ab: und eingetheilet werden / nemlich daß ein falsum committiret werde entweder erstlich in der Person/ zum andern in Worten/ Drittens in Schrifften/ und Viertens in Mißbrauch/ welches durch Exempel also erleutert wird.
XXXII. IN PERSONA, wenn nemlich arglistiger und betrüglicher weise ein Mensch vor ein anders fälschlich ausgegeben wird/ der es doch nicht ist/ als wenn man fremde Kinder an stat der Rechten in eine Familie einschiebet/ allermaßen bey unser Zeit ein solch Exempel an den vermeinten Printz Wallis in Engelland sich begeben. vid. L. 1. ff. de agnosc. liber L. 19. §. 1. ff. ad Leg. Corn. dc fals. Farinac. p. 6. op. crim. q. 150. n. 239. & seqq. Olim Eutropiam Syram, uxorem Maximiani Herculii Imperatoris, hoc quoque facisse historiarum produnt monumenta. Nam cum Mariti animun sibi cuperet devinctum retinere, subjecisse sibi fertur Maxentium. Petr. Greg. Tholos. lib. 14. de Rep. welches Verbrechen/ wie etliche wollen/ capitaliter zubestraffen juxta L. 1. C ad Leg. Corn. de fals. Nic. Boer. Decis. 82. n. 8. infin.
quiren sey. Welches so wohl in den Käyserlichen/ Ord. crim. Caroli V. art. 112. Ibi: Nachdem die Fälschung vie oder wenig/ boßhafrig und schädlich geschicht/ nach Rath der Verständigen/ oder sonst gestrafft werden & art. 113. verb. der soll zu Peinlicher Straffe engenommen/ ihme das Land verbothen / oder an seinem Leibe/ als mit Ruthen ausgehauen/ oder dergleichen/ nach Gelegenheit und Gestalt der Uberfahrung/ gestrafft werden. Item art. 115. in verb. Und darzu an den Pranger oder Hals-Eysen gestellet/ mit Ruthen ausgehauen / des Landes verbothen/ oder sonst nach Gelegenheit der Mißhandlung in ander Wege gestrafft werden. sc. als in den Sächß. Rechten enthalten ist. Land-Recht / lib. 2. art. 13. Ibi: dasselbe Gericht (scil. zu Haut und Haar) gehet auch über unrechte Maaß/ über falsch Gewichte/ und über falschen Speise-Kauf/ ob man es überwunden wird. So gibt auch die Erfahrung daß in Sächsischen foro die Falsarii gemeiniglich verwiesen/ oder auch wohl gar zur Staupe geschlagen werden. Coler. p. 1. Decis. 179. Wesenbec. in Parat. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 12. v. hodie apud Saxon. Carpzov. p. 2. q. 93. n 21. 22. 23. & 24.
XXXI. Es kañ aber ein Falsum auf vielerley Arth geschehen u. begangen werden/ die alle anzuführen unmüglich/ vid Biccium. in Aurcis, th 177. Doch köñen fast alle Casus in vier Classes ab: und eingetheilet werden / nemlich daß ein falsum committiret werde entweder erstlich in der Person/ zum andern in Worten/ Drittens in Schrifften/ und Viertens in Mißbrauch/ welches durch Exempel also erleutert wird.
XXXII. IN PERSONA, wenn nemlich arglistiger und betrüglicher weise ein Mensch vor ein anders fälschlich ausgegeben wird/ der es doch nicht ist/ als wenn man fremde Kinder an stat der Rechten in eine Familie einschiebet/ allermaßen bey unser Zeit ein solch Exempel an den vermeinten Printz Wallis in Engelland sich begeben. vid. L. 1. ff. de agnosc. liber L. 19. §. 1. ff. ad Leg. Corn. dc fals. Farinac. p. 6. op. crim. q. 150. n. 239. & seqq. Olim Eutropiam Syram, uxorem Maximiani Herculii Imperatoris, hoc quoque facisse historiarum produnt monumenta. Nam cum Mariti animũ sibi cuperet devinctum retinere, subjecisse sibi fertur Maxentium. Petr. Greg. Tholos. lib. 14. de Rep. welches Verbrechen/ wie etliche wollen/ capitaliter zubestraffen juxta L. 1. C ad Leg. Corn. de fals. Nic. Boer. Decis. 82. n. 8. infin.
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quiren sey. Welches so wohl in den Käyserlichen/ Ord. crim. Caroli V. art. 112. Ibi: Nachdem die Fälschung vie oder wenig/ boßhafrig und schädlich geschicht/ nach Rath der Verständigen/ oder sonst gestrafft werden & art. 113. verb. der soll zu Peinlicher Straffe engenommen/ ihme das Land verbothen / oder an seinem Leibe/ als mit Ruthen ausgehauen/ oder dergleichen/ nach Gelegenheit und Gestalt der Uberfahrung/ gestrafft werden. Item art. 115. in verb. Und darzu an den Pranger oder Hals-Eysen gestellet/ mit Ruthen ausgehauen / des Landes verbothen/ oder sonst nach Gelegenheit der Mißhandlung in ander Wege gestrafft werden. sc. als in den Sächß. Rechten enthalten ist. Land-Recht / lib. 2. art. 13. Ibi: dasselbe Gericht (scil. zu Haut und Haar) gehet auch über unrechte Maaß/ über falsch Gewichte/ und über falschen Speise-Kauf/ ob man es überwunden wird. So gibt auch die Erfahrung daß in Sächsischen foro die Falsarii gemeiniglich verwiesen/ oder auch wohl gar zur Staupe geschlagen werden. Coler. p. 1. Decis. 179. Wesenbec. in Parat. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 12. v. hodie apud Saxon. Carpzov. p. 2. q. 93. n 21. 22. 23. & 24.</p><p>XXXI. Es kañ aber ein Falsum auf vielerley Arth geschehen u. begangen werden/ die alle anzuführen unmüglich/ vid Biccium. in Aurcis, th 177. Doch köñen fast alle Casus in vier Classes ab: und eingetheilet werden / nemlich daß ein falsum committiret werde entweder erstlich in der Person/ zum andern in Worten/ Drittens in Schrifften/ und Viertens in Mißbrauch/ welches durch Exempel also erleutert wird.</p><p>XXXII. IN PERSONA, wenn nemlich arglistiger und betrüglicher weise ein Mensch vor ein anders fälschlich ausgegeben wird/ der es doch nicht ist/ als wenn man fremde Kinder an stat der Rechten in eine Familie einschiebet/ allermaßen bey unser Zeit ein solch Exempel an den vermeinten Printz Wallis in Engelland sich begeben. vid. L. 1. ff. de agnosc. liber L. 19. §. 1. ff. ad Leg. Corn. dc fals. Farinac. p. 6. op. crim. q. 150. n. 239. & seqq. Olim Eutropiam Syram, uxorem Maximiani Herculii Imperatoris, hoc quoque facisse historiarum produnt monumenta. Nam cum Mariti animũ sibi cuperet devinctum retinere, subjecisse sibi fertur Maxentium. Petr. Greg. Tholos. lib. 14. de Rep. welches Verbrechen/ wie etliche wollen/ capitaliter zubestraffen juxta L. 1. C ad Leg. Corn. de fals. Nic. Boer. Decis. 82. n. 8. infin.
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quiren sey. Welches so wohl in den Käyserlichen/ Ord. crim. Caroli V. art. 112. Ibi: Nachdem die Fälschung vie oder wenig/ boßhafrig und schädlich geschicht/ nach Rath der Verständigen/ oder sonst gestrafft werden & art. 113. verb. der soll zu Peinlicher Straffe engenommen/ ihme das Land verbothen / oder an seinem Leibe/ als mit Ruthen ausgehauen/ oder dergleichen/ nach Gelegenheit und Gestalt der Uberfahrung/ gestrafft werden. Item art. 115. in verb. Und darzu an den Pranger oder Hals-Eysen gestellet/ mit Ruthen ausgehauen / des Landes verbothen/ oder sonst nach Gelegenheit der Mißhandlung in ander Wege gestrafft werden. sc. als in den Sächß. Rechten enthalten ist. Land-Recht / lib. 2. art. 13. Ibi: dasselbe Gericht (scil. zu Haut und Haar) gehet auch über unrechte Maaß/ über falsch Gewichte/ und über falschen Speise-Kauf/ ob man es überwunden wird. So gibt auch die Erfahrung daß in Sächsischen foro die Falsarii gemeiniglich verwiesen/ oder auch wohl gar zur Staupe geschlagen werden. Coler. p. 1. Decis. 179. Wesenbec. in Parat. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 12. v. hodie apud Saxon. Carpzov. p. 2. q. 93. n 21. 22. 23. & 24.
XXXI. Es kañ aber ein Falsum auf vielerley Arth geschehen u. begangen werden/ die alle anzuführen unmüglich/ vid Biccium. in Aurcis, th 177. Doch köñen fast alle Casus in vier Classes ab: und eingetheilet werden / nemlich daß ein falsum committiret werde entweder erstlich in der Person/ zum andern in Worten/ Drittens in Schrifften/ und Viertens in Mißbrauch/ welches durch Exempel also erleutert wird.
XXXII. IN PERSONA, wenn nemlich arglistiger und betrüglicher weise ein Mensch vor ein anders fälschlich ausgegeben wird/ der es doch nicht ist/ als wenn man fremde Kinder an stat der Rechten in eine Familie einschiebet/ allermaßen bey unser Zeit ein solch Exempel an den vermeinten Printz Wallis in Engelland sich begeben. vid. L. 1. ff. de agnosc. liber L. 19. §. 1. ff. ad Leg. Corn. dc fals. Farinac. p. 6. op. crim. q. 150. n. 239. & seqq. Olim Eutropiam Syram, uxorem Maximiani Herculii Imperatoris, hoc quoque facisse historiarum produnt monumenta. Nam cum Mariti animũ sibi cuperet devinctum retinere, subjecisse sibi fertur Maxentium. Petr. Greg. Tholos. lib. 14. de Rep. welches Verbrechen/ wie etliche wollen/ capitaliter zubestraffen juxta L. 1. C ad Leg. Corn. de fals. Nic. Boer. Decis. 82. n. 8. infin.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/888>, abgerufen am 22.11.2024.
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